Chaos beim TSV....
...der Versuch einer Rekonstruktion.
Letzte Woche war es endlich soweit: Der TSV gab den Einstieg eines Investors bekannt. Schon über einen längeren Zeitraum wurde intensiv gesucht und durch das jährlich auflaufende strukturelle Defizit in Höhe von drei Millionen Euro schien auch Eile angesagt. Anfängliche Gerüchte es würde sich um eine dubiose Firma von den Kaimaninseln handeln bewahrheiteten sich nicht, vielmehr handelte es sich bei dem Investor um die Schwarzer Immobiliengruppe aus Berlin. Wie bekannt wurde stellte diese dem notorisch klammen TSV ein nachrangiges Darlehen zur verfügung welches für Spielereinkäufe genutzt werden sollte.
Die Immobiliengruppe erklärte sich bereit für Tätigkeiten auf dem Transfermarkt finanziell geradezustehen und brachte als neuen Sportdirektor einen alten Bekannten mit: Miroslav Stevic. Dieser ersetzte den nicht gerade beliebten Stefan Reuter welcher beurlaubt wurde. Bereits bei der Pressekonferenz - direkte Verlinkung leider nicht möglich - zur Verkündung des ganzen wirkte das ganze etwas chaotisch und einem der Offiziellen des TSV unterlief ein folgeschwerer Fehler. Er gab zu das der Einstieg des Investors an die Installation von Miroslav Stevic als neuen Sportdirektor geknüpft war. Misstrauisch wurde das ganze von den Fans aufgenommen und es wurden Stimmen vom Ausverkauf des TSV laut. Reuters Demission jedoch traf auf Jubel allerorten. Hatte er doch durch unglückliche Personalentscheidungen keine besonders glückliche Figur gemacht und im Umgang mit den Fans immer wieder Fehler begangen.
Zwei Spieler wurden auf Leihbasis verpflichtet - Nikola Gulan und Antonio Rukavina. Letzterer lieferte bei seinem Debüt am Sonntag gegen Mainz 05 ein hervorragendes Spiel ab. Das man gern noch mehr Spieler verpflichtet hätte wurde betont aber mit Hinweis auf die zu kurze Zeitspanne die noch zur verfügung stand entschuldigt. Weitere Details drangen nicht an die Öffentlichkeit. Von der Transparenz und Ehrlichkeit die ein Rainer Beeck noch vollmundig gesprochen hatte keine Spur also. Auch das eine Entscheidung über eine neue Satzung beim TSV immer wieder hinausgeschoben wurde bekam so einen ganz faden Beigeschmack. So schlägt man sich also weiter mit dem Wildmoserschen Erbe herum.
Nun, Investor gewonnen, dafür der Hauptsponsor am Saisonende weg. Den Zeitarbeitsfrmen scheint es dank Wirtschaftskrise arg nass reinzugehen was man bedauerlich finden kann, aber nicht muss. Ergo: 1,2 Millionen weniger pro Jahr in der dank der Arena aufm Müllberg eh schon leeren Kasse. Aber man hat ja immerhin einen Investor, oder doch nicht?.....
Entgegen den Erwartungen hat die DFL signalisiert, dass die Vereinbarungen zwischen dem TSV München von 1860 und der Unternehmensgruppe Schwarzer auf erhebliche Bedenken stoßen. Der Verein und Herr Schwarzer haben deshalb beschlossen, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen und die Investition bis auf Weiteres auf Eis zu legen.
Nicolai Schwarzer versichert, dass seine Sympathie auch weiterhin dem TSV München von 1860 gilt. Der TSV München von 1860 bedankt sich bei Herrn Schwarzer für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
so gab es der Verein gestern abend in einer Pressemitteilung bekannt.
Erstaunen machte sich breit ob dieser Neuigkeit. Kopfschüttelnd fragt sich da der geneigte Fan ob man so etwas nicht im Vorfeld klären kann, woran es genau zu scheitern scheint und warum man jetzt schon klein beigibt wo doch ein Investor - noch dazu mit einem nachrangigen (!!!) Darlehen - dringend benötigt wird. Übrigens bewies die Münchner Abendzeitung mal wieder ihr Geschick für Recherche...oder doch lieber Polemik? Nun denn, auf diesen Zug sprangen bereitwillig alle auf und schon rauschte es mal wieder im qualitativ hochweritgen Pressewald. Aber es kam noch viel besser
Erklärung der DFL zum Thema 1860 München:
Frankfurt (ots) - Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH nimmt zur Pressemitteilung von 1860 München vom gestrigen Abend wie folgt Stellung. Christian Müller, DFL-Geschäftsführer Finanzen und Lizenzierung:
"Die Pressemitteilung des Präsidiums des TSV München von 1860 e.V. vom gestrigen Abend war nicht mit der DFL abgestimmt. Es gibt bislang keine Untersagung des angekündigten Investoren-Einstiegs. Die DFL hält weiter ein Gespräch mit 1860 für erforderlich, um eine Klärung der Angelegenheit herbeizuführen. Ein Termin ist für die kommenden Tage vorgesehen."
gez. Christian Pfennig Direktor Kommunikation
Gehts vielleicht noch ein wenig chaotischer bei diesem Verein? Na aber sicher doch:
Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA nimmt zur eben versandten Pressemitteilung der Deutschen Fußball Liga wie folgt Stellung:
Uns wurde gestern (09.02.2009) von der DFL schriftlich mitgeteilt, dass die DFL nach aktueller „Prüfung der Unterlagen die Einschätzung vertritt, dass die vertragliche Ausgestaltung des Modells in Teilen nicht mit den Vorschriften des Ligaverbandes vereinbar" sei.
Da zwei elementare Vertragspunkte beanstandet wurden, hat sich das Präsidium gemeinsam mit dem Investor Nicolai Schwarzer entschlossen, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen und bis auf Weiteres auf Eis zu legen.
Zusätzlich noch der Rückzug eines Aufsichtsrats und fertig ist das Chaos beim TSV. Medienberichte wonach OB Udemaßgeblich am Scheitern beteiligt war und nun die Wiedereinsetzung eines Stefan Reuter fordert kommentiere ich lieber nicht. Ungeachtet davon wem man nun Glauben schenken mag in diesem kindischen Pressemitteilungshinundher bleiben doch einige Fragen des einfachen Fans:
Sind denn nun beim TSV alle verrückt geworden? War es nicht möglich vorher zu prüfen ob dieses Geschäft genehmigt wird von der DFL? Wozu bezahlt man ein Heer an Anwälten? Warum wurde so schnell zurückgezogen? Wo bleibt die versprochene Transparenz? Gibt es verdammt nochmal nicht wichtigeres als solch ein Hickhack? Warum eigentlich schafft es der TSV immer wieder entweder größenwahnsinnige und korrupte oder unfähige Leute an die Spitze zu hieven? Wie stellt man sich die Zukunft vor? Heißen die Gegner bald Thannhausen und Seligenpoirten? Ohnmächtig und mit geballter Faust in der Hosentasche betrachtet man solch ein stümperhaftes Verhalten beim TSV. Man sollte es eigentlich gewohnt sein, ist aber immer wieder über das Ausmaß überrascht. Der Begriff Chaosverein wurde für den TSV mit Sicherheit erst erfunden.
Letzte Woche war es endlich soweit: Der TSV gab den Einstieg eines Investors bekannt. Schon über einen längeren Zeitraum wurde intensiv gesucht und durch das jährlich auflaufende strukturelle Defizit in Höhe von drei Millionen Euro schien auch Eile angesagt. Anfängliche Gerüchte es würde sich um eine dubiose Firma von den Kaimaninseln handeln bewahrheiteten sich nicht, vielmehr handelte es sich bei dem Investor um die Schwarzer Immobiliengruppe aus Berlin. Wie bekannt wurde stellte diese dem notorisch klammen TSV ein nachrangiges Darlehen zur verfügung welches für Spielereinkäufe genutzt werden sollte.
Die Immobiliengruppe erklärte sich bereit für Tätigkeiten auf dem Transfermarkt finanziell geradezustehen und brachte als neuen Sportdirektor einen alten Bekannten mit: Miroslav Stevic. Dieser ersetzte den nicht gerade beliebten Stefan Reuter welcher beurlaubt wurde. Bereits bei der Pressekonferenz - direkte Verlinkung leider nicht möglich - zur Verkündung des ganzen wirkte das ganze etwas chaotisch und einem der Offiziellen des TSV unterlief ein folgeschwerer Fehler. Er gab zu das der Einstieg des Investors an die Installation von Miroslav Stevic als neuen Sportdirektor geknüpft war. Misstrauisch wurde das ganze von den Fans aufgenommen und es wurden Stimmen vom Ausverkauf des TSV laut. Reuters Demission jedoch traf auf Jubel allerorten. Hatte er doch durch unglückliche Personalentscheidungen keine besonders glückliche Figur gemacht und im Umgang mit den Fans immer wieder Fehler begangen.
Zwei Spieler wurden auf Leihbasis verpflichtet - Nikola Gulan und Antonio Rukavina. Letzterer lieferte bei seinem Debüt am Sonntag gegen Mainz 05 ein hervorragendes Spiel ab. Das man gern noch mehr Spieler verpflichtet hätte wurde betont aber mit Hinweis auf die zu kurze Zeitspanne die noch zur verfügung stand entschuldigt. Weitere Details drangen nicht an die Öffentlichkeit. Von der Transparenz und Ehrlichkeit die ein Rainer Beeck noch vollmundig gesprochen hatte keine Spur also. Auch das eine Entscheidung über eine neue Satzung beim TSV immer wieder hinausgeschoben wurde bekam so einen ganz faden Beigeschmack. So schlägt man sich also weiter mit dem Wildmoserschen Erbe herum.
Nun, Investor gewonnen, dafür der Hauptsponsor am Saisonende weg. Den Zeitarbeitsfrmen scheint es dank Wirtschaftskrise arg nass reinzugehen was man bedauerlich finden kann, aber nicht muss. Ergo: 1,2 Millionen weniger pro Jahr in der dank der Arena aufm Müllberg eh schon leeren Kasse. Aber man hat ja immerhin einen Investor, oder doch nicht?.....
Entgegen den Erwartungen hat die DFL signalisiert, dass die Vereinbarungen zwischen dem TSV München von 1860 und der Unternehmensgruppe Schwarzer auf erhebliche Bedenken stoßen. Der Verein und Herr Schwarzer haben deshalb beschlossen, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen und die Investition bis auf Weiteres auf Eis zu legen.
Nicolai Schwarzer versichert, dass seine Sympathie auch weiterhin dem TSV München von 1860 gilt. Der TSV München von 1860 bedankt sich bei Herrn Schwarzer für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
so gab es der Verein gestern abend in einer Pressemitteilung bekannt.
Erstaunen machte sich breit ob dieser Neuigkeit. Kopfschüttelnd fragt sich da der geneigte Fan ob man so etwas nicht im Vorfeld klären kann, woran es genau zu scheitern scheint und warum man jetzt schon klein beigibt wo doch ein Investor - noch dazu mit einem nachrangigen (!!!) Darlehen - dringend benötigt wird. Übrigens bewies die Münchner Abendzeitung mal wieder ihr Geschick für Recherche...oder doch lieber Polemik? Nun denn, auf diesen Zug sprangen bereitwillig alle auf und schon rauschte es mal wieder im qualitativ hochweritgen Pressewald. Aber es kam noch viel besser
Erklärung der DFL zum Thema 1860 München:
Frankfurt (ots) - Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH nimmt zur Pressemitteilung von 1860 München vom gestrigen Abend wie folgt Stellung. Christian Müller, DFL-Geschäftsführer Finanzen und Lizenzierung:
"Die Pressemitteilung des Präsidiums des TSV München von 1860 e.V. vom gestrigen Abend war nicht mit der DFL abgestimmt. Es gibt bislang keine Untersagung des angekündigten Investoren-Einstiegs. Die DFL hält weiter ein Gespräch mit 1860 für erforderlich, um eine Klärung der Angelegenheit herbeizuführen. Ein Termin ist für die kommenden Tage vorgesehen."
gez. Christian Pfennig Direktor Kommunikation
Gehts vielleicht noch ein wenig chaotischer bei diesem Verein? Na aber sicher doch:
Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA nimmt zur eben versandten Pressemitteilung der Deutschen Fußball Liga wie folgt Stellung:
Uns wurde gestern (09.02.2009) von der DFL schriftlich mitgeteilt, dass die DFL nach aktueller „Prüfung der Unterlagen die Einschätzung vertritt, dass die vertragliche Ausgestaltung des Modells in Teilen nicht mit den Vorschriften des Ligaverbandes vereinbar" sei.
Da zwei elementare Vertragspunkte beanstandet wurden, hat sich das Präsidium gemeinsam mit dem Investor Nicolai Schwarzer entschlossen, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen und bis auf Weiteres auf Eis zu legen.
Zusätzlich noch der Rückzug eines Aufsichtsrats und fertig ist das Chaos beim TSV. Medienberichte wonach OB Udemaßgeblich am Scheitern beteiligt war und nun die Wiedereinsetzung eines Stefan Reuter fordert kommentiere ich lieber nicht. Ungeachtet davon wem man nun Glauben schenken mag in diesem kindischen Pressemitteilungshinundher bleiben doch einige Fragen des einfachen Fans:
Sind denn nun beim TSV alle verrückt geworden? War es nicht möglich vorher zu prüfen ob dieses Geschäft genehmigt wird von der DFL? Wozu bezahlt man ein Heer an Anwälten? Warum wurde so schnell zurückgezogen? Wo bleibt die versprochene Transparenz? Gibt es verdammt nochmal nicht wichtigeres als solch ein Hickhack? Warum eigentlich schafft es der TSV immer wieder entweder größenwahnsinnige und korrupte oder unfähige Leute an die Spitze zu hieven? Wie stellt man sich die Zukunft vor? Heißen die Gegner bald Thannhausen und Seligenpoirten? Ohnmächtig und mit geballter Faust in der Hosentasche betrachtet man solch ein stümperhaftes Verhalten beim TSV. Man sollte es eigentlich gewohnt sein, ist aber immer wieder über das Ausmaß überrascht. Der Begriff Chaosverein wurde für den TSV mit Sicherheit erst erfunden.
(Dienstag, 10. Februar 2009)
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