Gedanken zum Montag....
Folgenden Beitrag möchte ich jedem ans Herz legen, aus einem sehr empfehlenswerten Blog. Nun möchte ich dies aber noch etwas ergänzen, auch mit Schilderungen aus dem Alltag.

"Deutschland ist nicht nur geteilt in Himmelsrichtungen

1. im Osten, bis auf ein paar Vorzeigeflecken der tristen Landschaft, Armut vorherrscht
2. im Norden die Verschuldung der öffentlichen Haushalte sich bis auf die unterste Ebene auswirkt"


Zusätzlich herrscht im Süden oft Unverständnis für die Nöte und Sorgen derer, die eben nicht in einer wirtschaftlichen Boomregion leben. Anstatt die Probleme anzusprechen die es gibt wird entweder die allseits beliebte Ossikeule geschwungen, oder aber mitleidig lächelnd auf die Fischköppe geschaut die nunmal nicht mit Geld umgehen können. Andererseits werden auch die vernünftigen Stimmen kaum gehört, eine unsichtbare Mauer entsteht, von allen Seiten unbewusst heraufgezogen.

Wer mit seiner Situation vor Ort unzufrieden ist möge doch bitte dort wegziehen und/oder in den Süden ziehen, selbst schuld wer irgendwo wohnt wo die Umstände nicht stimmen. Eine Forderung die sehr oft kommt, ein scheinbares Allheilmittel zur Problemlösung. Also ist ein großer Wanderzirkus, ein Jobtourismus, die Flucht vor den Problemen vor Ort die Lösung? Oder entstehen eher neue Probleme? Was ist mit Familie, Freunden, Heimat? Sind wir mittlerweile soweit das all diese Punkte nichts mehr zählen? Das all dies - neben einigen anderen nicht so ganz unwichtigen Werten - heutzutage wirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet werden muss? Hunderttausende haben in den letzten Jahren in Deutschland ihre Heimat verlassen, sind dorthin gezogen wo ihre Chancen scheinbar höher sind. Hier in München lässt sich dies sehr schön beobachten. Kaum noch einer der bairisch spricht, bei den Kollegen herrscht ein buntes Dialektgewirr. Aber dies sollte keinesfalls, wie von vielen wirtschaftsliberalen gefordert, ein Allheilmittel sein, sondern immer der Entscheidung des einzelnen überlassen werden. Diskussionen und Vorwürfe an diejenigen welche dem Wanderzirkus nicht folgen mögen, sind daher nicht angebracht. Eher Fragen nach den Ursachen der Probleme vor Ort, in vielen Regionen Deutschlands. Warum herrscht dort so hohe Arbeitslosigkeit? Warum haben dort extreme Gruppen Zulauf?

"1. jene, die als Jugend kein Empfinden mehr für Mitmenschen haben und in einer beispiellosen Egozentrik ihre Gruppenbelastung allein sehen und
2. jene, die nach einem erschwernisreichen Leben nur noch gnädigst auf Verständnis hoffen, weil sie die Kraft für diesen Kampf nicht mehr haben."


So traurig es auch klingt, aber der Autor hat leider nur zu recht mit seiner Aussage. Jedoch gehört in diesem Punkt auch der verhängnisvolle Einfluss der Medien angesprochen. Erst kürzlich sprang einem am frühen Morgen wieder eine Schlagzeile mit dem Grundtenor "gierige Rentner" ins Gesicht. Wieder einmal versucht also ein Teil der Medien (BILD, Spiegel) verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Da werden, ähnlich HartzIV, Menschenleben gegen Geld aufgerechnet, da werden unterschwellige Vorwürfe gemacht, Neid geweckt. Alles nicht so schlimm mag der ein oder andere denken, wenn nicht mittlerweile grenzenloser Egoismus vorherrschen würde. Tja, wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht, oder?

"Auch hinsichtlich der politischen Landschaft ist dieses Land zunehmend gespalten in

1. jene, die die neoliberale Knechtschaft vorantreiben, SPD, CDU, FDP und Grüne und
2. jene, die aus Erfahrungen ihrer Klientel den Menschen eine Zukunftshoffnung bereiten wollen."


Interessant in diesem Zusammenhang gerade eine Diskussion mit einem SPD-ler im ICQ. Man würde ja, nach allen Geschehnissen der letzten Jahre, gerne eine Partei wählen die eine Alternative bietet. Allein, es bleibt die Frage welche Partei? CDU und FDP stehen nicht gerade im Verdacht ein Ohr für den kleinen Mann zu haben. Lieber schwingen sie die Populismuskeule, oder betreiben schamlos Klientelpolitik. Die SPD fällt da einigen vielleicht noch ein, allein....was passiert bei dieser Partei? Da wird hemmungslos über den Kurs gestritten, interne Grabenkämpfe in aller Öffentlichkeit ausgetragen, und das wichtigste vergessen. Der Wähler, der potentielle meinetwegen. Das Volk, derjenige in dessen Diensten die Volksvertreter eigentlich stehen sollten. Nach außen hin bietet die SPD das Bild eines jämmerlich zerstrittenen Haufens, der im grunde nicht weiß was er will. Ist sie also in der Lage wirklich auf die Menschen zuzugehen, sich ihre Probleme anzuhören, und zusammen an der Lösung dieser Probleme zu arbeiten? Im Moment nicht wirklich, so mein Eindruck.

Was kann also der einfache Bürger tun? Grundsätzlich gehört ein Mentalitätswandel her. Nicht blind den Aussagen der Politiker und der Medien vertrauen. Quellen jedweder Art hinterfragen, überhaupt Fragen stellen. Sich nicht abschrecken und ablenken lassen. Am Spiel jeder gegen jeden, welches von den Medien inszeniert wird nicht mitspielen. Und vor allem auch versuchen mitzudiskutieren, mitzugestalten.

Ich selbst werde hier weiterhin versuchen das was einem aus dem Medienwust entgegenschlägt mit persönlich Erlebtem abzugleichen, zu kommentieren, kritisch zu hinterfragen.
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