Löwenamas in Kassel
Schön langsam neigt sich diese Regionalliga-Saison dem Ende zu. Und auch wenn die Amateure des TSV im tabellarischen Niemandsland feststecken, so bietet sich doch manch Auswärtsfahrt direkt an. Am letzten Samstag ging es also mit dem Auto nach Kassel um das Spiel der Minilöwen gegen den ortsansässigen Verein sich zu gemüte zu führen.
Die 4,5 Stunden Fahrt verliefen recht ereignislos, sieht man mal von den mindestens 50 Polizeiautos ab die auf dem Weg gen München waren. Dort war Großkampftag für die Herren in grün mit Demos von links wie rechts und einem Fußballspiel am Müllberg zu Fröttmaning. Kaum am Parkplatz in der Nähe des Auestadions angekommen zogs einem schon zu selbigem. Die Wurst welche vor der Stadionwirtschaft gebraten wurde ließ man links liegen und begab sich erstmal auf Entdeckungstour. Gut, man war zu früh dran, aber der Mannschaftsbus der Junglöwen bog eh grad ums Eck und gemütlich schlenderte unsereins hinterher. Ein kurzes "Servus" an die Spieler, und schon gings wieder zurück zum Gästeeingang. Dummerweise hatte unsereins seine Karten bereits gekauft als uns ein Löwe Freikarten anbot. Shit happens.
Eine Stunde vor Spielbeginn dann der Einlass in den Gästeblock und da der Verpflegungsstand noch nicht aufhatte gings ab in den Block zum Sonnenbaden. Das Stadion selbst: klein aber fein. Gut, man sieht deutlich welche Tribünen neu errichtet wurden und welche älteren Datums sind, und eine Laufbahn hat das Stadion auch, aber es gibt untauglichere Stadien. Beim Verpflegung fassen dann auch eine dicke Überraschung: das "Stadionmenü", sprich Wurst und Bier, war für 4,80€ zu haben. Das kostet mancherorts schon das Bier. Eine lustige Löwenmeute hatte sich zum Spielbeginn eingefunden. Handgezählte 36 Löwen waren im Gästeblock, dazu noch ein paar im Sitzplatzbereich. Gefilmt wurde ebenfalls. Nicht, wie man es eigentlich gewohnt ist, von der Polizei. Nein, der HR war filmenderweise vor Ort.
Die Zeit bis zum Anpfiff verging dann mit rumblödeln und anderen beim Bier verschütten zuschauen wie im Fluge. Nach Anpfiff präsentierten sich die Amateure des TSV agressiv und mit Drang nach vorn. Früh wurden Zweikämpfe gesucht. Die Kasseler, welche sich noch Chancen auf den Aufstieg ausrechneten wirkten verunsichert, nervös. Immer wieder kam es zu Fehlern wie bspw. in der 8. Minute als das 0:1 fiel. Der quirlige David Schittenhelm schoss und ein Kasseler lenkte den Ball ins eigene Netz. Ähnliches in Minute 18 als der Kasseler Torwart beim Schuss des Exkarlsruhers Matthias Fetsch nicht eben gut aussah. In der Folgezeit kamen die Kasseler ein wenig besser ins Spiel und folgerichtig fiel noch vor der Pause das 1:2, ausgerechnet durch Bauer. Dieser fiel bereits im Hinspiel durch Provokationen gegenüber den Löwenfans auf. Eine Verletzungspause, dem Spieler des KSV sprang angeblich die Kniescheibe heraus, zog die erste Halbzeit nochmals in die Länge und das grad wo das Spiel zu kippen drohte. Umso erleichterter nahm man dann den Pausenpfiff zur Kenntnis
Die Stimmung im Gästeblock war ausgelassen. Das Singen nahmen uns die Heimfans ab welche vermutlich nicht so ganz mitbekommen hatten das Kasseler Löwen gegen die Münchner Löwen spielen. Ihr "auf gehts Löwen schießt ein Tor" nahm uns das anfeuern ab. Besonders einfallsreich waren die ca. 6000 Kasseler aber nicht. Das ganze Spiel hindurch wurde nahezu das gleiche gesungen, was mit der Zeit dann doch recht eintönig wurde. Den Zweitorevorsprung gab man in der Folgezeit leider noch aus der Hand gegen immer stärker aufspielende Kasseler welche unbedingt ihre Aufstiegschancen noch wahren wollten. Draußen vor dem Gästeblock war mittlerweile ein Eismann vorgefahren bei dem sich unsereins bediente. Kurz nach dieser Verpflegung das 3:4 durch David Manga und schon schossen die Eisbecher in die Höhe.
Immer drauf hielt das HR beim Löwenjubel. Schlimme Befürchtungen über nicht gerade vorteilhafte Bilder......abwarten. Trotz einiger Chancen für den Gegner ließ man sich den Sieg aber nicht mehr aus der Hand nehmen und frenetisch wurde gefeiert. Meinereiner ließ sich sogar zu einer Klettertour auf den Zaun hinreißen um die Spieler persönlich abzuklatschen. Spiel gelaufen, drei Punkte eingesackt. Aber das Bundesligafinale stand ja noch an. Auf Großleinwand in der Stadionwirtschaft bei einem "Hefeweizen" genoss man den lediglich zweiten Platz des Rivalen aus der Seitenstraße und staunte über manch Wendung an diesem Spieltag. Erschöpft ging es nach dem Abpfiff auf den Heimweg. Dummerweise zog sich dieser dann etwas länger da man plötzlich anstatt kurz vor Würzburg sich in der Nähe von Gießen befand. Egal, kurz vor Mitternacht endlich daheim, kurz noch den HR-Bericht angechaut und ab ins Bett
Lustiger Ausflug war es bei schönstem Fußballwetter und mit dem passenden Ergebnis. Nicht ganz einverstanden ist man damit scheints auf Kasseler Seite. Wie man sich perfekt zum Heinz macht wird da gerade sehr eindrucksvoll gezeigt. Ein fairer Verlierer sieht auf jeden Fall anders aus
(Montag, 25. Mai 2009)
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