Bei eisigen Temperaturen versammelten sich gegen Mittag des 11.01. mehr als 1000 Menschen am Münchner Marienplatz. Aufgerufen war zu einer Demo um sich mit Israel solidarisch zu zeigen. Allethalben wurden also Israelflaggen geschwenkt und -fähnchen verteilt und Plakate waren zu sehen auf denen u.a. "Israel will Frieden" geschrieben stand. Ein Land das Frieden will bombardiert also einen Streifen mit einer Größe von 360qkm auf dem 1,5 Millionen Menschen leben, aha.....Auch sonst konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren das dort ziemlich undifferenziert zur Sache gegangen wird. Polizisten forderten zwei Demonstranten auf von einer Steinmauer herabzusteigen um sich nicht selbst zu gefährden und wurden dafür ziemlich rüde von einem weiteren Demonstranten angegangen. Ich zitiere "Sind sie für Israel oder dagegen...warum machen sie sowas und gehen nicht lieber gegen Antisemiten vor...." . Eine bunte Truppe hatte sich versammelt am Marienplatz, merkwürdigerweise darunter viele die man sonst auf Antikriegsdemonstrationen trifft.

Gegen halb eins durfte dann Charlotte Knobloch sprechen. Gleich zu Beginn ihrer Rede betonte sie das "Kritik an der Politik Israels antisemitisch und nationalsozialistisch" sei. Mehrmals wurden die Medien angegangen dafür das sie "einseitig und antisemitisch" berichten. Laut ihrer Aussage würden nur Opfer auf palästinensischer Seite in den Medien vorkommen und die durch "tausende Hamas-Raketen" auf israelischer Seite getöteten Kinder keinerlei Rolle spielen. Zusätzlich wurde angemerkt das tausende israelischer Kinder "schwer traumatisiert" seien da sie "seit Wochen kein Licht mehr gesehen" hätten aufgrund ihres dauerhaften Verbleibs in "sicheren Bunkern" um vor "Hamas-Raketen sicher zu sein. Wer mit den Palästinensern gegen die Politik Israels auf die Straße gehe sei "antisemitisch und ein Nationalsozialist" und mache gemeinsame Sache mit den "Rechtsradikalen und NPD-Wählern". Frau Knobloch betonte das die "einseitige Berichterstattung in den Medien" aufhören und endlich klarwerden müsse das "die Alleinschuld für zivile Opfer" allein die Hamas trage. "Die israelische Luftwaffe wirft vor jedem Angriff Flugblätter ab um die Zivilbevölkerung zu warnen" meinte sie weiter. Mir selbst ist nicht ganz klar wie ein Flugblatt denn unterscheidet zwischen einem Zivilisten und einem "Terroristen".

Die Palästinenser haben "ihre Chancen nach dem Abzug der israelischen Siedler welcher viele Tränen gekostet hat da israelische Soldaten gegen das eigene Volk vorgehen mussten" nicht genutzt sondern nur "in Raketen investiert".
Nochmals wurde von Frau Knobloch betont das "die Alleinschuld am Krieg" die Hamas trage, und jeder der das Selbstbestimmungsrecht der Israelis infrage stelle ein "Antisemit" sei. Es sei gutes Recht Israels sich gegen den "von den Mullahs in Israel bezahlten Terror" zu wehren. An dieser Stelle kamen mir dann doch Parallelen zwischen der Rhetorik von Frau Knobloch und George W. Bush in den Sinn. Nun, trotz allem wurde frenetisch gejubelt und geklatscht. Mehrmals warnte Frau Knobloch zum Schluss ihrer Rede nochmals davor "mit den Islamisten und den Rechtsradikalen" gemeinsame Sache zu machen die laut ihr zusammenarbeiten um "Israel zu vernichten". Nun, bleibt mir nur ein Link zum Spiegelfechter...möge sich jeder selbst ein Urteil bilden....

Nachtrag 17:00 Uhr
In der FAZ ist ein Bericht aus Beerschewa .