Freitag, 14. März 2008
Flutlichtspiele....


...sind was feines. Ein gemütlicher Freitagabend, leichter Regen, nicht zu kalt, und ein schönes Fußballspiel bei Flutlicht in einem urigen Stadion.

Zu Gast war soeben noch der SV Sandhausen, vor dem Spiel Tabellenzweiter der Regionalliga Süd. Für die Sandhausener.....Sandhäuser.....den SVS halt, geht es in dieser Saison um den Aufstieg in Liga zwei, für die Amateure/U23 des TSV 1860 um die Qualifikation für die neue eingleisige Dritte Liga. Plätscherte das Spiel anfangs noch fröhlich und ereignislos vor sich hin, so fielen innerhalb kürzester Zeit aus dem nichts zwei Tore für den SVS. Folgerichtig stürmte der TSV mit Mann und Maus, und versiebte Chancen welche für mehrere Spiele gereicht hätten. Allein, es wollte kein Tor mehr fallen für die Weiß-Blauen. Eher zeigte der SVS wie kontergefährlich er ist. Das Schiedsrichtergespann dagegen nahms mit der Regelauslegung nicht so genau, und war selbst bei wohlwollender Betrachtung einfach nur.....eine Fehlbesetzung.

Schad um die vergebenen Chancen, aber unterhaltsam wars allemal.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
Zyniker des Tages.....
Ganz netter Kommentar in der heutigen SZ. Wenn der Gasmann trompetet, trötet das Blatt also mit, am besten versteckt in einer Jubelarie auf den brutalstmöglichen Reformer wo gibt.

"Die Antwort ergibt sich aus der Agenda 2010, der Hartz-IV-Gesetzgebung und allem, was unter Schröder und dem Umbau des Sozialstaates geschehen ist. Dies alles als kaltherzigen Sozialabbau zu kritisieren, ist groß in Mode. Dabei wird Schröder wahlweise vorgeworfen, er habe falsche Entscheidungen getroffen oder er habe die richtigen Entscheidungen schlecht verkauft. Beides stimmt nicht."

Der Sozialstaat wurde umgebaut? Abgebaut triffts eher. Oder noch treffender: Die Lasten wurden anders verteilt. Aber der Reihe nach. Da wird eine Reihe an Reformen abgenudelt, welche allesamt so gut wie keine Wirkung zeigen. Hartz I-III sind heute zurecht vergessen, das böse erwachen kam mit HartzIV.

Groß angekündigt als notwendige Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und als größtes Reformwerk seit Menschengedenken blieb am Ende doch....nur heiße Luft. Vereinfacht wurde gar nichts, im Gegenteil entstanden viele neue Zuständigkeiten auf Behördenebene und ein herrlicher Verschiebebahnhof für unnützes Menschenmaterial. Die Bezieher von ALGII nämlich. Diese Versuchskanninchen der Reformpolitiker werden und wurden von einem unkundigen Sachbearbeiter zum nächsten geschoben, um dann schlussendlich bei einer Person zu landen welche die nette Bezeichnung "Fallmanager" hat. Erinnert ein wenig an Fallbeil, was es auch recht gut trifft. Dieser trifft also aufgrund einer Unmenge an Unterlagen die der Arbeitslose vorzulegen hat, Entscheidungen die er aufgrund des Personalmangels und Bürokratiewustes gar nicht treffen kann. Aber es geht ja "nur" um ein Einzelschicksal. Und muckt der Arbeitslose auf, findet sich schon ein Mittelchen um diesen ruhigzustellen. Wie wäre es mit einem Stellenangebot um der Statistikerfüllung genüge zu tun? Ist doch vollkommen egal ob der Arbeitslose das Geld hat um sich dort zu bewerben und Qualifikationen sind ja auch mittlerweile out. Apropos Qualifikationen.....gabs da nicht mal etwas mit "Fordern und Fördern"? Genau, gefordert wird viel, nur mit der Förderung.....Tjoar, fällt dem Rotstift zum Opfer, oder aber der Arbeitslose wird ins X-te Bewerbungstraining geschickt oder aber in den XX-ten Computerkurs welcher den angenehmen Nebeneffekt hat das der "Fall" für diese Zeit aus der Statistik verschwindet. Die neuen Regelsätze sind nicht mehr als ein schlechter Scherz, beziehen sie sich doch auf Daten aus 1997 und nicht ganz unwichtige Dinge wurden bei der Berechnung des Regelsatzes (347€) vergessen: Internet, Bewerbungskosten, Warmwasser,.........

Das der Kommentator auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen verweist und zusätzlich darauf das HartzIV Arbeit schaffen sollte entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen tragischen Komik. Es genügt sich doch einfach mal anzusehen wo Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch mit Hilfe von HartzIV wurde die Zeitarbeit massiv ausgedehnt. Heißt das man heutzutage mal eben für 5€ brutto/h "am Band" steht, ein Drittel vom Festangestellten direkt daneben verdient, und sein Gehalt meist auch noch vom Staat auf ALGII-Niveau aufstocken lassen darf. Ebenso bei anderen neuen Beschäftigungsverhältnissen. Die 400€-Jobs als Totgeburt zu bezeichnen geht da noch nicht mal weit genug, denn sie laufen auf eine massive Vernichtung von auskömmlichen Arbeitsplätzen hinaus. Zusätzlich wird, ohne den dringend benötigten Mindestlohn, ein unwahrscheinlicher Druck auf die Löhne ausgeübt. Es gibt ja genug Lohnsklaven die bereits darauf warten die Arbeit zu erledigen, und die Angst vor ALGII und Gängelung durch die Behörden kommt auch nicht von ungefähr.

Seit Jahren wird nun bereits der Lohnverzicht gelebt, auf die "Wirtschaftsweisen" gehört welche immer wieder ihr Mantra von der Zurückhaltung vortragen. Nur um ja nicht arbeitslos zu werden, den eigenen Arbeitsplatz zu schützen, nicht in die Mühlen der Behörden zu geraten. Und wofür? Einfach mal die Mitarbeiter von Electrolux, BenQ und Nokia fragen, die wissen darauf bestimmt eine Antwort.
Aber der Aufschwung kommt ja an, bei allen, wie uns eine Dame an der Spitze der Politikerkaste weismachen will. Aha, bei wem kommt der Aufschwung denn an? Bei Aufstockern? Arbeitslosen? Dem wegbrechenden Mittelstand? Oder doch lieber bei den Hütern und Verfechtern des nimmermüden Mantras des BWL? Bei den Jägern des Kapitals?

Nun, es stellt sich die Frage ob der Autor des SZ-Kommentars nicht doch ein wenig den Blick für die Realität in diesem Land verloren hat? Anderenfalls hat er bewusst in Kauf genommen absolut zynisch über die Entwicklung der letzten Jahre zu urteilen. Eine Entwicklung auf die bestimmt keiner stolz sein kann und will. Höre ich da eine Stimme leis rufen das die Arbeitszahlen ja dramatisch gesunken sind? Stimmt......Zeitarbeit, Ein-Euro-Jobs, Aufstocker.....oder stimmt doch nicht so ganz.


"12. März 2008 Rund 3,2 Millionen Personen, die derzeit Arbeitslosengeld beziehen, tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht auf"
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
Samstag, 8. März 2008
...kerzen neoliberaler Art
Was ham wir gelacht diese Woche. Aber der Reihe nach. Unser Sturmgeschütz des investigativen Journalismus überraschte diese Woche mit einer brandheißen Meldung, ganz neu, dampft noch.

"Ausgerechnet die Mittelschicht, die wie keine andere soziale Gruppe Deutschland nach dem Krieg geprägt hat, leidet nach SPIEGEL-Informationen unter akuter Auszehrung. Dafür werden die Randzonen der Gesellschaft immer kräftiger."

Was eine Überraschung. Da wäre jetzt von selbst nie jemand drauf gekommen. Und wie weltfremd muss man denn bitte sein um dazu erst eine Statistik heranziehen zu müssen? Andererseits darf auch die Frage erlaubt sein inwieweit das ganze doch bereits fortgeschritten sein muss, damit eine Statistik das Licht der Öffentlichkeit erblickt, welche einigen Lobbygruppen und Stiftungen gar nicht ins Konzept passt. Geht da etwa einer Partei aufgrund ihres wegbrechenden Wählerpotentials der Arsch ein südliches Körperteil auf Grundeis?

"Die Angst vor dem Abstieg greift um sich. Stabil ist die Lage nur ganz unten. Wer einmal dort angelangt ist, hat kaum noch eine Chance, wieder aufzusteigen."

Allen denen jetzt beim hämisch grinsen der Kaviar ausm Mundwinkel hängt sei doch empfohlen mal kurz bei ihren Stiftungen nach dem rechten zu schauen. Bevor man sich noch in der Presse wiederfindet.
Angst vor dem Abstieg? Aber sicher doch. Jahrelang wurde von den Wirtschaftsweisen und anderen Vertretern der Lobbygruppe "zum goldenen Aktienportfolio" das übliche Mantra vorgetragen. Jeder solle doch bitte mehr arbeiten für weniger Geld um seinen Arbeitsplatz zu sichern. Diejenigen die dann doch leiderleiderleider ihren Job verloren.....mei, Pech gehabt, Konkurrenzdruck eben. Und wer jammert der soll doch bitte mal sein Gehalt mit dem eines Äthiopiers vergleichen. Der verdient viel weniger und ist dabei noch glücklich. Und wenn der Äthiopier tot umfällt hat er wenigstens noch genug Kinder gezeugt die seinen Arbeitsplatz einnehmen. Nur wir Deutsche sorgen in der Hinsicht eben nicht für diesen nachwachsenden Rohstoff welcher zunehmend verblödet, gewalttätig wird und sich einfach nicht dem goldenen Kalb des Wirtschaftsliberalismus opfern will. Schlimme Sache das.

Wer arbeitslos geworden ist möge doch bitte flexibel bis zum abwinken sein, unbezahlte Praktikantenstellen annehmen, zu einem Gehalt arbeiten welches dem Äthiopier schon wieder ziemlich nahe kommt. Der Arbeitslose soll sich vorschreiben lassen was er zu essen hat, ihm werden die Zuschüsse für Bewerbungen gekürzt, er muss sich von Behörden gängeln lassen bis zum abwinken, wartet monatelang auf ihm zustehende Leistungen und ist außerdem fett, faul, unflexibel und viel zu teuer. Bei dem was ein ALGII-Bezieher heutzutage an Regelsatz bekommt wundert es mich persönlich sowieso warum noch nicht der erste umgekippt ist. Aber zuerst mal schön alles mögliche an Leistungen zusammenstreichen und dann später draufhauen wenn der Arbeitslose weder die Zeit noch die Kraft aufbringt Eigeninitiative zu zeigen. Wer den bösen Fehler gemacht hat zu seiner Zeit als arbeitendes und sich ausbeuten-lassendes Wesen Werte zu schaffen (Haus, Auto, Plasma-TV) auf den wartet dann seit HartzIV eine weitere nette Überraschung. Diese Werte werden angerechnet auf die Leistung vom Amt, sind also zu verbrauchen. Vorher gibts gar nix.

Und Vorhaltungen und Vorurteile a la "der blede HartzIVler hot mehra wia i dahoam".....ja, ganz toll wie diese Neiddebatte funktioniert. Spitze dieser Neid auf diejenigen die noch weniger besitzen als man selbst. Verhindert im übrigen eine Beschäftigung mit den tatsächlichen Ursachen und Problemen und gehört ganz nebenbei zu den ganz reizenden neoliberlanen Nebelkerzen. Ebenso wie dieses weltfremde Geschwurbel von "Flexibilität, Mobilität, Wieterbildung, Ausbildung". Hört sich doch toll an, oder? Ich investiere jetzt von meinem (seit Jahren nicht mehr gestiegenen, siehe oben) Gehalt in Bildung, Auto, Führerschein, nur damit mir dann ein frisch von der Uni geschwappter BWLer breit grinsend ins Gesicht sagt ich wäre überqualifiziert und vor Ort hätte er genug Bewerber und zu alt bin ich sowieso und ich verlange ja mehr Geld als irgend ein Asiate/Schwarzafrikaner......Auch hier, ein Mentalitätswandel angebracht. Aber lieber wird das übliche Mantra vorgetragen, lieber wird auf andere eingedroschen anstatt mal vor der eigenen Haustür zu kehren.

"Trotz des Aufschwungs machen sich aktuell drei Viertel aller Deutschen Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Noch vor sieben Jahren lag diese Zahl zehn Prozentpunkte niedriger. Der Mainzer Sozialforscher Stefan Hradil spricht von der "Angst, die die Bürotürme hinaufkriecht"."

Jaha, der Michel macht sich Sorgen. Und hält die Füße still, lässt sich auf Scheingefechte ein, lässt sich aufwiegeln von den Lobbymedien mit den großen Buchstaben, lässt sich blödrieseln vom Untertschichtenfernsehen.......naja, kann er sich ja schomma an sein baldiges Los gewöhnen. Schonmal probeliegen im neuen Milieu. Der ein oder andere flüchtet sich dann in extreme Gruppierungen bzw. lässt sich von brutalstmöglichen Rattenfängern verleiten. Und diejenigen welche sich angeblich die Belange des kleinen Mannes ans Revers heften, verstricken sich in Grabenkämpfe und verlieren dabei den Kontakt zu denjenigen, in deren Dienst sie stehen sollten.

Bleibt abzuwarten ob nun bald brasilianische Verhältnisse einkehren. Die Rufe der Besitzenden nach mehr Schutz sind ja bereits überdeutlich zu vernehmen.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
Donnerstag, 6. März 2008
Stadiongesangsübungen
Anregung für Kurvengesang im Stadion gefällig? Bitteschön, ein Trainingsvideo :)
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
Nebel.....


Seit Anfang des Jahres gilt es nun, das Gesetz zum Schutz der Gesundheit, oder kurz "Rauchverbot". Schauen wir also mal, was sich seitdem so getan hat.

Wer abends durch die bekannten Party- und Ausgehviertel Münchens läuft, sieht erstaunliches. An jedem Eck, vor jeder Gaststätte sieht man sie bibbernd draußen stehen: die Raucher, welche nun nur noch vor der Tür rauchen dürfen. Hektisch ziehen sie an ihren Glimmstängeln, und auch das vielbeschworene Smirting scheint nur ein Gerücht zu sein. Oft erwähnt, meist mit hämisch überlegenem Unterton, erfordert es doch einiges an Phantasie sich diese kleinen, bibbernden und gierig saugenden Wesen auch noch beim Small Talk vorzustellen, flirtenderweise.

Betritt man ein Speiselokal, erlebt man gleich die erste Überraschung: man sieht dort etwas. Zogen früher dicke Rauchschwaden durch die Gaststätten, erkennt man nun das Personal bereits bevor es sich um das nächste Eck verdrücken kann. Und auch die anderen Sinnesorgane kommen nicht zu kurz, denn man schmeckt und riecht sein Essen neuerdings. So wird in angenehmer Atmosphäre gegessen und geplauscht, und zum Rauchen geht es halt vor die Tür.

Etwas anders sieht es da schon in den Diskotheken und Clubs aus. Davor steht meist eine dichte und laute Traube die ihrer Sucht frönt. Das sorgt immerhin dafür das man nun beim Tanzen von Brandflecken verschont bleibt und nach der überstandenen Nacht nicht mehr wie eine Räucherkerze riecht. Dafür riecht es dann in den Lokalitäten etwas.....gewöhnungsbedürftig. Schwitzende Menschen riechen nicht eben angenehm, und der Alkohol sorgt doch dafür das der ein oder andere seine Darmwinde nicht mehr so ganz unter Kontrolle hat. Eine interessante Mischung also.

Aus dem Medienwald erscholl dagegen gar Schröckliches in den letzten Wochen. Überall war zu lesen von Schlägereien und Übergriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln nur weil sich jemand erdreistet hatte Raucher darauf hinzuweisen das sie im ÖPNV das Rauchen doch bitte unterlassen sollen. Allen voran stürmte eine Zeitung aus süddeutschen Landen, welche fast täglich an prominenter Stelle einen Bericht oder einen Kommentar platzierte, in dem über die Unzumutbarkeit des Gesetzes und die Wege es zu umgehen schwadroniert wurde. Gäste kamen zu Wort die nun trotzigerweise für immer "ihrem" Stammlokal entsagten ebenso wie Wirte die über "plötzlich" einbrechende Umsätze klagten. Ja, es scheint sehr schwer zu sein für einige einfach nur mal für wenige Minuten vor die Tür zu gehen und/oder RÜCKSICHT zu nehmen. Bezeichnenderweise fehlt dieses Wort in so gut wie allen Diskussionen und Berichten.

Einige Wirte sind mittlerweile dazu übergegangen Raucherclubs zu eröffnen, um so dieses doch recht hart ausgefallene Gesetz zu umgehen. Und so sprießen sie wie Pilze aus dem Boden, und an einigen Ecken sieht man oben fotografiertes Schild bereits prangen. Wobei es sich bei den meisten Raucherclubs um Örtlichkeiten handelt in die man selbst als Raucher nie einen Fuß setzen würde, da man vorher erstmal die Luft eimerweise raustragen müsste. Und bei der verrufenen Klientel manch eines Raucherclubs ist es sowieso fraglich inwieweit ein Rauchverbot von Nutzen ist.

Überraschendes zu dem Thema gab es auch nach den bayerischen Kommunalwahlen: Medien wie auch Politik versuchen mal wieder den Wähler für dumm zu verkaufen. "CSU will Rauchverbot rasch ändern" grinst einem nun von allen (Titel-)Seiten entgegen. Liebe Medienfreunde, geschätzte Amigos: JA, das Wahlvolk ist zu dumm um KOMMUNALpolitik von LANDESpolitik zu unterscheiden, JA das Volk ist überwiegend gegen das Rauchverbot und fordert sofortige Freiheit für alle (Raucher) und JA die enormen Stimmzuwächse der Bayernpartei bei der Kommunalwahl machen ein sofortiges umschwenken bei diesem Thema erforderlich.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren