Endlich!!!!!!!
(diesmal ohne Foto)

Was macht der geneigte männliche Eingeborene an einem Donnerstag um 20.15 Uhr? Wer jetzt sofort auf "vorm Fernseher hocken" kam, liegt gar nicht mal so verkehrt. Gefiel es dem DSF doch die Partie des TSV 1860 gegen den SV Wehen Wiesbaden auf den Fernsehabend zu legen.

Frühzeitig terminiert hatte wohl niemand mit dem Saisonverlauf gerechnet, der dem Wort Spitzenspiel hohn sprach.Und so trafen an diesem Abend zwei Mannschaften aus einer Tabellenregion aufeinander die den Begriff der "grauen Maus" prägt. Zwei in den letzten Spielen ähnlich erfolg- und glücklose Teams. Da bei den Wehenern ebenfalls ein finanzkräftiger Mäzen im Hintergrund die Fäden zieht, mag das auf den ersten Blick erstaunen. Jedoch, im Gegensatz zum Verein des SAP-Gründers, hält sich der Etat bei den Hessen in Zweitligatypischen Grenzen. Dementsprechend auch die unterschiedlichen Tabellenplätze der Mäzenvereine. Während die TSG aus Hoffenheim sich im Moment Mühe gibt ihre Aufspielchancen zu verspielen, kämpft sich der SV Wehen-Wiesbaden durch das Mittelfeld der Tabelle.

Angereist aus Hessen war ein wackeres Trüppchen von geschätzten 100 Fans, welche sich vor dem Spiel alle Mühe gaben ihre zahlenmäßige Unterlegenheit zu überbrüllen. Offiziell waren an diesem Auswärtsfanfeindlichen Abend 21.500 Zuschauer in der Arena zu Fröttmaning, Saisonminuskulisse. Zieht man noch die ganzen mitgezählten Dauerkarteninhaber ab welche nicht erschienen, kommt man leicht auf eine Zahl von unter 20.000 Zuschauern. Wieder mal ein Beispiel dafür das die Arena für den TSV mindestens einen Rang zu groß ist. Von der Geisterkulisse ließen sich die Fans jedoch nicht beeindrucken, im Gegenteil waren sie meist doch recht lautstark. Und mit zunehmender Spieldauer reifte dann bei mir die Erkenntnis das so ein Abend im Stehplatzblock mit ständigem Gehüpfe und Gebrülle doch ganz schön auf die Kondition geht. Von den Stimmbändern ganz zu schweigen, führten meine Versuche zu sprechen doch bei den Arbeitskollegen am nächsten Tag zu einem verständnisvollen Grinsen.

Gespielt wurde auch noch. Das erwartete Not-gegen-Elend war nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Nach zaghaftem Start erspielten die Münchner Löwen sich klare Vorteile, und vergaben Chancen zuhauf. Folgerichtig fiel auch quasi mit dem Pausenpfiff der Führungstreffer nach einer Flanke - ausgerechnet - vom viel kritisierten Josh Wolff. Eine Flanke der man den Zuckerguss ansah mit der sie förmlich bestrichen war.

Die Nordkurvenfans, Dauerkarteninhaber, feierten die ganze Halbzeitpause durch, während in der Südkurve die meisten gen Verpflegungsstände aufbrachen. Außerdem wurde in Block 113 die Blockfahne vorbereitet, welche mit dem Halbzeitpfiff hochgezogen wurde. Beeindruckend, wenn auch die Fahne dringend einer Wäsche bedarf.

In der zweiten Halbzeit dann ein ähnliches Bild wie in Halbzeit eins: vergebene Chancen auf Löwenseite. Jedoch waren die Nervosität und das Nervenflattern den Spielern deutlich anzumerken. Zur allgemeinen Erleichterung fiel nach einem Billiardähnlichen Spielzug (Göktan schoss den Torwart an , Bierofka verwertete den Abpraller) das 2:0. Relativ ereignislos plätscherte das Spiel danach vor sich hin, mit gelegentlichen Chancen sogar für die Wehener welche in der Nachspielzeit zum Anschlusstreffer kamen.

Damit wäre das Abstiegsgespenst vorläufig vertrieben, welches vor dem Spiel begann sich breit zu machen. Neun mehr oder weniger beruhigende Punkte sind es nun gen Abstiegszone und sollte nichts außergewöhnliches mehr passieren dürfte die Saison gelaufen sein. Obwohl...die berühmten Pferde vor der Apotheke hat man bei Sechzig schon des öfteren gesehen.
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