Pozileigewalt
(für alle die sich jetzt fragen: von wat schreibt der Vogel hier überhaupt??? Da gibts die Hintergründe.)

Kein Sex, keine Lügen, keine Videos?

Am 29.10.10 veröffentlichte das Polizeipräsidium München auf seiner offiziellen Website zu den Skandalen rund um das Amateurderby 2007 folgende bis zum heutigen Tag dort immer noch zu findende amtliche Stellungnahme:

http://www.polizei.bayern.de/muenchen/news/presse/aktuell/index.html/125824

Sind eigentlich die im Vorfeld des Spiels sichergestellten Quarzhandschuhe, die Schals zum Verdecken des Gesichts (es war ja kalt) und die Sonnenbrillen (die Sonne scheint ja im GWS bei Tag und Nacht) den rechtmässigen Eigentümern zurückgegeben worden oder wurden diese , wie schlimm, als Verfallsgegenstände deklariert? :)


Die Kernaussage dieser Stellungnahme

"Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen des Sonderdezernats für Beamtendelikte haben ergeben, dass alle Videoaufnahmen im Original oder in Kopie vorhanden sind und keine Videoaufnahmen verloren gegangen sind."

ist jedoch nichts weiter als eine ebenso tolldreiste wie völlig haltlose Unwahrheit!


Wir können das jederzeit problemlos beweisen, denn

die Ermittlungen haben ergeben, dass sämtliche Originalkassetten auf mysteriöse und unerklärliche Weise verschwunden sind. Von der entscheidenden Szene im Umgriff gibt es auch keine Dublette der Originalkassette des USK, sondern nur eine zusammengeschnittene DVD. Über das Zustandekommen dieser Schnittfassung kann die Polizei keinerlei Erklärung geben. Die Behauptung der Polizei, die Ermittlungen hätten ergeben, dass alle Videoaufnahmen im Original oder in Kopie vorhanden sind und keine Videoaufnahmen verloren gegangen sind, ist daher falsch. Das haben die Ermittlungen gerade nicht ergeben. Es gibt keine Originale mehr. Auf einer DVD sind nicht nur "Ausschnitte", aufgenommen von verschiedenen Videobeamten, sondern im entscheidenden Ausschnitt mitten im Einsatzgeschehen zwei Lücken, die nicht erklärt werden können. Da die Originale verschwunden sind, lässt sich jetzt nicht mehr feststellen, wie die Lücken in der entscheidenden Sequenz zustande kamen.


Doch zunächst ein paar kurze Worte zur Vorgeschichte:

Das Derby selbst liegt jetzt seit dem neunten dieses Monats genau drei Jahre zurück.

Nach der Rechtssprechung des europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte muss ein Ermittlungsverfahren umfassend, unverzüglich und unabhängig durchgeführt zu werden. Alle drei Grundsätze wurden und werden in unserem Fall massiv verletzt. U.a. wurden bis heute viele eingesetzte Beamte noch nicht befragt, ebenso wenig Beamte die mit den Video-DVDs zu tun hatten. Und es gab interne Besprechungen deren Ergebnisse und Inhalte geheim gehalten werden.

Am Tag nach dem Derby stand im Polizeibericht:

"Nach Spielende keine besonderen Vorkommnisse."

Im ersten Einstellungsbescheid vom 24.09.2008 der Staatsanwaltschaft stand hingegen zu lesen "dass einzelne Beamte in unverhältnismäßiger Weise und ohne rechtfertigenden oder entschuldigenden Grund mittels Schlagstöcken auf unbeteiligte Besucher, zum Teil Kinder und Frauen eingeschlagen" hätten. Leider sei das Verfahren aber einzustellen, da ja alle Beamten ähnlich gekleidet und quasi vermummt und deshalb nicht identifizierbar seien.

Und weiter:

"Auch im Rahmen der Sichtung der sichergestellten Videoaufnahmen lassen sich keine Rückschlüsse ziehen."

Das verwundert nicht, denn das unserem Anwalt Marco Noli nach etwa einem Jahr und x-fachem Insistieren vorgelegte "Videomaterial" wurde ganz offensichtlich zusammenkopiert und enthält an entscheidender Stelle Lücken.

Von zwei Vorgesetzten der eingesetzten USK-Einheiten wurde zuvor sogar behauptet, es gebe gar keine Videoaufnahmen vom Geschehen im Umlauf und am Stadionzaun. Auch dies hat sich als falsch erwiesen!

Eine der angeblichen "Original"-DVDs trägt zynischerweise sogar ganz offen den handschriftlichen Vermerk "Ausschnitte".

Nach den unserem Anwalt ebenso wie dem Staatsanwalt und der mittlerweile ebenfalls aktiven Generalstaatsanwaltschaft vorliegenden neuesten Ermittlungsergebnissen sind die von mehreren Beamten gefertigten Videoaufnahmen an mindestens drei verschiedenen Dienststellen (zwei in München, eine in Dachau) bearbeitet worden. Sämtliche Originale sind verschwunden, und das zum Teil aus Tresoren bzw. Asservatenkamnmern, zu denen nur sehr wenige Beamte Schlüssel und Zutritt haben. Niemand bei der Polizei weiß nachvollziehbar zu begründen warum, weshalb und wieso, niemand übernimmt hierfür die Verantwortung, niemand hat eine schlüssige Erklärung für diese Vorgänge, niemand schämt sich oder bedauert gar diesen jämmerlichen Ist-Zustand!

Würden verdächtige Privatpersonen ( womöglich auch noch als "Fußballfans"? ) so handeln, es hätte längst Durchsuchungsanordnungen und Haftbefehle wegen Verdunkelungsgefahr gehagelt!

Wer aber nun vielleicht glauben mag, wir würden schon irgendwann entnervt aufgeben, täuscht sich gewaltig!

Ganz im Gegenteil!

Unsere Geduld in dieser Angelegenheit ist am Ende, wir haben Taschenspielertricks, Hinhalte-und Salamitaktik und Quasi-Duldung von schweren und schwersten Amtsdelikten satt!

Wir fordern nicht mehr aber auch keinesfalls weniger als die Einhaltung der elementarsten demokratischen und rechtsstaatlichen Spielregeln:

Menschenrechte gelten auch für Fußballfans und Polizeibeamte genießen keine gesetzliche Immunität von Amts wegen!

Der Kampf geht unsererseits selbstverständlich weiter, die Prüfung adäquater rechtlicher Schritte läuft bereits.
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