Dienstag, 25. November 2008
Lautern in Augsburg


So ein Fußballwochenende ist schon was feines. Moment....wäre etwas feines, denn so ein Wintereinbruch inklusive Spielabbruch für das Spiel TSV 1860 München II gegen Aschaffenburg sorgt schon einmal für einen kleinen Dämpfer. Wenn dann das Spiel der Ersten gegen Hansa Rostock auch noch von einem "Sport"sender aus München auf den Montag gelegt wird, droht es trist zu werden. Denn genau zum Jahresschluss mal eben zwei Tage frei zu bekommen um an die Ostsee zu fahren ist leider nicht drin. Aber dem bereits gewaltig unter Entzugserscheinung leidenden Fan bietet sich ja eine weitere Möglichkeit an: Das Spiel des 1. FC Kaiserslautern in Augsburg gegen den FCA. Fanfreundschaft pflegen, und sich dabei die Kehle aus dem Hals schreien, Herz was willst du mehr.

Letzten Sonntag ging es also in aller Herrgottsfrüh los. Bereits um viertel nach zehn am Morgen trudelte meinereiner am Hauptbahnhof in München ein und traf bereits die ersten Bekannten von den Southside Supporters. Auch der ein oder andere Lauterer wartete bereits auf den Zug, und da Dynamo Dresden am selben Tag eine Liga tiefer bei Unterhaching randurfte wurds schön bunt und laut am Bahnhof. Gemeinsam trank man sein Guten-Morgen-Bier und begrüßte lautstark den saukalten Morgen. Das Unzuverlässige-Schläger-Kommando, kurz USK, war auch mal wieder vor Ort. Alte Bekannte mal wieder welche dieses mal überraschend nicht auf friedliche Fans losgingen sondern einfach nur unter Missachtung all dessen was einem die Mama übers Benehmen beibringt Personalien aufnahmen. Die übliche Scheindeeskalation also mal wieder.

Man ließ sich jedoch nicht weiter provozieren von den Herren in schwarz, sondern begab sich gemächlich gen Zug. Überraschend pünktlich fuhr der Zug ein, lediglich fünf Minuten Verspätung standen zubuche. Also gemeinsam mit den Lauterern den Zug geentert und erst einmal die Abteile fachgerecht dekoriert. Schals und Aufkleber also überall wo sich ein Plätzchen fand angebracht, und sich Bier und Kuchen munden lassen. Kuchen? Yap, einer hatte Geburtstag. Die Fahrt bis Augsburg verging lautstarkerweise wie im Fluge, und schon spie einem der Zug vor einem Trupp......USK aus. Hurra, auch in Augsburg waren die Herren aufmarschiert. Irgendwo noch fix was essen gehen war am Bahnhof leider kaum möglich. Zu groß das Polizeigewimmel und zu stark die Eile zu der man angetrieben wurde. Also schön in Begleitung gen Stadion laufen.

Auch hier wieder fröhliche Gesänge, lautstarkerweise. Verlaufen konnte man sich nicht, denn der Weg war sehr gut durch Polizeiautos gekennzeichnet. Nur ein Problem gabs: Wohin mit den Abfallstoffen des genossenen Bieres? Die um den Bahnhof liegenden Gastrobetriebe hatten ihre Toiletten vorsorglich verschlossen, also blieb einem nur ein Gartenzaun als Kloersatz, natürlich fleißig gefilmt von der Staatsmacht. Da der Hunger auch immer stärker wurde gings kurz vorm Stadion mal gen Pizzeria. Großes Hallo drin, und ein buntes rot-weiß und weiß-blaues Gewusel. Die Bedienung dort musste schon sehr abgehärtet sein, abgehetzt sah sie zumindest aus. Egal, erstmal Kässpätzle oder Schnitzel schmecken lassen und dazu wieder reichlich Bier, Lautrer begrüßen, rumgröhlen, Wirtschaft mit Aufklebern verzieren......und wenn den Lautrern kein Blödsinn einfiel dann uns, und umgekehrt. Einfach nur herrlich wars.

Frisch gestärkt gings also auf gen Rosenaustadion. Davor standen bereits massenhaft Fanbusse von Lautern, und auch Fanprojekt-Lothar aus München und der Fanbeauftragte des TSV waren anzutreffen. Rein also in das altehrwürdige und schöne Stadion und sich von der Sonne etwas aufwärmen lassen. Lausig kalt wars und der Wind ging etwas. Also halt warmbrüllen. Erstaunlicherweise waren weniger Heimfans da, als erst kürzlich Auswärtsfans nach München ins Kaiserklo pilgerten. Die Lauterer dagegen mit lautstarkem Auswärtsmob, garantiert 2000 Fans. Das Spiel selbst jedoch trug nicht zur Aufwärmung bei. Technisch limitierte Augsburger welche kaum zehn Meter laufen konnten ohne hinzufallen gegen verzagte Lautrer. Kaum ein Pass kam auf Seite der rot-weißen an, geordneter Spielaufbau fand nicht statt, und so gab es auch kaum Chancen. Effektiver dagegen die Augsburger welche mit einer ihrer ersten Chancen in Führung gingen. Auch in Halbzeit zwei das selbe grausame rumgekicke und -gebolze wie in Halbzeit eins. Einzige Ausnahme ein aberkanntes Tor für die Lautrer. Spielerische Höhepunkte? Keine. Niveau? Isnich. Es blieb also beim 1:0 für den FCA

Zu feiern gabs also nichts nach dem Spiel, und doch ließ man sich die Laune nicht vollends vermiesen. Mit dem altbekannten Trupp gings wieder zurück gen Bahnhof, begleitet natürlich von.....der Staatsmacht in grün und schwarz. Im Pendelverkehr überwachten einen immer ein bis zwei Sixpacks, also Polizei-VWs. Der gemeine Fan hat natürlich nur Blödsinn im Kopf, also entschloss man sich die Begleitung ein wenig zu foppen. Kurz vorm Bahnhof hätte man rechts abbiegen müssen an einer größeren Kreuzung. Zwangspfeil für die Autofahrer zeigt an das diese nur nach rechts abbiegen dürfen bzw. geradeaus fahren. Also ging man natürlich nach links, und wartete erstmal. Kaum war die Polizei mit Blaulicht ums Eck, hieß es umdrehen und grinsend wieder den richtigen Weg einschlagen. Am Bahnhof hieß es dann wieder sich verpflegen. Raus aus dem Kiosk gabs gleich mal einen kleinen Schock: Drei aus unserem Trupp wurden abgeführt zur Personenkontrolle. Kleine Racheaktion der Polizei also. Am Miniweihnachtsmarkt ließ ich mir erstmal noch ein Crepes schmecken und ging dann erstmal mit einem weiteren Löwenfan zu ein paar Augsburgern um mit denen zu quatschen

Natürlich wurde diese Aktion misstrauisch von der Polizei beäugt. Der ein oder andere USKler wird sich bestimmt sonstwo hingebissen haben als er Augsburger und Sechzger gemütlich plaudern sah. Der Zug zurück kam leider mit gehöriger Verspätung an. Zum Zeitvertreib also fing ein kleiner Trupp an zu pogen in der Bahnhofshalle was auch prompt von den dort Anwesenden recht freundlichen Polizisten mit kurzfristigem Hausverbot geahndet wurde. Die Polizisten am Bahnsteig und auf dem Weg dorthin waren ebenfalls sehr freundlich, und sicherlich heilfroh als der Zug endlich einfuhr. Im Zug dann ähnliches Bild wie auf der Hinfahrt: feuchtfröhlich sich verbrüdernde Fans. So verging auch die Rückfahrt wie im Fluge. Das nächste Wiedersehen mit den Lautrer Freunden gibts bestimmt, freu mich schon drauf....
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Dienstag, 18. November 2008
XX-Tausend-DVD


bald isses soweit *hibbel*
Wer nicht weiß worums da geht, bitter HIER lang
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Sonntag, 16. November 2008
Löwenamas in Weismain


Am gestrigen Samstag ging es mal mit den Amas zum Auswärtsspiel. Direkt hinter dem Grünwalder Stadion fuhr der von PRO 1860 organisierte Bus gegen halb neun ab, misstrauisch beäugt von der Polizei. Leider gabs im Bus kein Klo, was sich auf der Fahrt nach Weismain noch unangenehm bemerkbar machen sollte. Zum Glück gabs aber oft genug Raucherpausen.

Die Busfahrt selbst war sehr lustig. Ausgelassene Stimmung herrschte, und natürlich ist der gemeine Fußballfan für so gut wie jeden Blödsinn zu begeistern. Ein Polizeiwagen stoppte an einem Rasthof direkt neben uns, und unsereins wurde gebeten doch die Stätte möglichst unverzüglich wieder zu verlassen. Der Geschäftsführer hatte sich bei der Polizei beschwert da ein Glaskasten mit Devotionalien unseres heißgeliebten Lokalrivalen binnen Minutenfrist mit Aufklebern zugeklebt war und ein Stück verrutscht war dabei. Also gings mit Polizeibegleitung wieder runter vom Rasthof und weiter gen Weismain, immer mit Schlagergedudel im Ohr. Die ganze Busfahrt hindurch gab es Schlager vermischt mit Eurodance vonBlümchen auf die Ohren. Echte Qualitätsmusik eben welche dank des ein oder anderen Augustiner erträglich war.

Warum eigentlich nach Weismain wenn es doch gegen Eintracht Bamberg gehen sollte? Das Stadion in Bamberg entpricht noch nicht den Auflagen des DFB für die Regionalliga. Heißt also das selbst die Heimfans mit Shuttlebussen gen Stadion reisen müssen. Von der Autobahn aus gings erstmal durch eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft gen Stadion. Enge Landstraßen wurden gesäumt von Facherkhäusern, gelegentlich gings an einem Bach vorbei, und bewaldete Hügel gabs auch zur genüge. Weismain selbst ist eine Kleinstadt in Oberfranken durch welche sich der Bus nur mit Mühe winden konnte. Polizeibegleitung gabs auch wieder.

Die Sicherheitsvorkehrungen am Stadion selbst wirkten doch arg übertrieben. Nicht nur das unsere bekannten Freunde des USK vor Ort waren, nein, man durfte sich auch noch über Taschenkontrollen wie am Flughafen freuen. Fehlte nur noch der Metalldetektor. Endlich im Stadion gabs eine beeindruckende Aussicht. Eine Naturtribüne zur rechten des Gästeblocks, zur linken eine leider vom Nebel etwas getrübte Aussicht. . Aber erstmal ging es daran das Stadion etwas zu verschönern , und sich ganz gemütlich ein Bier und eine Bratwurstsemmel zu genehmigen. Beides gabs übrigens für faire zwei Euro und war auch mehr als genießbar.

Der Sinn der Fantrennung zeigte sich übrigens auch noch als der Shuttlebus aus Bamberg eintraf und halbvoll mit Löwenfans war. Kurz vor Spielbeginn gabs dann noch ne kleine Choreo , wie auch das ganze Spiel über Doppelhalter und Fahnen en masse im Einsatz waren. Und von den Bamberger Fans? Kam wenig bis gar nichts. Zwei Doppelhalter, eine Trommel, sonst war nichts zu sehen oder zu hören. Ganze 600 Zuschauer waren laut Stadionsprecher übrigens anwesend, davon bestimmt 150 Löwen welche lautstark deutlich machten wer der Herr im Weismainer Haus ist. Der zu bedauernde Stadionsprecher musste auch unter den Späßen leiden und durfte mehrere blödsinnige Durchsagen über die Lautsprecher jagen. Apropos Lautsprecher: Fatboy Slim als Sounduntermalung im Stadion gibts auch eher selten und zeugt von Geschmack.

Das Spiel selbst wurde auch durchaus hohem Niveau geführt. Auch wenn auf dem Acker kaum technisch hochwertiges zu erwarten war, gabs durchaus Ansehnliches zu sehen. Schwungvoll begannen die Junglöwen, und es gab gleich zu Beginn mehrere Torchancen. Aber auch die Gastgeber wussten gefährlich vors Tor zu kommen und Abwehr wie auch Torhüter Krauss zeigten doch einige Unsicherheiten. Vor allem wenn Krauss aus seinem Kasten kam sorgte dies für einiges an Spannung da er alles andere als souverän wirkte. In der 21. Minute dann der Führungstreffer für Bamberg durch einen Lupfer über den Torwart nach einem Konter. Irgendwelche Reaktionen von den Bamberger Fans? Kaum. Dafür wurds unterm Gästedach jetzt erst so richtig laut. Die Minilöwen gaben nicht auf und kamen vier Minuten später zum verdienten Augleichstreffer. Nach Chancen hüben wie drüben gings mit diesem Ergebnis in die Pause.

Es dauerte genau einen Angriff in Halbzeit zwei bis die Löwen in Führung gingen. Treffer war wie beim 1:1 Nico Hammann. Das Spiel der Amas erinnerte in der Folge an ein Powerplay im Eishockey. Chance über Chance ergab sich, wurde aber nicht genutzt. Da auch die Bamberger das Fußballspielen nicht ganz vergaßen blieb es noch spannend bis zum Schluss. Vor allem die letzten zehn Minuten waren etwas hektisch wobei sich der Schiedsrichter ebenfalls mit beteiligte und in der Nachspielzeit noch einen der Unseren mit Gelb-Rot des Feldes verwies. Nach dem Schlusspfiff feierten die Spieler ausgelassen auf dem Rasen und klatschten noch bei den Fans ab. Es dauerte also eine Weile bis das Stadion verlassen wurde.

Vorm Stadion dann kein einziger Bamberger Fan zu sehen, dafür aber genug USK. In einem kleinen Garten vorm Stadion liefen ein paar Hühner umher welche sich das Gebrüll der Löwenfans ("wir kriegen euch alle") anhören durften. Einer stieg sogar über den Zaun und ging auf die Jagd, zumindest bis das USK im Garten einmarschierte zum Schutz des Federviehs. Da keine Gegnerfans zu beschimpfen waren machte man es sich ganz einfach. Man teilte sich auf die beiden Straßenseiten auf und schon ging unter großen Gelächter das Geschimpfe los. Von "Wir sind Löwen und ihr nicht" bis zum bekannten "Wir kriegen euch alle" war alles dabei und gelegentlich ging man auch im Spaß aufeinander los. Das USK fands nicht so witzig, denen war es scheints zu friedlich und ausgelassen und einige male versuchten sie derbe dazwischen zu hauen. Nachdem der Fanbeauftragte von uns einschritt hielt sich der schwarze Mob zurück und die Fans durften friedlich feiern. Dank an den Fanbeauftragten gabs auch - "Bomber du Schlampe, zeig deine Wampe" Chöre.

Feuchtfröhlich gings dann auf der Rückfahrt weiter. Unterlegt mit Schlagergedudel wurds immer ausgelassener und nach kurzer Zeit sprang der halbe Bus mit freiem Oberkörper rum. Die weiblichen Mitfahrer leider nicht. Unterwegswurde noch der ein oder andere Rastplatz verschönert mit Aufklebern, oder Rasthof gestürmt. Nach Ankunft am Sechzger gings dann erstmal ins Schönstüberl weiter um den Abend noch beim ein oder anderen Bier oder Marillenbrand ausklingen zu lassen. War alles in allem eine sehr lustige und etwas zu feuchtfröhliche Auswärtsfahrt die eigentlich nach einer Wiederholung schreit.
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