Sonntag, 25. Mai 2008
XX-Tausend


Wie bereits angekündigt, stand die von vielen Löwenfans bereits lang erwartete und ersehnte Aktion XX-Tausend an. Am gestrigen 24. Mai 2008 sollten möglichst viele Zuschauer ins altehrwürdige Grünwalder Stadion strömen um ein Zeichen zu setzen gegen den Abriss, für den Erhalt.

Der Vorlauf zu diesem Spiel ließ bereits großes erwarten. Für die Anzeigenkampagnen in den Printmedien wurden nach einem vorläufigen Endergebnis 24.000€ gesammelt, und die Anzeigen selbst - grafisch superb gestaltet - sorgten auch für den ein oder anderen Lacher. Witzig gestaltet, erfolgsversprechend, sehr gut gemacht. Außerdem wurden ganze Stadtteile - allen voran natürlich Giesing - von umtriebigen und ehrenamtlich arbeitenden Löwenfans mit Plakaten zugekleistert.

Erster Erfolg dieser ganzen Arbeit: Die Zahlen des Vorverkaufs. Beim XX-Tausendvorgänger wurden im Vorverkauf "nur" 4500 Karten abgesetzt, diesmal waren es 8900 Stück. Gegengerade wie Haupttribüne waren bereits Wochen vorher ausverkauft, Karten dafür nur noch vereinzelt unter den Fans erhältlich. Lediglich für die Westkurve waren daher noch Karten erhältlich, und natürlich für die Gäste, welche in der Ostkurve platziert werden. Besonderer Dank übrigens an dieser Stelle an zwei Sponsoren. Festina wie auch Hacker-Pschorr unterstützten die Aktion XX-Tausend nach Leibeskräften, und sorgten unter anderem dafür dass das Fanzine Löwenmut in einer Auflage von 10.000 Stück kostenlos verteilt werden konnte.

So stieg die Spannung natürlich unaufhaltsam an, auch wenn es sportlich fast schon um nichts mehr ging. Denn fünf Punkte in noch zwei ausstehenden Spielen aufzuholen und zusätzlich auf Patzer der Amateure des BVB zu hoffen ist selbst für den Löwenfan - bekanntlich Anhänger der "Neigungsgruppe Laut aber leidensfähig" zu viel. Zusätzlich angeheizt wurde die Spannung áuch durch einen hervorragend geschriebenen Artikel im Lokalteil der Süddeutschen Zeitung. Hat man sonst oft das Gefühl das die Schreiberlinge der Medien einzig und allein nach der Sensation gieren und wenn es um Fanszene und Co. geht vom hohen Ross herunter berichten, so fiel doch sofort auf das der Verfasser wusste wovon er schreibt.

Nach recht wenig Schlaf ging es bereits recht früh los, an diesem Samstag, und was eignet sich besser zur Stärkung als ein Frühstück im "Löwenstüberl" am Trainingsgelände? Die Nervosität meinerseits sorgte dann auch gleich dafür das ich reichlich früh dort ankam. So konnte ich erstmal den rustikalen Charme der Angestellten genießen, und es gab als kleinen Appetizer erstmal eine Wurstsemmel. Richtig los ging es dann als um neun Uhr ein ganzer Trupp der Southside-Supporter dort einfiel. Mit Weißwurstfrühstück und geselligem Beisammensein verging die Zeit wie im Flug, und das bis dahin miese Wetter ließ sich verkraften. Im Gegensatz zu den Tagen davor regnete es zwar nicht, aber es war lausig kalt. Petrus also wieder einmal ein "Roter"? Abwarten, es war ja noch genügend Zeit bis zum Anpfiff.

Bis zum Aufbruch Richtung Stadion gegen halb zwölf, füllten sich Biergarten, Trainingsgelände, Giesing allgemein mit Löwenfans. Busseweise strömten sie nach Giesing, und man spürte ganz deutlich ein nervöses Flimmern in der Luft. Vorfreude, Spannung auf das zu erwartende. Auf dem Weg gen Supermarkt, um sich erstmal mit Getränken einzudecken, liefen einem auch die ersten Anhänger des Gegners über den Weg. Laut waren sie nicht, besonders viele auch nicht, und Pöbeleien kamen auch nur ganz verdruckst. Schwach der erste Eindruck von ihnen. Am Treffpunkt Wienerwald ging es bereits hoch her. Massen von weiß-blauen sorgten dort für einen guten Umsatz. Wie sagte ein Löwenfan so treffend: "Der finanziert heut das Studium seine Sohnes."

Die Vorfreude trieb einen jedoch unverzüglich ins Stadion, genauer in die Stehhalle wofür unsereins bereits Monate vorher sich die Karten gesichert hatte. Nach den lockeren Kontrollen gings erstmal unter der Halle daran sich Stadionhefte, den Ama-Lion wie auch den kostenlosen Löwenmut - zu sichern. Mittlerweile war auch endlich weiß-blauer Himmel, und so interessierte das Vorspiel recht wenige. Sonnen stand eher auf dem Programm, und natürlich das übliche Hallo unter Bekannten. Beim Spiel davor trafen übrigens der FC Sternstunden auf eine Altherrenauswahl des TSV. Angeblich ging das Spiel 2:1 für die alten Herren aus, und es spielten die zwei Vizepräsidenten Franz Maget und Karsten Wettberg gegeneinander.

Schön langsam füllten sich auch die Ränge, und der Blick auf die Westkurve ließ bereits zu diesem Zeitpunkt erahnen das die Aktion XX-Tausend ein Erfolg zu werden versprach. Der Lärmpegel stieg, die Stimmung ebenfalls, Gänsehautatmosphäre war angesagt auf Giesings Höhen. Teils musste ich innehalten, um das ganze zu genießen und weil die Stimme zu versagen drohte ob dieses Anblicks der sich einem bot. Der Sprecher der Vereinigung PRO1860 präsentierte anlässlich einer verlorenen Wette vor dem Spiel mit freiem Oberkörper ein altbekanntes Lied, einige Spieler wurden verabschiedet und noch viel mehr Lieder angestimmt.

Es stand zu befürchten das es zu einigen Ausfällen aufgrund von Heiserkeit kommt, aber mitnichten. Diese geile Stimmung, man entschuldige den Ausdruck, hielt so gut wie das ganze Spiel hindurch an. Ganz Giesing dürfte gehört haben was da abging. Übrigens auch ein Lob an die Organisatoren der Choreo. Die Westkurve war ein weiß-blaues Fahnenmeehr, Doppelhalter gab es allenthalben zu sehen, und die Blockfahne wie auch die Spruchbänder zu Halbzeit zwei waren wirklich der Hammer. Gut, von unten sah die Fahne nur ein wenig verdreckt aus, aber von der gegenüberliegenden Seite bot sich da natürlich ein anderes Bild, wie man unter anderem hier sieht. Während des Spiels ließen sich übrigens zwei Selbstdarsteller nicht nehmen Knallkörper zu werfen, und ich hoffe inständig das die Umstehenden sich dem Anlass entsprechend um diese Schwachköpfe gekümmert haben.

Fußball gespielt werden sollte ja übrigens auch noch. Es trafen also zwei Chaosclubs aufeinander. Die U23 des TSV traf auf den SSV Jahn Regensburg. Es war also ein Verein zu Gast der die Ligen öfter wechselt als manch einer die Unterhose, und bei dem man nie genau weiß ob er nun vor der Insolvenz steht, oder doch mal wieder die Gehälter zahlt. Beide Vereine begannen sehr zaghaft. Vor allem die U23 ließ sich scheints von der Kulisse beeindrucken und spielte wie die Erste Mannschaft des TSV. Heißt im Detail: Fehlpässe, Flanken auf Kniehöhe, Eckbälle ohne Gefahr für den Gegner, kaum Bewegung ohne den Ball. Aber auch von den Regensburgern ging kaum eine Gefahr aus. Sie benötigten schon die tatkräftige Mithilfe des extrem schwachen Schiedsrichters um per Foulelfmeter zu einem Treffer zu kommen.

Der Schiedsrichter passte sich übrigens dem Spiel an. Nicht nur das, er unterbot das Niveau der Begegnung sogar bei weitem. Auf die notorische Fallsucht der Regensburger fiel er ein ums andere mal herein, pfiff aber ebenso Vorteil ab, egal bei welcher Mannschaft. Zur zweiten Halbzeit dann endlich mal der Hauch einer Gefahr durch die Junglöwen. Torchancen wurden jedoch verstolpert oder dem Torwart in die Arme gespielt, und alles erschien viel zu hektisch. Wenigstens war nun etwas Bewegung im Spiel. Allein, so richtig Spannung im Spiel wollte sowieso nicht mehr aufkommen, da klar war das selbst ein Unentschieden nicht mehr reichen würde um noch Chancen auf die Qualifikation für die neue eingleisige Dritte Liga zu haben. Es kam also wie es kommen musste. Ein mehr als glückliches und schmeichelhaften 0:1 retteten die Regensburger über die Zeit. Man macht sich schon seine Gedanken um die Qualität in der neuen Liga, wenn man sieht das nun so ein erschreckend schwaches Team den Einzug sicher hat, wie der SSV.

Der Stimmung auf den Rängen tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil schwappte mehrmals Laola durch das Rund. Nach dem Spiel bedankten sich die Spieler stilecht bei den Fans. Die Niedergeschlagenheit aufgrund von Niederlage und Nichtquali wurde schnell weggefeiert. Gleich zwei mal wurde die Humba angestimmt, und es ging weiter mit Gebrüll. Einfach atemberaubend und unbeschreiblich was abging. Am liebsten hätte man das Stadion gar nicht verlassen. Die Vorfreude auf die kommende Saison zeigte sich übrigens bereits durch ein leichtes Kribbeln in der Magengegend. Die Dauerkarte muss einfach sein, auch wenn die Gegner nicht mehr gar so namhaft sein werden.

Irgendwann verließ man die Stehhalle dann doch, um sich auf den Weg gen Burg Pilgersheim zu begeben. An Massen an Löwenfans, welche den Wienerwald förmlich belagerten, ging es auf Schleichwegen Richtung Lokal. Dort traf man auf einen illustren Haufen an Löwen welche man als Schreiberlinge aus dem Netz kennt. Ein lustiger Haufen hatte sich da versammelt, welcher den Nachmittag in diesem schönen Biergarten ausklingen ließ. Grad schön wars, Altbekannte zu treffen, wie auch die Bekanntschaft von anderen zu machen, welche teils aus Luxemburg oder Norwegen extra angereits kamen. Ja, selbst Anhänger des BTSV waren anwesend. Löwenfans halten eben zusammen. Vom Jung- bis zum Altlöwen genoss man das gute Wetter, Speis und Trank und das Zusammensitzen.

Alles in allem scheint die Aktion XX-Tausend ein voller Erfolg gewesen zu sein, stimmungsmäßig wie auch von den Zuschauerzahlen her. Hoffentlich findet dieser Hinweis auch sein Gehör bei den entsprechenden zuständigen Stellen, damit diese Kultstätte erhalten bleibt und nicht dem Abrissbagger zum Opfer fällt.
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Mittwoch, 21. Mai 2008
neue Anstoßzeiten.....
Wie bereits allenthalben gemeldet wird, sind für die Saison 2009/2010 in der 1. und der 2. Bundesliga neue Anstoßzeiten geplant. Es stechen dort vor allem die Zeiten am Sonntag ins Auge: 12.30 Uhr für Liga zwei, 14.45 Uhr für die Eliteklasse.

Der gemeine Fan, wird da vor ganz praktische Probleme gestellt. Für viele Nutzer des sogenannten "Gammeltickets", also des Wochenendtickets der Bahn, war es bisher möglich am selben Spieltag anzureisen, wenn auch mit ein wenig logistischem Aufwand verbunden. Auswärtsfahrten starteten so mal eben früh zwischen vier und fünf Uhr, und spätabends war man recht kaputt wieder daheim. Diese Form der günstigen - und nebenbei umweltschonenden - Anreise ist nun leider nicht mehr möglich. Entweder man reist nun einen Tag früher an, oder aber nutzt Fanbusse.

Hauptleidtragender ist aber vor allem der Amateurfußball. Deren Anstoßzeiten wurden bislang so gelegt, das es nicht zu Terminkollisionen mit den "Großen" Mannschaften kam. Bei dermaßen zersplitterten Spieltagen, wird dies nun leider auch nicht mehr möglich sein, was sich dann bei den Zuschauerzahlen bemerkbar machen wird. Viele Anhänger größerer Vereine besuchten bisher natürlich auch die Spiele des unterklassigen Ortsvereins, werden aber nun gezwungen sich auf längere Auswärtsfahrten einzustellen, oder aber bestreiten selbst justament zu diesem Zeitpunkt ein Heimspiel.

Wem dies ebenfalls sauer aufstößt, der kann sich auf einer Petition verewigen, welche von St. Pauli-Fans ins Leben gerufen wurde. Es darf sich jeder, der ebenfalls gegen diesen Irrsinn ist, H I E R verewigen.
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Montag, 19. Mai 2008
Armut in Deutschland....


....kleiner Ausschnitt ausm Reader, bedarf im grunde keines weiteren Kommentars.
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Sechzger am 34. Spieltag in Aue


Der letzte Spieltag der Saison 2007/2008 stand an in der zweiten Liga. Für die Löwen ging die Auswärtsfahrt ins Erzgebirge, nach Aue.Sprtlich ging es um nichts mehr, da die Münchner gerettet sind, und die Heimmannschaft bereits als Absteiger feststand. So stand eine lockere und gemütliche Auswärtsfahrt auf dem Plan, wieder einmal mit einem Bus der Bistroloewen.

Der Ersatzfahrer verschlief zwar, aber los ging es trotzdem um zwei Uhr früh in München-Laim. Petrus zeigte mal wieder das er ein "Roter" (ergo Bayernfan) zu sein scheint, denn bereits auf dem Weg zum Bus goss es in Strömen, und es sollte auch den restlichen Tag arg frisch bleiben. So früh gings schon los, da man noch in einem Ort in der Nähe in einer Wirtschaft einkehren wollte. Die Fahrt wurde mit dem üblichen verbracht: Bier, Kartenspielen, Gesänge und etwas Schlaf nachholen für den ein oder anderen. Ein MP3-Player mit Sound auf den Ohren wirkt da wahre Wunder als Einschlafhilfe. Meinereiner sollte übrigens erst zu Halbzeit zwei einigermaßen fit werden, vorher war ich zu müd und geschlaucht um mich großartig zu beteiligen.

Gegen halb acht erreichte unser Bus diese kleine Ortschaft deren Namen ich irgendwie genau so schnell vergessen wie gehört habe. Von der Autobahn aus ein interessanter Anblick übrigens: Zig neue Gewerbegebiete modernster Art, dafür arg heruntergekommene Städte. An dieser Stelle übrigens ein ganz großes ENTSCHULDIGUNG an die Bewohner des kleinen Städtchens in dem die Wirtschaft sich befand. Ein Doppeldeckerbus voller feuchtfröhlicher Löwenfans Sonntag frühmorgens um halb acht, kann getrost als Weckdienst für eine ganze Ortschaft bezeichnet werden.

In der Wirtschaft selbst wars recht gemütlich, ausreichend Platz für uns alle, und sehr humane Getränkepreise. Wasser für 0,55 Euro, Bier für unter 3 Euro. Einzig Probleme traten vereinzelt auf wenn ein Großteil der knapp 80 Leute versuchten zwei Toiletten zu entern. Während dem gemütlichen Beisammensein in lauter Runde verging die Zeit auch recht fix, für mich mit dem Kopf aufm Tisch, war halt nicht fit. Kurz nach dem sehr guten Eintopfessen gings dann gemeinsam vor die Tür, war doch noch eine kleine Besonderheit geplant. Stilecht in den Farben grün/gold und weiß/blau wurden ein paar kleine Rauchbomben gezündet während einige schöne Oldtimer des Weges gefahren kamen. Ein Lotus drehte gar um und ließ sich bestaunen.

Es hatten sich - leider - auch einige Fans aus Dresden und Chemnitz angemeldet, um die Löwenfans zu "unterstützen". Die Auswirkungen waren bereits auf dem Weg zum Stadion zu sehen, wo es von Polizei nur so wimmelte. Der Busparkplatz direkt hinter der Gästekurve war nicht asphaltiert, sondern bestand nur aus rotem Sand-Lehm-Gemisch. Zusammen mit dem feuchten Wetter, es regnete wenigstens nicht, ergab das eine herrliche Sauerei. Die Kontrollen am Stadioneingang waren eher bayerischer Art, sprich rustikal-gründlich. Das Stadion selbst ist zwar laut Ortskundigen renoviert worden, aber man erkennt noch den Chic des alten Leichtathletikstadions, sprich Fußballstadion mit Laufbahn und dementsprechend schlecht auch die Perspektive aus dem Block heraus bei Abseitsentscheidungen und ähnlichem. Erwähnt werden muss natürlich noch der Auer Nudeltopf. Für nur drei Euro bekommt man im Stadion eine Portion welche locker für zwei reicht. Ist mal was anderes wie die ewig gleiche Stadionwurst oder die Angebote der immer gleichen Cateringfirmen, und schmeckt dazu auch noch sehr gut.

Die Stimmung der Auefans war während des ganzen Spiels hindurch wirklich sehr gut. Besonders hervorzuheben da die Auer Trommler welche den 4/4tel-Takt wunderbar beherrschen samt Gesängen was sich beeindruckend anhört. Sehr schön auch die - vermutlich geplante - Rauchbombenchoreo vor dem Spiel, welche dafür gesorgt hat das man die Spieler beim einlaufen erstmal gar nicht gesehen hat. Im Gästeblock dagegen kam nur schleppend Stimmung auf. Außerdem sorgten die angekündigten Chemnitz/Dresden/...-Fans im Block für den ein oder anderen Misston. Judengesänge und ähnliches konnte man ja noch überbrüllen, aber die Rauchbombe zur Halbzeit ließ sich dann nicht vermeiden. Außerdem war man doch erstaunt was alles aus den Löchern gekrochen kommt wenn ein Spiel in den neuen Bundesländern ansteht. Kuttenträger von uns mit schwarz-weiß-rotem Deutschlandschal, und ähnlich ekelhaftes.

Das Spiel selbst begann von Löwenseite her recht schwungvoll. Einige sehenswerte Angriffe wurden vorgetragen aber - wie üblich - nicht ganz zuende gebracht. In der Anfangsphase sahen die Auer wirklich überhaupt kein Land. Vor allem Daniel Bierofka war es mal wieder, der das Spiel der Löwen vorantrieb. Als man aber nachlässig wurde, gelang es den "Veilchen" immer wieder gefährlich zu kontern, und gegen Schluss der ersten Halbzeit häuften sich deren Chancen. Zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte: Gelangweilt und drucklos spielende Löwen, gefährliche Auer. Die wenigen Torchancen für die Weiß-Blauen vergab mal wieder Kucukovic, während es auf der Gegenseite dann in der 71. Minute klingelte. Nach sehenswertem Spielzug und schönem Kopfball gabs das 1:0. Übrigens ausnahmsweise mit Flanke von (aus Löwensicht) linker Seite während die meisten Angriffe über rechts die Löwenabwehr überrollten. Aufbäumen? Fehlanzeige. Der Ausgleichstreffer fiel eher zufällig in der Schlussminute, und man war eigentlich froh das dieses grausame Gewürge des TSV vorbei war.

In der zweiten Halbzeit marschierte übrigens auch die Staatsmacht von zwei Seiten aus im Innenraum auf, warum auch immer. Und bei diesem Anblick wird einem eh etwas mulmig zumute. Fans stehen ja beim "Freund und Helfer" zuerst mal grundsätzlich im Verdacht gewaltbereite Hooligans zu sein. Am Verlassen des Stadions wurde man übrigens anfänglich gehindert. Gut, die Zeit konnte man sich mit Gesängen und Biergenuss vertreiben. Es gab ja immerhin den Klassenerhalt des FCK zu feiern, mit dem uns eine Fanfreundschaft verbindet.

Raus aus dem Stadion wäre die Möglichkeit gewesen mal eben mit den Auefans auf ein Bier bei ihrem kleinen Fanfest vorbeizuschauen, die Polizei hatte nämlich vergessen den Kessel vor den Gästebussen zu schließen, was schleunigst nachgeholt wurde. Nach etwas längerer Wartezeit gings dann auch wieder heimwärts. Der McDonalds in der Nähe von Aue übrigens verzichtete scheints gern auf einen gewaltigen Mehrumsatz, indem man den Kunden welche hereinströmten auf etwas schroffe Art erklärte sie mögen doch ruhig sein. Abends gegen. 22.45 Uhr kam man dann in München heil an (dank an die Fahrer), es regnete übrigens wieder. Danke Petrus.

Heilfroh bin - nicht nur - ich übrigens das diese Zweitligasaison vorbei ist. Hätte man diese Leistung aus den letzten Spielen die ganze Saison hindurch gezeigt, wäre man Jena und Paderborn in die neue dritte Liga gefolgt. Es bleibt abzuwarten inwieweit sich der Kader bis nächste Saison noch ändern wird. Die internen Querelen lassen allerdings befürchten das man sich wohl lieber auf Nebenkriegsschauplätzen austobt.
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