Samstag, 21. Januar 2012
Naziaufmarsch am 21.01.2012


Heute wollten sie mal wieder aufmarschieren in München, die von mir bereits erwähnten Aktivisten des Freien Netzes Süd (FNS). Weit kamen sie nicht, aber eins nach dem anderen.

Diesmal wollten die Nazis gegen das Kafe Marat demonstrieren, einen linksalternativen Treffpunkt in München. Dieser Treff ist der CSU ein Dorn im Auge, da wird gern einmal polemisiert. Dankbar für dieses Wettern gegen angebliche Linksextremisten ist dann natürlich: die rechtspopulistische bis -extreme Bürgerinitiative Ausländerstopp. Deren Stadtrat, Karl Richter, übrigens rechtskräftig verurteilt für das Zeigen des Hitlergrußes bei der Vereidigung, springt da natürlich dankbar auf diesen Zug auf. Oder wie es heute ein Familienvater im Bus gen Proteste treffend ausdrückte: "Die Polizei ist heut da, um die Saat zu schützen, die von der CSU gesät wurde mit ihrem Linksextremistenquatsch". Dank unbekannterweise dafür. Weitere Anzeichen dafür, dass diese Saat aufgeht, sind rechtsextreme Schmierereien rund um das Kafe Marat sowie mehrere tätliche Angriffe auf Gäste in letzter Zeit.

Nun, Sammelpunkt für die Nazis war der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt, Treffpunkt für Gegendemonstranten sollte am Stachus sein. Im Untergeschoss erstmal von unfreundlichen Polizeibeamten daran gehindert, zur Gegendemo zu gelangen, nahm ich halt den Weg an der Oberfläche, also außen rum. Den Sinn dieser Maßnahme hinterfrage ich lieber nicht. Etwa 150 Gegendemonstranten waren zu diesem Zeitpunkt am Stachus versammelt, Menschen aller Altersgruppen und Parteienzugehörigkeit. Fahnen der Grünen, Piraten und der SPD waren zu sehen. Aber dazu später mehr. Die Grünen verteilten übrigens Flugblätter, um die Werbetrommel zu rühren für einen Bus zur Anti-Nazi-Demo am 18.02.2012 von München aus nach Dresden. Tatenlos rumstehen wollte man dann auch nicht, also gings ab Richtung Hauptbahnhof zum fröhlichen Katz- und Mausspiel mit der Staatsmacht.

Mehrere Umwege später befand man sich dann unter Gleichgesinnten auf der Straße, die die werten Herren von Rechtsaußen gern nehmen wollten. Blockierer hatten es bereits zu diesem Zeitpunkt geschafft, die Nazis aufzuhalten. Die Staatsmacht jedoch wollte ihrem Auftrag, den Weg freizumachen, nun endlich nachkommen und unsanft wurde man von der Straße geschafft. Also den Aufmarsch halt lautstark begleiten vom Hauptbahnhof aus bis zum Stachus. Sprechchöre, Schneebälle, all das wurde aufgeboten, um den Nazis zu zeigen, was man von ihnen hält. Geantwortet wurde mit Sprechchören wie bspw. "Wir sind der Nationale Widerstand" und sogar "Ruhm und Ehre der Waffen-SS" soll laut übereinstimmenden Ohrenzeugenberichten angestimmt worden sein. Als sei dies nicht genug der Provokation, wurde vom Lautsprecherwagen aus auch noch das Paulchen-Panther-Intro gespielt. Also mal eben nebenbei diejenigen feiern, von denen man sich gern distanziert.

Auch am Stachus wurde ein längerer Zwischenstopp eingelegt, denn auch hier schafften es einige Blockierer auf die beabsichtigte Route. Augenscheinlich war es bis zu diesem Zeitpunkt bereits gelungen, zumindest den Trambahnverkehr in der Innenstadt nahezu zum Erliegen zu bringen, auch bei der ein oder anderen Busroute dürfte zu diesem Zeitpunkt nix mehr gegangen sein. Das fortlaufende Gekreische vom Lautsprecherwagen der Nazis aus wurde recht erfolgreich durch die am Stachus aufgebaute Soundanlage abgemildert, und Petrus drückte sein Missfallen des Spektakels ebenfalls auf die ihm eigene Art aus: Der Schneefall war mittlerweile in Regen übergegangen und die Grünflächen am Stachus in Schlammwüsten verwandelt. Das fröhliche Katz- und Mausspiel ging nach längerem Warten übrigens weiter und ehe man sichs versah, landete man im Polizeikessel auf Höhe der Sonnenstraße 14, während die Nazis auf die andere Straßenseite umgeleitet wurden.

Geschätze 50 Gegendemonstranten wurden hier also fest gehalten, bis der rechte Spuk außer Hörweite war. Im Grunde genommen waren die Beamten, welche einen aufhielten, recht entspannt. Der ein oder andere Plausch entwickelte sich und geblödelt wurde auch ein wenig. Beliebt bei den Herren Staatsdienern war der Chor "Samstags frei, für die Polizei". Frage mich bitte keiner, wie lang unsereins aufgehalten wurde, denn es war recht kurzweilig, und als man endlich die Freiheit wieder hatte, kam man natürlich nicht schnell genug den Nazis hinterher. Diese liefen am Sendlinger Tor auf die nächsten Blockierer auf, und so hatte unsereins die Gelegenheit mitzuhelfen die komplette (!) Lindwurmstraße abzusperren. Hier an der Ecke Fliegerstraße/Lindwurmstraße hatte sich ein nicht zu knapper, recht heterogener Mob zusammengefunden und den Weg versperrt. Es sah auch nicht unbedingt danach aus, als wäre es einfach für die Polizei, hier die Straße wieder freizubekommen. Hatte an dieser Stelle etwas vom Frosch im Hals, den man einfach nicht los bekommt.

Gemütliches Plaudern, Versuche sich aufzuwärmen und gelegentliche Sprechchöre waren hier an der Tagesordnung. Dass sich allerdings der ein oder andere SPDler nicht zu blöde war, Gegendemonstranten der Piratenpartei zu diffamieren, spricht nicht gerade für sie. Ja, man versuchte gar, aus dem richtigen Blickwinkel heraus zu fotografieren, damit es auch ja so aussieht, als wäre die Piratenflagge mitten im Nazipulk. Werte SPDler, lebt verdammt nochmal die Toleranz vor, für die ihr angeblich einsteht. Es ist mir persönlich vollkommen egal, ob der an meiner Seite stehende Gegendemonstrant nun ein Parteibuch der SPD, der Grünen, der Piraten, der FDP hat oder gar parteilos ist. Ich freue mich eher über jeden Teilnehmer, der für Toleranz einsteht.

Eine Stunde wurde bibbernd verbracht, als ein Lautsprecherwagen der Polizei nun darum bat, die Versammlung aufzulösen und den Versammlungsort gen Gehwege zu verlegen. Leicht missverständlich und sowieso ein Ding der Unmöglichkeit, die Masse der Leute auf die Gehwege zu verteilen, war dies nur Ansporn für einige Zuschauer, nun ebenfalls aktiv sich an der Blockade zu beteiligen. Es gab noch die Durchsagen zwo und drei, dann zog sich nach einiger Wartezeit der Lautsprecherwagen zurück. Gerüchten zufolge soll der Referent des Kreisverwaltungsreferates, Wilfried Blume-Beyerle, vorher gesichtet worden sein im Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizei. Die Polizei hatte sich dazu entschieden, den geringeren Weg des Widerstandes zu gehen, und die Nazidemo aufzulösen. Jubel brandete auf inkl. "Ihr könnt nach Hause fahrn"-Sprechchören, die Feuerwerksrakete mitten im Pulk hätts allerdings nicht gebraucht.

Die Nazis hatten also schlussendlich nicht einmal die Hälfte des Weges zum Kafe Marat geschafft, ein sehr schöner Erfolg wie ich finde. Sehr schön übrigens auch, dass man einige bekannte Löwengesichter auf Gegendemoseite antraf.

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Sonntag, 18. Dezember 2011
Nazi-Demo 17.12.2011


..schreibt sich jetzt so leicht, Nazi-Demo. Nun denn, die Bürgerinitiative Ausländerstopp (näh, zu sowas verlink ich nicht, oder doch, kchrchrchr) rief am gestrigen Samstag zur Kundgebung im Hasenbergl, genauer: an der U-Bahn-Haltestelle Dülferstraße. Direkt an der U-Bahn-Station, in Sichtweite eines Einkaufszentrums, wurde ein Kfz älterer Bauart geparkt und mit Lautsprechern versehen, dazu noch ein Spruchband ausgerollt mit der Aufschrift "Kriminelle Ausländer raus". Interessant übrigens, dass auf beiden Seiten Löwenfans zugegen waren, also Anhänger des TSV München von 1860 sowohl bei den Gegendemonstranten wie auch bei den Nazis vertreten waren.

Dass der TSV ein handfestes Nazi-Problem hat, ist ja dann doch schon seit geraumer Zeit bekannt, ob man hier von einem Versuch der Unterwanderung der Fanszene sprechen will überlasse ich jedoch den Fachleuten. Zumindest wird versucht Mitglieder zu rekrutieren und Werbung für rechtsextreme Aufmärsche zu machen. Da das Thema momentan eh gerade "in" zu sein scheint, wird endlich auch einmal überregional berichtet und ich bin doch mal gespannt was sich denn nun konkret ändert, wer alles die Initiative ergreift. Bisher war es ja so, dass die Löwen-Fans gegen Rechts da ziemlich allein gelassen wurden bzw. man sie von Seiten der Verantwortlichen gern als Feigenblatt benutzt hat wenn es darum ging Engagement zu zeigen. Es gibt bereits erste Anzeichen, dass sich etwas ändert, allerdings muss sich erst noch zeigen ob die stark erodierte Fanszene die Kraft zur Selbstreinigung besitzt,

Aber ich schweife ab, zurück also zum gestrigen Aufmarsch der BIA. Neben den ca. 10 Nazis versammelten sich auch Gegendemonstranten am zugigen Treffpunkt. Eine bunte Mischung von Jung bis Alt tat recht lautstark ihr Missfallen kund. Trillerpfeifen wurden verteilt, Plakate hochgehalten, Autofahrer zum Hupen animiert etc. Dunkel gekleidete Jugendliche versuchten sich an martialischem Auftreten, die Münchener GRÜNEN wedelten fleißig mit ihren Fahnen, hatten scheints ihren Spaß und warben Neumitglieder und die Polizei hielt sich angenehm zurück. Vom üblichen bedrohlichen Gebaren sah man von Seiten der Staatsmacht diesmal ab, man verhielt sich ruhig.

Zwei Redner der BIA durften sich beweisen, darunter Karl Richter, seines Zeichens Stadtrat und bei seiner Vereidigung durch den Hitlergruß auffällig geworden. Als weiterer Redner trat Karl-Heinz Statzberger ans Mikro, Mitglied des Freien Netz Süd. Letzterer steht übrigens dem Neonazi Martin Wiese recht nahe, einem führenden Neonazi-Kader welcher einen Anschlag auf das Jüdische Kulturzentrum in München plante. Inwiefern beide nun als Hüter der Wahrheit(™) als glaubwürdig anzusehen sind überlasse ich jedem selbst, die Redebeiträge wurden von einem Löwenfan kurz, bündig und treffend zusammengefasst: Bullshit-Bingo vom Allerfeinsten.

Wers nicht kennt: beim Bullshit-Bingo legt man sich im Kopf ein paar (meist ideologische) Kampfbegriffe zurecht welche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fallen werden und hakt diese dann bei Nennung einfach ab. Mehrfachnennungen sind natürlich möglich, allein beim Begriff der Deutschenfeindlichkeit (Hallo Frau Schröder) überlegte ich zwischenzeitlich einen Counter einzuführen. Die Mainstream-Medien durften ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, sind sie es doch die nach Ansicht der Redner die armen Deutschen täuschen und ihnen Multi-Kulti (auch so n Kampfbegriff) unterjubeln wollen. Schon ganz schön fies, wie die Medien angeblich die Herkunft der Straftäter verschweigen, da vergisst man schnell Punkt 12.1 des Pressekodex, nur als Beispiel. Aber bevor es zu sachlich wird weiter mit den Redebeiträgen.

Unerwähnt blieb natürlich auch nicht der Missbrauch der Sozialsysteme durch den Ausländer, und wo wir schon beim Sozial-Darwinismus sind darf natürlich der gute Thilo Sarrazin nicht unerwähnt bleiben, welcher ebenfalls mehrmals erwähnt wurde. Dieser mutige und selbstlose Recke im Kampf für die Wahrheit traute sich nämlich die Wahrheit(™) auszusprechen. Und, wie von Rednerseite betont, setzte er eine wichtige Debatte endlich in Gang. Nun, über das Niveau, die Art und Weise dessen was Thilos Buch folgte braucht man wohl kaum ein Wort zu verlieren, endlich konnte der ach so unterdrückte Deutsche seine tief sitzenden Ressentiments ausleben. Schade nur, dass ein Großteil der Medienmeute bereits längst weitergezogen war als man endlich mal begann sachlich mit den hingeworfenen Thesen und Zahlen sich auseinanderzusetzen.

Die Mordserie der Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) wurde natürlich ebenfalls angesprochen. Einerseits wurde von Rednerseite betont, wie verwerflich man doch diese Taten finde, andererseits sofort mit der Zahl der angeblich in einem viel kürzeren Zeitraum allein in München durch Ausländer Getöteten hausieren gegangen. Dass es sich hierbei nicht um Relativierung des rechten Terrors handelt versteht sich von selbst, denn schließlich reicht ja bereits der Hinweis, dass man nicht relativieren wolle und schon ist die Relativierung keine Relativierung mehr. Überhaupt wurde gestern sehr oft mit Zahlen um sich geworfen um das Gewaltpotential des Ausländers zu verdeutlichen. Man meint es ja eigentlich nur gut, und habe nichts gegen den Ausländer welcher als Gemüsehändler sein Geld verdient, nur arbeitslos dürfe er nicht sein. Denn dann nutzt er die Gastfreundschaft des Deutschen und die Wohltaten des deutschen Sozialstaates nur aus (Ähnlichkeiten zum neoliberalen Neusprech natürlich rein zufällig). Natürlich ist dies alles nachzulesen beim bereits erwähnten SPDler, denn die Mainstream-Medien verschweigen so etwas ja bewusst.

Ja, man neigte doch zu Wiederholungen am gestrigen Nachmittag. Vermutlich deswegen, da sonst den Umstehenden das Ausmaß der Gefährlichkeit von Multi-Kulti (achja: BINGO!!!) nicht so ganz klar wird. Statt des durch die unwissenden und fehlgeleiteten Demonstranten praktizierten Niederbrüllens/-pfeifens forderte man offene Diskussion und betonte immer wieder, dass man doch derjenige mit den besseren Argumenten sei. Zugegeben, an dieser Stelle konnte ich mir ein innerliches "Au JA!!!" nicht verkneifen. Denn sind es nicht gerade die vom rechten Rand, welche immer wieder Diskussionen stören und behindern? Sind sie es nicht, die immer und immer wieder zum Vereinfachen von komplexen Sachverhalten neigen? Welche immer wieder ausweichen sobald sie argumentativ ins Hintertreffen geraten? Nun, einerseits ist es natürlich wichtig sich den Nazis in den Weg zu stellen und ihnen zu zeigen, dass sie unerwünscht sind. Aber meiner Meinung nach ist es mindestens ebenso wichtig deren scheinbare Argumenete nicht unwidersprochen stehen zu lassen.

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Mittwoch, 23. November 2011
München gegen Startbahn 3
Unser Denkmalbauer gescheiterterweise, siehe Olympiabewerbung, will die Dritte Startbahn für den Flughafen München, ich hab mir schonmal erlaubt dagegen zu unterschreiben. Wer dies auch vorhat: beim Winter-Tollwood gibt es die Gelegenheit dazu. Nähere Infos gibbet übrigens hier.
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Samstag, 12. November 2011
*facepalm*-Medien
Wieder ne Woche vergangen, wieder mal darf, nein muss ich mich auskotzen. *seufz* Is ja jetzt nicht so, dass an Satire und Co. kein Bedarf wäre, aber Neues aus der Anstalt, heute show und Co. haben ein ganz großes Problem: die Welt allein scheint mir in letzter Zeit dermaßen einen an der Waffel zu haben, dass man da gar nix mehr überspitzen kann. Und ganz vorne mit dabei: Kwallitätsmedien, sogenannte. Die sogenannte Vierte Gewalt, sogenannte Journalisten. Oder wie man heutzutage auch zu sagen pflegt: recherchefaules und geldgeiles Dreckspack.
(kleiner Hinweis: ich werde hier zum Großteil auf Verlinkungen verzichten da ich die Praktiken der Medien nicht dadruch unterstützen will ihnen auch nur einen einzigen leser mehr zu schenken und damit dank Page-Impressions auch noch Werbegeld, Suchmaschinen sollten aber weiterhelfen)

Kann sich noch wer an diesen zigfachen Verfassungsbruch erinnern?! An diesen dollen Trojaner? Interessante Salamitaktik der Regierung: es gibt keinen Trojaner gefolgt von der is nich von uns mit anschließendem der wurde nie eingesetzt dem ein der wurde nur zu guten Zwecken eingesetzt folgte. Ich glaubte wirklich einmal, wer gegen das Grundgesetz verstößt und das zigfach müsste mit Konsequenzen rechnen oder hätte wenigstens den Arsch in der Hose sein Amt niederzulegen. Ich naiver Tropf. Nein, man rechtfertigt sich natürlich, oder versucht es zumindest und natürlich sind die anderen schuld. Nachdem diese mediale Sau auch mal kurz durch die Schlagzeilen galoppieren durfte wurds ruhig. Die nächste mediale Sau braucht ja nur aus dem prall gefüllten Lager geholt zu werden und schon gehts weiter. Mhm, was nehmenwa denn...

Ah, genau, Fußballfans. Man stelle sich das nur mal vor, ich war jetzt jahrelang in zig Stadien bei zig Spielen, und, jetzt bitte nicht vom Stuhl fallen, ich lebe noch. Jahaaaa, und das obwohl ich ein Chaot, ein Terrorist, ein Extremist, ein sogenannter Fußballfan kurz ein gewaltgeiles Arschloch bin welches frecherweise auch noch Steuergelder in Anspruch nimmt da ja mein Besuch im Stadion massive Polizeipräsenz erfordert. So zumindest laut den Medien. Kommt auch nur einer aus den Pressestuben auf die Idee MIT den Fans zu reden? Gibt es vielleicht einmal Hintergrundbericht? Gibt es vielleicht sogar unabhängige Berichterstattung welche nicht zuallererst auf die krawalligste Schlagzeile abzielt? Gut, vielleicht sollte ich auch zuerst einmal meine Anspruchshaltung überdenken. Was solls auch, ScheiX doch auf die Doppelmoral der Medien (siehe hierzu Pyroaktionen im Ausland welche natürlich dort zur Stimmung dazugehören und schön und toll sind und sich auf den Titelseiten der Blätter ganz toll machen aber im Inland mindestens ein terroristischer Akt sind und auf einer Stufe mit Kindesmord stehen. )

Apropos Gewalt. Der Staat im Staate interessiert auch keine Sau, oder?! Dass Polizisten ungestraft um sich prügeln dürfen und Pfefferspray verteilen wie es ihnen passt. Interessiert ja auch keinen ob nun Frauen und Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden. Sind doch selbst schuld wenn sie Demos besuchen (und damit ein Grundrecht wahrnehmen, aber das nur am Rande) oder aber sich in ein Stadion wagen. Muss man ja mit rechnen, von gewaltgeilen Polizisten quer durch die Stadt gejagt und verprügelt zu werden. Und von den Medien noch dafür an den Pranger gestellt zu werden. Hinterfragen wie es sein kann, dass ausufernde Polizeigewalt nahezu immer (!!!) ohne strafrechtliche Folgen bleibt wäre nun aber wirklich zu viel verlangt. Werden ja auch schon irgendwie Recht gehabt haben die werten Polizisten. Schau mal, der Demonstrant dort, der mit dem Kind auf der Schulter. Der spioniert uns mit seinem Blag aus, also Knüppel drauf. Oder die Oma da mit dem Gehwagen, gaaaanz gefährlich. Und außerdem ist es ja nur legitim, dass man kritische Fangesänge durch eine Megaphonanlage, die natürlich von einem einzelnen Mitarbeiter ohne Wissen anderer installiert wurde, unterdrückt. Weil gewalttätig sind immer nur die Fans, jahaaaa.

Apropos Gewalt, dieser ausufernde Linksextremismus ist ja auch wirklich unfassbar. Muss unbedingt bekämpft werden. Ist ja auch alles voll R.A.F.. Schau mal, ein brennendes Auto...wie, nicht politisch motiviert?! Das ist uns Medien doch wurscht, schließlich ist unsere Medienkarawane schon längst weitergezogen bzw. muss man den Blödsinn den manch Politiker_In behauptet (Hallo Frau Schröder) nur oft genug wiederholen, dann glauben es alle auch. Ach wo wir schon dabei sind, einen hab ich noch. Ist ja auch logisch: Brennt irgendwo ein Auto -> Linksextremist, wenns knallt -> Linksextremist, wenn was geklaut wird -> Ausländer, wenn ein Scheibenwischer eines Autos im Wert von 28 Euro abgebrochen wird -> neue Dimension der Gewalt, sterben zig Menschen durch einen Attentäter -> geistig verwirrter Einzeltäter und Einzelfall.

Man stelle sich einfach einmal vor, im letzten Jahrzehnt seien 10 Unternehmer und zwei Polizisten erschossen und mehrere Banken ausgeraubt worden, es gäbe zwei tote linke Aktivisten, in ihrer Wohnung würde ein Arsenal an Waffen gefunden welches obigen Verbrechen sich zuordnen ließe. Ja, dies stelle sich man vor und das dazugehörige Echo in den Medien und aus der Politik insb. aus der Regierung. Das Gebrülle, insb. wäre ein Musel noch mit beteiligt, würde man vermutlich noch in Neuseeland hören und die Fensterscheiben noch in Portugal bersten. Aber da es sich ja um Neonazis zu handeln scheint ist der ganze Rummel ja gottseidank überschauber. Nein, lasset uns weiter unsere Kräfte darauf konzentrieren die Wohnungen von politisch Aktiven zu durchsuchen wie bspw. einem Pfarrer im thüringischen oder die von Demonstranten gegen ein unsinniges Bahnhofsprojekt. Oder, noch besser, lasset uns in den bayerischen Verfassungsschutzbericht einen KZ-Überlebenden der linksextremistischen Szene zuordnen. Na, wär das nicht was?! Oh, schon geschehen, na sowas aber auch.

Apropos unsinniges Bahnhofsprojekt im Schwäbischen. Kann mich noch gut an warnende und mahnende Stimmen erinnern welche vor Kostenexplosionen gewarnt haben und dafür medial gekreuzigt wurden als Fortschrittsverweigerer und linksgrünmuselfaschistischgutmenschliche Spinner. Und jetzt auf einmal sind die Medien bass erstaunt darüber, dass bereits jetzt schon Mauscheleien zum Verschleiern der vermutlichen Kosten ans Tageslicht kommen. Verrottende Bahnhöfe und ein marodes Streckennetz samt unzureichendem Fuhrpark sind kaum einem Medienorgan einen Hintergrund(!)bericht wert, aber Hauptsache man kann sich wieder über die Bahn lustig machen. Und über diese gar witzigen Demonstranten. Obwohl, lieber nicht lustig machen, sind ja schließlich bodenzionelle Därroristen. Jaha, wie wärs mit dem Vorschlag aus dem hessischen, eigentlich gemünzt auf FUSSBALLCHAOTEEEEENNNN!!!!: schwärzt diese Leute doch beim Arbeitgeber und den Freunden/Bekannten/Verwandten an. Zeigt, natürlich mit multimedialer Unterstützung, doch einmal allen auf was für verkommene Subjekte das sind. Mag jemand das Merchandising ür die Verfechter dieses Vorschlags übernehmen? Ich wüsste da auch schon was.

Ihhhh, er hat Nazis gesagt. Da fällt mir zweierlei zu ein: gibbet Godwin´s Law eigentlich auch für den Begriff "Musel" und außerdem wo wir gerade beim Absprechen von (eigentlich universellen) Rechten sind: die Mindestlohndebatte. Juhuuu, die Mutti kam nun auch mal drauf sowas ins Spiel zu bringen. natürlich war der Shitstorm der daraufhin losbrach unglaublich und eigentlich zu erwarten. Wer ernsthaft glaubt, eine vulgärliberale Partei, welche sich in den Umfragen mit der Tierschutzpartei um die Plätze streitet, könnte dies einfach so stehen lassen, sieht sich getäuscht. Denn natürlich ist so ein Mindestlohn ein Eingriff in den Markt und Sozialismus und damit mindestens Kommunismus und linksextremistisch und daher bäh. Das Ausschalten der freien Kräfte des Marktes durch staatliche Eingriffe wie bspw. die Bundesagentur gegen Arbeit oder aber Billionenhilfen für Banken sind das natürlich nicht, sondern alternativlos, is klar. Hat sich eigentlich schonmal wer der kein Kabarettist ist (Dank an dieser Stelle an Urban Priol) die Mühe gemacht auszurechnen wie viel jemand verdient der 40h/Woche arbeitet und Mindestlohn bekommt? Nein? Macht nix. Lasst uns weiter auf das arbeitsscheue/-faule Pack schimpfen. Oder auf "den" Griechen (dänn ärrr issst onsär Onglück!!!! glaubt man der deutschsprachigen Presse)

So, genuch ausgekotzt. Kann sich eigentlich noch wer an die Zeiten erinnern, in denen wir glaubten wir hätten eine unabhängige Presse, kritisch, investigativ, die Vierte Gewalt halt?! *Seufz*
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Samstag, 22. Oktober 2011
Resthirntransformation
So, der Chris hat heut seinen populistischen, also darf auch mal folgende Frage erlaubt sein: Geht eigentlich bei der Geburt das komplette Hirn von Muttern über aufs Baby und nur was nicht reinpasst bleibt über? Ja, ich weiß, empörtes Luftholen, manch eine/r zuckt bei sowas zusammen, aber ein wenig zusätzliche Bewegung hat noch keinem geschadet. Und wer sich jetzt fragt wie der Spinner auf den Blödsinn kommt, muss sich nur noch kurz gedulden. Aufklärung gibbet gleich.
Die schicken Aufkleber "Todesstrafe für Kinderschänder" kennt man ja leider doch zur genüge. (und: näääh, auf sowat verlink ich nich, kann ich drauf verzichten) Gut, Aufkleber verkleben Fußballfans auch, ist ja die moderne Art sein Revier zu markieren. Mir allemal lieber, diese Aufkleber, als wenn die Herrschaften pinkelnd am Laternenmast stehen.

Aber weiter im Thema, wo war ich eigentlich...achja, bei der "Todesstrafe für Kinderschänder". Die Fußballfans welche ich eben genannt habe bleiben ja wenigstens meist in ihren Revieren. Dort, meist außerhalb der Städte an Verkehrsknoten gelegen, stören sie wenigstens keinen. Die "Todesstrafe für Kinderschänder"-Verfechter dagegen, sie trifft man überall dort wo Sabberlätzchen bzw. Schulranzen daheim sind. Wie oft bekommt man dies doch von Müttern an den Kopf geknallt, und wie oft als Argument ein empörtes "Du hast halt keine Kinder". Reicht eigentlich als Gegenargument das Grundgesetz, also der 102er Paragraf um genau zu sein? Nein? Grundrechte, eigentlich unveräußerbar, gelten für manch einen nicht?!

Na gut, schauma doch mal mit wem man sich gemein macht. Man ahnt es schon, richtig, mit der NPD. Da hätt man bei der schwarz-weiß-roten Färbung der Aufkleber eigentlich selbst drauf kommen können. "Huch, jetzt hatter auch noch Nazi gesacht" hör ich es schon wieder schalmeien. Öhm, kleine Berichtigung meinerseits: Nicht ich bin es der sich mit einer Forderung nach der Todesstrafe nicht mehr so ganz auf dem Boden des Grundgesetzes befindet. Aber es wird ja nicht nur gefordert, nein, man wird auch aktiv. HA. Was ist auch schon dabei jemanden, der der Schandtaten an einem Kinde bezichtigt wird unter voller Namensnennung und unter Veröffentlichung eines Bildes zu jagen. Blöd nur, wenn sich der Verdachtsmoment als unbegründet rausstellt, aber wurscht, denn es hätt ja sein können, dass dieser Typ...

Und selbst nach Haftantritt und/oder verbüßter Strafe wird natürlich fleißig weiter Hexenjagd betrieben. Persönlichkeitsrechte? Achwas, hat derjenige verwirkt. Webzwonull, neben seinen positiven Seiten, zeigt es doch wie schnell sich Blödsinn heutzutage verbreiten lässt wenn es nur eine ausreichende Masse an Menschen gibt welche das Hirn ausschalten vor dem Klicken. Beispiel gefällig? Bitteschön. Da hat man also vom Freund eines Freundes gehört, der Schwippschwager seines Cousins habe gehört, dass....und schon gehen sie um, die Panikmeldungen, Unsicherheit wird verbreitet, und da die werten Medien heutzutage sowieso zu faul zum Recherchieren sind verbreiten diese den Blödsinn weiter. Die Organe welche mit der Aufklärung/Verfolgung/Verhinderung von Straftaten beschäftigt sind freuen sich natürlich über solche Geschichten ein zusätzliches Loch ins Budget.

Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke: so ne Todesstrafe wär doch was feines. Der potentielle Straftäter denkt ja bestimmt vor der Tat "näh, da steht die Todesstrafe drauf, also lass ichs". Und in einer Reihe mit den USA, Iran, Irak und China zu stehen hat ja auch was. Gut, auf andere Länder zu zeigen betreff Menschenrechte is dann nich mehr so angebracht weil Glashaus und Steine und so. Aber man hat seine Rachsucht befriedigt. Ist doch auch was, oder?! Und bevor ich jetzt nochmal geschimpft kriege: nicht ich bin es der sich außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt. ;-)

Update 24.10.2011 21:50 Uhr:

Wurde soeben per facebook darauf hingewiesen, dass der Radiosender Antenne Bayern die Weißer-Bulli-Story gebracht hat. Und wer denkt, bei diesem Sender wird mit dieser Legende aufgeräumt, der möge sich ins Eck stellen und schämen. Es wurde nämlich die Vorsicht-vor-dem-weißen-Bulli-Story gebracht. Siehe dazu auch obigen "Bitteschön"Link. Herrje, mein armer Tisch der heut wieder Bekanntschaft mit meinem Kopf machen durfte :(
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Dienstag, 26. Juli 2011
Medienhysterie
Also ich hätte da mal nen Vorschlag: Wie wäre es denn mit nem kleinen, handlichen Ausschaltknopf für Medien?! Das Gekreische ist zwar gar lustig anzuschauen, aber das Klingeln in den Ohren nervt mit der Zeit schon ein wenig. Bis dahin hilft nur: Fernseher und Radio aus, um den Zeitungsstand nen großen Bogen und bei Wissensdurst norwegische Zeitungen. Die sind angenehm unaufgeregt
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Sonntag, 9. Januar 2011
ICE
Hightech-Zug: Der neue Super-ICE schafft locker 400 Sachen

meldet grad WELT-Online (nö, ich verlinke nich zu Axel Springer und generiere ihnen somit durch sowas dussliges wie dem IVW Werbeeinnahmen, aber weiter im Text)

Also das findenwa nu alle ganz supatohl. 400km/h, aber auch nur dann wenn mal nicht:

- die Klimaanlage den Geist aufgibt und der Zug deswegen ausm Verkehr gezogen wird
- die Weichenzeizungen entweder außer Betrieb sind oder gar erst gar nicht vorhanden
- die Wartung verschwitzt wird oder durch Konstruktionsfehler die Wartungsintervalle sehr stark verkürzt werden müssen
- wegen Eis und Schnee langsamer gefahren werden muss
- dank Mammutprojekten (hallooo nach Stuttgart) das Geld fehlt um es in die Infrastruktur zu investieren
- soviel am Personal gespart wurde das erst gar keins mehr da ist um Krankheiten/sonstige Fehlzeiten auszugleichen
- an jedem Dorfbahnhof gehalten werden muss weil der ortsansässige Bürgermeister auch gern nen ICE-Halt vorm Stall hätte
- gestreikt wird

Aber ansonsten is das echt foll tohl. Find das spitze, ehrlich.
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Freitag, 11. Juni 2010
Baden-Württemberg abzugeben..
Grad was beim Politblogger gefunden. Ich zitier mal:

Geht es nach SVP-Präsident Toni Brunner und seinem Fraktionschef Caspar Baader, dann ist Schwäbisch bald der meistgesprochene Schweizer Dialekt. Und die grösste Schweizer Stadt heisst neu Stuttgart. Brunner, Baader und 26 ihrer Fraktionskollegen haben eine Motion von Nationalrat Dominique Baettig unterschrieben, der eine ‘erleichterte Integration grenznaher Regionen als Schweizer Kantone’ vorschlägt.

Hm, klingt charmant. In Verbindung mit der Meldung des Standard aber, ebenfalls ein kurzes Zitat an der Stelle:

Paris - Zwei Drittel der Franzosen sind einer Umfrage zufolge dafür, im Falle einer Spaltung Belgiens die frankophone Region Wallonie in Frankreich einzugliedern.

frag ich mich doch grad ernsthaft ob nicht dem ein oder anderen die Hitze zu Kopf steigt.
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Sonntag, 14. März 2010
Wellen die zum erbrechen anregen...
"Westerwelle mit neuem Vorstoß"
Westerwelle bringt aufs Neue eine Diskussion ins Rollen. Diesmal geht es ihm um den Sprachgebrauch der Deutschen. Der Ausdruck "nach dem rechten schauen" soll, wenn es nach dem FDP-Vorsitzenden geht umgehend ersetzt werden durch "nach dem linken sehen". Der Außenminister: "Durch die ständigen Angriffe gegen meine Familie und mich welche aus einer linken Kampagne herrühren welche die Vernichtung meiner Existenz zum Ziele hat muss unser Hauptaugenmerk nun vor allem den linken Krawallbrüdern gelten welche Deutschland massiven Schaden zufügen."
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Samstag, 13. März 2010
Austeilen und einstecken können...


Danke
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