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Sonntag, 6. November 2011
Hammelklasse

Yap, obiges Bild ist in der "Hammelklasse" entstanden, genauer gesagt gestern Abend beim Gastspiel von Centro Argentino beim TSV 1860. Die Begegnung der C-Klasse gewann übrigens die Reserve von 1860 mit 7:0. Ja, 1860 hat es mittlerweile in die A- und die C-Klasse verschlagen, dabei müsste es sich (bin grad zu faul zum Zählen) um die Ligen 11 bzw. 13 handeln. Die restlichen Mannschaften, genauer die U19, die U23 und die Profis wurden verkauft, bei diesen hat der Deutsche Meister von 1966 kaum noch Mitspracherechte. Aber hier soll es ja eher um die Hammelklasse gehen und die Unterschiede zum sog. Profifußball denn um irgendwelche Vereinspolitik.
Hammelklasse also, Amateurfußball auf Bezirkssportanlagen bzw. beim TSV das Trainingsgelände. Welch Abstieg für denjenigen, der noch wenige Monate zuvor Wochenende für Wochenende quer durch Deutschland fuhr, Aue, Braunschweig, Hamburg, Mönchengladbach mitnahm als Auswärtsfahrer ebenso wie einen Abstecher nach Krakau. Sogenannte Fußballtempel, ausgestattet mit allem was das Fanherz (angeblich) begehrt, wurden besucht ebenso wie in Ehren ergraute Stadien, sich mit dem Anhang des gastgebenden Vereines gemessen, natürlich nur auf den Rängen und bereits Wochen vorher die Fahrten geplant, sofern die Spieltagsplaner ein Einsehen hatten. All das ist vorbei, mittlerweile werden Fußballspiele ein paar Etagen tiefer besucht.
Die Hinrunde in A- sowie C-Klasse ist mittlerweile fast schon wieder vorbei, und es stellt sich mir immer mehr die Frage: ist der Abschied von Liga zwo und vier (ehemalige Amateure des TSV 1860) wirklich ein Abstieg?
Zugegeben, es wurde immer mehr was einem am Profifußball sauer aufstoßen ließ. Ja, Fußballtempel schön und gut, aber was bringt es mir, wenn diese mittlerweile irgendwo in der Pampa stehen, weitab von jeglichem was sich Zivilisation nennen darf. Besuche von Auswärtsspielen mit Stadtbummel und evtl. einem Kneipenbesuch vor und nach dem Spiel? Wohl kaum, wenn allein die An- und Abreise aus der Heimatstadt des Vereins bereits einen nicht unerheblichen Teil der Reisezeit ausmacht. Im Stadion, pardon, in der Arena natürlich, selbst ist es dann natürlich problemlos möglich sein sauer verdientes Geld loszuwerden, es umzusetzen in das Stadionmenü bestehend aus Bratwurst und Bier. Oder auch nicht. Bezahlkartensysteme, hurra. Na, immerhin für die Vereine lohnt sichs scheinbar. Aber mich in eine Schlange anstellen nur um mir eine Plastekarte zu holen, diese dann mit einem Pflichtbetrag aufladen zu müssen welcher meist weit über dem liegt was man ausgeben will, in die nächste Schlange stellen, Einheitsfraß vom Einheitscaterer zu holen, nächste Schlange um alkoholfreie Holländerplörre zu kaufen, nein Danke.
Auch die Arenen selbst (ich bin ständig versucht Stadion zu schreiben, hrmpf) sind weitab von jeglichem, was man mit den Begriffen Charme und Flair verbindet. Stadien wie in Braunschweig (ich gebs ja zu, ich war im Heimbereich, hinter der Haupttribüne, zusammen mit den Braunschweigern ein bis fünf Bierchen zischen) oder in Aue findet man eher selten. Viel eher setzt sich Einheitsbauweise durch, standardisierte Bauten, seelenlose Zweckbauten. Es sei nur mal als Beispiel die Versicherungs-Arena in Münchens Norden genannt: meilenweit von jeglicher (Kneipen-)Infrastruktur entfernt, Bezahlkartensystem, unwirtliche Umgebung (passenderweise ein Müllberg und ein Klärwerk), eine betongewordene Deeskalationsmaßnahme namens Esplanade, ein überteuertes Parkhaus aus dem man laut Augenzeugenbberichten Ewigkeiten braucht um hinauszukommen, innen drin grau in grau und eine absolut miese Akkustik. Aber immerhin, es kann leuchten. Toll.
Vor, während und nach dem Spiel ist die Beschallung auch nicht unbedingt das, was sich meinereins unter Fußballatmosphäre so vorstellt. Ganz bewusst höre ich eher selten Radio, noch viel seltener das, was man massenkompatible Musik so nennt. Schön, dass mir das, was ich also "verpasse", in ohrenbetäubender Lautstärke aus den Lautsprecherboxen der Arenen entgegendröhnt, untersetzt mit massenhaft Werbung, diese natürlich auch während des Spiels in Form von "diese gelbe Karte/Auswechslung wurde ihnen präsentiert von.." Wäh. Aber immerhin, ab und zu überdröhnen die Boxen auch mal das Einheits-Schalala von den Rängen. Egal welche Arena man besucht, von den Rängen dröhnt allerorten so ziemlich das gleiche, zumindest was die Melodien angeht, und auch beim Text gibt es nur geringfügige Abwandlungen. Kreativität? Meist Fehlanzeige. Einschläfernder Dauersupport, abgekoppelt von jeglichem Spielgeschehen, aber hinterher ist man von Ultraseite her sauer, dass nicht alle mitgemacht haben und über 90 Minuten Gas gegeben und blablubberbla.
Nun, mir persönlich ist spielbezogene Unterstützung lieber. Ein Raunen im Publikum bei vergebener Chance, ein Aufschrei bei einem Konter der gerade aufgebaut wird, kurzes Luft holen um dann mit stakkatoartigen Sprechchören mehr Einsatz zu fordern uswusf. Aber findet man im Profifußball heutzutage eher selten, leider. Ja, auch Pyroaktionen gehörten da mal dazu, aber das ist auch eine Diskussion der (vor allem) medienseits mit dermaßen Emotionen aufgeladen wird und hysterisch geführt wird, dass ich mich da lieber heraushalte. Ja, die Berichterstattung der Medien über den Profifußball ist auch eher....naja, dem restlichen Niveau der sogenannten journalistischen Arbeit entsprechend. Da werden beispielsweise bürgerkriegsähnliche Zustände beschworen weil ein Scheibenwischer abgebrochen wurde von Fans (so geschehen beim Spiel der damaligen Amateure des TSV 1860 gegen Waldholf Mannheim), alle Fans zu Schwerverbrechern erklärt, Überwachungsmaßnahmen das Wort geredet welche selbst Erich Mielke ein feuchtes Höschen beschert hätten, einseitig berichtet, nicht recherchiert, hinterfragt uswusf. Aber, und das ist das Wichtigste scheinbar in der Berichterstattung: Hauptsache eine Überschrift die knallt, Hauptsache möglichst klare Fronten gezogen.
Ja, ich gebe es zu, ich bin da ein wenig voreingenommen. Es war im Dezember 2007, als ich Zeuge von Polizeigewalt werden durfte. Die Gerichtsverfahren im Anschluss ließen einen den Glauben an den Rechtsstaat verlieren (vermutlich gehts bald vor den BGH), die Presseberichte (bis auf wenige Ausnahmen) die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Und seitdem betrachte ich die Arbeit der Beamten etwas kritischer ebenso wie das Mediengeschehen. Und oft empfand ich die Anwesenheit von Polizeibeamten bei Spielen doch eher als störend. Klar gibt es immer wieder Chaoten, immer wieder welche die übers Ziel hinausschießen. Nur, wie bitteschön sollen denn die vielbeschworenen Selbstreinigungskräfte in der Kurve funktionieren wenn schon die kleinste Verfehlung in Medienhysterie und Ruf nach härtesten Strafen mündet. Wenn desweiteren Fans auf Schritt und Tritt überwacht und begleitet werden und kaum einen Schritt außerhalb festgelegter Routen tun dürfen. Wie bitteschön kann man an Selbstreinigungskräfte in der Kurve appellieren aber weiterhin aktiv und beuwsst verhindern, dass Straftäter in den Reihen der Polizei belangt werden?
Übrigens, liest man so etwas in den Medien? Liest man dort, dass Ultras wie beispielsweise die Schickeria, und nicht nur diese, sich aktiv an Aktionen beteiligen gegen Rassismus und Homophobie in den Stadien? Liest man in den Medien von positiven Aktionen der Fans? Liest man in den Medien kritische Berichte über das Fehlverhalten BEIDER Seiten, der Fans wie auch der Sicherheitskräfte/Polizei? Ist es nicht beschämend, dass auch die Medien hier ihren Teil dazu beitragen, dass sich beide Seiten unversöhnlich gegenüberstehen? Nein, lieber liest man von Chaoten, Krawallen, Ausschreitungen, Bürgerkrieg (siehe oben), und natürlich vom Lieblingsthema der Medien: von Derbys. Mittlerweile wird ja nahezu jedes Spiel welches im Umkreis von 300km stattfindet als Derby hochgejubelt. Augsburg-Nürnberg, Ingolstadt-München (egal welcher der Vereine), Nürnberg-München, München-Stuttgart. Blöd nur, dass jetzt mit Nürnberg gegen Fürth ein echtes Derby stattfindet. Mal sehen was die Medienmeute nu macht. Ein Derbyderby vielleicht?
Na, genug ausgekotzt über die Punkte welche mich am Profifußball schön langsam so richtig ankotzen. Dann doch lieber die Hammelklasse. Was war dort zu erleben in der Hinrunde? Nun, Sportplätze mit Charme könnte man das ganze nennen. Vom Sportplatz mit Sitzstufen wie beim SV Stadtwerke über die vergammelte Hütte am Rande eines heruntergekommenen Kunstrasenplatzes bis zur Wirtschaft am Rande einer Schulsportanlage war doch schon das ein oder andere geboten. Die Bierauswahl ging quer durch Münchens Brauereien, Alkohol darf auch im Bier sein, und es gibt gelegentlich am Rande des Sportplatzes gar Bier im Glas. Wow, so etwas würde im Profifußball vermutlich unter versuchten Terroranschlag laufen. Die Essensauswahl ist auch abwechslungsreich. Wer sich am Spieltag, vor/während/nach dem Spiel stärken will, kommt meist auf seine Kosten. Da reicht das Angebot von einfachen Wurstsemmeln bis hin zur mehrseitigen Speisekarte. Meist schmackhaft, bezahlbar ists auch, und weitab jeglichen Caterer-Einheitsfraßes. Gut, auf manch "Komfort" muss man verzichten. Überdachte Plätze sucht man meist vergebens, aber das an manch Sportplätzen halt dann einfach mal ein Pavillon aufgebaut wird hat ja auch einen gewissen Charme.
Apropos Charme: die Nähe die man zu Mannschaft, Offiziellen, Betreuern und Co. hat ist auch nicht zu verachten. Plaudereien, gemeinsames Bier zischen, all das ist nicht selten. Und was die Stimmung betrifft. Nun, man ist es ja gewohnt, in einer anonymen Masse zu stehen. Beleidigungen gegen gegnerische Spieler bzw. den Schiedsrichter gehen da gern mal in der Masse unter. Fällt es einem in einem Stadion bzw. einer Arena also leicht mal eben dem Schiri und seinem Anhang Pest, Cholera und eine Nacht mit Uli Hoeneß zu wünschen, so sollte dies in den unteren Ligen doch unterbleiben. Durch die Nähe zum Spielfeld allein schon sorgt man so für Unruhe, verunsichert die Spieler bzw. stachelt diese noch auf, was dann erst recht zum Eingreifen des Unparteiischen führt. Die Spieler bekommen unmittelbar mit was am Spielfeldrand vorgeht, was natürlich gelegentlich zu gar lustigen Situationen führt. Ach, der weiter oben angesprochene spielbezogene Support, hier findet er noch statt. Ja, eine kurze Eingewöhnungsphase hat es gebraucht in den unteren Ligen. Aber, mittlerweile muss ich sagen, fühle ich mich dort um Längen wohler und eher zu Hause als im Profifussball mit all seinem Buhei.
Samstag, 22. Oktober 2011
Resthirntransformation
So, der Chris hat heut seinen populistischen, also darf auch mal folgende Frage erlaubt sein: Geht eigentlich bei der Geburt das komplette Hirn von Muttern über aufs Baby und nur was nicht reinpasst bleibt über? Ja, ich weiß, empörtes Luftholen, manch eine/r zuckt bei sowas zusammen, aber ein wenig zusätzliche Bewegung hat noch keinem geschadet. Und wer sich jetzt fragt wie der Spinner auf den Blödsinn kommt, muss sich nur noch kurz gedulden. Aufklärung gibbet gleich.
Die schicken Aufkleber "Todesstrafe für Kinderschänder" kennt man ja leider doch zur genüge. (und: näääh, auf sowat verlink ich nich, kann ich drauf verzichten) Gut, Aufkleber verkleben Fußballfans auch, ist ja die moderne Art sein Revier zu markieren. Mir allemal lieber, diese Aufkleber, als wenn die Herrschaften pinkelnd am Laternenmast stehen.
Aber weiter im Thema, wo war ich eigentlich...achja, bei der "Todesstrafe für Kinderschänder". Die Fußballfans welche ich eben genannt habe bleiben ja wenigstens meist in ihren Revieren. Dort, meist außerhalb der Städte an Verkehrsknoten gelegen, stören sie wenigstens keinen. Die "Todesstrafe für Kinderschänder"-Verfechter dagegen, sie trifft man überall dort wo Sabberlätzchen bzw. Schulranzen daheim sind. Wie oft bekommt man dies doch von Müttern an den Kopf geknallt, und wie oft als Argument ein empörtes "Du hast halt keine Kinder". Reicht eigentlich als Gegenargument das Grundgesetz, also der 102er Paragraf um genau zu sein? Nein? Grundrechte, eigentlich unveräußerbar, gelten für manch einen nicht?!
Na gut, schauma doch mal mit wem man sich gemein macht. Man ahnt es schon, richtig, mit der NPD. Da hätt man bei der schwarz-weiß-roten Färbung der Aufkleber eigentlich selbst drauf kommen können. "Huch, jetzt hatter auch noch Nazi gesacht" hör ich es schon wieder schalmeien. Öhm, kleine Berichtigung meinerseits: Nicht ich bin es der sich mit einer Forderung nach der Todesstrafe nicht mehr so ganz auf dem Boden des Grundgesetzes befindet. Aber es wird ja nicht nur gefordert, nein, man wird auch aktiv. HA. Was ist auch schon dabei jemanden, der der Schandtaten an einem Kinde bezichtigt wird unter voller Namensnennung und unter Veröffentlichung eines Bildes zu jagen. Blöd nur, wenn sich der Verdachtsmoment als unbegründet rausstellt, aber wurscht, denn es hätt ja sein können, dass dieser Typ...
Und selbst nach Haftantritt und/oder verbüßter Strafe wird natürlich fleißig weiter Hexenjagd betrieben. Persönlichkeitsrechte? Achwas, hat derjenige verwirkt. Webzwonull, neben seinen positiven Seiten, zeigt es doch wie schnell sich Blödsinn heutzutage verbreiten lässt wenn es nur eine ausreichende Masse an Menschen gibt welche das Hirn ausschalten vor dem Klicken. Beispiel gefällig? Bitteschön. Da hat man also vom Freund eines Freundes gehört, der Schwippschwager seines Cousins habe gehört, dass....und schon gehen sie um, die Panikmeldungen, Unsicherheit wird verbreitet, und da die werten Medien heutzutage sowieso zu faul zum Recherchieren sind verbreiten diese den Blödsinn weiter. Die Organe welche mit der Aufklärung/Verfolgung/Verhinderung von Straftaten beschäftigt sind freuen sich natürlich über solche Geschichten ein zusätzliches Loch ins Budget.
Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke: so ne Todesstrafe wär doch was feines. Der potentielle Straftäter denkt ja bestimmt vor der Tat "näh, da steht die Todesstrafe drauf, also lass ichs". Und in einer Reihe mit den USA, Iran, Irak und China zu stehen hat ja auch was. Gut, auf andere Länder zu zeigen betreff Menschenrechte is dann nich mehr so angebracht weil Glashaus und Steine und so. Aber man hat seine Rachsucht befriedigt. Ist doch auch was, oder?! Und bevor ich jetzt nochmal geschimpft kriege: nicht ich bin es der sich außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt. ;-)
Update 24.10.2011 21:50 Uhr:
Wurde soeben per facebook darauf hingewiesen, dass der Radiosender Antenne Bayern die Weißer-Bulli-Story gebracht hat. Und wer denkt, bei diesem Sender wird mit dieser Legende aufgeräumt, der möge sich ins Eck stellen und schämen. Es wurde nämlich die Vorsicht-vor-dem-weißen-Bulli-Story gebracht. Siehe dazu auch obigen "Bitteschön"Link. Herrje, mein armer Tisch der heut wieder Bekanntschaft mit meinem Kopf machen durfte :(
Die schicken Aufkleber "Todesstrafe für Kinderschänder" kennt man ja leider doch zur genüge. (und: näääh, auf sowat verlink ich nich, kann ich drauf verzichten) Gut, Aufkleber verkleben Fußballfans auch, ist ja die moderne Art sein Revier zu markieren. Mir allemal lieber, diese Aufkleber, als wenn die Herrschaften pinkelnd am Laternenmast stehen.
Aber weiter im Thema, wo war ich eigentlich...achja, bei der "Todesstrafe für Kinderschänder". Die Fußballfans welche ich eben genannt habe bleiben ja wenigstens meist in ihren Revieren. Dort, meist außerhalb der Städte an Verkehrsknoten gelegen, stören sie wenigstens keinen. Die "Todesstrafe für Kinderschänder"-Verfechter dagegen, sie trifft man überall dort wo Sabberlätzchen bzw. Schulranzen daheim sind. Wie oft bekommt man dies doch von Müttern an den Kopf geknallt, und wie oft als Argument ein empörtes "Du hast halt keine Kinder". Reicht eigentlich als Gegenargument das Grundgesetz, also der 102er Paragraf um genau zu sein? Nein? Grundrechte, eigentlich unveräußerbar, gelten für manch einen nicht?!
Na gut, schauma doch mal mit wem man sich gemein macht. Man ahnt es schon, richtig, mit der NPD. Da hätt man bei der schwarz-weiß-roten Färbung der Aufkleber eigentlich selbst drauf kommen können. "Huch, jetzt hatter auch noch Nazi gesacht" hör ich es schon wieder schalmeien. Öhm, kleine Berichtigung meinerseits: Nicht ich bin es der sich mit einer Forderung nach der Todesstrafe nicht mehr so ganz auf dem Boden des Grundgesetzes befindet. Aber es wird ja nicht nur gefordert, nein, man wird auch aktiv. HA. Was ist auch schon dabei jemanden, der der Schandtaten an einem Kinde bezichtigt wird unter voller Namensnennung und unter Veröffentlichung eines Bildes zu jagen. Blöd nur, wenn sich der Verdachtsmoment als unbegründet rausstellt, aber wurscht, denn es hätt ja sein können, dass dieser Typ...
Und selbst nach Haftantritt und/oder verbüßter Strafe wird natürlich fleißig weiter Hexenjagd betrieben. Persönlichkeitsrechte? Achwas, hat derjenige verwirkt. Webzwonull, neben seinen positiven Seiten, zeigt es doch wie schnell sich Blödsinn heutzutage verbreiten lässt wenn es nur eine ausreichende Masse an Menschen gibt welche das Hirn ausschalten vor dem Klicken. Beispiel gefällig? Bitteschön. Da hat man also vom Freund eines Freundes gehört, der Schwippschwager seines Cousins habe gehört, dass....und schon gehen sie um, die Panikmeldungen, Unsicherheit wird verbreitet, und da die werten Medien heutzutage sowieso zu faul zum Recherchieren sind verbreiten diese den Blödsinn weiter. Die Organe welche mit der Aufklärung/Verfolgung/Verhinderung von Straftaten beschäftigt sind freuen sich natürlich über solche Geschichten ein zusätzliches Loch ins Budget.
Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke: so ne Todesstrafe wär doch was feines. Der potentielle Straftäter denkt ja bestimmt vor der Tat "näh, da steht die Todesstrafe drauf, also lass ichs". Und in einer Reihe mit den USA, Iran, Irak und China zu stehen hat ja auch was. Gut, auf andere Länder zu zeigen betreff Menschenrechte is dann nich mehr so angebracht weil Glashaus und Steine und so. Aber man hat seine Rachsucht befriedigt. Ist doch auch was, oder?! Und bevor ich jetzt nochmal geschimpft kriege: nicht ich bin es der sich außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt. ;-)
Update 24.10.2011 21:50 Uhr:
Wurde soeben per facebook darauf hingewiesen, dass der Radiosender Antenne Bayern die Weißer-Bulli-Story gebracht hat. Und wer denkt, bei diesem Sender wird mit dieser Legende aufgeräumt, der möge sich ins Eck stellen und schämen. Es wurde nämlich die Vorsicht-vor-dem-weißen-Bulli-Story gebracht. Siehe dazu auch obigen "Bitteschön"Link. Herrje, mein armer Tisch der heut wieder Bekanntschaft mit meinem Kopf machen durfte :(
Montag, 10. Oktober 2011
Der TSV 1860, warum Hammelklasse
Manchmal geht es sogar ums Sportliche beim Turn- und Sportverein München von 1860 e. V., man mags kaum glauben, und es fällt natürlich schwer. Wo gibt es so etwas auch sonst: einen Verein der zu ruinösen Kosten in der Arena des Lokalrivalen spielt und der als Gegenmaßnahme zum Zuschauerschwund die leeren Ränge abdecken lässt. Welcher sich als Arbeiterverein mit Giesinger Wurzeln präsentiert, aber gleichzeitig als Sponsor eine Nobelmarke präsentiert, nebenbei auf Trikots der Marke Uhlsport welche man trägt. Ja, so ein Firmenlogo auf einer ALDI-Tüte macht sich gut. Ein Verein welcher immer noch vom hart arbeitenden Arbeiterimage leben will, aber fleißig dem Lokalrivalen nacheifert und den FC Barcelona als großes Vorbild sieht, wohlgemerkt als "Dino" der 2. Liga was die Zugehörigkeit zu dieser angeht (nur Greuther Fürth gehört dieser schon länger ununterbrochen an). Ein Verein, in dem kritische Fans mit Feuerzeugen und Bierbechern beworfen werden, so geschehen beim Spiel gegen Cottbus Anfang letzte Saison. Ein Verein bei dem sich immer mehr Fans erbittert zurückziehen da nicht nur nicht im geringsten auf ihre Wünsche gehört und auf ihre Belange Rücksicht genommen wird, sondern sich ganz im Gegenteil alte Seilschaften austoben können nach Belieben und man lieber Fans hofiert so lang sie brav die Füße still halten. Ein Verein der nicht im geringsten demokratische Strukturen aufweist und auch keinerlei Bestrebungen zeigt dies und andere Punkte in Angriff zu nehmen welche dazu geführt haben, dass der Verein dort steht wo er jetzt steht bzw. vor kurzem mal wieder stand: kurz vor der Pleite.
Ganz im Gegenteil, zum Erhalt des status quo verkauft dieser Verein seine Profiabteilung (enthält: die in Liga zwo spielenden Profis, die in der Regionalliga Süd spielenden Amateure und die U19) an einen....Jordanier, vermutlich. Denn wer nun genau dahinter steckt, die Motive, die Modalitäten, all das ist vollkommen egal solang alles nur genau so weitergeht wie bisher. Strukturelle Probleme? Fehlende Perspektive? Egal, Hauptsache man spielt weiter in Liga zwei, im schönsten Stadion von Welt, und "wemma aufsteign werd ois guad". Wen wundert es da, dass die Fanszene weiter vor sich wegbröckelt, dafür sei als bestes Beispiel der Zuschauerschnitt der Amateure in der Regionalliga Süd genannt. Bei den meisten Vereinen ist dieser eine vernachlässigbare Größe, beim TSV trafen sich dort immer gerade die kritischen Fans und belebten den tristen Viertligaalltag mit Aktionen wie den X-Tausend-Spielen, Organisation von Auswärtsfahrten, Verkauf von Speis und Trank an Spieltagen uswusf. Diese Saison?! Eine Halbierung des Zuschauerschnitts, Tendenz weiter sinkend. Bei den Besuchen die ich diese Saison dem Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße abstattete war ich doch etwas schockiert ob der geringen Resonanz. Die "alten Gesichter", sie bleiben weg.
Nun, für die meisten fällt es mit Sicherheit schwer, sich mit dem was 1860 nun darstellt zu identifizieren. Es wurde bereits oben aufgezählt was dies alles erschwert. Der eine zieht sich komplett zurück, dem nächsten ists wurscht und er blendet das drumherum bestmöglich aus, und wiederum andere, die gehen in die Hammelklasse um den Verein weiterhin zu unterstützen. Nur zur Erinnerung: die Profiabteilungen (Inhalt siehe oben) wurden verkauft, zumindest zu 60% (davon 49% Anteile mit Stimmrecht), aber seit dieser Saison verfügt der Verein ja wieder über eigene Mannschaften. Das erste Mal seit der Ausgliederung im Jahre 2001 übrigens. Dank Kooperation mit dem TSV Weißblau Sechzgerstadion übrigens nicht ganz unten, also in der C-Klasse, sondern in der A-Klasse. Dafür startet die Zweite des e.V. in der C-Klasse. Interessant an der Kooperation: WBS wurde von Fans des TSV gegründet welche mit der Stadionpolitik unzufrieden waren. Dass nun denjenigen, die den Verein in A- und C-Klasse unterstützen, vorgeworfen wird sie würden den Verein nicht mehr unterstützen da sie ja die Profis nicht mehr besuchen, ist übrigens eine Randnotiz welche einem gedanklich zwar die Hände über den Kopf zusammenschlagen lässt, aber andererseits auch zum Schmunzeln anregt. Die Vorgänge innerhalb des verkauften Bereiches betrachte ich mittlerweile mit gehöriger Distanz, Spannung an Spieltagen oder aber mitfiebern ist da schon längst passè. Eher ist Kopfschütteln angesagt ob der Reaktionen wenn es einmal sportlich und auf den Rängen nicht so läuft.
Die Mannschaften des e.V., für mich sind sie der letzte Bereich innerhalb des eigenen Vereins mit dem man sich noch identifizieren kann UND bei dem gelegentlich sogar einmal der Spaß im Vordergund steht. Letzteres schien beim TSV schon fast in Vergessenheit geraten, Ersteres ist ein Begriff welcher bei Nennung , so zeigt es die Erfahrung, zuerst für Fragezeichen im Gesicht der Verantwortlichen im 3. Stock der Geschäftsstelle sorgt und anschließend für Beißreflexe. Bisher ist die sportliche Bilanz übrigens durchwachsen, aber allein das drumherum lässt einen leidgeplagten Löwen wieder sehnsüchtig den nächsten Spieltag erwarten. Aber dazu später mit Sicherheit mehr.
Ganz im Gegenteil, zum Erhalt des status quo verkauft dieser Verein seine Profiabteilung (enthält: die in Liga zwo spielenden Profis, die in der Regionalliga Süd spielenden Amateure und die U19) an einen....Jordanier, vermutlich. Denn wer nun genau dahinter steckt, die Motive, die Modalitäten, all das ist vollkommen egal solang alles nur genau so weitergeht wie bisher. Strukturelle Probleme? Fehlende Perspektive? Egal, Hauptsache man spielt weiter in Liga zwei, im schönsten Stadion von Welt, und "wemma aufsteign werd ois guad". Wen wundert es da, dass die Fanszene weiter vor sich wegbröckelt, dafür sei als bestes Beispiel der Zuschauerschnitt der Amateure in der Regionalliga Süd genannt. Bei den meisten Vereinen ist dieser eine vernachlässigbare Größe, beim TSV trafen sich dort immer gerade die kritischen Fans und belebten den tristen Viertligaalltag mit Aktionen wie den X-Tausend-Spielen, Organisation von Auswärtsfahrten, Verkauf von Speis und Trank an Spieltagen uswusf. Diese Saison?! Eine Halbierung des Zuschauerschnitts, Tendenz weiter sinkend. Bei den Besuchen die ich diese Saison dem Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße abstattete war ich doch etwas schockiert ob der geringen Resonanz. Die "alten Gesichter", sie bleiben weg.
Nun, für die meisten fällt es mit Sicherheit schwer, sich mit dem was 1860 nun darstellt zu identifizieren. Es wurde bereits oben aufgezählt was dies alles erschwert. Der eine zieht sich komplett zurück, dem nächsten ists wurscht und er blendet das drumherum bestmöglich aus, und wiederum andere, die gehen in die Hammelklasse um den Verein weiterhin zu unterstützen. Nur zur Erinnerung: die Profiabteilungen (Inhalt siehe oben) wurden verkauft, zumindest zu 60% (davon 49% Anteile mit Stimmrecht), aber seit dieser Saison verfügt der Verein ja wieder über eigene Mannschaften. Das erste Mal seit der Ausgliederung im Jahre 2001 übrigens. Dank Kooperation mit dem TSV Weißblau Sechzgerstadion übrigens nicht ganz unten, also in der C-Klasse, sondern in der A-Klasse. Dafür startet die Zweite des e.V. in der C-Klasse. Interessant an der Kooperation: WBS wurde von Fans des TSV gegründet welche mit der Stadionpolitik unzufrieden waren. Dass nun denjenigen, die den Verein in A- und C-Klasse unterstützen, vorgeworfen wird sie würden den Verein nicht mehr unterstützen da sie ja die Profis nicht mehr besuchen, ist übrigens eine Randnotiz welche einem gedanklich zwar die Hände über den Kopf zusammenschlagen lässt, aber andererseits auch zum Schmunzeln anregt. Die Vorgänge innerhalb des verkauften Bereiches betrachte ich mittlerweile mit gehöriger Distanz, Spannung an Spieltagen oder aber mitfiebern ist da schon längst passè. Eher ist Kopfschütteln angesagt ob der Reaktionen wenn es einmal sportlich und auf den Rängen nicht so läuft.
Die Mannschaften des e.V., für mich sind sie der letzte Bereich innerhalb des eigenen Vereins mit dem man sich noch identifizieren kann UND bei dem gelegentlich sogar einmal der Spaß im Vordergund steht. Letzteres schien beim TSV schon fast in Vergessenheit geraten, Ersteres ist ein Begriff welcher bei Nennung , so zeigt es die Erfahrung, zuerst für Fragezeichen im Gesicht der Verantwortlichen im 3. Stock der Geschäftsstelle sorgt und anschließend für Beißreflexe. Bisher ist die sportliche Bilanz übrigens durchwachsen, aber allein das drumherum lässt einen leidgeplagten Löwen wieder sehnsüchtig den nächsten Spieltag erwarten. Aber dazu später mit Sicherheit mehr.
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