Mittwoch, 10. Dezember 2008
S gähd hoid net...Arenafrage die XXVIIIte


Es rumort mal wieder im Verein der nie zur Ruhe kommt. Und wieder einmal geht es beim TSV um eines der emotionalsten Themen überhaupt: Die Stadionfrage.

Die Geschichte also mal in Kurzform: Noch in der Ära Wildmoser und zu Zeiten der Bundesligazugehörigkeit beschloss man zusammen mit dem Lokalrivalen aus der Säbener Straße ein neues Stadion zu bauen. Dies nachdem ein Umbau des Olympiastadions am Veto des Architekten scheiterte.Warnungen aus der Fanszene, wurden vom damaligen Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser ins Lächerliche gezogen - "paar Hanseln" , "Ewiggestrige" - und teils sogar von Unterstützern handgreiflich unterdrückt. Es kam also wie es kommen musste: Kirchpleite , überhasteter Verkauf von Stammspielern, Abstieg aus der Bundesliga. Und schon fand man sich mit einem Schuldenberg in Liga zwei wieder der einem die Luft zu nehmen drohte. Die Insolvenz wurde zwar vorerst abgewendet, aber es laufen momentan immer noch jährliche Kosten von ca. 5.5 Millionen auf. Viel Geld für einen Zweitligisten.

Der elektronische Kollege hat dies unter anderem in einem Beitrag mal zusammengefasst. Merci übrigens fürs Foto das ich mir mal geklaut habe. Aber die nur kurz angerissene Story geht natürlich weiter. Da die Vereinsführung des TSV gewohnt lethargisch reagiert, haben nun die verschiedensten Fanorganisationen eben ihre Meinung kund getan. Von PRO1860 über die Löwenfreunde gegen Rechts und die Cosa Nostra bis hin zu den Southside Supporters wurden Pressemitteilungen herausgegeben in denen teils vehement der Ausstieg aus dem Wahnsinn Areana gefordert wird. Vor allem bei den Southside Supporters erstaunt diese Reaktion, waren diese doch bisher dafür bekannt sich in Vereinsangelegenheiten nicht einzumischen.

Von Fanseite wurde also mittlerweile erkannt das der Baum brennt. Reuter jedoch zeigt im Angesicht einer Chance und damit verbundener Arbeit eine erstaunliche Reaktion: er kneift. Anstatt nun den Dialog zu suchen mit den Fans, sich ihre Wünsche und durchaus sehr brauchbraren Vorschläge anzuhören, wird einfach mit Scheinargumenten und Nebelkerzen alles versucht vom Tisch zu wischen. Denn der Mitarbeit der Fans, finanziell wie auch anpackenderweise, kann man sich bei diesem Thema durchaus sicher sein.

Die Ausreden welche bisher immer vorgetragen wurden von Vereinsseite, zerlegen sich mittlerweile allesamt selbst. Der Aufstieg in Liga Eins als Allheilmittel? Dann steigen auch die Arenakosten wieder auf mindestens 7,5 Millionen Euro und die Arena ist immer noch bei den meisten Spielen (dann Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim) einen Rang zu groß, zusätzlich ist ein Aufstieg mit einem Kader mit ledigliche 6-7 Zweitligatauglichen Spielern illusorisch. Eher werden die Hoffnungsträger wie Gebhart und die Benders verkauft um weiterhin brav die Miete zahlen zu können. Mietminderung? Der FCB sagt kategorisch nein, denn er hat mittlerweile die Miete genug gemindert. Ein Auszug ist nicht möglich vor 2025? Das Angebot des Vermieters steht. Wohin bis zum Umbau einer tauglichen Spielstätte? Allianz-Arena ließe sich mit einer Perspektive auf eine Zukunft außerhalb mit Sicherheit noch ertragen. Ob das Olympiastadion sich nochmals Fußballtauglich herrichten lässt für kurze Zeit ist fraglich, aber sicher nicht unmöglich. Keine Parkplätze am Grünwalder Stadion? Erreichbar ist das Stadion mit den U-Bahnlinien 1 und 2, mit der Tram, mit zwei Buslinien,..... Fantrennung schlecht möglich und an der Arena besser? Wie gut die Fantrennung an der Arena funktioniert sieht man fast jedes Wochenende. Da kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Beim Grünwalder? Auswärtsfans in die U2, Heimfans in die U1, fertig. Umbau zu teuer? Die Fans werden sicherlich mithelfen. Außerdem findet auch keine Investoren wer gar nicht erst danach sucht.

Nochmals: Es kommen immer wieder Vorschläge und Angebote von den Fans, aber die gereichte Hand wird immer wieder abgewiesen, da fragt man sich oft: warum? Desweiteren wird im Moment, im Hinblick auf das Spiel am Sonntag gegen den Club aus Nürnberg, versucht die Nebelkerze zu werfen das doch 53000 Zuschauer eine stolze Zahl sind und sogar die Business Seats einmal ausverkauft sind. Ausgerechnet die Business Seats also. Diejenigen welche mit den Cateringkosten von zwei Millionen pro Jahr zu buche schlagen. Der selbe Betrag der beim Vermieter also fällig wird bei dem diese Seats immer ausverkauft sind. Zusätzlich wird hier das Beispiel eines Fastlokalrivalen herangezogen. Aber wieso nicht der Pokal gegen Duisburg? Wieso nicht Spiele gegen Wehen und Koblenz? Zur Rückrunde wird übrigens keine der bayerischen Mannschaften mehr in die Arena kommen, da diese alle bereits zur Hinrunde dort gastierten. Heißt also das der momentan schon sehr niedrige Zuschauerschnitt nochmals sinken wird. Der "Tourismuseffekt" ebbt also schön langsam ab, die Zuschauerzahlen sinken, die Einnahmen ebenfalls. Kosten können keine mehr gespart werden da die momentanen Sparaktionen schon schwer an die Substanz gehen. Bleiben also nur zwei Möglichkeiten für den TSV: Alle Möglichkeiten prüfen um aus dem Millionengrab herauszukommen oder aber weiterhin die sichere Insolvenz aufzuschieben bis es wirklich nicht mehr geht und der TSV endgültig zugrunde geht. Also Herr Reuter, Herr Beeck: Bitte handeln
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