Nebel.....
Seit Anfang des Jahres gilt es nun, das Gesetz zum Schutz der Gesundheit, oder kurz "Rauchverbot". Schauen wir also mal, was sich seitdem so getan hat.
Wer abends durch die bekannten Party- und Ausgehviertel Münchens läuft, sieht erstaunliches. An jedem Eck, vor jeder Gaststätte sieht man sie bibbernd draußen stehen: die Raucher, welche nun nur noch vor der Tür rauchen dürfen. Hektisch ziehen sie an ihren Glimmstängeln, und auch das vielbeschworene Smirting scheint nur ein Gerücht zu sein. Oft erwähnt, meist mit hämisch überlegenem Unterton, erfordert es doch einiges an Phantasie sich diese kleinen, bibbernden und gierig saugenden Wesen auch noch beim Small Talk vorzustellen, flirtenderweise.
Betritt man ein Speiselokal, erlebt man gleich die erste Überraschung: man sieht dort etwas. Zogen früher dicke Rauchschwaden durch die Gaststätten, erkennt man nun das Personal bereits bevor es sich um das nächste Eck verdrücken kann. Und auch die anderen Sinnesorgane kommen nicht zu kurz, denn man schmeckt und riecht sein Essen neuerdings. So wird in angenehmer Atmosphäre gegessen und geplauscht, und zum Rauchen geht es halt vor die Tür.
Etwas anders sieht es da schon in den Diskotheken und Clubs aus. Davor steht meist eine dichte und laute Traube die ihrer Sucht frönt. Das sorgt immerhin dafür das man nun beim Tanzen von Brandflecken verschont bleibt und nach der überstandenen Nacht nicht mehr wie eine Räucherkerze riecht. Dafür riecht es dann in den Lokalitäten etwas.....gewöhnungsbedürftig. Schwitzende Menschen riechen nicht eben angenehm, und der Alkohol sorgt doch dafür das der ein oder andere seine Darmwinde nicht mehr so ganz unter Kontrolle hat. Eine interessante Mischung also.
Aus dem Medienwald erscholl dagegen gar Schröckliches in den letzten Wochen. Überall war zu lesen von Schlägereien und Übergriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln nur weil sich jemand erdreistet hatte Raucher darauf hinzuweisen das sie im ÖPNV das Rauchen doch bitte unterlassen sollen. Allen voran stürmte eine Zeitung aus süddeutschen Landen, welche fast täglich an prominenter Stelle einen Bericht oder einen Kommentar platzierte, in dem über die Unzumutbarkeit des Gesetzes und die Wege es zu umgehen schwadroniert wurde. Gäste kamen zu Wort die nun trotzigerweise für immer "ihrem" Stammlokal entsagten ebenso wie Wirte die über "plötzlich" einbrechende Umsätze klagten. Ja, es scheint sehr schwer zu sein für einige einfach nur mal für wenige Minuten vor die Tür zu gehen und/oder RÜCKSICHT zu nehmen. Bezeichnenderweise fehlt dieses Wort in so gut wie allen Diskussionen und Berichten.
Einige Wirte sind mittlerweile dazu übergegangen Raucherclubs zu eröffnen, um so dieses doch recht hart ausgefallene Gesetz zu umgehen. Und so sprießen sie wie Pilze aus dem Boden, und an einigen Ecken sieht man oben fotografiertes Schild bereits prangen. Wobei es sich bei den meisten Raucherclubs um Örtlichkeiten handelt in die man selbst als Raucher nie einen Fuß setzen würde, da man vorher erstmal die Luft eimerweise raustragen müsste. Und bei der verrufenen Klientel manch eines Raucherclubs ist es sowieso fraglich inwieweit ein Rauchverbot von Nutzen ist.
Überraschendes zu dem Thema gab es auch nach den bayerischen Kommunalwahlen: Medien wie auch Politik versuchen mal wieder den Wähler für dumm zu verkaufen. "CSU will Rauchverbot rasch ändern" grinst einem nun von allen (Titel-)Seiten entgegen. Liebe Medienfreunde, geschätzte Amigos: JA, das Wahlvolk ist zu dumm um KOMMUNALpolitik von LANDESpolitik zu unterscheiden, JA das Volk ist überwiegend gegen das Rauchverbot und fordert sofortige Freiheit für alle (Raucher) und JA die enormen Stimmzuwächse der Bayernpartei bei der Kommunalwahl machen ein sofortiges umschwenken bei diesem Thema erforderlich.
(Donnerstag, 6. März 2008)
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