Mittwoch, 22. Oktober 2008
Aussagen zum Einrahmen
Wer wissentlich Menschen ihrer Würde, Recht und Existenz berauben will, weil diese nicht in sein definiertes Raster nützlicher Arbeit passen, ist für mich ein Wirtschaftsfaschist, ein Wiederholungstäter, der auf Grund der historischen Erfahrung in Deutschland die volle Verachtung verdient.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
Der "Fall" Göktan
Aus der Pressemeldung des TSV von gestern:

Berkant Göktan gehört nicht mehr zum Kader des TSV 1860 München.
Der TSV 1860 München kündigt Berkant Göktan außerordentlich und fristlos. Göktan wurde Kokainmissbrauch in einer vom Verein angeordneten Analyse einer Urinprobe, der Göktan zugestimmt hatte, nachgewiesen.


Zuerst einmal die Frage, wer dieser Berkant Göktan überhaupt ist:
Als Jugendspieler zuerst bei Helios München und dem FC Bayern, und mehreren Leihgeschäften im deutschen Fußball wechselte Berkant schließlich 2001 in die Türkei, und kehrte 2005 zurück in die Bundesliga. Nachdem er beim 1. FC Kaiserslautern jedoch nicht den erhofften Durchbruch schaffte wurde sein Vertrag aufgelöst. Nach einigen Monaten in denen er vereinslos war wechselte er zum TSV 1860 München. Es hält sich das Gerücht das er beim Fußballspielen im Englischen Garten entdeckt wurde. Langsam sollte er bei der Jugendmannschaft von 1860 aufgebaut werden, schaffte jedoch sehr schnell den Durchbruch und avancierte zum Publikumsliebling.

Zu Beginn dieser Saison wurde sein Vertrag zu - wie man hörte - deutlich verbesserten Konditionen verlängert. Und das obwohl Göktan in der letzten Saison lange verletzt war und danach nur sehr schwer wieder in Tritt kam. Auch diese Saison schien das Verletzungspech anzuhalten, trat Berkant doch barfuß in eine Glasscherbe. Die Heilung zog sich sehr lang hin, und selbst eine weitere OP wurde fällig, so das schnell üble Gerüchte die Runde machten. Der eine wollte ihn nicht ganz nüchtern im Nachtleben gesehen haben, der nächste hatte vom Schwipschwager eines Freundes etwas aufgeschnappt, und so brodelte die Gerüchteküche. Auch ein angestrebter Wechsel in die Türkei wurde in den Medien kolportiert

Die Hoffnungen der Fans auf eine baldige Rückkehr wurden jedoch gestern endgültig zerstört. Und als wenn diese Meldung nicht bereits erwähnenswert genug wäre, mischt natürlich auch die BILD für Möchtegernintellektuelle mit. Von einem "Drogenskandal" ist da die Rede. Nur, wo genau versteckt sich denn der Skandal? Der Verein selbst hat vorbildlich gehandelt. Der Spieler wurde in Schutz genommen und nicht der Medienmeute zum Fraß vorgeworfen, und auch die Anti-Doping-Kommision des DFB wurde informiert. Berkant absolvierte in dieser Saison noch kein einziges Spiel für den TSV, weder für die Profis, noch für die Amateurmannschaft. Dem Spieler wurde Hilfe angeboten, welche er aber leider abgelehnt hat. Jeder einzelne Schritt des Vereins ist in diesem Fall nachvollziehbar, eine Seltenheit beim TSV

Natürlich kocht auch jetzt jeder sein eigenes Süppchen im Gerüchtesumpf. Neben den üblichen Beschimpfungen einiger Fans welche den Mensch Göktan nicht vom Angestellten des Vereins-Göktan trennen können, wird mittlerweile spekuliert das Berkant bewusst diese Trennung provoziert habe um schnell den Verein zu wechseln. Auch wird versucht unter den involvierten Personen einen Schuldigen zu finden was allein schon aufgrund der Vielschichtigkeit der Drogenthematik zum Scheitern verurteilt ist. Es darf wohl außerdem davon ausgegangen werden das die Fußballerkarriere des Berkant nun vorbei ist nach diese Vorfall. Ein Einhacken auf dem Spieler, wie auch die üble Nachrede jedoch halte ich nicht nur vom menschlichen Gesichtspunkt her für sehr fragwürdig.

Von meiner Seite her bleibt dem Menschen Göktan nur zu wünschen das er möglichst schnell einsieht in welch Schwierigkeiten er steckt und er die richtigen Schlüsse zieht. Desweiteren hoffe ich das er möglichst bald die ihm angebotene Hilfe annimmt und zu schätzen weiß.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren