Sonntag, 21. Dezember 2008
Mannheimspiel - das Nachspiel II
Wie angekündigt hier Teil II der Mediennachlese zur Berichterstattung nach dem Spiel der TSV Amateure gegen Waldhof Mannheim. Diesmal mit einem besonders üblen Beispiel an Meinungsmache. Diesmal also der Artikel der Abendzeitung. Am frühen Morgen des heutigen Sonntags stand da noch ein ganz anderer Artikel in dem es eher um die angeblichen Krawalle rund ums Stadion ging. Nun wird also aufs Stadion eingedroschen. Aber der Reihe nach:

Begräbt die Polizei bald endgültig den Traum der Löwen-Fans von einer Rückkehr ins Sechzger Stadion?

Das die Polizei gern weniger Arbeit hätte, und einen vermeintlichen Störenfried im Umfeld weniger, wird deutlich aus dem was die AZ alles so zitiert von Polizeiseite. Da wird nicht im geringsten nachrecherchiert, nein, die Polizei wird einfach zitiert und dazwischen schlicht Erlogenes untergebracht.

Die Beamten scheinen nach den neuesten Zwischenfällen am Samstagnachmittag im Grünwalder Stadion am Rande des 1:4-Debakels der 1860-Reserve gegen Mannheim mächtig genervt von den oft kräftezehrenden Einsätzen bei den Regionalligaspielen der Löwen.

Ich kann durchaus nachvollziehen das stundenlanges in-der-Gegend-rumstehen sehr kräftezehrend ist. Mehr ist bei den Spielen in letzter Zeit nicht vorgefallen. Der letzte etwas intensivere Einsatz liegt immerhin schon ein Jahr zurück , seitdem blieb es ruhig bei den Spielen der Roten, wie auch der Blauen. Selbst das überdurchschnittlich besuchte XX-Tausend-Spiel im Frühjahr blieb ruhig, trotz 12000 Zuschauern. Was jedoch sehr oft zu beobachten war, war ein absolut unangemessener Großeinsatz der Polizei wie beispielsweise beim Freundschaftsspiel (!!!) diesen Sommer gegen den 1.FC Kaiserslautern als sich Polizeimassen dermaßen gegenseitig auf den Füßen standen das man schon Angst um deren Gesundheit hatte.

„So kann es nicht weitergehen mit dem Grünwalder Stadion“, sagte Polizeisprecher Dieter Gröbner, „wir können nicht zu jedem Viertligaspiel 400 Beamte ins Stadion schicken.“

Stimmt Herr Gröbner. Ab und zu mal überlegen ob der massive Aufwand gerechtfertigt ist, könnte hier Abhilfe schaffen. Warum dies nun auf das Stadion allein versucht wird zu reduzieren wird auch schnell klar: Offensichtlich versucht man auf billige populistische Weise in die Vereinspolitik des TSV einzugreifen und diese zum handeln zu bewegen um lästigen Arbeitsaufwand vom Hals zu bekommen und zusätzlich von massiven eigenen Vergehen abzulenken. Die schon oft aufgezeigten organisatorischen Mängel eben....Im übrigen stellen sich auch weitere Fragen: Wie oft waren wirklich 400 Polizeibeamte vor Ort? Wie oft war dies notwendig? Wäre dies an einem anderen Stadion mit ungleich schwerer zu bewältigenden Fantrennung - Arena zu Fröttmaning - anders?

Ebenfalls rund 60 Münchner Hooligans hatten bereits seit den Morgenstunden im Wienerwald an der Tegernseer Landstraße auf die Mannheimer Rivalen gewartet

Aha? Das ist ja interessant....Ich war seit den besagten "frühen Morgenstunden" im Wienerwald um 1-2 Bier vor dem Spiel zu zischen. Als ich ankam, gegen 10.30 Uhr, war ich neben einem Alki am Spielautomaten der Erste. Und im weiteren Verlauf des Tages hatte ich mit meinen 65kg "Kampfgewicht" mal so richtig Angst vor den "Hooligans". Könnt aber auch daran liegen das diese "Hooligans" schlicht und ergreifend ausblieben, sich gar nicht erst blicken ließen? Schiedlich-friedlich saßen zig Anhänger des TSV bei einem oder mehreren gemütlichen Bier zusammen im Wienerwald. Hooligans? Fehlanzeige. Aber Hauptsache man hat sich mal fix was aus den Fingern gesaugt was ins Konzept der angeblichen "neuen Dimension der Gewalt" passt. Und das wichtigste kommt natürlich zum Schluss:

Es bleibt aber das generelle Problem Grünwalder Stadion

Hm, zählen wir doch mal die einzelnen Punkte aus diesem wie auch den vorherigen Beiträgen auf:
- Mannheimer Fanbus wird direkt am Fantreff vorbeigeführt statt über Ausweichroute
- Fans werden direkt in Sichtweite des Busses zusammengetrieben
- im Stadion stehen die Polizisten in der vollkommen falschen Ecke
- die Blocksperre für die Stehhalle wird "vergessen"
- Einsatz der Polizei außerhalb des Stadions absolut chaotisch, Fans werden von einem Eck ins nächste getrieben

Aber Hauptsache erstmal auf ein Bauwerk eingedroschen welches für die Dummheit derjenigen die auf Gewalt aus sind und die absoluten Fehlplanungen der Polizei nicht das geringste kann.....
   Link (2 Kommentare)   Kommentieren
Mannheimspiel - das Nachspiel I
Sodele, es brennt mir unter den Fingernägeln jetzt doch noch etwas zu schreiben zum gestrigen Spiel der TSV-Amas gegen Waldhof Mannheim. Die Medienberichterstattung zwingt einen ja gerade dazu, denn diese ist wirklich unter aller Sau. Ich picke mir mal zwei durchaus bezeichnende Beispiele heraus und beginne mit einer Zeitung welche eigentlich noch zu den qualitativ hochwertigen gehört im Münchner Raum. Eigentlich.....Los gehts also mit dem Bericht der Süddeutschen Zeitung . Wie es sich gehört wird natürlich mit einem effekthaschenden Aufmacher geworben und zwar

Keilerei nach Fußballspiel
"Neue Dimension der Gewalt"


Schön wenn man dies 1:1 aus dem Polizeibericht herauskopieren kann, erspart lästige Recherche sowas. Wie bereits im vorherigen Beitrag von mir berichtet kam es eben nicht zu Keilereien, von einer neuen Dimension der Gewalt ganz zu schweigen. Sicherlich musste die Polizei die Fans trennen, da es sonst unter den üblichen Verdächtigen wirklich noch zu Schlägereien gekommen wäre. Aber wo sich da die sogenannte "Neue Dimension der Gewalt" verbirgt, ist mir vollkommen schleierhaft. Weiter gehts:

Mehrere hundert Fußballfans haben sich am Samstagnachmittag eine Schlägerei mit der Polizei geliefert.

Aha. Dank des absolut unkoordinierten und chaotischen Auftretens der Polizei kam es außerhalb des Stadions zu Laufereien. Die Polizei trieb die Fans von einem Eck ins andere, anstatt sie einzukesseln oder ins Stadion zurückzutreiben und die - übersehene? - Blocksperre nachzuholen.

Mehrere Beamte wurden verletzt.

Die Art der Verletzungen würde mich wirklich einmal interessieren. Verharmlosen will ich hier beileibe nichts, aber wenn bereits anderweitig von Sachschäden die Rede war und diese sich als abgebrochener Scheibenwischer herausstellen, ist nachfragen doch wohl erlaubt.

Die Polizei sprach von einer "neuen Dimension der Gewalt".

Danke für die Quellenangabe. Wenn also bei einem Fußballspiel es ähnlich viele Verletzte gibt wie bspw. jedes normale Wochenende in einem der größten Partyareale der Stadt, der Kultfabrik, spricht man also von einer "neuen Dimension der Gewalt".

Eine Schlägerei im Stadion habe man nur "durch massiven Polizeieinsatz" abwenden können, resümierte Polizeisprecher Dieter Gröbner am Sonntag.

Ja, zum Glück hat die Polizei ein Aufeinandertreffen der Fans verhindert, aber kein Wort von den organisatorischen Fehlern mit denen die Polizei sich selbst das Leben schwer gemacht hat. Wieso zum Beispiel standen zwischen Ostkurve und Haupttribüne, wo sich ein hoher Zaun befindet, mehr Polizisten als in den abgesperrten Blöcken der Ostkurve?

Provoziert haben aus Polizeisicht vor allem die Löwen-Fans. Bereits eine Viertelstunde vor Spielende hätten rund 300 gewaltbereite TSV-Anhänger das Stadion verlassen, "offensichtlich, um sich davor zu positionieren", so Gröbner. "Man sieht: Es ging ihnen nicht um das Spiel, sondern um Gewalt."

Die bereits im vorigen Bericht von mir angesprochenen sich auf der linken Seite der Stehhalle befindlichen Besucher waren meist nicht aus dem Umfeld des TSV sondern eher von anderen Vereinen was man aus deren Fangesängen auch deutlich herausgehört hat. Szenekundige Beamte sollten das wissen, Reporter welche sich vor Ort befinden hätten dies auch bemerkt. Wenn nicht, so hilft ein längst in Vergessenheit geratenes Stilmittel der Journalistentätigkeit: die Recherche. Auch darf hier die Frage gestellt, nein muss sogar gestellt werden, warum keine Blocksperre über die Stehhalle verhängt wurde.

So sei etwa ein Bus mit Mannheimer Fans vor dem Löwen-Treffpunkt beim Wienerwald am Stadion mit Flaschen beworfen worden.

Interessant wie sich eine geworfene Flasche - verwerflich genug - blitzeschnelle vermehrt. Auch hier zwei Fragen zum Organisatorischen: Warum wurde der Bus direkt am Fantreff vorbeigeführt und nicht über eine Ausweichroute? Und warum wurden die Fans vorher an genau diesem Punkt quasi zusammengetrieben von der Polizei?

Auch sein Kollege von 1860 beschwichtigt. "Wir hatten vor dem Spiel große Bedenken, wie sich die Mannheimer Fans verhalten würden", sagt Toni Sontheimer.

In diesem Absatz möchte die SZ Bezug nehmen auf die Fanbeauftragten. Das die SZ es in ihrer tollten Recherchearbeit nicht schafft Fanbeauftragten und Sicherheitsbeauftragten beim TSV auseinanderzuhalten ist schon mehr als bezeichnend. Fanbeauftragter beim TSV ist ein gewisser Axel Dubelowski.

Allerdings sei die Polizei sehr gut vorbereitet gewesen und habe das verhindern können. Überhaupt stellt er den Sicherheitskräften ein gutes Zeugnis aus. "Gerade im Umfeld des Stadions ist es schwierig, die Übersicht zu behalten und die Sicherheit der Fans zu gewährleisten."

Organisatorische Mängel gab es zuhauf. Da wäre der absolut planlose Einsatz innerhalb des Stadions, in dem die Polizei im falschen Eck stand ebenso wie der chaotische Einsatz außerhalb. Mit etwas mehr Planung bzw. Organisation wäre es ein leichtes innerhalb des Grünwalder Stadions wie auch außerhalb für eine effektive Fantrennung zu sorgen. Wie man nach diesem Einsatz der Polizei ein gutes Zeugnis ausstellen kann ist mir absolut schleierhaft. Nun, der Süddeutschen Zeitung gehört hierfür mit Sicherheit kein gutes Zeugnis ausgestellt. Weiter gehts in Teil II mit einem Krawallblatt aus München.
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren
60 Amas gegen Waldhof Mannheim
Kurz vor der Winterpause stand also am gestrigen Samstag das erste Spiel der Rückrunde an. Die Amateure des TSV gegen Waldhof Mannheim. Mannheim....da war doch was. Genau, erst kürzlich rettete eine Finanzspritze eines Mäzens den Verein. Und im Hinspiel, am ersten Spieltag der Regionalliga Süd kam es zu Ausschreitungen.
Nicht nur das Raketen aufs Spielfeld flogen, nein, dank unzureichendem Aufgebot an Ordnern und Polizei wurde der Gästeblock von den Mannheimern gestürmt. Nach einem kleinen sportlichen Fehlstart gings für die Mannheimer bergauf, auch wenn gegen Eintracht Bamberg ein empfindlicher Rückschlag verbucht wurde. Auch für die Minilöwen gings nach Fehlstart bergauf. Fünf Siege infolge standen zubuche.

Es durfte also ein heißer Tanz erwartet werden, auf dem Spielfeld wie leider auch außerhalb. Erstaunlich wenig Polizei war jedoch etwa zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn in Stadionnähe anzutreffen. Nur von wenigen Grüngekleideten beobachtet gings vorher erstmal in den üblichen Fantreff, um ein bis zwei Bierchen in geselliger Runde zu zischen. Der Wienerwald vis-a-vis der Stehhalle des altehrwürdigen Grünwalder Stadions füllte sich recht fix, bis hin zur Überfüllung. Um das Chaos komplett zu machen fiel noch das Licht auf dem Herrenklo aus und es stand auch gut unter Wasser dank Verstopfung. Nach kurzem Abstecher gen Burgerbrater nebenan wollte man sich dann durch die Fanmassen gen Stadion begeben, kam aber nicht weit da mittlerweile ordentlich Polizei aufmarschiert war und den Weg versperrte. Ein Fanbus aus Mannheim sollte die Straße kreuzen und wurde zur Begrüßung gleich mal mit einer Bierflasche beworfen. Doofe Aktion natürlich, zu Schaden kam zum Glück niemand.

Bereits vorm Stadion, wie auch in der Stehhalle selbst fiel einem doch auf das einige anwesend waren die man sonst nicht sieht bei "normalen" Amaspielen im Sechzger. Das einige Erlebnisorientierte anwesend sein dürften war vorher schon klar, die Masse überraschte dann doch ein wenig. Die gesamte linke Seite der Stehhalle, also die den Gästefans zugewandte Seite, wurde von diesen eingenommen. Auch bei den Fangesängen die aus diesem Eck angestimmt wurden, war ersichtlich das es sich nicht gerade um Leut mit Bezug zum TSV handelt. Nun, bei sehr guter Stimmung begann das Spiel recht zerfahren. quasi aus dem nichts fiel der Führungstreffer für die Mannheimer, wütende Angriffe der Junglöwen waren die Antwort darauf. Dank mangelnder Chancenauswertung sprang jedoch vor der Pause lediglich der Ausgleichstreffer dabei heraus, und so gings mit einem für die Gäste etwas schmeichelhaften Unentschieden in die Halbzeitpause.

Druck- und schwungvoller kamen die Mannheimer aus der Kabine, und nicht ganz unverdient fiel daher das 1:2. Der Schiri zeigte in Halbzeit zwei eine mehr als fragwürdige Berufsauffassung und verpfiff das Spiel dann leider komplett. Die gelb-rote Karte für die Junglöwen war ein schlechter Scherz, dem 1:3 für die Mannheimer ging ein ganz klares Foul voraus, ein Elfmeter wurde nicht gegeben.......Wacker kämpfende Löwen wurden so bestraft. Mittlerweile war das Spiel aber leider zur Nebensache geworden. Der Mannheimblock hatte sich erst im Laufe der ersten Halbzeit gefüllt, mittlerweile waren ca. 250-300 anwesend. Diese ließen es sich nicht nehmen zu provozieren. Der gelegte Bengalo war da noch recht harmlos, das eingedrückte Tor des Blocks Richtung Stehhalle dagegen nicht. Die Erlebnisorientierten Besucher auf der linken Seite der Stehhalle ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen und stürmten erstmal die abgesperrten Blocks Richtung Gästeblock. Die Polize welche sich bis dahin eher im Hintergrund gehalten hatte ging dazwischen und trieb die Masse wieder zurück. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Orskurve versammelt war als zwischen Ostkurve und Stehhalle jedoch bleibt ebenso ein Rätsel wie die Entscheidung weiterhin keine Blocksperre über die Stehhalle zu verhängen.

So strömten die von der Polizei zurückgetriebenen raus aus dem Stadion und über die Grünwalder Straße Richtung Gästeblock. Auch dort stellte sich ihnen die Polizei in den Weg, allein, besonders planvoll wirkte das ganze nicht. Mittlerweile war das Spiel nach kurzer Unterbrechung wieder angepfiffen worden und auch das 1:4 gefallen, womit klar war das die Löwen heute deutlich unter Wert geschlagen werden. Vielen Fans in der Stehhalle wurde die Atmosphäre dann doch etwas zu ungemütlich, es begann brenzlig zu werden. Aus dem Grund verließen sie in Scharen die Haupttribüne um sich auf den Heimweg, oder wie ich gen Stadionwirtschaft zu begeben. Also raus aus dem Stadion und erstmal neugierig Richtung Gästekurve geschaut. Aus dieser Richtung wurden einem die Fans von der Polizei in einer wahren Treibjagd schon entgegengetrieben. War diese Treibjagd nötig oder hätte eine einfache Absperrung auch genügt?! Nun, weiter gings also ums Stadion rundum, die Stadionwirtschaft befindet sich ja unter der Haupttribüne.

Massen an Fans und Erlebnisorientierter hatten dummerweise die selbe Idee und so glich das ganze eher einer Völkerwanderung. Einige jedoch wollten auf diesem Weg zur Gästekurve gelangen, jedoch war die Volkmerstraße hinter der Haupttribüne abgesperrt. Eine kurze Diskussion mit einem Ordner welcher den Weg zur Stadionwirtschaft ebenfalls nicht freigeben wollte ergab die Info das wir doch den Candidberg hinunter laufen sollten und so heimwärts. Doch wir ließen glücklicherweise nicht locker, denn auf einmal stürmte die Polizei das Areal und trieben alle die den Candidberg hinunterwollten mit Knüppeln wieder zurück in Richtung Stehhalle. Unsereins stand staunend etwas abseits und registrierte nur mit halbem Ohr das einer aus unserer Gruppe mittlerweile den Ordner quasi totgequatscht hatte und wir durch die Westkurve zur Stawi durften. Dort wurde dann der Abend noch in geselliger kleiner Runde ausklingen lassen, nicht jeder hatte das Glück es bis dorthin zu schaffen.

Das die Geschehnisse rund ums Grünwalder Stadion mal wieder die vereinigte Pressemeute auf den Plan rufen würde war klar, allein die Art der Berichterstattung spottet mal wieder jeglicher Beschreibung. Nahezu gleichlautende Berichte gabs von BR-online , kicker sowie der Abendzeitung. Letztere übrigens mit einem bezeichnenden Bild zum Artikel. Die Choreo stammt von der hier schon oft besprochenen Aktion Aktion XX-Tausend als 12000 Fans friedlich bei einem Spiel ein Zeichen für den Erhalt des Grünwalder Stadions setzten. Wenn man jedoch glaubt es geht in der Bebilderung eines Artikels nicht dümmer, kommt RP-Online daher. Zuverlässig doof eben. Kleiner Hinweis: Welcher der beiden beteiligten Vereine hat die Farbkombination gelb-schwarz? Stimmungsmache pur eben.

Aber nicht nur die Bebilderung gibt Anlass zur Kritik, sondern auch die Berichterstattung an sich, soweit man da von 1:1 kopierten Polizeiberichten überhaupt davon sprechen kann. Ja, es kam zum Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Fans und auch zu regelrechten Jagdszenen. Ja, es waren leider einige nicht wegen des Spiels anwesend sondern wegen der Hoffnung auf eine sogenannte dritte Halbzeit. Und, ja, das Verhalten derer die provozierten wie auch derjenigen welche versuchten zum Gästeblock zu gelangen gehört aufs schärfste verurteilt. Aber warum wird nun wieder suggeriert dass das Stadion an sich unsicher ist? Warum wird nicht auf die organisatorischen Fehler eingegangen? Eine Blocksperre zur zweiten Halbzeit für die gesamte Stehhalle und ein Polizeiaufgebot in den abgesperrten Blocks der Ostkurve hätte schon im Vorfeld einiges verhindert. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Ostkurve als zwischen Ostkurve und Stehhalle steht bleibt ein ebensolches Rätsel wie die planlose Jagd auf die Fans die zur Gästekurve wollten.

Die Polizei, sonst eigentlich erprobt darin Fans einzukesseln und sicher für Fans und Außenstehende an einen anderen Ort zu geleiten, beschäftigte sich lieber damit das bereits erwähnte Katz- und Mausspiel zu spielen und die Fans von einem Eck ins nächste zu jagen. Und auch das Thema Fantrennung findet kaum Beachtung in den nur auf reißerische Meldungen bedachten Medien. Eine Fantrennung, geschickter organisiert als gestern natürlich, ist im Grünwalder Stadion auf jeden Fall effektiver möglich als beispielsweise in der Allianz Arena auf dem Müllberg zu Fröttmaning. Dort müssen ALLE Fans an den Auswärtsbussen vorbei, und zusätzlich ALLE Fans die selbe U-Bahnlinie benutzen. Nahezu unmöglich ist es dort die Fans zu trennen und Raufereien bereits im Vorfeld auszuschließen. Um so erstaunlicher ist es jedoch das Vorfälle wie nach den Spielen gegen Augsburg oder Nürnberg ebenso wenig Beachtung in den Medien finden wie die Vorfälle nach dem Spiel des Lokalrivalen aus der Seitenstraße gegen Hoffenheim.

Nun, zusammengefasst bleibt zu sagen das sich einige Fans wie erwartet nicht mit Ruhm bekleckert haben und leider zeigen "mussten" das bei einem Besuch eines Fußballspiels das Spiel an sich für sie zur absoluten Nebensache gehört. Darüber hinaus hat die Einsatzleitung der Polizei mal wieder versagt, und auch die Koordination rund ums Stadion von Vereinsseite Schwächen gezeigt. Und dem ganzen die Krone aufgesetzt haben wieder einmal die Printmedien aus dem Hause Schreihals und Co., welche strikt tendenziöser Berichterstattung ohne eigene Recherche natürlich nicht abgeneigt sind. Da bin ich doch mal gespannt wie vermeintlich seröse Blätter am Montag darüber berichten werden.....
   Link (0 Kommentare)   Kommentieren