Freitag, 21. März 2008
Tibet.....

Seit einiger Zeit geistert dieses Thema nun schon durch die Medien, und erst kürzlich war auch in München eine Demonstration. Ein Zug von schätzungsweise 2000 Demonstranten, angeführt von einigen Exiltibetern, bewegte sich durch die Innenstadt. Gefordert wurde das übliche: Freiheit für Tibet, Olympiaboykott,.....Aber bereits während der Teilnahme an der Demo fragte ich mich mehrmals auf welcher Grundlage wir eigentlich unser Urteil bilden. Ist das ganze nur eine einseitige Medienkampagne? Sind die Urteile vielleicht etwas vorschnell?
Der Spiegel beschäftigt sich in einem kurzen Artikel mit dem Thema der Tibetdebatte. Bei genauerem Hinsehen aber hat auch der Autor im grunde genommen sein Urteil bereits gefällt, und es wird herrlich pauschalisiert. Der Spiegelfechter wiederum spricht von einem Pogrom der Tibeter. Aber auch hier gehört der Artikel kritisch hinterfragt.
Es entsteht der Eindruck das die meisten Medien stur eine Pro-Tibet-Kontra-China-Haltung fahren, und teilweise mit - scheinbar bewusst - falschen Bildern arbeiten. Stefan Niggemeyer beschreibt in seinem Blog sehr gut einige offensichtliche Manipulationen. Andererseits ist es wirklich sehr schwer sich ein Urteil zu bilden. Man hört die verschiedensten Meinungen und Auffassungen, allerdings mit einer klaren Pro-Tibet-Tendenz. Allein: Es gehört alles kritisch betrachtet und hinterfragt. Vor allem was einem die Medien so vorsetzen. Daher besser nicht vorschnell ein Urteil bilden. Auch wenn das was man zu lesen und zu sehen bekommt einem scheinbar in seinem Urteil bestätigt, es eben "zu passen" scheint.
Mittwoch, 19. März 2008
Realitätsverlust?
Sonntag abend traf sich eine illustre Runde bei Anne Will um nach Herzenslust über das Thema "Gestern Mittelschicht, heute Hartz IV - die große Angst vor dem Abstieg" zu diskutieren. Einiges erstaunliches wurde geäußert......
"Die Zumutbarkeit heißt: Sie müssen als Arbeitssuchender jeden legalen Job annehmen, dazu gehören auch Minijobs. Dahinter steht die Überlegung:Selbst ein solcher Job ist besser als die Arbeitslosigkeit. Das ist nicht durchweg erfolgreich, das weiß ich, aber es ist besser, als wenn die Menschen gar nicht zur Arbeit gehen."
Dieses Zitat kommt nicht, wie zu erwarten, von einem FDP-Politiker. Nein, es stammt tatsächlich von Wolfgang Clement. Interessant das sich laut ihm ein Mensch rein über die Arbeit definiert. Wer nicht arbeitet, wer arbeitslos ist, ist also nichts wert. Gut-Schlecht-Schema der einfachsten Art, billige Polemik, einseitige Stimmungsmache. Die Auswirkungen der Änderung der Zumutbarkeitsregelungen kann man auch sehr schön beobachten. Arbeiten, die früher gut vergütet wurden, werden nun von Ein-Euro-Jobbern durchgeführt, reguläre Arbeitsplätze werden durch Minijobs ersetzt und es besteht der Zwang eine Arbeitsstelle anzutreten, selbst wenn diese weit unter Tarif bezahlt wird. Wer als Arbeitsloser eine solche Stelle nicht annimmt, dem werden die Leistungen gekürzt und er noch stärker ins Schmarotzereck gedrängt. Die Glücklichen welche heute noch einer Beschäftigung nachgehen von deren Unterhalt sie leben können, diese leben in ständiger Angst davor das ihr Arbeitsplatz durch eine billigere Kraft ersetzt wird. Seien dies Ein-Euro-Jobber, 400€-Kräfte oder die allseits beliebten Zeitarbeiter.
"Wir wären ohne Agenda heute weit schlechter dran, als wir mit Agenda dran sind. Da ist nicht alles in Ordnung, aber wir haben Wachstum der Wirtschaft, wir haben weniger Arbeitslose, und der Staat macht erstmals seit 40 Jahren keine Schulden mehr." "Agenda war im Großen und Ganzen richtig."
Zitat von Günther Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Vielleicht sollte der Herr doch erst einmal das Wörtchen "wir" definieren. Wer ist dieses "wir" das noch schlechter dran wäre ohne die Agenda 2010. Wer profitiert davon? Die Arbeitslosen deren Regelsätze gekürzt wurden? Schließlich sind die HartzIV-Sätze mitnichten höher als die alte Arbeitslosenhilfe, da die Zahlung von Sonderleistungen mit HartzIV nun wegfällt. Zusätzlich sehen die Arbeitslosen sich einem immensen Druck der Medien, der Öffentlichkeit wie auch der absolut überforderten zuständigen Dienststellen gegenüber. Wer soll dann also davon profitiert haben? Der Mittelstand welcher langsam wegbricht? Welcher in ständiger Angst vor HartzIV lebt und seit Jahren Reallohnverluste hinnehmen muss? Der sich zusätzlich langsam verarXXXt vorkommt wenn er die offizielle Inflationsrate mit den Preisen auf dem Kassenzettel vergleicht? Oder hat doch wer anders profitiert? Das Herr Oettinger wissentlich Lügen verbreitet indem er von sinkenden Arbeitslosenzahlen spricht ist schon ein starkes Stück. Aber er spricht ja explizit nur vom "Wachsen der Wirtschaft", womit anscheinend Unternehmensgewinne, -umsatz und Produktivität gemeint sind.
Löblich das andere in der angesprochenen Sendung versuchen das richtigzustellen, diese dreisten Lügen und Luftschlösser die da gebaut werden. Bemerkenswert auch das Heiner Geißler, ein Politiker der CDU, Herrn Clement, Mitglied einer angeblich SOZIALdemokratischen Partei, Zusammenhänge erklären muss. Erklären muss, das der angebliche Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem auf die massive Ausweitung des Niedriglohnsektors und der Zeitarbeit zurückzuführen ist. Oft bezuschusst durch den Staat. Da zahlt der Staat einen Teil der Löhne, da Unternehmen nicht mehr willens sind angemessene Löhne zu zahlen. Und ein Herr Clement ist scheints nicht in der Lage, oder willens, diese Zusammenhänge zu erkennen. Es keimt der Verdacht auf das dies eventuell im Zusammenhang mit seinem Posten im Vorstand der Adecco steht. Einer Zeitarbeitsfirma, einem wirklichen Profiteur der Agenda 2010. Sollte der SPD etwas an ihrem Ruf als Arbeiterpartei liegen, so sollte sie diesen schamlosen Wirtschaftslobbyisten schnellstmöglich aufs Rententeil abschieben. Und zusätzlich weiterhin vehement ihr Ziel der flächendeckenden Einführung des Mindestlohnes verfolgen um so einem weiteren Ausverkauf des Faktors Arbeit entgegenzuwirken.
"Die Zumutbarkeit heißt: Sie müssen als Arbeitssuchender jeden legalen Job annehmen, dazu gehören auch Minijobs. Dahinter steht die Überlegung:Selbst ein solcher Job ist besser als die Arbeitslosigkeit. Das ist nicht durchweg erfolgreich, das weiß ich, aber es ist besser, als wenn die Menschen gar nicht zur Arbeit gehen."
Dieses Zitat kommt nicht, wie zu erwarten, von einem FDP-Politiker. Nein, es stammt tatsächlich von Wolfgang Clement. Interessant das sich laut ihm ein Mensch rein über die Arbeit definiert. Wer nicht arbeitet, wer arbeitslos ist, ist also nichts wert. Gut-Schlecht-Schema der einfachsten Art, billige Polemik, einseitige Stimmungsmache. Die Auswirkungen der Änderung der Zumutbarkeitsregelungen kann man auch sehr schön beobachten. Arbeiten, die früher gut vergütet wurden, werden nun von Ein-Euro-Jobbern durchgeführt, reguläre Arbeitsplätze werden durch Minijobs ersetzt und es besteht der Zwang eine Arbeitsstelle anzutreten, selbst wenn diese weit unter Tarif bezahlt wird. Wer als Arbeitsloser eine solche Stelle nicht annimmt, dem werden die Leistungen gekürzt und er noch stärker ins Schmarotzereck gedrängt. Die Glücklichen welche heute noch einer Beschäftigung nachgehen von deren Unterhalt sie leben können, diese leben in ständiger Angst davor das ihr Arbeitsplatz durch eine billigere Kraft ersetzt wird. Seien dies Ein-Euro-Jobber, 400€-Kräfte oder die allseits beliebten Zeitarbeiter.
"Wir wären ohne Agenda heute weit schlechter dran, als wir mit Agenda dran sind. Da ist nicht alles in Ordnung, aber wir haben Wachstum der Wirtschaft, wir haben weniger Arbeitslose, und der Staat macht erstmals seit 40 Jahren keine Schulden mehr." "Agenda war im Großen und Ganzen richtig."
Zitat von Günther Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Vielleicht sollte der Herr doch erst einmal das Wörtchen "wir" definieren. Wer ist dieses "wir" das noch schlechter dran wäre ohne die Agenda 2010. Wer profitiert davon? Die Arbeitslosen deren Regelsätze gekürzt wurden? Schließlich sind die HartzIV-Sätze mitnichten höher als die alte Arbeitslosenhilfe, da die Zahlung von Sonderleistungen mit HartzIV nun wegfällt. Zusätzlich sehen die Arbeitslosen sich einem immensen Druck der Medien, der Öffentlichkeit wie auch der absolut überforderten zuständigen Dienststellen gegenüber. Wer soll dann also davon profitiert haben? Der Mittelstand welcher langsam wegbricht? Welcher in ständiger Angst vor HartzIV lebt und seit Jahren Reallohnverluste hinnehmen muss? Der sich zusätzlich langsam verarXXXt vorkommt wenn er die offizielle Inflationsrate mit den Preisen auf dem Kassenzettel vergleicht? Oder hat doch wer anders profitiert? Das Herr Oettinger wissentlich Lügen verbreitet indem er von sinkenden Arbeitslosenzahlen spricht ist schon ein starkes Stück. Aber er spricht ja explizit nur vom "Wachsen der Wirtschaft", womit anscheinend Unternehmensgewinne, -umsatz und Produktivität gemeint sind.
Löblich das andere in der angesprochenen Sendung versuchen das richtigzustellen, diese dreisten Lügen und Luftschlösser die da gebaut werden. Bemerkenswert auch das Heiner Geißler, ein Politiker der CDU, Herrn Clement, Mitglied einer angeblich SOZIALdemokratischen Partei, Zusammenhänge erklären muss. Erklären muss, das der angebliche Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem auf die massive Ausweitung des Niedriglohnsektors und der Zeitarbeit zurückzuführen ist. Oft bezuschusst durch den Staat. Da zahlt der Staat einen Teil der Löhne, da Unternehmen nicht mehr willens sind angemessene Löhne zu zahlen. Und ein Herr Clement ist scheints nicht in der Lage, oder willens, diese Zusammenhänge zu erkennen. Es keimt der Verdacht auf das dies eventuell im Zusammenhang mit seinem Posten im Vorstand der Adecco steht. Einer Zeitarbeitsfirma, einem wirklichen Profiteur der Agenda 2010. Sollte der SPD etwas an ihrem Ruf als Arbeiterpartei liegen, so sollte sie diesen schamlosen Wirtschaftslobbyisten schnellstmöglich aufs Rententeil abschieben. Und zusätzlich weiterhin vehement ihr Ziel der flächendeckenden Einführung des Mindestlohnes verfolgen um so einem weiteren Ausverkauf des Faktors Arbeit entgegenzuwirken.
Montag, 17. März 2008
Gedanken zum Montag....
Folgenden Beitrag möchte ich jedem ans Herz legen, aus einem sehr empfehlenswerten Blog. Nun möchte ich dies aber noch etwas ergänzen, auch mit Schilderungen aus dem Alltag.
"Deutschland ist nicht nur geteilt in Himmelsrichtungen
1. im Osten, bis auf ein paar Vorzeigeflecken der tristen Landschaft, Armut vorherrscht
2. im Norden die Verschuldung der öffentlichen Haushalte sich bis auf die unterste Ebene auswirkt"
Zusätzlich herrscht im Süden oft Unverständnis für die Nöte und Sorgen derer, die eben nicht in einer wirtschaftlichen Boomregion leben. Anstatt die Probleme anzusprechen die es gibt wird entweder die allseits beliebte Ossikeule geschwungen, oder aber mitleidig lächelnd auf die Fischköppe geschaut die nunmal nicht mit Geld umgehen können. Andererseits werden auch die vernünftigen Stimmen kaum gehört, eine unsichtbare Mauer entsteht, von allen Seiten unbewusst heraufgezogen.
Wer mit seiner Situation vor Ort unzufrieden ist möge doch bitte dort wegziehen und/oder in den Süden ziehen, selbst schuld wer irgendwo wohnt wo die Umstände nicht stimmen. Eine Forderung die sehr oft kommt, ein scheinbares Allheilmittel zur Problemlösung. Also ist ein großer Wanderzirkus, ein Jobtourismus, die Flucht vor den Problemen vor Ort die Lösung? Oder entstehen eher neue Probleme? Was ist mit Familie, Freunden, Heimat? Sind wir mittlerweile soweit das all diese Punkte nichts mehr zählen? Das all dies - neben einigen anderen nicht so ganz unwichtigen Werten - heutzutage wirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet werden muss? Hunderttausende haben in den letzten Jahren in Deutschland ihre Heimat verlassen, sind dorthin gezogen wo ihre Chancen scheinbar höher sind. Hier in München lässt sich dies sehr schön beobachten. Kaum noch einer der bairisch spricht, bei den Kollegen herrscht ein buntes Dialektgewirr. Aber dies sollte keinesfalls, wie von vielen wirtschaftsliberalen gefordert, ein Allheilmittel sein, sondern immer der Entscheidung des einzelnen überlassen werden. Diskussionen und Vorwürfe an diejenigen welche dem Wanderzirkus nicht folgen mögen, sind daher nicht angebracht. Eher Fragen nach den Ursachen der Probleme vor Ort, in vielen Regionen Deutschlands. Warum herrscht dort so hohe Arbeitslosigkeit? Warum haben dort extreme Gruppen Zulauf?
"1. jene, die als Jugend kein Empfinden mehr für Mitmenschen haben und in einer beispiellosen Egozentrik ihre Gruppenbelastung allein sehen und
2. jene, die nach einem erschwernisreichen Leben nur noch gnädigst auf Verständnis hoffen, weil sie die Kraft für diesen Kampf nicht mehr haben."
So traurig es auch klingt, aber der Autor hat leider nur zu recht mit seiner Aussage. Jedoch gehört in diesem Punkt auch der verhängnisvolle Einfluss der Medien angesprochen. Erst kürzlich sprang einem am frühen Morgen wieder eine Schlagzeile mit dem Grundtenor "gierige Rentner" ins Gesicht. Wieder einmal versucht also ein Teil der Medien (BILD, Spiegel) verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Da werden, ähnlich HartzIV, Menschenleben gegen Geld aufgerechnet, da werden unterschwellige Vorwürfe gemacht, Neid geweckt. Alles nicht so schlimm mag der ein oder andere denken, wenn nicht mittlerweile grenzenloser Egoismus vorherrschen würde. Tja, wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht, oder?
"Auch hinsichtlich der politischen Landschaft ist dieses Land zunehmend gespalten in
1. jene, die die neoliberale Knechtschaft vorantreiben, SPD, CDU, FDP und Grüne und
2. jene, die aus Erfahrungen ihrer Klientel den Menschen eine Zukunftshoffnung bereiten wollen."
Interessant in diesem Zusammenhang gerade eine Diskussion mit einem SPD-ler im ICQ. Man würde ja, nach allen Geschehnissen der letzten Jahre, gerne eine Partei wählen die eine Alternative bietet. Allein, es bleibt die Frage welche Partei? CDU und FDP stehen nicht gerade im Verdacht ein Ohr für den kleinen Mann zu haben. Lieber schwingen sie die Populismuskeule, oder betreiben schamlos Klientelpolitik. Die SPD fällt da einigen vielleicht noch ein, allein....was passiert bei dieser Partei? Da wird hemmungslos über den Kurs gestritten, interne Grabenkämpfe in aller Öffentlichkeit ausgetragen, und das wichtigste vergessen. Der Wähler, der potentielle meinetwegen. Das Volk, derjenige in dessen Diensten die Volksvertreter eigentlich stehen sollten. Nach außen hin bietet die SPD das Bild eines jämmerlich zerstrittenen Haufens, der im grunde nicht weiß was er will. Ist sie also in der Lage wirklich auf die Menschen zuzugehen, sich ihre Probleme anzuhören, und zusammen an der Lösung dieser Probleme zu arbeiten? Im Moment nicht wirklich, so mein Eindruck.
Was kann also der einfache Bürger tun? Grundsätzlich gehört ein Mentalitätswandel her. Nicht blind den Aussagen der Politiker und der Medien vertrauen. Quellen jedweder Art hinterfragen, überhaupt Fragen stellen. Sich nicht abschrecken und ablenken lassen. Am Spiel jeder gegen jeden, welches von den Medien inszeniert wird nicht mitspielen. Und vor allem auch versuchen mitzudiskutieren, mitzugestalten.
Ich selbst werde hier weiterhin versuchen das was einem aus dem Medienwust entgegenschlägt mit persönlich Erlebtem abzugleichen, zu kommentieren, kritisch zu hinterfragen.
"Deutschland ist nicht nur geteilt in Himmelsrichtungen
1. im Osten, bis auf ein paar Vorzeigeflecken der tristen Landschaft, Armut vorherrscht
2. im Norden die Verschuldung der öffentlichen Haushalte sich bis auf die unterste Ebene auswirkt"
Zusätzlich herrscht im Süden oft Unverständnis für die Nöte und Sorgen derer, die eben nicht in einer wirtschaftlichen Boomregion leben. Anstatt die Probleme anzusprechen die es gibt wird entweder die allseits beliebte Ossikeule geschwungen, oder aber mitleidig lächelnd auf die Fischköppe geschaut die nunmal nicht mit Geld umgehen können. Andererseits werden auch die vernünftigen Stimmen kaum gehört, eine unsichtbare Mauer entsteht, von allen Seiten unbewusst heraufgezogen.
Wer mit seiner Situation vor Ort unzufrieden ist möge doch bitte dort wegziehen und/oder in den Süden ziehen, selbst schuld wer irgendwo wohnt wo die Umstände nicht stimmen. Eine Forderung die sehr oft kommt, ein scheinbares Allheilmittel zur Problemlösung. Also ist ein großer Wanderzirkus, ein Jobtourismus, die Flucht vor den Problemen vor Ort die Lösung? Oder entstehen eher neue Probleme? Was ist mit Familie, Freunden, Heimat? Sind wir mittlerweile soweit das all diese Punkte nichts mehr zählen? Das all dies - neben einigen anderen nicht so ganz unwichtigen Werten - heutzutage wirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet werden muss? Hunderttausende haben in den letzten Jahren in Deutschland ihre Heimat verlassen, sind dorthin gezogen wo ihre Chancen scheinbar höher sind. Hier in München lässt sich dies sehr schön beobachten. Kaum noch einer der bairisch spricht, bei den Kollegen herrscht ein buntes Dialektgewirr. Aber dies sollte keinesfalls, wie von vielen wirtschaftsliberalen gefordert, ein Allheilmittel sein, sondern immer der Entscheidung des einzelnen überlassen werden. Diskussionen und Vorwürfe an diejenigen welche dem Wanderzirkus nicht folgen mögen, sind daher nicht angebracht. Eher Fragen nach den Ursachen der Probleme vor Ort, in vielen Regionen Deutschlands. Warum herrscht dort so hohe Arbeitslosigkeit? Warum haben dort extreme Gruppen Zulauf?
"1. jene, die als Jugend kein Empfinden mehr für Mitmenschen haben und in einer beispiellosen Egozentrik ihre Gruppenbelastung allein sehen und
2. jene, die nach einem erschwernisreichen Leben nur noch gnädigst auf Verständnis hoffen, weil sie die Kraft für diesen Kampf nicht mehr haben."
So traurig es auch klingt, aber der Autor hat leider nur zu recht mit seiner Aussage. Jedoch gehört in diesem Punkt auch der verhängnisvolle Einfluss der Medien angesprochen. Erst kürzlich sprang einem am frühen Morgen wieder eine Schlagzeile mit dem Grundtenor "gierige Rentner" ins Gesicht. Wieder einmal versucht also ein Teil der Medien (BILD, Spiegel) verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Da werden, ähnlich HartzIV, Menschenleben gegen Geld aufgerechnet, da werden unterschwellige Vorwürfe gemacht, Neid geweckt. Alles nicht so schlimm mag der ein oder andere denken, wenn nicht mittlerweile grenzenloser Egoismus vorherrschen würde. Tja, wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht, oder?
"Auch hinsichtlich der politischen Landschaft ist dieses Land zunehmend gespalten in
1. jene, die die neoliberale Knechtschaft vorantreiben, SPD, CDU, FDP und Grüne und
2. jene, die aus Erfahrungen ihrer Klientel den Menschen eine Zukunftshoffnung bereiten wollen."
Interessant in diesem Zusammenhang gerade eine Diskussion mit einem SPD-ler im ICQ. Man würde ja, nach allen Geschehnissen der letzten Jahre, gerne eine Partei wählen die eine Alternative bietet. Allein, es bleibt die Frage welche Partei? CDU und FDP stehen nicht gerade im Verdacht ein Ohr für den kleinen Mann zu haben. Lieber schwingen sie die Populismuskeule, oder betreiben schamlos Klientelpolitik. Die SPD fällt da einigen vielleicht noch ein, allein....was passiert bei dieser Partei? Da wird hemmungslos über den Kurs gestritten, interne Grabenkämpfe in aller Öffentlichkeit ausgetragen, und das wichtigste vergessen. Der Wähler, der potentielle meinetwegen. Das Volk, derjenige in dessen Diensten die Volksvertreter eigentlich stehen sollten. Nach außen hin bietet die SPD das Bild eines jämmerlich zerstrittenen Haufens, der im grunde nicht weiß was er will. Ist sie also in der Lage wirklich auf die Menschen zuzugehen, sich ihre Probleme anzuhören, und zusammen an der Lösung dieser Probleme zu arbeiten? Im Moment nicht wirklich, so mein Eindruck.
Was kann also der einfache Bürger tun? Grundsätzlich gehört ein Mentalitätswandel her. Nicht blind den Aussagen der Politiker und der Medien vertrauen. Quellen jedweder Art hinterfragen, überhaupt Fragen stellen. Sich nicht abschrecken und ablenken lassen. Am Spiel jeder gegen jeden, welches von den Medien inszeniert wird nicht mitspielen. Und vor allem auch versuchen mitzudiskutieren, mitzugestalten.
Ich selbst werde hier weiterhin versuchen das was einem aus dem Medienwust entgegenschlägt mit persönlich Erlebtem abzugleichen, zu kommentieren, kritisch zu hinterfragen.
Samstag, 15. März 2008
Speiseplan reloaded....
Ja, die WELT, beglückt sie uns doch mit einer Fortsetzungsgeschichte. Nicht nur das sich ein Besitzender, welcher sich Sozialdemokrat nennt, entblödet einen Speiseplan für die Bedürftigen aufzustellen, nein, die Rattenfänger welche sich Medien schimpfen machen mit, und die Ratten...oder nennen wir sie Lemminge folgen willig. Aber der Reihe nach:
"Reicht ein tägliches Essens-Budget von 4,25 Euro wirklich aus?"
Na, wieder einer auf die 4€-Geschichte des roten Märchenonkels reingefallen? Wenn der das erzählt und vorrechnet, wird das auch ganz beschdümmt schdümmen, näch? Bis auf den kleinen Umstand das die Berechnungssätze von ALGII immer noch aus dem Jahre 1997 (!) stammen und nicht ganz unwichtige Dinge "vergessen" wurden. Dinge die nicht enthalten sind im Regelsatz von 347€ wären zum Beispiel Warmwasser und Bewerbungskosten, andere Sätze für Rücklagen wurden viel zu niedrig angesetzt. Macht unterm Strich 2€ die wirklich übrig bleiben, vorausgesetzt man bewirbt sich wirklich. Wer sich nicht so oft bewirbt bzw. gar nicht erst auf ein Vorstellungsgespräch einlässt dessen Kosten er selbst tragen muss, der hat natürlich mehr.
"Auch am fünften und letzten Tag meines – zugegebenermaßen relativ kurzen – Selbstversuchs komme ich mit dem Geld aus."
Niedlich.....sie kommt mit dem Geld aus. Logisch, ist dieser Satz doch wie gerade beschrieben zu hoch angesetzt. Bewerbungskosten dürften keine anfallen nehme ich an, und die Kosten für Versicherungen und ähnliche Rücklagen gehen sicher auch aus einem anderen Topf weg, nur nicht vom Essensbudget. Desweiteren der Hinweis das der Versuch sehr kurz war. Klar, wer sich monatelang oder jahrelang von dem Satz ernähren muss, der steht vor anderen Problemen. Vergisst doch der werte Herr Politiker das es die angepriesenen Speisen wohl kaum in dieser Menge zu diesen Preisen zu kaufen gibt. Und vergisst der Held von heute, der Selbstversucher doch gern das es auch zu unvorhergesehenen Dingen kommen kann. Da geht die Waschmaschine kaputt, der Drucker, die Brille, und *schwupps*, das wars mit dem Budget.
"Dass Alkohol und Zigaretten hier nichts zu suchen haben, sollte selbstverständlich sein."
Na also, da ist sie ja. Hab diese neoliberale Nebelkerze doch schon vermisst. Aber Arbeitslose sind ja grundsätzlich fett, alkoholkrank, faul, ungebildet und herrlich debil und blöde, gelle?
Und auch hier ist in den Kommentaren das übliche Geschwurbel erkennbar, und das viele auf die Taktik des Gegeneinander-Ausspielens hereinfallen. Da wird lieber auf den ALGII-Empfänger eingekloppt, da wird lieber gejammert das auch ein Angestellter heutzutage nicht mehr zur Verfügung hat, als hinterfragt WARUM das so ist. Sind die Deutschen allgemein in den letzten 10 Jahren dümmer und unproduktiver geworden? Was ist mit den Produktivitätszuwächsen der letzten Jahre passiert? Warum gehen die Löhne auf breiter Front immer mehr Richtung ALGII-Niveau? Und warum springt die berühmte Binnenkonjunktur wohl nicht an? Alles Fragen denen man lieber ausweicht, da man sich von leeren Sprechblasen und fehlinterpretierten Statistiken ohne Praxisbezug blenden lässt.
Abschließend aber noch etwas zum Thema Selbstversuch, das sich viele hinter die Ohren schreiben sollten, bevor sie ab ins Eck gehen um sich in Grund und Boden zu schämen:
"Die Antwort darauf können wohl nur Hartz IV-Empfänger selbst geben, nach fünf Tagen Selbstversuch steht sie mir nicht zu."
"Reicht ein tägliches Essens-Budget von 4,25 Euro wirklich aus?"
Na, wieder einer auf die 4€-Geschichte des roten Märchenonkels reingefallen? Wenn der das erzählt und vorrechnet, wird das auch ganz beschdümmt schdümmen, näch? Bis auf den kleinen Umstand das die Berechnungssätze von ALGII immer noch aus dem Jahre 1997 (!) stammen und nicht ganz unwichtige Dinge "vergessen" wurden. Dinge die nicht enthalten sind im Regelsatz von 347€ wären zum Beispiel Warmwasser und Bewerbungskosten, andere Sätze für Rücklagen wurden viel zu niedrig angesetzt. Macht unterm Strich 2€ die wirklich übrig bleiben, vorausgesetzt man bewirbt sich wirklich. Wer sich nicht so oft bewirbt bzw. gar nicht erst auf ein Vorstellungsgespräch einlässt dessen Kosten er selbst tragen muss, der hat natürlich mehr.
"Auch am fünften und letzten Tag meines – zugegebenermaßen relativ kurzen – Selbstversuchs komme ich mit dem Geld aus."
Niedlich.....sie kommt mit dem Geld aus. Logisch, ist dieser Satz doch wie gerade beschrieben zu hoch angesetzt. Bewerbungskosten dürften keine anfallen nehme ich an, und die Kosten für Versicherungen und ähnliche Rücklagen gehen sicher auch aus einem anderen Topf weg, nur nicht vom Essensbudget. Desweiteren der Hinweis das der Versuch sehr kurz war. Klar, wer sich monatelang oder jahrelang von dem Satz ernähren muss, der steht vor anderen Problemen. Vergisst doch der werte Herr Politiker das es die angepriesenen Speisen wohl kaum in dieser Menge zu diesen Preisen zu kaufen gibt. Und vergisst der Held von heute, der Selbstversucher doch gern das es auch zu unvorhergesehenen Dingen kommen kann. Da geht die Waschmaschine kaputt, der Drucker, die Brille, und *schwupps*, das wars mit dem Budget.
"Dass Alkohol und Zigaretten hier nichts zu suchen haben, sollte selbstverständlich sein."
Na also, da ist sie ja. Hab diese neoliberale Nebelkerze doch schon vermisst. Aber Arbeitslose sind ja grundsätzlich fett, alkoholkrank, faul, ungebildet und herrlich debil und blöde, gelle?
Und auch hier ist in den Kommentaren das übliche Geschwurbel erkennbar, und das viele auf die Taktik des Gegeneinander-Ausspielens hereinfallen. Da wird lieber auf den ALGII-Empfänger eingekloppt, da wird lieber gejammert das auch ein Angestellter heutzutage nicht mehr zur Verfügung hat, als hinterfragt WARUM das so ist. Sind die Deutschen allgemein in den letzten 10 Jahren dümmer und unproduktiver geworden? Was ist mit den Produktivitätszuwächsen der letzten Jahre passiert? Warum gehen die Löhne auf breiter Front immer mehr Richtung ALGII-Niveau? Und warum springt die berühmte Binnenkonjunktur wohl nicht an? Alles Fragen denen man lieber ausweicht, da man sich von leeren Sprechblasen und fehlinterpretierten Statistiken ohne Praxisbezug blenden lässt.
Abschließend aber noch etwas zum Thema Selbstversuch, das sich viele hinter die Ohren schreiben sollten, bevor sie ab ins Eck gehen um sich in Grund und Boden zu schämen:
"Die Antwort darauf können wohl nur Hartz IV-Empfänger selbst geben, nach fünf Tagen Selbstversuch steht sie mir nicht zu."
Freitag, 14. März 2008
Zyniker des Tages.....
Ganz netter Kommentar in der heutigen SZ. Wenn der Gasmann trompetet, trötet das Blatt also mit, am besten versteckt in einer Jubelarie auf den brutalstmöglichen Reformer wo gibt.
"Die Antwort ergibt sich aus der Agenda 2010, der Hartz-IV-Gesetzgebung und allem, was unter Schröder und dem Umbau des Sozialstaates geschehen ist. Dies alles als kaltherzigen Sozialabbau zu kritisieren, ist groß in Mode. Dabei wird Schröder wahlweise vorgeworfen, er habe falsche Entscheidungen getroffen oder er habe die richtigen Entscheidungen schlecht verkauft. Beides stimmt nicht."
Der Sozialstaat wurde umgebaut? Abgebaut triffts eher. Oder noch treffender: Die Lasten wurden anders verteilt. Aber der Reihe nach. Da wird eine Reihe an Reformen abgenudelt, welche allesamt so gut wie keine Wirkung zeigen. Hartz I-III sind heute zurecht vergessen, das böse erwachen kam mit HartzIV.
Groß angekündigt als notwendige Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und als größtes Reformwerk seit Menschengedenken blieb am Ende doch....nur heiße Luft. Vereinfacht wurde gar nichts, im Gegenteil entstanden viele neue Zuständigkeiten auf Behördenebene und ein herrlicher Verschiebebahnhof für unnützes Menschenmaterial. Die Bezieher von ALGII nämlich. Diese Versuchskanninchen der Reformpolitiker werden und wurden von einem unkundigen Sachbearbeiter zum nächsten geschoben, um dann schlussendlich bei einer Person zu landen welche die nette Bezeichnung "Fallmanager" hat. Erinnert ein wenig an Fallbeil, was es auch recht gut trifft. Dieser trifft also aufgrund einer Unmenge an Unterlagen die der Arbeitslose vorzulegen hat, Entscheidungen die er aufgrund des Personalmangels und Bürokratiewustes gar nicht treffen kann. Aber es geht ja "nur" um ein Einzelschicksal. Und muckt der Arbeitslose auf, findet sich schon ein Mittelchen um diesen ruhigzustellen. Wie wäre es mit einem Stellenangebot um der Statistikerfüllung genüge zu tun? Ist doch vollkommen egal ob der Arbeitslose das Geld hat um sich dort zu bewerben und Qualifikationen sind ja auch mittlerweile out. Apropos Qualifikationen.....gabs da nicht mal etwas mit "Fordern und Fördern"? Genau, gefordert wird viel, nur mit der Förderung.....Tjoar, fällt dem Rotstift zum Opfer, oder aber der Arbeitslose wird ins X-te Bewerbungstraining geschickt oder aber in den XX-ten Computerkurs welcher den angenehmen Nebeneffekt hat das der "Fall" für diese Zeit aus der Statistik verschwindet. Die neuen Regelsätze sind nicht mehr als ein schlechter Scherz, beziehen sie sich doch auf Daten aus 1997 und nicht ganz unwichtige Dinge wurden bei der Berechnung des Regelsatzes (347€) vergessen: Internet, Bewerbungskosten, Warmwasser,.........
Das der Kommentator auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen verweist und zusätzlich darauf das HartzIV Arbeit schaffen sollte entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen tragischen Komik. Es genügt sich doch einfach mal anzusehen wo Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch mit Hilfe von HartzIV wurde die Zeitarbeit massiv ausgedehnt. Heißt das man heutzutage mal eben für 5€ brutto/h "am Band" steht, ein Drittel vom Festangestellten direkt daneben verdient, und sein Gehalt meist auch noch vom Staat auf ALGII-Niveau aufstocken lassen darf. Ebenso bei anderen neuen Beschäftigungsverhältnissen. Die 400€-Jobs als Totgeburt zu bezeichnen geht da noch nicht mal weit genug, denn sie laufen auf eine massive Vernichtung von auskömmlichen Arbeitsplätzen hinaus. Zusätzlich wird, ohne den dringend benötigten Mindestlohn, ein unwahrscheinlicher Druck auf die Löhne ausgeübt. Es gibt ja genug Lohnsklaven die bereits darauf warten die Arbeit zu erledigen, und die Angst vor ALGII und Gängelung durch die Behörden kommt auch nicht von ungefähr.
Seit Jahren wird nun bereits der Lohnverzicht gelebt, auf die "Wirtschaftsweisen" gehört welche immer wieder ihr Mantra von der Zurückhaltung vortragen. Nur um ja nicht arbeitslos zu werden, den eigenen Arbeitsplatz zu schützen, nicht in die Mühlen der Behörden zu geraten. Und wofür? Einfach mal die Mitarbeiter von Electrolux, BenQ und Nokia fragen, die wissen darauf bestimmt eine Antwort.
Aber der Aufschwung kommt ja an, bei allen, wie uns eine Dame an der Spitze der Politikerkaste weismachen will. Aha, bei wem kommt der Aufschwung denn an? Bei Aufstockern? Arbeitslosen? Dem wegbrechenden Mittelstand? Oder doch lieber bei den Hütern und Verfechtern des nimmermüden Mantras des BWL? Bei den Jägern des Kapitals?
Nun, es stellt sich die Frage ob der Autor des SZ-Kommentars nicht doch ein wenig den Blick für die Realität in diesem Land verloren hat? Anderenfalls hat er bewusst in Kauf genommen absolut zynisch über die Entwicklung der letzten Jahre zu urteilen. Eine Entwicklung auf die bestimmt keiner stolz sein kann und will. Höre ich da eine Stimme leis rufen das die Arbeitszahlen ja dramatisch gesunken sind? Stimmt......Zeitarbeit, Ein-Euro-Jobs, Aufstocker.....oder stimmt doch nicht so ganz.
"12. März 2008 Rund 3,2 Millionen Personen, die derzeit Arbeitslosengeld beziehen, tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht auf"
"Die Antwort ergibt sich aus der Agenda 2010, der Hartz-IV-Gesetzgebung und allem, was unter Schröder und dem Umbau des Sozialstaates geschehen ist. Dies alles als kaltherzigen Sozialabbau zu kritisieren, ist groß in Mode. Dabei wird Schröder wahlweise vorgeworfen, er habe falsche Entscheidungen getroffen oder er habe die richtigen Entscheidungen schlecht verkauft. Beides stimmt nicht."
Der Sozialstaat wurde umgebaut? Abgebaut triffts eher. Oder noch treffender: Die Lasten wurden anders verteilt. Aber der Reihe nach. Da wird eine Reihe an Reformen abgenudelt, welche allesamt so gut wie keine Wirkung zeigen. Hartz I-III sind heute zurecht vergessen, das böse erwachen kam mit HartzIV.
Groß angekündigt als notwendige Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und als größtes Reformwerk seit Menschengedenken blieb am Ende doch....nur heiße Luft. Vereinfacht wurde gar nichts, im Gegenteil entstanden viele neue Zuständigkeiten auf Behördenebene und ein herrlicher Verschiebebahnhof für unnützes Menschenmaterial. Die Bezieher von ALGII nämlich. Diese Versuchskanninchen der Reformpolitiker werden und wurden von einem unkundigen Sachbearbeiter zum nächsten geschoben, um dann schlussendlich bei einer Person zu landen welche die nette Bezeichnung "Fallmanager" hat. Erinnert ein wenig an Fallbeil, was es auch recht gut trifft. Dieser trifft also aufgrund einer Unmenge an Unterlagen die der Arbeitslose vorzulegen hat, Entscheidungen die er aufgrund des Personalmangels und Bürokratiewustes gar nicht treffen kann. Aber es geht ja "nur" um ein Einzelschicksal. Und muckt der Arbeitslose auf, findet sich schon ein Mittelchen um diesen ruhigzustellen. Wie wäre es mit einem Stellenangebot um der Statistikerfüllung genüge zu tun? Ist doch vollkommen egal ob der Arbeitslose das Geld hat um sich dort zu bewerben und Qualifikationen sind ja auch mittlerweile out. Apropos Qualifikationen.....gabs da nicht mal etwas mit "Fordern und Fördern"? Genau, gefordert wird viel, nur mit der Förderung.....Tjoar, fällt dem Rotstift zum Opfer, oder aber der Arbeitslose wird ins X-te Bewerbungstraining geschickt oder aber in den XX-ten Computerkurs welcher den angenehmen Nebeneffekt hat das der "Fall" für diese Zeit aus der Statistik verschwindet. Die neuen Regelsätze sind nicht mehr als ein schlechter Scherz, beziehen sie sich doch auf Daten aus 1997 und nicht ganz unwichtige Dinge wurden bei der Berechnung des Regelsatzes (347€) vergessen: Internet, Bewerbungskosten, Warmwasser,.........
Das der Kommentator auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen verweist und zusätzlich darauf das HartzIV Arbeit schaffen sollte entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen tragischen Komik. Es genügt sich doch einfach mal anzusehen wo Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch mit Hilfe von HartzIV wurde die Zeitarbeit massiv ausgedehnt. Heißt das man heutzutage mal eben für 5€ brutto/h "am Band" steht, ein Drittel vom Festangestellten direkt daneben verdient, und sein Gehalt meist auch noch vom Staat auf ALGII-Niveau aufstocken lassen darf. Ebenso bei anderen neuen Beschäftigungsverhältnissen. Die 400€-Jobs als Totgeburt zu bezeichnen geht da noch nicht mal weit genug, denn sie laufen auf eine massive Vernichtung von auskömmlichen Arbeitsplätzen hinaus. Zusätzlich wird, ohne den dringend benötigten Mindestlohn, ein unwahrscheinlicher Druck auf die Löhne ausgeübt. Es gibt ja genug Lohnsklaven die bereits darauf warten die Arbeit zu erledigen, und die Angst vor ALGII und Gängelung durch die Behörden kommt auch nicht von ungefähr.
Seit Jahren wird nun bereits der Lohnverzicht gelebt, auf die "Wirtschaftsweisen" gehört welche immer wieder ihr Mantra von der Zurückhaltung vortragen. Nur um ja nicht arbeitslos zu werden, den eigenen Arbeitsplatz zu schützen, nicht in die Mühlen der Behörden zu geraten. Und wofür? Einfach mal die Mitarbeiter von Electrolux, BenQ und Nokia fragen, die wissen darauf bestimmt eine Antwort.
Aber der Aufschwung kommt ja an, bei allen, wie uns eine Dame an der Spitze der Politikerkaste weismachen will. Aha, bei wem kommt der Aufschwung denn an? Bei Aufstockern? Arbeitslosen? Dem wegbrechenden Mittelstand? Oder doch lieber bei den Hütern und Verfechtern des nimmermüden Mantras des BWL? Bei den Jägern des Kapitals?
Nun, es stellt sich die Frage ob der Autor des SZ-Kommentars nicht doch ein wenig den Blick für die Realität in diesem Land verloren hat? Anderenfalls hat er bewusst in Kauf genommen absolut zynisch über die Entwicklung der letzten Jahre zu urteilen. Eine Entwicklung auf die bestimmt keiner stolz sein kann und will. Höre ich da eine Stimme leis rufen das die Arbeitszahlen ja dramatisch gesunken sind? Stimmt......Zeitarbeit, Ein-Euro-Jobs, Aufstocker.....oder stimmt doch nicht so ganz.
"12. März 2008 Rund 3,2 Millionen Personen, die derzeit Arbeitslosengeld beziehen, tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht auf"
Samstag, 8. März 2008
...kerzen neoliberaler Art
Was ham wir gelacht diese Woche. Aber der Reihe nach. Unser Sturmgeschütz des investigativen Journalismus überraschte diese Woche mit einer brandheißen Meldung, ganz neu, dampft noch.
"Ausgerechnet die Mittelschicht, die wie keine andere soziale Gruppe Deutschland nach dem Krieg geprägt hat, leidet nach SPIEGEL-Informationen unter akuter Auszehrung. Dafür werden die Randzonen der Gesellschaft immer kräftiger."
Was eine Überraschung. Da wäre jetzt von selbst nie jemand drauf gekommen. Und wie weltfremd muss man denn bitte sein um dazu erst eine Statistik heranziehen zu müssen? Andererseits darf auch die Frage erlaubt sein inwieweit das ganze doch bereits fortgeschritten sein muss, damit eine Statistik das Licht der Öffentlichkeit erblickt, welche einigen Lobbygruppen und Stiftungen gar nicht ins Konzept passt. Geht da etwa einer Partei aufgrund ihres wegbrechenden Wählerpotentialsder Arsch ein südliches Körperteil auf Grundeis?
"Die Angst vor dem Abstieg greift um sich. Stabil ist die Lage nur ganz unten. Wer einmal dort angelangt ist, hat kaum noch eine Chance, wieder aufzusteigen."
Allen denen jetzt beim hämisch grinsen der Kaviar ausm Mundwinkel hängt sei doch empfohlen mal kurz bei ihren Stiftungen nach dem rechten zu schauen. Bevor man sich noch in der Presse wiederfindet.
Angst vor dem Abstieg? Aber sicher doch. Jahrelang wurde von den Wirtschaftsweisen und anderen Vertretern der Lobbygruppe "zum goldenen Aktienportfolio" das übliche Mantra vorgetragen. Jeder solle doch bitte mehr arbeiten für weniger Geld um seinen Arbeitsplatz zu sichern. Diejenigen die dann doch leiderleiderleider ihren Job verloren.....mei, Pech gehabt, Konkurrenzdruck eben. Und wer jammert der soll doch bitte mal sein Gehalt mit dem eines Äthiopiers vergleichen. Der verdient viel weniger und ist dabei noch glücklich. Und wenn der Äthiopier tot umfällt hat er wenigstens noch genug Kinder gezeugt die seinen Arbeitsplatz einnehmen. Nur wir Deutsche sorgen in der Hinsicht eben nicht für diesen nachwachsenden Rohstoff welcher zunehmend verblödet, gewalttätig wird und sich einfach nicht dem goldenen Kalb des Wirtschaftsliberalismus opfern will. Schlimme Sache das.
Wer arbeitslos geworden ist möge doch bitte flexibel bis zum abwinken sein, unbezahlte Praktikantenstellen annehmen, zu einem Gehalt arbeiten welches dem Äthiopier schon wieder ziemlich nahe kommt. Der Arbeitslose soll sich vorschreiben lassen was er zu essen hat, ihm werden die Zuschüsse für Bewerbungen gekürzt, er muss sich von Behörden gängeln lassen bis zum abwinken, wartet monatelang auf ihm zustehende Leistungen und ist außerdem fett, faul, unflexibel und viel zu teuer. Bei dem was ein ALGII-Bezieher heutzutage an Regelsatz bekommt wundert es mich persönlich sowieso warum noch nicht der erste umgekippt ist. Aber zuerst mal schön alles mögliche an Leistungen zusammenstreichen und dann später draufhauen wenn der Arbeitslose weder die Zeit noch die Kraft aufbringt Eigeninitiative zu zeigen. Wer den bösen Fehler gemacht hat zu seiner Zeit als arbeitendes und sich ausbeuten-lassendes Wesen Werte zu schaffen (Haus, Auto, Plasma-TV) auf den wartet dann seit HartzIV eine weitere nette Überraschung. Diese Werte werden angerechnet auf die Leistung vom Amt, sind also zu verbrauchen. Vorher gibts gar nix.
Und Vorhaltungen und Vorurteile a la "der blede HartzIVler hot mehra wia i dahoam".....ja, ganz toll wie diese Neiddebatte funktioniert. Spitze dieser Neid auf diejenigen die noch weniger besitzen als man selbst. Verhindert im übrigen eine Beschäftigung mit den tatsächlichen Ursachen und Problemen und gehört ganz nebenbei zu den ganz reizenden neoliberlanen Nebelkerzen. Ebenso wie dieses weltfremde Geschwurbel von "Flexibilität, Mobilität, Wieterbildung, Ausbildung". Hört sich doch toll an, oder? Ich investiere jetzt von meinem (seit Jahren nicht mehr gestiegenen, siehe oben) Gehalt in Bildung, Auto, Führerschein, nur damit mir dann ein frisch von der Uni geschwappter BWLer breit grinsend ins Gesicht sagt ich wäre überqualifiziert und vor Ort hätte er genug Bewerber und zu alt bin ich sowieso und ich verlange ja mehr Geld als irgend ein Asiate/Schwarzafrikaner......Auch hier, ein Mentalitätswandel angebracht. Aber lieber wird das übliche Mantra vorgetragen, lieber wird auf andere eingedroschen anstatt mal vor der eigenen Haustür zu kehren.
"Trotz des Aufschwungs machen sich aktuell drei Viertel aller Deutschen Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Noch vor sieben Jahren lag diese Zahl zehn Prozentpunkte niedriger. Der Mainzer Sozialforscher Stefan Hradil spricht von der "Angst, die die Bürotürme hinaufkriecht"."
Jaha, der Michel macht sich Sorgen. Und hält die Füße still, lässt sich auf Scheingefechte ein, lässt sich aufwiegeln von den Lobbymedien mit den großen Buchstaben, lässt sich blödrieseln vom Untertschichtenfernsehen.......naja, kann er sich ja schomma an sein baldiges Los gewöhnen. Schonmal probeliegen im neuen Milieu. Der ein oder andere flüchtet sich dann in extreme Gruppierungen bzw. lässt sich von brutalstmöglichen Rattenfängern verleiten. Und diejenigen welche sich angeblich die Belange des kleinen Mannes ans Revers heften, verstricken sich in Grabenkämpfe und verlieren dabei den Kontakt zu denjenigen, in deren Dienst sie stehen sollten.
Bleibt abzuwarten ob nun bald brasilianische Verhältnisse einkehren. Die Rufe der Besitzenden nach mehr Schutz sind ja bereits überdeutlich zu vernehmen.
"Ausgerechnet die Mittelschicht, die wie keine andere soziale Gruppe Deutschland nach dem Krieg geprägt hat, leidet nach SPIEGEL-Informationen unter akuter Auszehrung. Dafür werden die Randzonen der Gesellschaft immer kräftiger."
Was eine Überraschung. Da wäre jetzt von selbst nie jemand drauf gekommen. Und wie weltfremd muss man denn bitte sein um dazu erst eine Statistik heranziehen zu müssen? Andererseits darf auch die Frage erlaubt sein inwieweit das ganze doch bereits fortgeschritten sein muss, damit eine Statistik das Licht der Öffentlichkeit erblickt, welche einigen Lobbygruppen und Stiftungen gar nicht ins Konzept passt. Geht da etwa einer Partei aufgrund ihres wegbrechenden Wählerpotentials
"Die Angst vor dem Abstieg greift um sich. Stabil ist die Lage nur ganz unten. Wer einmal dort angelangt ist, hat kaum noch eine Chance, wieder aufzusteigen."
Allen denen jetzt beim hämisch grinsen der Kaviar ausm Mundwinkel hängt sei doch empfohlen mal kurz bei ihren Stiftungen nach dem rechten zu schauen. Bevor man sich noch in der Presse wiederfindet.
Angst vor dem Abstieg? Aber sicher doch. Jahrelang wurde von den Wirtschaftsweisen und anderen Vertretern der Lobbygruppe "zum goldenen Aktienportfolio" das übliche Mantra vorgetragen. Jeder solle doch bitte mehr arbeiten für weniger Geld um seinen Arbeitsplatz zu sichern. Diejenigen die dann doch leiderleiderleider ihren Job verloren.....mei, Pech gehabt, Konkurrenzdruck eben. Und wer jammert der soll doch bitte mal sein Gehalt mit dem eines Äthiopiers vergleichen. Der verdient viel weniger und ist dabei noch glücklich. Und wenn der Äthiopier tot umfällt hat er wenigstens noch genug Kinder gezeugt die seinen Arbeitsplatz einnehmen. Nur wir Deutsche sorgen in der Hinsicht eben nicht für diesen nachwachsenden Rohstoff welcher zunehmend verblödet, gewalttätig wird und sich einfach nicht dem goldenen Kalb des Wirtschaftsliberalismus opfern will. Schlimme Sache das.
Wer arbeitslos geworden ist möge doch bitte flexibel bis zum abwinken sein, unbezahlte Praktikantenstellen annehmen, zu einem Gehalt arbeiten welches dem Äthiopier schon wieder ziemlich nahe kommt. Der Arbeitslose soll sich vorschreiben lassen was er zu essen hat, ihm werden die Zuschüsse für Bewerbungen gekürzt, er muss sich von Behörden gängeln lassen bis zum abwinken, wartet monatelang auf ihm zustehende Leistungen und ist außerdem fett, faul, unflexibel und viel zu teuer. Bei dem was ein ALGII-Bezieher heutzutage an Regelsatz bekommt wundert es mich persönlich sowieso warum noch nicht der erste umgekippt ist. Aber zuerst mal schön alles mögliche an Leistungen zusammenstreichen und dann später draufhauen wenn der Arbeitslose weder die Zeit noch die Kraft aufbringt Eigeninitiative zu zeigen. Wer den bösen Fehler gemacht hat zu seiner Zeit als arbeitendes und sich ausbeuten-lassendes Wesen Werte zu schaffen (Haus, Auto, Plasma-TV) auf den wartet dann seit HartzIV eine weitere nette Überraschung. Diese Werte werden angerechnet auf die Leistung vom Amt, sind also zu verbrauchen. Vorher gibts gar nix.
Und Vorhaltungen und Vorurteile a la "der blede HartzIVler hot mehra wia i dahoam".....ja, ganz toll wie diese Neiddebatte funktioniert. Spitze dieser Neid auf diejenigen die noch weniger besitzen als man selbst. Verhindert im übrigen eine Beschäftigung mit den tatsächlichen Ursachen und Problemen und gehört ganz nebenbei zu den ganz reizenden neoliberlanen Nebelkerzen. Ebenso wie dieses weltfremde Geschwurbel von "Flexibilität, Mobilität, Wieterbildung, Ausbildung". Hört sich doch toll an, oder? Ich investiere jetzt von meinem (seit Jahren nicht mehr gestiegenen, siehe oben) Gehalt in Bildung, Auto, Führerschein, nur damit mir dann ein frisch von der Uni geschwappter BWLer breit grinsend ins Gesicht sagt ich wäre überqualifiziert und vor Ort hätte er genug Bewerber und zu alt bin ich sowieso und ich verlange ja mehr Geld als irgend ein Asiate/Schwarzafrikaner......Auch hier, ein Mentalitätswandel angebracht. Aber lieber wird das übliche Mantra vorgetragen, lieber wird auf andere eingedroschen anstatt mal vor der eigenen Haustür zu kehren.
"Trotz des Aufschwungs machen sich aktuell drei Viertel aller Deutschen Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Noch vor sieben Jahren lag diese Zahl zehn Prozentpunkte niedriger. Der Mainzer Sozialforscher Stefan Hradil spricht von der "Angst, die die Bürotürme hinaufkriecht"."
Jaha, der Michel macht sich Sorgen. Und hält die Füße still, lässt sich auf Scheingefechte ein, lässt sich aufwiegeln von den Lobbymedien mit den großen Buchstaben, lässt sich blödrieseln vom Untertschichtenfernsehen.......naja, kann er sich ja schomma an sein baldiges Los gewöhnen. Schonmal probeliegen im neuen Milieu. Der ein oder andere flüchtet sich dann in extreme Gruppierungen bzw. lässt sich von brutalstmöglichen Rattenfängern verleiten. Und diejenigen welche sich angeblich die Belange des kleinen Mannes ans Revers heften, verstricken sich in Grabenkämpfe und verlieren dabei den Kontakt zu denjenigen, in deren Dienst sie stehen sollten.
Bleibt abzuwarten ob nun bald brasilianische Verhältnisse einkehren. Die Rufe der Besitzenden nach mehr Schutz sind ja bereits überdeutlich zu vernehmen.
Donnerstag, 6. März 2008
Nebel.....

Seit Anfang des Jahres gilt es nun, das Gesetz zum Schutz der Gesundheit, oder kurz "Rauchverbot". Schauen wir also mal, was sich seitdem so getan hat.
Wer abends durch die bekannten Party- und Ausgehviertel Münchens läuft, sieht erstaunliches. An jedem Eck, vor jeder Gaststätte sieht man sie bibbernd draußen stehen: die Raucher, welche nun nur noch vor der Tür rauchen dürfen. Hektisch ziehen sie an ihren Glimmstängeln, und auch das vielbeschworene Smirting scheint nur ein Gerücht zu sein. Oft erwähnt, meist mit hämisch überlegenem Unterton, erfordert es doch einiges an Phantasie sich diese kleinen, bibbernden und gierig saugenden Wesen auch noch beim Small Talk vorzustellen, flirtenderweise.
Betritt man ein Speiselokal, erlebt man gleich die erste Überraschung: man sieht dort etwas. Zogen früher dicke Rauchschwaden durch die Gaststätten, erkennt man nun das Personal bereits bevor es sich um das nächste Eck verdrücken kann. Und auch die anderen Sinnesorgane kommen nicht zu kurz, denn man schmeckt und riecht sein Essen neuerdings. So wird in angenehmer Atmosphäre gegessen und geplauscht, und zum Rauchen geht es halt vor die Tür.
Etwas anders sieht es da schon in den Diskotheken und Clubs aus. Davor steht meist eine dichte und laute Traube die ihrer Sucht frönt. Das sorgt immerhin dafür das man nun beim Tanzen von Brandflecken verschont bleibt und nach der überstandenen Nacht nicht mehr wie eine Räucherkerze riecht. Dafür riecht es dann in den Lokalitäten etwas.....gewöhnungsbedürftig. Schwitzende Menschen riechen nicht eben angenehm, und der Alkohol sorgt doch dafür das der ein oder andere seine Darmwinde nicht mehr so ganz unter Kontrolle hat. Eine interessante Mischung also.
Aus dem Medienwald erscholl dagegen gar Schröckliches in den letzten Wochen. Überall war zu lesen von Schlägereien und Übergriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln nur weil sich jemand erdreistet hatte Raucher darauf hinzuweisen das sie im ÖPNV das Rauchen doch bitte unterlassen sollen. Allen voran stürmte eine Zeitung aus süddeutschen Landen, welche fast täglich an prominenter Stelle einen Bericht oder einen Kommentar platzierte, in dem über die Unzumutbarkeit des Gesetzes und die Wege es zu umgehen schwadroniert wurde. Gäste kamen zu Wort die nun trotzigerweise für immer "ihrem" Stammlokal entsagten ebenso wie Wirte die über "plötzlich" einbrechende Umsätze klagten. Ja, es scheint sehr schwer zu sein für einige einfach nur mal für wenige Minuten vor die Tür zu gehen und/oder RÜCKSICHT zu nehmen. Bezeichnenderweise fehlt dieses Wort in so gut wie allen Diskussionen und Berichten.
Einige Wirte sind mittlerweile dazu übergegangen Raucherclubs zu eröffnen, um so dieses doch recht hart ausgefallene Gesetz zu umgehen. Und so sprießen sie wie Pilze aus dem Boden, und an einigen Ecken sieht man oben fotografiertes Schild bereits prangen. Wobei es sich bei den meisten Raucherclubs um Örtlichkeiten handelt in die man selbst als Raucher nie einen Fuß setzen würde, da man vorher erstmal die Luft eimerweise raustragen müsste. Und bei der verrufenen Klientel manch eines Raucherclubs ist es sowieso fraglich inwieweit ein Rauchverbot von Nutzen ist.
Überraschendes zu dem Thema gab es auch nach den bayerischen Kommunalwahlen: Medien wie auch Politik versuchen mal wieder den Wähler für dumm zu verkaufen. "CSU will Rauchverbot rasch ändern" grinst einem nun von allen (Titel-)Seiten entgegen. Liebe Medienfreunde, geschätzte Amigos: JA, das Wahlvolk ist zu dumm um KOMMUNALpolitik von LANDESpolitik zu unterscheiden, JA das Volk ist überwiegend gegen das Rauchverbot und fordert sofortige Freiheit für alle (Raucher) und JA die enormen Stimmzuwächse der Bayernpartei bei der Kommunalwahl machen ein sofortiges umschwenken bei diesem Thema erforderlich.
Dienstag, 4. März 2008
und täglich grüßt das.....
Juhuuuuuu, lang haben wir darauf gewartet. Schon seit Ewigkeiten gab es das hierzulande nicht mehr. Es hätte nie einer für möglich gehalten was ab Montag geplant ist. Genau, ein Streik bei der Bahn.
Nun, mal ganz abgesehen davon wer denn nun mal wieder der pöse Pube ist, wer denn nun angeblich "schuld" sein soll stellt sich doch die Frage wie denn das ganze gelöst werden kann, wie eine Einigung erzielt werden kann. Folgende Vorschläge:
- ein verschärftes Konklave . Also Einsperren der Streithansel bei Wasser und Brot. Wenn man sich Mehdorn und Schell so ansieht, sorgt das bestimmt auch für den ein oder anderen angenehmen Nebeneffekt. Aber wehe die Bahnpreise steigen dann wieder nur weil die beiden Herren den Änderungsschneider aufsuchen müssen, also den Gürtel enger schnallen.
- die beiden treffen sich in einer Münchner U-Bahn und tragen es dort aus wie echte Männer. Glaubt man den Medienberichten der letzten Wochen, sollte das für die Fahrgäste auch nix neues bedeuten. Nur die Frage der Verwertungsrechte der Bilder diverser Überwachungskameras sollte diesmal vorher geklärt werden.
Gespannt wartet
Chris :-)
Nun, mal ganz abgesehen davon wer denn nun mal wieder der pöse Pube ist, wer denn nun angeblich "schuld" sein soll stellt sich doch die Frage wie denn das ganze gelöst werden kann, wie eine Einigung erzielt werden kann. Folgende Vorschläge:
- ein verschärftes Konklave . Also Einsperren der Streithansel bei Wasser und Brot. Wenn man sich Mehdorn und Schell so ansieht, sorgt das bestimmt auch für den ein oder anderen angenehmen Nebeneffekt. Aber wehe die Bahnpreise steigen dann wieder nur weil die beiden Herren den Änderungsschneider aufsuchen müssen, also den Gürtel enger schnallen.
- die beiden treffen sich in einer Münchner U-Bahn und tragen es dort aus wie echte Männer. Glaubt man den Medienberichten der letzten Wochen, sollte das für die Fahrgäste auch nix neues bedeuten. Nur die Frage der Verwertungsrechte der Bilder diverser Überwachungskameras sollte diesmal vorher geklärt werden.
Gespannt wartet
Chris :-)
Donnerstag, 28. Februar 2008
Böses Beck
Was geistert denn da wieder durch den Blätterwald? Richtig, der Volkssport aller Deutschen. Das draufhauen ohne zu hinterfragen. Und auch wenn es für mich persönlich diese Partei noch lange nicht wählbar macht, stelt sich mir doch die Frage nach dem Grund des Wählerzulaufs. Das ein oder andere Beispiel gefällig warum der ein oder andere unzufrieden ist? Ok......da......und noch eins.......und das Beste zum Schluss.