München ist bunt?
Pegida marschiert, pardon spaziert immer noch jeden Montag durch München. Es sind nicht sonderlich viele, welche sich da Woche für Woche treffen. Anfangs weit über 1000, hat sich die Zahl mittlerweile bei um die 150 Teilnehmer eingependelt. Zeit also, Pegida zu ignorieren, oder?
Eine Frage, über die man in München, der so genannten „Weltstadt mit Herz“ nicht zu diskutieren braucht, denn es wird schon fleißig ignoriert. Gegenprotest findet faktisch nicht mehr statt und es bedarf schon einiges an Mobilisierung und persönlicher Überzeugungsarbeit um überhaupt annähernd beim Gegenprotest die Teilnehmerzahl von Pegida selbst zu erreichen. Verwundern muss einen dies allerdings nicht. Wer lässt sich schon gern Montag für Montag von der Polizei für Nichtigkeiten durch die Gegend schubsen, während Hitlergrüße seitens Pegida ungeahndet bleiben. Wer lässt sich schon gern Woche für Woche von Passanten beschimpfen, während rassistische und völkische Parolen seitens Pegida niemanden dieser ach so „bunten“ Münchner stören. „Kaufts eich an Koran“, „Armes Deutschland“, „Ihr und die Asylanten, alle in Sack stecken und dann…“ ist da noch das harmloseste, was es zu hören gibt. Aber man will sich nicht beschweren, München ist ja schließlich „bunt“ und von den sächsischen No-Go-Areas weit entfernt.
Nun wäre es ein leichtes, den Münchner Pegida-Ableger aufgrund der Anzahl der Teilnehmer als harmlos zu bezeichnen. München ist nun nicht unbedingt die kleinste Stadt, und um die 150 Menschen fallen da kaum ins Gewicht. Aber nicht nur die – eben beschriebene – Reaktion von Passanten zeigt, dass rassistische und völkische Parolen dankbare Abnehmer finden. München hat hier ja bereits bei Protesten von Geflüchteten sein hässliches Gesicht gezeigt. Als „Schmierereien“ verharmloste Anschläge auf Moscheen und Unterkünfte ebenso wie der Angriff auf einen Döner-Imbiss im Umland Münchens zeigen recht anschaulich, dass sich der ein oder andere ermutigt fühlt, nun selbst tätig zu werden. Und auch der Gegenprotest zeigt, dass es in München eben keinen „breiten“ Konsens gegen Pegida gibt sondern immer und immer wieder die gleichen den Kopf hinhalten.
Nun könnte man es ja mit Argumenten versuchen, gegen den Mini-Mob. Wird halt nur ein wenig eng, wenn Pegida selbst sagt, dass „…nun endlich Politiker fordern und umsetzen, was wir schon länger fordern“ und damit gar nicht mal so falsch liegen. Allethalben wird sich im Moment mit Forderungen überboten, um Geflüchtete zu kriminalisieren, zu entrechten, sie „uns“ bloß vom Leib zu halten. Dass sich die am gestrigen Montag, den 05.10.2015, geäußerte Forderung nach „Grenzen endlich ganz schließen“ mit dem „Was wollt ihr Linken eigentlich, eine Mauer um Deutschland?“ beißt, geschenkt. Solch Widersprüche gehören dazu und zeigen auch sehr schön, dass man mit Argumenten halt irgendwann auch mal an einem Punkt ist an dem man einsehen muss, dass diese komplett fürn Fuß sind. Widersprüche gehören dazu und nimmt man hin. Gern gesehen ist, was das eigene Weltbild bestätigt und dazu geeignet ist, den Hass auf alles was nicht weißdeutsch genug ist zu bestätigen (und nach außen hin zu verschleiern. Aber anderes Thema).
Es ist schon faszinierend zu sehen, dass ein rassistischer Mob Woche für Woche nahezu ungestört durch München ziehen kann. Dass dieser Mob, sich der Provokation sehr bewusst, vor Feldherrnhalle und Co aufmarschieren darf. Es ist bezeichnend, dass Straftaten seitens des Mobs bei der Polizei niemanden stören, während die Presse in ihrer Arbeit behindert wird und es schon eine Anzeige dafür gibt, als Fotograf mit dem ausgelösten Blitz „einen Demoteilnehmer geblendet“ zu haben. Die Polizei zeigt hier in München Woche für Woche, was sie von einem angeblichen bunten und weltoffenen München hält und - ebenso eindrucksvoll wie eindringlich -, dass man aus NSU wie Oktoberfestattentat nicht das geringste gelernt hat und Teil des Problems ist. Die Rassisten, ob bei Pegida mitlaufend oder nur am Rand applaudierend, können sich durch Medienberichte wie auch durch das, was CSU und Co planen und SPD und Grüne willig bereit sind mitzutragen bestätigt fühlen. Protest ist kaum bis gar nicht zu vernehmen. Für Schutzsuchende verheißt dies, selbst in einer angeblich bunten und weltoffenen Stadt, nix gutes.
Eine Frage, über die man in München, der so genannten „Weltstadt mit Herz“ nicht zu diskutieren braucht, denn es wird schon fleißig ignoriert. Gegenprotest findet faktisch nicht mehr statt und es bedarf schon einiges an Mobilisierung und persönlicher Überzeugungsarbeit um überhaupt annähernd beim Gegenprotest die Teilnehmerzahl von Pegida selbst zu erreichen. Verwundern muss einen dies allerdings nicht. Wer lässt sich schon gern Montag für Montag von der Polizei für Nichtigkeiten durch die Gegend schubsen, während Hitlergrüße seitens Pegida ungeahndet bleiben. Wer lässt sich schon gern Woche für Woche von Passanten beschimpfen, während rassistische und völkische Parolen seitens Pegida niemanden dieser ach so „bunten“ Münchner stören. „Kaufts eich an Koran“, „Armes Deutschland“, „Ihr und die Asylanten, alle in Sack stecken und dann…“ ist da noch das harmloseste, was es zu hören gibt. Aber man will sich nicht beschweren, München ist ja schließlich „bunt“ und von den sächsischen No-Go-Areas weit entfernt.
Nun wäre es ein leichtes, den Münchner Pegida-Ableger aufgrund der Anzahl der Teilnehmer als harmlos zu bezeichnen. München ist nun nicht unbedingt die kleinste Stadt, und um die 150 Menschen fallen da kaum ins Gewicht. Aber nicht nur die – eben beschriebene – Reaktion von Passanten zeigt, dass rassistische und völkische Parolen dankbare Abnehmer finden. München hat hier ja bereits bei Protesten von Geflüchteten sein hässliches Gesicht gezeigt. Als „Schmierereien“ verharmloste Anschläge auf Moscheen und Unterkünfte ebenso wie der Angriff auf einen Döner-Imbiss im Umland Münchens zeigen recht anschaulich, dass sich der ein oder andere ermutigt fühlt, nun selbst tätig zu werden. Und auch der Gegenprotest zeigt, dass es in München eben keinen „breiten“ Konsens gegen Pegida gibt sondern immer und immer wieder die gleichen den Kopf hinhalten.
Nun könnte man es ja mit Argumenten versuchen, gegen den Mini-Mob. Wird halt nur ein wenig eng, wenn Pegida selbst sagt, dass „…nun endlich Politiker fordern und umsetzen, was wir schon länger fordern“ und damit gar nicht mal so falsch liegen. Allethalben wird sich im Moment mit Forderungen überboten, um Geflüchtete zu kriminalisieren, zu entrechten, sie „uns“ bloß vom Leib zu halten. Dass sich die am gestrigen Montag, den 05.10.2015, geäußerte Forderung nach „Grenzen endlich ganz schließen“ mit dem „Was wollt ihr Linken eigentlich, eine Mauer um Deutschland?“ beißt, geschenkt. Solch Widersprüche gehören dazu und zeigen auch sehr schön, dass man mit Argumenten halt irgendwann auch mal an einem Punkt ist an dem man einsehen muss, dass diese komplett fürn Fuß sind. Widersprüche gehören dazu und nimmt man hin. Gern gesehen ist, was das eigene Weltbild bestätigt und dazu geeignet ist, den Hass auf alles was nicht weißdeutsch genug ist zu bestätigen (und nach außen hin zu verschleiern. Aber anderes Thema).
Es ist schon faszinierend zu sehen, dass ein rassistischer Mob Woche für Woche nahezu ungestört durch München ziehen kann. Dass dieser Mob, sich der Provokation sehr bewusst, vor Feldherrnhalle und Co aufmarschieren darf. Es ist bezeichnend, dass Straftaten seitens des Mobs bei der Polizei niemanden stören, während die Presse in ihrer Arbeit behindert wird und es schon eine Anzeige dafür gibt, als Fotograf mit dem ausgelösten Blitz „einen Demoteilnehmer geblendet“ zu haben. Die Polizei zeigt hier in München Woche für Woche, was sie von einem angeblichen bunten und weltoffenen München hält und - ebenso eindrucksvoll wie eindringlich -, dass man aus NSU wie Oktoberfestattentat nicht das geringste gelernt hat und Teil des Problems ist. Die Rassisten, ob bei Pegida mitlaufend oder nur am Rand applaudierend, können sich durch Medienberichte wie auch durch das, was CSU und Co planen und SPD und Grüne willig bereit sind mitzutragen bestätigt fühlen. Protest ist kaum bis gar nicht zu vernehmen. Für Schutzsuchende verheißt dies, selbst in einer angeblich bunten und weltoffenen Stadt, nix gutes.
(Dienstag, 6. Oktober 2015)
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