Sonntag, 21. Dezember 2008
Mannheimspiel - das Nachspiel II
Wie angekündigt hier Teil II der Mediennachlese zur Berichterstattung nach dem Spiel der TSV Amateure gegen Waldhof Mannheim. Diesmal mit einem besonders üblen Beispiel an Meinungsmache. Diesmal also der Artikel der Abendzeitung. Am frühen Morgen des heutigen Sonntags stand da noch ein ganz anderer Artikel in dem es eher um die angeblichen Krawalle rund ums Stadion ging. Nun wird also aufs Stadion eingedroschen. Aber der Reihe nach:
Begräbt die Polizei bald endgültig den Traum der Löwen-Fans von einer Rückkehr ins Sechzger Stadion?
Das die Polizei gern weniger Arbeit hätte, und einen vermeintlichen Störenfried im Umfeld weniger, wird deutlich aus dem was die AZ alles so zitiert von Polizeiseite. Da wird nicht im geringsten nachrecherchiert, nein, die Polizei wird einfach zitiert und dazwischen schlicht Erlogenes untergebracht.
Die Beamten scheinen nach den neuesten Zwischenfällen am Samstagnachmittag im Grünwalder Stadion am Rande des 1:4-Debakels der 1860-Reserve gegen Mannheim mächtig genervt von den oft kräftezehrenden Einsätzen bei den Regionalligaspielen der Löwen.
Ich kann durchaus nachvollziehen das stundenlanges in-der-Gegend-rumstehen sehr kräftezehrend ist. Mehr ist bei den Spielen in letzter Zeit nicht vorgefallen. Der letzte etwas intensivere Einsatz liegt immerhin schon ein Jahr zurück , seitdem blieb es ruhig bei den Spielen der Roten, wie auch der Blauen. Selbst das überdurchschnittlich besuchte XX-Tausend-Spiel im Frühjahr blieb ruhig, trotz 12000 Zuschauern. Was jedoch sehr oft zu beobachten war, war ein absolut unangemessener Großeinsatz der Polizei wie beispielsweise beim Freundschaftsspiel (!!!) diesen Sommer gegen den 1.FC Kaiserslautern als sich Polizeimassen dermaßen gegenseitig auf den Füßen standen das man schon Angst um deren Gesundheit hatte.
„So kann es nicht weitergehen mit dem Grünwalder Stadion“, sagte Polizeisprecher Dieter Gröbner, „wir können nicht zu jedem Viertligaspiel 400 Beamte ins Stadion schicken.“
Stimmt Herr Gröbner. Ab und zu mal überlegen ob der massive Aufwand gerechtfertigt ist, könnte hier Abhilfe schaffen. Warum dies nun auf das Stadion allein versucht wird zu reduzieren wird auch schnell klar: Offensichtlich versucht man auf billige populistische Weise in die Vereinspolitik des TSV einzugreifen und diese zum handeln zu bewegen um lästigen Arbeitsaufwand vom Hals zu bekommen und zusätzlich von massiven eigenen Vergehen abzulenken. Die schon oft aufgezeigten organisatorischen Mängel eben....Im übrigen stellen sich auch weitere Fragen: Wie oft waren wirklich 400 Polizeibeamte vor Ort? Wie oft war dies notwendig? Wäre dies an einem anderen Stadion mit ungleich schwerer zu bewältigenden Fantrennung - Arena zu Fröttmaning - anders?
Ebenfalls rund 60 Münchner Hooligans hatten bereits seit den Morgenstunden im Wienerwald an der Tegernseer Landstraße auf die Mannheimer Rivalen gewartet
Aha? Das ist ja interessant....Ich war seit den besagten "frühen Morgenstunden" im Wienerwald um 1-2 Bier vor dem Spiel zu zischen. Als ich ankam, gegen 10.30 Uhr, war ich neben einem Alki am Spielautomaten der Erste. Und im weiteren Verlauf des Tages hatte ich mit meinen 65kg "Kampfgewicht" mal so richtig Angst vor den "Hooligans". Könnt aber auch daran liegen das diese "Hooligans" schlicht und ergreifend ausblieben, sich gar nicht erst blicken ließen? Schiedlich-friedlich saßen zig Anhänger des TSV bei einem oder mehreren gemütlichen Bier zusammen im Wienerwald. Hooligans? Fehlanzeige. Aber Hauptsache man hat sich mal fix was aus den Fingern gesaugt was ins Konzept der angeblichen "neuen Dimension der Gewalt" passt. Und das wichtigste kommt natürlich zum Schluss:
Es bleibt aber das generelle Problem Grünwalder Stadion
Hm, zählen wir doch mal die einzelnen Punkte aus diesem wie auch den vorherigen Beiträgen auf:
- Mannheimer Fanbus wird direkt am Fantreff vorbeigeführt statt über Ausweichroute
- Fans werden direkt in Sichtweite des Busses zusammengetrieben
- im Stadion stehen die Polizisten in der vollkommen falschen Ecke
- die Blocksperre für die Stehhalle wird "vergessen"
- Einsatz der Polizei außerhalb des Stadions absolut chaotisch, Fans werden von einem Eck ins nächste getrieben
Aber Hauptsache erstmal auf ein Bauwerk eingedroschen welches für die Dummheit derjenigen die auf Gewalt aus sind und die absoluten Fehlplanungen der Polizei nicht das geringste kann.....
Begräbt die Polizei bald endgültig den Traum der Löwen-Fans von einer Rückkehr ins Sechzger Stadion?
Das die Polizei gern weniger Arbeit hätte, und einen vermeintlichen Störenfried im Umfeld weniger, wird deutlich aus dem was die AZ alles so zitiert von Polizeiseite. Da wird nicht im geringsten nachrecherchiert, nein, die Polizei wird einfach zitiert und dazwischen schlicht Erlogenes untergebracht.
Die Beamten scheinen nach den neuesten Zwischenfällen am Samstagnachmittag im Grünwalder Stadion am Rande des 1:4-Debakels der 1860-Reserve gegen Mannheim mächtig genervt von den oft kräftezehrenden Einsätzen bei den Regionalligaspielen der Löwen.
Ich kann durchaus nachvollziehen das stundenlanges in-der-Gegend-rumstehen sehr kräftezehrend ist. Mehr ist bei den Spielen in letzter Zeit nicht vorgefallen. Der letzte etwas intensivere Einsatz liegt immerhin schon ein Jahr zurück , seitdem blieb es ruhig bei den Spielen der Roten, wie auch der Blauen. Selbst das überdurchschnittlich besuchte XX-Tausend-Spiel im Frühjahr blieb ruhig, trotz 12000 Zuschauern. Was jedoch sehr oft zu beobachten war, war ein absolut unangemessener Großeinsatz der Polizei wie beispielsweise beim Freundschaftsspiel (!!!) diesen Sommer gegen den 1.FC Kaiserslautern als sich Polizeimassen dermaßen gegenseitig auf den Füßen standen das man schon Angst um deren Gesundheit hatte.
„So kann es nicht weitergehen mit dem Grünwalder Stadion“, sagte Polizeisprecher Dieter Gröbner, „wir können nicht zu jedem Viertligaspiel 400 Beamte ins Stadion schicken.“
Stimmt Herr Gröbner. Ab und zu mal überlegen ob der massive Aufwand gerechtfertigt ist, könnte hier Abhilfe schaffen. Warum dies nun auf das Stadion allein versucht wird zu reduzieren wird auch schnell klar: Offensichtlich versucht man auf billige populistische Weise in die Vereinspolitik des TSV einzugreifen und diese zum handeln zu bewegen um lästigen Arbeitsaufwand vom Hals zu bekommen und zusätzlich von massiven eigenen Vergehen abzulenken. Die schon oft aufgezeigten organisatorischen Mängel eben....Im übrigen stellen sich auch weitere Fragen: Wie oft waren wirklich 400 Polizeibeamte vor Ort? Wie oft war dies notwendig? Wäre dies an einem anderen Stadion mit ungleich schwerer zu bewältigenden Fantrennung - Arena zu Fröttmaning - anders?
Ebenfalls rund 60 Münchner Hooligans hatten bereits seit den Morgenstunden im Wienerwald an der Tegernseer Landstraße auf die Mannheimer Rivalen gewartet
Aha? Das ist ja interessant....Ich war seit den besagten "frühen Morgenstunden" im Wienerwald um 1-2 Bier vor dem Spiel zu zischen. Als ich ankam, gegen 10.30 Uhr, war ich neben einem Alki am Spielautomaten der Erste. Und im weiteren Verlauf des Tages hatte ich mit meinen 65kg "Kampfgewicht" mal so richtig Angst vor den "Hooligans". Könnt aber auch daran liegen das diese "Hooligans" schlicht und ergreifend ausblieben, sich gar nicht erst blicken ließen? Schiedlich-friedlich saßen zig Anhänger des TSV bei einem oder mehreren gemütlichen Bier zusammen im Wienerwald. Hooligans? Fehlanzeige. Aber Hauptsache man hat sich mal fix was aus den Fingern gesaugt was ins Konzept der angeblichen "neuen Dimension der Gewalt" passt. Und das wichtigste kommt natürlich zum Schluss:
Es bleibt aber das generelle Problem Grünwalder Stadion
Hm, zählen wir doch mal die einzelnen Punkte aus diesem wie auch den vorherigen Beiträgen auf:
- Mannheimer Fanbus wird direkt am Fantreff vorbeigeführt statt über Ausweichroute
- Fans werden direkt in Sichtweite des Busses zusammengetrieben
- im Stadion stehen die Polizisten in der vollkommen falschen Ecke
- die Blocksperre für die Stehhalle wird "vergessen"
- Einsatz der Polizei außerhalb des Stadions absolut chaotisch, Fans werden von einem Eck ins nächste getrieben
Aber Hauptsache erstmal auf ein Bauwerk eingedroschen welches für die Dummheit derjenigen die auf Gewalt aus sind und die absoluten Fehlplanungen der Polizei nicht das geringste kann.....
Mannheimspiel - das Nachspiel I
Sodele, es brennt mir unter den Fingernägeln jetzt doch noch etwas zu schreiben zum gestrigen Spiel der TSV-Amas gegen Waldhof Mannheim. Die Medienberichterstattung zwingt einen ja gerade dazu, denn diese ist wirklich unter aller Sau. Ich picke mir mal zwei durchaus bezeichnende Beispiele heraus und beginne mit einer Zeitung welche eigentlich noch zu den qualitativ hochwertigen gehört im Münchner Raum. Eigentlich.....Los gehts also mit dem Bericht der Süddeutschen Zeitung . Wie es sich gehört wird natürlich mit einem effekthaschenden Aufmacher geworben und zwar
Keilerei nach Fußballspiel
"Neue Dimension der Gewalt"
Schön wenn man dies 1:1 aus dem Polizeibericht herauskopieren kann, erspart lästige Recherche sowas. Wie bereits im vorherigen Beitrag von mir berichtet kam es eben nicht zu Keilereien, von einer neuen Dimension der Gewalt ganz zu schweigen. Sicherlich musste die Polizei die Fans trennen, da es sonst unter den üblichen Verdächtigen wirklich noch zu Schlägereien gekommen wäre. Aber wo sich da die sogenannte "Neue Dimension der Gewalt" verbirgt, ist mir vollkommen schleierhaft. Weiter gehts:
Mehrere hundert Fußballfans haben sich am Samstagnachmittag eine Schlägerei mit der Polizei geliefert.
Aha. Dank des absolut unkoordinierten und chaotischen Auftretens der Polizei kam es außerhalb des Stadions zu Laufereien. Die Polizei trieb die Fans von einem Eck ins andere, anstatt sie einzukesseln oder ins Stadion zurückzutreiben und die - übersehene? - Blocksperre nachzuholen.
Mehrere Beamte wurden verletzt.
Die Art der Verletzungen würde mich wirklich einmal interessieren. Verharmlosen will ich hier beileibe nichts, aber wenn bereits anderweitig von Sachschäden die Rede war und diese sich als abgebrochener Scheibenwischer herausstellen, ist nachfragen doch wohl erlaubt.
Die Polizei sprach von einer "neuen Dimension der Gewalt".
Danke für die Quellenangabe. Wenn also bei einem Fußballspiel es ähnlich viele Verletzte gibt wie bspw. jedes normale Wochenende in einem der größten Partyareale der Stadt, der Kultfabrik, spricht man also von einer "neuen Dimension der Gewalt".
Eine Schlägerei im Stadion habe man nur "durch massiven Polizeieinsatz" abwenden können, resümierte Polizeisprecher Dieter Gröbner am Sonntag.
Ja, zum Glück hat die Polizei ein Aufeinandertreffen der Fans verhindert, aber kein Wort von den organisatorischen Fehlern mit denen die Polizei sich selbst das Leben schwer gemacht hat. Wieso zum Beispiel standen zwischen Ostkurve und Haupttribüne, wo sich ein hoher Zaun befindet, mehr Polizisten als in den abgesperrten Blöcken der Ostkurve?
Provoziert haben aus Polizeisicht vor allem die Löwen-Fans. Bereits eine Viertelstunde vor Spielende hätten rund 300 gewaltbereite TSV-Anhänger das Stadion verlassen, "offensichtlich, um sich davor zu positionieren", so Gröbner. "Man sieht: Es ging ihnen nicht um das Spiel, sondern um Gewalt."
Die bereits im vorigen Bericht von mir angesprochenen sich auf der linken Seite der Stehhalle befindlichen Besucher waren meist nicht aus dem Umfeld des TSV sondern eher von anderen Vereinen was man aus deren Fangesängen auch deutlich herausgehört hat. Szenekundige Beamte sollten das wissen, Reporter welche sich vor Ort befinden hätten dies auch bemerkt. Wenn nicht, so hilft ein längst in Vergessenheit geratenes Stilmittel der Journalistentätigkeit: die Recherche. Auch darf hier die Frage gestellt, nein muss sogar gestellt werden, warum keine Blocksperre über die Stehhalle verhängt wurde.
So sei etwa ein Bus mit Mannheimer Fans vor dem Löwen-Treffpunkt beim Wienerwald am Stadion mit Flaschen beworfen worden.
Interessant wie sich eine geworfene Flasche - verwerflich genug - blitzeschnelle vermehrt. Auch hier zwei Fragen zum Organisatorischen: Warum wurde der Bus direkt am Fantreff vorbeigeführt und nicht über eine Ausweichroute? Und warum wurden die Fans vorher an genau diesem Punkt quasi zusammengetrieben von der Polizei?
Auch sein Kollege von 1860 beschwichtigt. "Wir hatten vor dem Spiel große Bedenken, wie sich die Mannheimer Fans verhalten würden", sagt Toni Sontheimer.
In diesem Absatz möchte die SZ Bezug nehmen auf die Fanbeauftragten. Das die SZ es in ihrer tollten Recherchearbeit nicht schafft Fanbeauftragten und Sicherheitsbeauftragten beim TSV auseinanderzuhalten ist schon mehr als bezeichnend. Fanbeauftragter beim TSV ist ein gewisser Axel Dubelowski.
Allerdings sei die Polizei sehr gut vorbereitet gewesen und habe das verhindern können. Überhaupt stellt er den Sicherheitskräften ein gutes Zeugnis aus. "Gerade im Umfeld des Stadions ist es schwierig, die Übersicht zu behalten und die Sicherheit der Fans zu gewährleisten."
Organisatorische Mängel gab es zuhauf. Da wäre der absolut planlose Einsatz innerhalb des Stadions, in dem die Polizei im falschen Eck stand ebenso wie der chaotische Einsatz außerhalb. Mit etwas mehr Planung bzw. Organisation wäre es ein leichtes innerhalb des Grünwalder Stadions wie auch außerhalb für eine effektive Fantrennung zu sorgen. Wie man nach diesem Einsatz der Polizei ein gutes Zeugnis ausstellen kann ist mir absolut schleierhaft. Nun, der Süddeutschen Zeitung gehört hierfür mit Sicherheit kein gutes Zeugnis ausgestellt. Weiter gehts in Teil II mit einem Krawallblatt aus München.
Keilerei nach Fußballspiel
"Neue Dimension der Gewalt"
Schön wenn man dies 1:1 aus dem Polizeibericht herauskopieren kann, erspart lästige Recherche sowas. Wie bereits im vorherigen Beitrag von mir berichtet kam es eben nicht zu Keilereien, von einer neuen Dimension der Gewalt ganz zu schweigen. Sicherlich musste die Polizei die Fans trennen, da es sonst unter den üblichen Verdächtigen wirklich noch zu Schlägereien gekommen wäre. Aber wo sich da die sogenannte "Neue Dimension der Gewalt" verbirgt, ist mir vollkommen schleierhaft. Weiter gehts:
Mehrere hundert Fußballfans haben sich am Samstagnachmittag eine Schlägerei mit der Polizei geliefert.
Aha. Dank des absolut unkoordinierten und chaotischen Auftretens der Polizei kam es außerhalb des Stadions zu Laufereien. Die Polizei trieb die Fans von einem Eck ins andere, anstatt sie einzukesseln oder ins Stadion zurückzutreiben und die - übersehene? - Blocksperre nachzuholen.
Mehrere Beamte wurden verletzt.
Die Art der Verletzungen würde mich wirklich einmal interessieren. Verharmlosen will ich hier beileibe nichts, aber wenn bereits anderweitig von Sachschäden die Rede war und diese sich als abgebrochener Scheibenwischer herausstellen, ist nachfragen doch wohl erlaubt.
Die Polizei sprach von einer "neuen Dimension der Gewalt".
Danke für die Quellenangabe. Wenn also bei einem Fußballspiel es ähnlich viele Verletzte gibt wie bspw. jedes normale Wochenende in einem der größten Partyareale der Stadt, der Kultfabrik, spricht man also von einer "neuen Dimension der Gewalt".
Eine Schlägerei im Stadion habe man nur "durch massiven Polizeieinsatz" abwenden können, resümierte Polizeisprecher Dieter Gröbner am Sonntag.
Ja, zum Glück hat die Polizei ein Aufeinandertreffen der Fans verhindert, aber kein Wort von den organisatorischen Fehlern mit denen die Polizei sich selbst das Leben schwer gemacht hat. Wieso zum Beispiel standen zwischen Ostkurve und Haupttribüne, wo sich ein hoher Zaun befindet, mehr Polizisten als in den abgesperrten Blöcken der Ostkurve?
Provoziert haben aus Polizeisicht vor allem die Löwen-Fans. Bereits eine Viertelstunde vor Spielende hätten rund 300 gewaltbereite TSV-Anhänger das Stadion verlassen, "offensichtlich, um sich davor zu positionieren", so Gröbner. "Man sieht: Es ging ihnen nicht um das Spiel, sondern um Gewalt."
Die bereits im vorigen Bericht von mir angesprochenen sich auf der linken Seite der Stehhalle befindlichen Besucher waren meist nicht aus dem Umfeld des TSV sondern eher von anderen Vereinen was man aus deren Fangesängen auch deutlich herausgehört hat. Szenekundige Beamte sollten das wissen, Reporter welche sich vor Ort befinden hätten dies auch bemerkt. Wenn nicht, so hilft ein längst in Vergessenheit geratenes Stilmittel der Journalistentätigkeit: die Recherche. Auch darf hier die Frage gestellt, nein muss sogar gestellt werden, warum keine Blocksperre über die Stehhalle verhängt wurde.
So sei etwa ein Bus mit Mannheimer Fans vor dem Löwen-Treffpunkt beim Wienerwald am Stadion mit Flaschen beworfen worden.
Interessant wie sich eine geworfene Flasche - verwerflich genug - blitzeschnelle vermehrt. Auch hier zwei Fragen zum Organisatorischen: Warum wurde der Bus direkt am Fantreff vorbeigeführt und nicht über eine Ausweichroute? Und warum wurden die Fans vorher an genau diesem Punkt quasi zusammengetrieben von der Polizei?
Auch sein Kollege von 1860 beschwichtigt. "Wir hatten vor dem Spiel große Bedenken, wie sich die Mannheimer Fans verhalten würden", sagt Toni Sontheimer.
In diesem Absatz möchte die SZ Bezug nehmen auf die Fanbeauftragten. Das die SZ es in ihrer tollten Recherchearbeit nicht schafft Fanbeauftragten und Sicherheitsbeauftragten beim TSV auseinanderzuhalten ist schon mehr als bezeichnend. Fanbeauftragter beim TSV ist ein gewisser Axel Dubelowski.
Allerdings sei die Polizei sehr gut vorbereitet gewesen und habe das verhindern können. Überhaupt stellt er den Sicherheitskräften ein gutes Zeugnis aus. "Gerade im Umfeld des Stadions ist es schwierig, die Übersicht zu behalten und die Sicherheit der Fans zu gewährleisten."
Organisatorische Mängel gab es zuhauf. Da wäre der absolut planlose Einsatz innerhalb des Stadions, in dem die Polizei im falschen Eck stand ebenso wie der chaotische Einsatz außerhalb. Mit etwas mehr Planung bzw. Organisation wäre es ein leichtes innerhalb des Grünwalder Stadions wie auch außerhalb für eine effektive Fantrennung zu sorgen. Wie man nach diesem Einsatz der Polizei ein gutes Zeugnis ausstellen kann ist mir absolut schleierhaft. Nun, der Süddeutschen Zeitung gehört hierfür mit Sicherheit kein gutes Zeugnis ausgestellt. Weiter gehts in Teil II mit einem Krawallblatt aus München.
60 Amas gegen Waldhof Mannheim
Kurz vor der Winterpause stand also am gestrigen Samstag das erste Spiel der Rückrunde an. Die Amateure des TSV gegen Waldhof Mannheim. Mannheim....da war doch was. Genau, erst kürzlich rettete eine Finanzspritze eines Mäzens den Verein. Und im Hinspiel, am ersten Spieltag der Regionalliga Süd kam es zu Ausschreitungen.
Nicht nur das Raketen aufs Spielfeld flogen, nein, dank unzureichendem Aufgebot an Ordnern und Polizei wurde der Gästeblock von den Mannheimern gestürmt. Nach einem kleinen sportlichen Fehlstart gings für die Mannheimer bergauf, auch wenn gegen Eintracht Bamberg ein empfindlicher Rückschlag verbucht wurde. Auch für die Minilöwen gings nach Fehlstart bergauf. Fünf Siege infolge standen zubuche.
Es durfte also ein heißer Tanz erwartet werden, auf dem Spielfeld wie leider auch außerhalb. Erstaunlich wenig Polizei war jedoch etwa zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn in Stadionnähe anzutreffen. Nur von wenigen Grüngekleideten beobachtet gings vorher erstmal in den üblichen Fantreff, um ein bis zwei Bierchen in geselliger Runde zu zischen. Der Wienerwald vis-a-vis der Stehhalle des altehrwürdigen Grünwalder Stadions füllte sich recht fix, bis hin zur Überfüllung. Um das Chaos komplett zu machen fiel noch das Licht auf dem Herrenklo aus und es stand auch gut unter Wasser dank Verstopfung. Nach kurzem Abstecher gen Burgerbrater nebenan wollte man sich dann durch die Fanmassen gen Stadion begeben, kam aber nicht weit da mittlerweile ordentlich Polizei aufmarschiert war und den Weg versperrte. Ein Fanbus aus Mannheim sollte die Straße kreuzen und wurde zur Begrüßung gleich mal mit einer Bierflasche beworfen. Doofe Aktion natürlich, zu Schaden kam zum Glück niemand.
Bereits vorm Stadion, wie auch in der Stehhalle selbst fiel einem doch auf das einige anwesend waren die man sonst nicht sieht bei "normalen" Amaspielen im Sechzger. Das einige Erlebnisorientierte anwesend sein dürften war vorher schon klar, die Masse überraschte dann doch ein wenig. Die gesamte linke Seite der Stehhalle, also die den Gästefans zugewandte Seite, wurde von diesen eingenommen. Auch bei den Fangesängen die aus diesem Eck angestimmt wurden, war ersichtlich das es sich nicht gerade um Leut mit Bezug zum TSV handelt. Nun, bei sehr guter Stimmung begann das Spiel recht zerfahren. quasi aus dem nichts fiel der Führungstreffer für die Mannheimer, wütende Angriffe der Junglöwen waren die Antwort darauf. Dank mangelnder Chancenauswertung sprang jedoch vor der Pause lediglich der Ausgleichstreffer dabei heraus, und so gings mit einem für die Gäste etwas schmeichelhaften Unentschieden in die Halbzeitpause.
Druck- und schwungvoller kamen die Mannheimer aus der Kabine, und nicht ganz unverdient fiel daher das 1:2. Der Schiri zeigte in Halbzeit zwei eine mehr als fragwürdige Berufsauffassung und verpfiff das Spiel dann leider komplett. Die gelb-rote Karte für die Junglöwen war ein schlechter Scherz, dem 1:3 für die Mannheimer ging ein ganz klares Foul voraus, ein Elfmeter wurde nicht gegeben.......Wacker kämpfende Löwen wurden so bestraft. Mittlerweile war das Spiel aber leider zur Nebensache geworden. Der Mannheimblock hatte sich erst im Laufe der ersten Halbzeit gefüllt, mittlerweile waren ca. 250-300 anwesend. Diese ließen es sich nicht nehmen zu provozieren. Der gelegte Bengalo war da noch recht harmlos, das eingedrückte Tor des Blocks Richtung Stehhalle dagegen nicht. Die Erlebnisorientierten Besucher auf der linken Seite der Stehhalle ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen und stürmten erstmal die abgesperrten Blocks Richtung Gästeblock. Die Polize welche sich bis dahin eher im Hintergrund gehalten hatte ging dazwischen und trieb die Masse wieder zurück. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Orskurve versammelt war als zwischen Ostkurve und Stehhalle jedoch bleibt ebenso ein Rätsel wie die Entscheidung weiterhin keine Blocksperre über die Stehhalle zu verhängen.
So strömten die von der Polizei zurückgetriebenen raus aus dem Stadion und über die Grünwalder Straße Richtung Gästeblock. Auch dort stellte sich ihnen die Polizei in den Weg, allein, besonders planvoll wirkte das ganze nicht. Mittlerweile war das Spiel nach kurzer Unterbrechung wieder angepfiffen worden und auch das 1:4 gefallen, womit klar war das die Löwen heute deutlich unter Wert geschlagen werden. Vielen Fans in der Stehhalle wurde die Atmosphäre dann doch etwas zu ungemütlich, es begann brenzlig zu werden. Aus dem Grund verließen sie in Scharen die Haupttribüne um sich auf den Heimweg, oder wie ich gen Stadionwirtschaft zu begeben. Also raus aus dem Stadion und erstmal neugierig Richtung Gästekurve geschaut. Aus dieser Richtung wurden einem die Fans von der Polizei in einer wahren Treibjagd schon entgegengetrieben. War diese Treibjagd nötig oder hätte eine einfache Absperrung auch genügt?! Nun, weiter gings also ums Stadion rundum, die Stadionwirtschaft befindet sich ja unter der Haupttribüne.
Massen an Fans und Erlebnisorientierter hatten dummerweise die selbe Idee und so glich das ganze eher einer Völkerwanderung. Einige jedoch wollten auf diesem Weg zur Gästekurve gelangen, jedoch war die Volkmerstraße hinter der Haupttribüne abgesperrt. Eine kurze Diskussion mit einem Ordner welcher den Weg zur Stadionwirtschaft ebenfalls nicht freigeben wollte ergab die Info das wir doch den Candidberg hinunter laufen sollten und so heimwärts. Doch wir ließen glücklicherweise nicht locker, denn auf einmal stürmte die Polizei das Areal und trieben alle die den Candidberg hinunterwollten mit Knüppeln wieder zurück in Richtung Stehhalle. Unsereins stand staunend etwas abseits und registrierte nur mit halbem Ohr das einer aus unserer Gruppe mittlerweile den Ordner quasi totgequatscht hatte und wir durch die Westkurve zur Stawi durften. Dort wurde dann der Abend noch in geselliger kleiner Runde ausklingen lassen, nicht jeder hatte das Glück es bis dorthin zu schaffen.
Das die Geschehnisse rund ums Grünwalder Stadion mal wieder die vereinigte Pressemeute auf den Plan rufen würde war klar, allein die Art der Berichterstattung spottet mal wieder jeglicher Beschreibung. Nahezu gleichlautende Berichte gabs von BR-online , kicker sowie der Abendzeitung. Letztere übrigens mit einem bezeichnenden Bild zum Artikel. Die Choreo stammt von der hier schon oft besprochenen Aktion Aktion XX-Tausend als 12000 Fans friedlich bei einem Spiel ein Zeichen für den Erhalt des Grünwalder Stadions setzten. Wenn man jedoch glaubt es geht in der Bebilderung eines Artikels nicht dümmer, kommt RP-Online daher. Zuverlässig doof eben. Kleiner Hinweis: Welcher der beiden beteiligten Vereine hat die Farbkombination gelb-schwarz? Stimmungsmache pur eben.
Aber nicht nur die Bebilderung gibt Anlass zur Kritik, sondern auch die Berichterstattung an sich, soweit man da von 1:1 kopierten Polizeiberichten überhaupt davon sprechen kann. Ja, es kam zum Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Fans und auch zu regelrechten Jagdszenen. Ja, es waren leider einige nicht wegen des Spiels anwesend sondern wegen der Hoffnung auf eine sogenannte dritte Halbzeit. Und, ja, das Verhalten derer die provozierten wie auch derjenigen welche versuchten zum Gästeblock zu gelangen gehört aufs schärfste verurteilt. Aber warum wird nun wieder suggeriert dass das Stadion an sich unsicher ist? Warum wird nicht auf die organisatorischen Fehler eingegangen? Eine Blocksperre zur zweiten Halbzeit für die gesamte Stehhalle und ein Polizeiaufgebot in den abgesperrten Blocks der Ostkurve hätte schon im Vorfeld einiges verhindert. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Ostkurve als zwischen Ostkurve und Stehhalle steht bleibt ein ebensolches Rätsel wie die planlose Jagd auf die Fans die zur Gästekurve wollten.
Die Polizei, sonst eigentlich erprobt darin Fans einzukesseln und sicher für Fans und Außenstehende an einen anderen Ort zu geleiten, beschäftigte sich lieber damit das bereits erwähnte Katz- und Mausspiel zu spielen und die Fans von einem Eck ins nächste zu jagen. Und auch das Thema Fantrennung findet kaum Beachtung in den nur auf reißerische Meldungen bedachten Medien. Eine Fantrennung, geschickter organisiert als gestern natürlich, ist im Grünwalder Stadion auf jeden Fall effektiver möglich als beispielsweise in der Allianz Arena auf dem Müllberg zu Fröttmaning. Dort müssen ALLE Fans an den Auswärtsbussen vorbei, und zusätzlich ALLE Fans die selbe U-Bahnlinie benutzen. Nahezu unmöglich ist es dort die Fans zu trennen und Raufereien bereits im Vorfeld auszuschließen. Um so erstaunlicher ist es jedoch das Vorfälle wie nach den Spielen gegen Augsburg oder Nürnberg ebenso wenig Beachtung in den Medien finden wie die Vorfälle nach dem Spiel des Lokalrivalen aus der Seitenstraße gegen Hoffenheim.
Nun, zusammengefasst bleibt zu sagen das sich einige Fans wie erwartet nicht mit Ruhm bekleckert haben und leider zeigen "mussten" das bei einem Besuch eines Fußballspiels das Spiel an sich für sie zur absoluten Nebensache gehört. Darüber hinaus hat die Einsatzleitung der Polizei mal wieder versagt, und auch die Koordination rund ums Stadion von Vereinsseite Schwächen gezeigt. Und dem ganzen die Krone aufgesetzt haben wieder einmal die Printmedien aus dem Hause Schreihals und Co., welche strikt tendenziöser Berichterstattung ohne eigene Recherche natürlich nicht abgeneigt sind. Da bin ich doch mal gespannt wie vermeintlich seröse Blätter am Montag darüber berichten werden.....
Nicht nur das Raketen aufs Spielfeld flogen, nein, dank unzureichendem Aufgebot an Ordnern und Polizei wurde der Gästeblock von den Mannheimern gestürmt. Nach einem kleinen sportlichen Fehlstart gings für die Mannheimer bergauf, auch wenn gegen Eintracht Bamberg ein empfindlicher Rückschlag verbucht wurde. Auch für die Minilöwen gings nach Fehlstart bergauf. Fünf Siege infolge standen zubuche.
Es durfte also ein heißer Tanz erwartet werden, auf dem Spielfeld wie leider auch außerhalb. Erstaunlich wenig Polizei war jedoch etwa zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn in Stadionnähe anzutreffen. Nur von wenigen Grüngekleideten beobachtet gings vorher erstmal in den üblichen Fantreff, um ein bis zwei Bierchen in geselliger Runde zu zischen. Der Wienerwald vis-a-vis der Stehhalle des altehrwürdigen Grünwalder Stadions füllte sich recht fix, bis hin zur Überfüllung. Um das Chaos komplett zu machen fiel noch das Licht auf dem Herrenklo aus und es stand auch gut unter Wasser dank Verstopfung. Nach kurzem Abstecher gen Burgerbrater nebenan wollte man sich dann durch die Fanmassen gen Stadion begeben, kam aber nicht weit da mittlerweile ordentlich Polizei aufmarschiert war und den Weg versperrte. Ein Fanbus aus Mannheim sollte die Straße kreuzen und wurde zur Begrüßung gleich mal mit einer Bierflasche beworfen. Doofe Aktion natürlich, zu Schaden kam zum Glück niemand.
Bereits vorm Stadion, wie auch in der Stehhalle selbst fiel einem doch auf das einige anwesend waren die man sonst nicht sieht bei "normalen" Amaspielen im Sechzger. Das einige Erlebnisorientierte anwesend sein dürften war vorher schon klar, die Masse überraschte dann doch ein wenig. Die gesamte linke Seite der Stehhalle, also die den Gästefans zugewandte Seite, wurde von diesen eingenommen. Auch bei den Fangesängen die aus diesem Eck angestimmt wurden, war ersichtlich das es sich nicht gerade um Leut mit Bezug zum TSV handelt. Nun, bei sehr guter Stimmung begann das Spiel recht zerfahren. quasi aus dem nichts fiel der Führungstreffer für die Mannheimer, wütende Angriffe der Junglöwen waren die Antwort darauf. Dank mangelnder Chancenauswertung sprang jedoch vor der Pause lediglich der Ausgleichstreffer dabei heraus, und so gings mit einem für die Gäste etwas schmeichelhaften Unentschieden in die Halbzeitpause.
Druck- und schwungvoller kamen die Mannheimer aus der Kabine, und nicht ganz unverdient fiel daher das 1:2. Der Schiri zeigte in Halbzeit zwei eine mehr als fragwürdige Berufsauffassung und verpfiff das Spiel dann leider komplett. Die gelb-rote Karte für die Junglöwen war ein schlechter Scherz, dem 1:3 für die Mannheimer ging ein ganz klares Foul voraus, ein Elfmeter wurde nicht gegeben.......Wacker kämpfende Löwen wurden so bestraft. Mittlerweile war das Spiel aber leider zur Nebensache geworden. Der Mannheimblock hatte sich erst im Laufe der ersten Halbzeit gefüllt, mittlerweile waren ca. 250-300 anwesend. Diese ließen es sich nicht nehmen zu provozieren. Der gelegte Bengalo war da noch recht harmlos, das eingedrückte Tor des Blocks Richtung Stehhalle dagegen nicht. Die Erlebnisorientierten Besucher auf der linken Seite der Stehhalle ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen und stürmten erstmal die abgesperrten Blocks Richtung Gästeblock. Die Polize welche sich bis dahin eher im Hintergrund gehalten hatte ging dazwischen und trieb die Masse wieder zurück. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Orskurve versammelt war als zwischen Ostkurve und Stehhalle jedoch bleibt ebenso ein Rätsel wie die Entscheidung weiterhin keine Blocksperre über die Stehhalle zu verhängen.
So strömten die von der Polizei zurückgetriebenen raus aus dem Stadion und über die Grünwalder Straße Richtung Gästeblock. Auch dort stellte sich ihnen die Polizei in den Weg, allein, besonders planvoll wirkte das ganze nicht. Mittlerweile war das Spiel nach kurzer Unterbrechung wieder angepfiffen worden und auch das 1:4 gefallen, womit klar war das die Löwen heute deutlich unter Wert geschlagen werden. Vielen Fans in der Stehhalle wurde die Atmosphäre dann doch etwas zu ungemütlich, es begann brenzlig zu werden. Aus dem Grund verließen sie in Scharen die Haupttribüne um sich auf den Heimweg, oder wie ich gen Stadionwirtschaft zu begeben. Also raus aus dem Stadion und erstmal neugierig Richtung Gästekurve geschaut. Aus dieser Richtung wurden einem die Fans von der Polizei in einer wahren Treibjagd schon entgegengetrieben. War diese Treibjagd nötig oder hätte eine einfache Absperrung auch genügt?! Nun, weiter gings also ums Stadion rundum, die Stadionwirtschaft befindet sich ja unter der Haupttribüne.
Massen an Fans und Erlebnisorientierter hatten dummerweise die selbe Idee und so glich das ganze eher einer Völkerwanderung. Einige jedoch wollten auf diesem Weg zur Gästekurve gelangen, jedoch war die Volkmerstraße hinter der Haupttribüne abgesperrt. Eine kurze Diskussion mit einem Ordner welcher den Weg zur Stadionwirtschaft ebenfalls nicht freigeben wollte ergab die Info das wir doch den Candidberg hinunter laufen sollten und so heimwärts. Doch wir ließen glücklicherweise nicht locker, denn auf einmal stürmte die Polizei das Areal und trieben alle die den Candidberg hinunterwollten mit Knüppeln wieder zurück in Richtung Stehhalle. Unsereins stand staunend etwas abseits und registrierte nur mit halbem Ohr das einer aus unserer Gruppe mittlerweile den Ordner quasi totgequatscht hatte und wir durch die Westkurve zur Stawi durften. Dort wurde dann der Abend noch in geselliger kleiner Runde ausklingen lassen, nicht jeder hatte das Glück es bis dorthin zu schaffen.
Das die Geschehnisse rund ums Grünwalder Stadion mal wieder die vereinigte Pressemeute auf den Plan rufen würde war klar, allein die Art der Berichterstattung spottet mal wieder jeglicher Beschreibung. Nahezu gleichlautende Berichte gabs von BR-online , kicker sowie der Abendzeitung. Letztere übrigens mit einem bezeichnenden Bild zum Artikel. Die Choreo stammt von der hier schon oft besprochenen Aktion Aktion XX-Tausend als 12000 Fans friedlich bei einem Spiel ein Zeichen für den Erhalt des Grünwalder Stadions setzten. Wenn man jedoch glaubt es geht in der Bebilderung eines Artikels nicht dümmer, kommt RP-Online daher. Zuverlässig doof eben. Kleiner Hinweis: Welcher der beiden beteiligten Vereine hat die Farbkombination gelb-schwarz? Stimmungsmache pur eben.
Aber nicht nur die Bebilderung gibt Anlass zur Kritik, sondern auch die Berichterstattung an sich, soweit man da von 1:1 kopierten Polizeiberichten überhaupt davon sprechen kann. Ja, es kam zum Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Fans und auch zu regelrechten Jagdszenen. Ja, es waren leider einige nicht wegen des Spiels anwesend sondern wegen der Hoffnung auf eine sogenannte dritte Halbzeit. Und, ja, das Verhalten derer die provozierten wie auch derjenigen welche versuchten zum Gästeblock zu gelangen gehört aufs schärfste verurteilt. Aber warum wird nun wieder suggeriert dass das Stadion an sich unsicher ist? Warum wird nicht auf die organisatorischen Fehler eingegangen? Eine Blocksperre zur zweiten Halbzeit für die gesamte Stehhalle und ein Polizeiaufgebot in den abgesperrten Blocks der Ostkurve hätte schon im Vorfeld einiges verhindert. Warum mehr Polizei zwischen Haupttribüne und Ostkurve als zwischen Ostkurve und Stehhalle steht bleibt ein ebensolches Rätsel wie die planlose Jagd auf die Fans die zur Gästekurve wollten.
Die Polizei, sonst eigentlich erprobt darin Fans einzukesseln und sicher für Fans und Außenstehende an einen anderen Ort zu geleiten, beschäftigte sich lieber damit das bereits erwähnte Katz- und Mausspiel zu spielen und die Fans von einem Eck ins nächste zu jagen. Und auch das Thema Fantrennung findet kaum Beachtung in den nur auf reißerische Meldungen bedachten Medien. Eine Fantrennung, geschickter organisiert als gestern natürlich, ist im Grünwalder Stadion auf jeden Fall effektiver möglich als beispielsweise in der Allianz Arena auf dem Müllberg zu Fröttmaning. Dort müssen ALLE Fans an den Auswärtsbussen vorbei, und zusätzlich ALLE Fans die selbe U-Bahnlinie benutzen. Nahezu unmöglich ist es dort die Fans zu trennen und Raufereien bereits im Vorfeld auszuschließen. Um so erstaunlicher ist es jedoch das Vorfälle wie nach den Spielen gegen Augsburg oder Nürnberg ebenso wenig Beachtung in den Medien finden wie die Vorfälle nach dem Spiel des Lokalrivalen aus der Seitenstraße gegen Hoffenheim.
Nun, zusammengefasst bleibt zu sagen das sich einige Fans wie erwartet nicht mit Ruhm bekleckert haben und leider zeigen "mussten" das bei einem Besuch eines Fußballspiels das Spiel an sich für sie zur absoluten Nebensache gehört. Darüber hinaus hat die Einsatzleitung der Polizei mal wieder versagt, und auch die Koordination rund ums Stadion von Vereinsseite Schwächen gezeigt. Und dem ganzen die Krone aufgesetzt haben wieder einmal die Printmedien aus dem Hause Schreihals und Co., welche strikt tendenziöser Berichterstattung ohne eigene Recherche natürlich nicht abgeneigt sind. Da bin ich doch mal gespannt wie vermeintlich seröse Blätter am Montag darüber berichten werden.....
Freitag, 19. Dezember 2008
Raus aus der Arena
Und wieder einmal ein deutlicher Hinweis an den bestentollstenspitzesten Manager den wo gibt. Kaum bin ich ausnahmsweise mal nicht im Stadion, musste am Mittwoch während des Spiels TSV 1860 II vs. Fürth II zu einer Weihnachtsfeier, wird so eine Aktion gestartet *grummel* Übrigens gabs einen 1:0-Sieg durch Eigentor. Achja, Werbung gefällig? Bitteschön
Montag, 15. Dezember 2008
Hinrundenabschluss gegen den "Club"
Und wieder mal ein mediengehyptes "Derby", hurra. Der 17. Spieltag der Zweiten Liga stand auf dem Programm am gestrigen Tag, und damit der Abschluss einer im grunde genommen durchwachsenen Vorrunde. Erwartet wurde ein waschechter Traditionsverein, ein Verein der es geschafft hat als Meister abzusteigen, ein Verein der es geschafft hat als Pokalsieger abzusteigen, der Träger des inoffiziellen Titels Rekordabsteiger, sprich: der 1. FC Nürnberg. . Mit starkem Zuschauerzuspruch durfte gerechnet werden und die Arena zu Fröttmaning das erste Mal diese Saison so richtig voll werden. Zusätzlich noch natürlich ein sportlich mehr als anspruchsvoller Gegner welcher sich nach arg verkorkstem Start in die Saison gefangen hatte und sich langsam aber stetig in der Tabelle heraufzuhangeln begann.
Die Entwicklungen der letzten Wochen, über die unter anderem hier bereits kurz berichtet wurde, sorgten jedoch dafür das es für den ein oder anderen Fan doch wichtigeres gab als dieses Spiel. Ein einzelnes Spiel mag verloren gehen können, etwas das man kurzfristig wieder "gutmachen" kann, aber die extremen strukturellen Probleme im Verein werden immer mehr bewusst und lassen kurzfristige Erfolge oder Misserfolge in den Hintergrund rücken. Und so trafen sich Löwen aus so gut wie allen Gruppierungen um aktiv tätig zu werden und der Vereinsführung zu zeigen das man eben nicht zu einer "Splittergruppe" gehört. So nannte der Manager Stefan Reuter erst kürzlich diejenigen welche immer wieder bang fragen wie mit dem strukturellen Minus des TSV umzugehen ist und welche auf einen der größten Posten hinweisen welcher fast alleinverantwortlich für das Minus steht - die Arena-Verträge - eine "Splittergruppe". Warum immer wieder aufs heftigste von dem Thema abgelenkt wird von der Vereinsführung, und teils sogar bewusst Falschmeldungen verbreitet werden - Zitat Stefan Reuter bei Premiere "Das Grünwalder Stadion darf nicht umgebaut und nicht saniert werden. Das sind die Auflagen. Wir müssten also im Grünwalder Stadion spielen wie es jetzt ist" - wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Nichtsdestotrotz wurde also fleißig gewerkelt bis in die Abendstunden des Tages vor dem Spiel.
Der Sonntag selbst begann knackig kalt am Streetworkbus bei einem Guten-Morgen-Bier und letzten Besprechungen vor dem Spiel. Kurz nach 12.00 Uhr dann gings ab ins Stadion welches sich bereits zu dem Zeitpunkt sehr gut zu füllen begann. Wie zu erwarten, waren die Nürnbergfans auch numerisch in der Überzahl an diesem Tag. Über 100 Busse begaben sich auf den Weg von Franken nach Oberbayern. Die ersten Schreiduelle wurden ausgetragen und die Choreo verteilt. Unmengen an Doppelhaltern und Schals wurden verteilt und mehrere Spruchbänder und Plakate platziert. Erstaunlicherweise gab es von Vereinsseite eine Genehmigung für dieses Zeichen gegen den Arenawahnsinn. Man wolle eben die freie Meinungsäußerung innerhalb des Vereins nicht unterdrücken, so der Kommentar zu dieser Angelegenheit. Ganz neue und ungewohnte Töne beim TSV. Kurz also vor dem Spiel noch mit den Ordnern am Zaun abgesprochen wie die Aktionen ablaufen sollen und schon konnte es losgehen. Punkt 14.00 Uhr als die Spieler einliefen wurde also im Süden ein Transparent entrollt auf dem riesig "Hoam nach Giesing" zu lesen war. Im Norden gab es ein riesen Plakat zu sehen auf dem die Arena in rot abgebildet war und zwei blaue Piktogrammännchen welche an einem Schild "letzte Ausfahrt Giesing" vorbeilaufend zum Grünwalder Stadion laufen. Zusätzlich wurden noch Doppelhalter mit "Scheiss Arena", ""Raus aus der Arena" und "Heim nach Giesing" hochgehalten ebenso wie Schals mit der Aufschrift "Hoam nach Giasing".
Warum es hier grad keine verlinkten Bilder zu diesen Aktionen gibt ist auch schnell erklärt: Von den Medien welche dieses Thema erst meinten puschen zu müssen wurde heute die Sache einhelllig nahezu totgeschwiegen. Aber wenn die Medien schon auf ganzer Linie versagen, muss halt der Fan aushelfen. Und bitteschön . Einen Eindruck über einen Großteil der Aktionen kann man sich auf diesen Bildern verschaffen. Die "Raus aus der Arena"-Gesänge wurden leider von Anpfiff wie auch infernalischem Lärm der Clubfans erstickt. Pünktlich zum Anpfiff machten diese sich bemerkbar und zeigten in der ersten Halbzeit einen mehr als beeindruckenden Support. Die Mannschaft dankte es ihnen mit einer guten Leistung und folgerichtig ging Nürnberg gegen behäbige Löwen mit 0:1 in Führung. Wäre man nicht so fahrlässig mit den Chancen umgegangen hätte es leicht schon 0:2 oder 0:3 stehen können. Anmerken sollte man allerdings das von den 57200 Zuschauern mehr als die Hälfte aus dem Frankenland kamen. Die Nürnbergfans zeigten sich kreativer und aktiver, und selbst ein alter Raveklassiker wurde verwurstet. Alles in allem supportmäßig schon sehr fein und absolut Erstligareif.
In der Halbzeitpause gings dann erstmal in den Mittelrang über Block 113 um dort ein Plakat mit der Aufschrift "Raus aus der Arena" aufzuhängen. Nebenbei bemerkt saßen in dem ganzen Block fünf Löwenfans, der Rest waren Glubberer. Für mich Stehplatzrumplärrer und -rumhüpfer wäre ein Sitzplatz aber mehr ein Folterinstrument denn ein Mittel um ein Spiel zu genießen. Nun, die zweite Halbzeit begann mit umgekehrten Vorzeichen wie die Erste: Eher schwungvolle Löwen, lethargische Nürnberger. Zwar war immer noch deutlich zu sehen mit welch begrenzten spielerischen Mitteln der TSV agiert, aber der Klassenunterschied aus Halbzeit eins war wie weggewischt. Der verdiente Ausgleich vom frisch eingewechselten Thorandt wurde auch lautstark bejubelt. Jedoch dann ein kleiner Schock: Das soeben aufgehängte Transparent war weg. Also wieder den Mittelrangblock geentert und die als Aufpasser engagierten Löwen gefragt wo das denn nun hingekommen ist. Die Securities hatten es also abgehängt. Bei denen dann erstmal von Vorgesetztem zu Vorgesetztem hangeln um zu erfahren das irgendein Chef befahl dieses Transparent abzuhängen. Da die ganze Arena mit solchen und ähnlichem aber nahezu zugeklebt war, schien die ganze Situation doch etwas skurril. Nach längeren Diskussionen und Rücksprache mit einem Mitglied des Fanrats durfte dann erneut aufgehängt werden.
In der 60. Minute dann nochmals von Nord- wie Südtribüne Transparente entrollen, diesmal mit der Aufschrift "Nein zu Fröttmaning", übrigens leider mit Schreibfehler. Die einzige Unmutsbekundung - ein herzliches "duads des Scheiss Plakat oba, i sig nix" - wurde aber erfolgreich ignoriert. Wer zu faul ist seinen Luxuskörper eine Stufe nach oben oder zwei Meter nach links zu bewegen sollte sich nicht wundern wenn er außer mitleidigen Blicken nichts weiter erntet. So war meinereiner denn die meiste Zeit mit den Aktionen beschäftigt und bekam vom Spiel lediglich noch den Schlusspfiff nach einem scheints leistungsgerechten Unentschieden mit. Nach dem Spiel wurde dann erstmal aufgeräumt und eine XX-Tausend-DVD besorgt und nach einem gemütlichen Bierchen gings erstmal heimwärts. Mit Spannung wurde erwartet wie die Reaktionen auf diese ganzen Aktionen der Fans ist. Wie bereits angekündigt gabs die erste Enttäuschung medienseits. Gekonnt wurde das ganze ignoriert oder in wenigen dürren Worten abgetan. Besonders hervorzuheben hier das DSF welches es schaffte die Protestautkionen gänzlich auszublenden und der Kommentator von Premiere welcher durch Nichtwissen glänze. Zitat "...Sie sehen es, manche Fans haben immer noch eine Meinung zur Allianz Arena, dabei wären heute in Giesing, na ja knapp 30.000 und damit würde dem CLUB jede Menge Geld verloren gehen. Also ich denke die Allianz Arena die hat schon auch ihre Berechtigung, und raus kommt man sowie so nicht, also was soll das ganze Gerede..." Jawoll, wir halten also am status quo mit Kosten in Höhe von 5,5 Mio fest und ignorieren das was sich in den letzten Wochen von Seite des Lokalrivalen tat.
Denn hier liegt der Hase im Pfeffer. Nur von seiten der Roten aus der Säbener Straße wurden Szenarien entworfen bzw. kamen deutliche Ansagen. Herr Reuter jedoch beeilte sich jedesmal fast reflexartig wieder seine dunkelbraune Halskrause nochmals nachzubessern und sich rektal dem Vermieter einzuführen. Trotz der nicht wegzudiskutierenden Tatsachen wie schleichendem Tod des TSV in der Arena, trotz des Ausfalls des wichtigsten Arguments. Denn das die Arenaverträge unbedingt bis 2025 einzuhalten sind, dem wurde ja vom Vermieter bereits widersprochen. Ein Herr Reuter war sich jedoch nicht zu schade den Fans welche Einsatz gezeigt haben, welche sich Sorgen machen, welche weiterdenken als von zwölf bis zur Mittagspause, welche nicht lethargisch verharren bzw. vor jeder kleinsten Herausforderungen zurückschrecken blankweg ins Gesicht zu spucken mit einer einzelnen Aussage. Die kompletten Aktionen in der Arena welche von den Fans auf die Beine gestellt wurden nannte er schlicht: "grausam". Schön langsam stellt sich wirklich die Frage ob dieser Mann, welcher so wenig von der Fanbasis versteht, welcher immer wieder erfolgreich vor der Arbeit flieht, welcher bewusst Falschinformationen verbreitet, überhaupt noch tragbar an der Vereinsspitze ist. Für das Gehalt in Hähe von 350.000€ ließe sich bestimmt jemand mit Fach- und Sachkenntnis finden welcher auch bereits ist für sein Geld wirklich zu arbeiten. Oder aber man spart sich dieses Gehalt gleich ganz ein, ganz ungelegen käme dies dem notorisch klammen TSV mit Sicherheit nicht.
Nun, wie bereits erwähnt ein Unentschieden zum Abschluss der Hinrunde. Man überwintert also auf Platz 11 der Tabelle. In einer Region also, in der man auch vom spielerischen Potential her hingehört. Durch die prekäre Finanzsituatzion beim TSV ist es ja schließlich nicht möglich ausreichend in den Kader zu investieren. Und so besitzt man einige sehr junge Talente (z.Bsp: Gebhart, die Benders), ein paar Profis im Fastvorruhestand (z.Bsp. Berhalter und T.Hoffmann), den ein oder anderen bei dem man erstaunt ist das er zur Kategorie Fußballer gehört (Kucukovic, di Salvo), nur einen einzigen welcher den Namen Stürmer mit Recht trägt (Lauth) und noch einen weiteren Profi im besten Fußballeralter (Beda). Eine gesunde Kadermischung sieht anders aus. Das man im defensiven Mittelfeld überbesetzt ist aber dafür keinen Außenverteidiger besitzt welcher schnell genug ist auch mal nach vorn mitzugehen ist auch teilweise der Finanzsituation zuzuschreiben, aber auch ganz klar schuld des Managers. Wer anhand dieser Fakten tatsächlich von Aufstieg träumt ist schon mehr als naiv. Wer die Schuld allein beim Trainer sucht handelt dagegen fast schon grob fahrlässig.
Die Erwartungen für die Rückrunde sehen trotz der Rückkehr des Kapitäns Daniel Bierofka eher nicht rosig aus. Zugänge wird es nicht geben - siehe Finanzsituation - eher muss man aufpassen nicht auch noch ein paar Talente zu verlieren, ob nun in der Winterpause oder am Saisonende. Schließlich gehört die Miete bezahlt.......Ein Ausweg aus der Misere scheint nicht in Sicht, vor allem nicht mit diesem Manager.
Die Entwicklungen der letzten Wochen, über die unter anderem hier bereits kurz berichtet wurde, sorgten jedoch dafür das es für den ein oder anderen Fan doch wichtigeres gab als dieses Spiel. Ein einzelnes Spiel mag verloren gehen können, etwas das man kurzfristig wieder "gutmachen" kann, aber die extremen strukturellen Probleme im Verein werden immer mehr bewusst und lassen kurzfristige Erfolge oder Misserfolge in den Hintergrund rücken. Und so trafen sich Löwen aus so gut wie allen Gruppierungen um aktiv tätig zu werden und der Vereinsführung zu zeigen das man eben nicht zu einer "Splittergruppe" gehört. So nannte der Manager Stefan Reuter erst kürzlich diejenigen welche immer wieder bang fragen wie mit dem strukturellen Minus des TSV umzugehen ist und welche auf einen der größten Posten hinweisen welcher fast alleinverantwortlich für das Minus steht - die Arena-Verträge - eine "Splittergruppe". Warum immer wieder aufs heftigste von dem Thema abgelenkt wird von der Vereinsführung, und teils sogar bewusst Falschmeldungen verbreitet werden - Zitat Stefan Reuter bei Premiere "Das Grünwalder Stadion darf nicht umgebaut und nicht saniert werden. Das sind die Auflagen. Wir müssten also im Grünwalder Stadion spielen wie es jetzt ist" - wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Nichtsdestotrotz wurde also fleißig gewerkelt bis in die Abendstunden des Tages vor dem Spiel.
Der Sonntag selbst begann knackig kalt am Streetworkbus bei einem Guten-Morgen-Bier und letzten Besprechungen vor dem Spiel. Kurz nach 12.00 Uhr dann gings ab ins Stadion welches sich bereits zu dem Zeitpunkt sehr gut zu füllen begann. Wie zu erwarten, waren die Nürnbergfans auch numerisch in der Überzahl an diesem Tag. Über 100 Busse begaben sich auf den Weg von Franken nach Oberbayern. Die ersten Schreiduelle wurden ausgetragen und die Choreo verteilt. Unmengen an Doppelhaltern und Schals wurden verteilt und mehrere Spruchbänder und Plakate platziert. Erstaunlicherweise gab es von Vereinsseite eine Genehmigung für dieses Zeichen gegen den Arenawahnsinn. Man wolle eben die freie Meinungsäußerung innerhalb des Vereins nicht unterdrücken, so der Kommentar zu dieser Angelegenheit. Ganz neue und ungewohnte Töne beim TSV. Kurz also vor dem Spiel noch mit den Ordnern am Zaun abgesprochen wie die Aktionen ablaufen sollen und schon konnte es losgehen. Punkt 14.00 Uhr als die Spieler einliefen wurde also im Süden ein Transparent entrollt auf dem riesig "Hoam nach Giesing" zu lesen war. Im Norden gab es ein riesen Plakat zu sehen auf dem die Arena in rot abgebildet war und zwei blaue Piktogrammännchen welche an einem Schild "letzte Ausfahrt Giesing" vorbeilaufend zum Grünwalder Stadion laufen. Zusätzlich wurden noch Doppelhalter mit "Scheiss Arena", ""Raus aus der Arena" und "Heim nach Giesing" hochgehalten ebenso wie Schals mit der Aufschrift "Hoam nach Giasing".
Warum es hier grad keine verlinkten Bilder zu diesen Aktionen gibt ist auch schnell erklärt: Von den Medien welche dieses Thema erst meinten puschen zu müssen wurde heute die Sache einhelllig nahezu totgeschwiegen. Aber wenn die Medien schon auf ganzer Linie versagen, muss halt der Fan aushelfen. Und bitteschön . Einen Eindruck über einen Großteil der Aktionen kann man sich auf diesen Bildern verschaffen. Die "Raus aus der Arena"-Gesänge wurden leider von Anpfiff wie auch infernalischem Lärm der Clubfans erstickt. Pünktlich zum Anpfiff machten diese sich bemerkbar und zeigten in der ersten Halbzeit einen mehr als beeindruckenden Support. Die Mannschaft dankte es ihnen mit einer guten Leistung und folgerichtig ging Nürnberg gegen behäbige Löwen mit 0:1 in Führung. Wäre man nicht so fahrlässig mit den Chancen umgegangen hätte es leicht schon 0:2 oder 0:3 stehen können. Anmerken sollte man allerdings das von den 57200 Zuschauern mehr als die Hälfte aus dem Frankenland kamen. Die Nürnbergfans zeigten sich kreativer und aktiver, und selbst ein alter Raveklassiker wurde verwurstet. Alles in allem supportmäßig schon sehr fein und absolut Erstligareif.
In der Halbzeitpause gings dann erstmal in den Mittelrang über Block 113 um dort ein Plakat mit der Aufschrift "Raus aus der Arena" aufzuhängen. Nebenbei bemerkt saßen in dem ganzen Block fünf Löwenfans, der Rest waren Glubberer. Für mich Stehplatzrumplärrer und -rumhüpfer wäre ein Sitzplatz aber mehr ein Folterinstrument denn ein Mittel um ein Spiel zu genießen. Nun, die zweite Halbzeit begann mit umgekehrten Vorzeichen wie die Erste: Eher schwungvolle Löwen, lethargische Nürnberger. Zwar war immer noch deutlich zu sehen mit welch begrenzten spielerischen Mitteln der TSV agiert, aber der Klassenunterschied aus Halbzeit eins war wie weggewischt. Der verdiente Ausgleich vom frisch eingewechselten Thorandt wurde auch lautstark bejubelt. Jedoch dann ein kleiner Schock: Das soeben aufgehängte Transparent war weg. Also wieder den Mittelrangblock geentert und die als Aufpasser engagierten Löwen gefragt wo das denn nun hingekommen ist. Die Securities hatten es also abgehängt. Bei denen dann erstmal von Vorgesetztem zu Vorgesetztem hangeln um zu erfahren das irgendein Chef befahl dieses Transparent abzuhängen. Da die ganze Arena mit solchen und ähnlichem aber nahezu zugeklebt war, schien die ganze Situation doch etwas skurril. Nach längeren Diskussionen und Rücksprache mit einem Mitglied des Fanrats durfte dann erneut aufgehängt werden.
In der 60. Minute dann nochmals von Nord- wie Südtribüne Transparente entrollen, diesmal mit der Aufschrift "Nein zu Fröttmaning", übrigens leider mit Schreibfehler. Die einzige Unmutsbekundung - ein herzliches "duads des Scheiss Plakat oba, i sig nix" - wurde aber erfolgreich ignoriert. Wer zu faul ist seinen Luxuskörper eine Stufe nach oben oder zwei Meter nach links zu bewegen sollte sich nicht wundern wenn er außer mitleidigen Blicken nichts weiter erntet. So war meinereiner denn die meiste Zeit mit den Aktionen beschäftigt und bekam vom Spiel lediglich noch den Schlusspfiff nach einem scheints leistungsgerechten Unentschieden mit. Nach dem Spiel wurde dann erstmal aufgeräumt und eine XX-Tausend-DVD besorgt und nach einem gemütlichen Bierchen gings erstmal heimwärts. Mit Spannung wurde erwartet wie die Reaktionen auf diese ganzen Aktionen der Fans ist. Wie bereits angekündigt gabs die erste Enttäuschung medienseits. Gekonnt wurde das ganze ignoriert oder in wenigen dürren Worten abgetan. Besonders hervorzuheben hier das DSF welches es schaffte die Protestautkionen gänzlich auszublenden und der Kommentator von Premiere welcher durch Nichtwissen glänze. Zitat "...Sie sehen es, manche Fans haben immer noch eine Meinung zur Allianz Arena, dabei wären heute in Giesing, na ja knapp 30.000 und damit würde dem CLUB jede Menge Geld verloren gehen. Also ich denke die Allianz Arena die hat schon auch ihre Berechtigung, und raus kommt man sowie so nicht, also was soll das ganze Gerede..." Jawoll, wir halten also am status quo mit Kosten in Höhe von 5,5 Mio fest und ignorieren das was sich in den letzten Wochen von Seite des Lokalrivalen tat.
Denn hier liegt der Hase im Pfeffer. Nur von seiten der Roten aus der Säbener Straße wurden Szenarien entworfen bzw. kamen deutliche Ansagen. Herr Reuter jedoch beeilte sich jedesmal fast reflexartig wieder seine dunkelbraune Halskrause nochmals nachzubessern und sich rektal dem Vermieter einzuführen. Trotz der nicht wegzudiskutierenden Tatsachen wie schleichendem Tod des TSV in der Arena, trotz des Ausfalls des wichtigsten Arguments. Denn das die Arenaverträge unbedingt bis 2025 einzuhalten sind, dem wurde ja vom Vermieter bereits widersprochen. Ein Herr Reuter war sich jedoch nicht zu schade den Fans welche Einsatz gezeigt haben, welche sich Sorgen machen, welche weiterdenken als von zwölf bis zur Mittagspause, welche nicht lethargisch verharren bzw. vor jeder kleinsten Herausforderungen zurückschrecken blankweg ins Gesicht zu spucken mit einer einzelnen Aussage. Die kompletten Aktionen in der Arena welche von den Fans auf die Beine gestellt wurden nannte er schlicht: "grausam". Schön langsam stellt sich wirklich die Frage ob dieser Mann, welcher so wenig von der Fanbasis versteht, welcher immer wieder erfolgreich vor der Arbeit flieht, welcher bewusst Falschinformationen verbreitet, überhaupt noch tragbar an der Vereinsspitze ist. Für das Gehalt in Hähe von 350.000€ ließe sich bestimmt jemand mit Fach- und Sachkenntnis finden welcher auch bereits ist für sein Geld wirklich zu arbeiten. Oder aber man spart sich dieses Gehalt gleich ganz ein, ganz ungelegen käme dies dem notorisch klammen TSV mit Sicherheit nicht.
Nun, wie bereits erwähnt ein Unentschieden zum Abschluss der Hinrunde. Man überwintert also auf Platz 11 der Tabelle. In einer Region also, in der man auch vom spielerischen Potential her hingehört. Durch die prekäre Finanzsituatzion beim TSV ist es ja schließlich nicht möglich ausreichend in den Kader zu investieren. Und so besitzt man einige sehr junge Talente (z.Bsp: Gebhart, die Benders), ein paar Profis im Fastvorruhestand (z.Bsp. Berhalter und T.Hoffmann), den ein oder anderen bei dem man erstaunt ist das er zur Kategorie Fußballer gehört (Kucukovic, di Salvo), nur einen einzigen welcher den Namen Stürmer mit Recht trägt (Lauth) und noch einen weiteren Profi im besten Fußballeralter (Beda). Eine gesunde Kadermischung sieht anders aus. Das man im defensiven Mittelfeld überbesetzt ist aber dafür keinen Außenverteidiger besitzt welcher schnell genug ist auch mal nach vorn mitzugehen ist auch teilweise der Finanzsituation zuzuschreiben, aber auch ganz klar schuld des Managers. Wer anhand dieser Fakten tatsächlich von Aufstieg träumt ist schon mehr als naiv. Wer die Schuld allein beim Trainer sucht handelt dagegen fast schon grob fahrlässig.
Die Erwartungen für die Rückrunde sehen trotz der Rückkehr des Kapitäns Daniel Bierofka eher nicht rosig aus. Zugänge wird es nicht geben - siehe Finanzsituation - eher muss man aufpassen nicht auch noch ein paar Talente zu verlieren, ob nun in der Winterpause oder am Saisonende. Schließlich gehört die Miete bezahlt.......Ein Ausweg aus der Misere scheint nicht in Sicht, vor allem nicht mit diesem Manager.
XX-Tausend-DVD

Endlich ist sie da, die DVD zur Aktion XX-Tausend. Zu erwerben gegen eine Mindestspende von 5€ im Fanraum der Arena, bei den Spielen im Grünwalder Stadion und im Tempel München. Die Erlöse kommen der Jugendarbeit des TSV zugute, sind also für einen mehr als guten Zweck. Herausgekommen ist übrigens ein wunderbares Erinnerungsstück an einen unvergesslichen Tag, an dem ganz Giesing in die Farben weiß und blau getaucht war. Und damit der elektronische Kollege das vorfreudige Sabbern einstellt wäre es nett wenn er mir Terminwünsche zur Übergabe der DVD mitteilt ^^
Update:
Die Hälfte der Auflage von 1000 Stück ist bereits nach wenigen Tagen verkauft. Respekt!
Mittwoch, 10. Dezember 2008
S gähd hoid net...Arenafrage die XXVIIIte

Es rumort mal wieder im Verein der nie zur Ruhe kommt. Und wieder einmal geht es beim TSV um eines der emotionalsten Themen überhaupt: Die Stadionfrage.
Die Geschichte also mal in Kurzform: Noch in der Ära Wildmoser und zu Zeiten der Bundesligazugehörigkeit beschloss man zusammen mit dem Lokalrivalen aus der Säbener Straße ein neues Stadion zu bauen. Dies nachdem ein Umbau des Olympiastadions am Veto des Architekten scheiterte.Warnungen aus der Fanszene, wurden vom damaligen Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser ins Lächerliche gezogen - "paar Hanseln" , "Ewiggestrige" - und teils sogar von Unterstützern handgreiflich unterdrückt. Es kam also wie es kommen musste: Kirchpleite , überhasteter Verkauf von Stammspielern, Abstieg aus der Bundesliga. Und schon fand man sich mit einem Schuldenberg in Liga zwei wieder der einem die Luft zu nehmen drohte. Die Insolvenz wurde zwar vorerst abgewendet, aber es laufen momentan immer noch jährliche Kosten von ca. 5.5 Millionen auf. Viel Geld für einen Zweitligisten.
Der elektronische Kollege hat dies unter anderem in einem Beitrag mal zusammengefasst. Merci übrigens fürs Foto das ich mir mal geklaut habe. Aber die nur kurz angerissene Story geht natürlich weiter. Da die Vereinsführung des TSV gewohnt lethargisch reagiert, haben nun die verschiedensten Fanorganisationen eben ihre Meinung kund getan. Von PRO1860 über die Löwenfreunde gegen Rechts und die Cosa Nostra bis hin zu den Southside Supporters wurden Pressemitteilungen herausgegeben in denen teils vehement der Ausstieg aus dem Wahnsinn Areana gefordert wird. Vor allem bei den Southside Supporters erstaunt diese Reaktion, waren diese doch bisher dafür bekannt sich in Vereinsangelegenheiten nicht einzumischen.
Von Fanseite wurde also mittlerweile erkannt das der Baum brennt. Reuter jedoch zeigt im Angesicht einer Chance und damit verbundener Arbeit eine erstaunliche Reaktion: er kneift. Anstatt nun den Dialog zu suchen mit den Fans, sich ihre Wünsche und durchaus sehr brauchbraren Vorschläge anzuhören, wird einfach mit Scheinargumenten und Nebelkerzen alles versucht vom Tisch zu wischen. Denn der Mitarbeit der Fans, finanziell wie auch anpackenderweise, kann man sich bei diesem Thema durchaus sicher sein.
Die Ausreden welche bisher immer vorgetragen wurden von Vereinsseite, zerlegen sich mittlerweile allesamt selbst. Der Aufstieg in Liga Eins als Allheilmittel? Dann steigen auch die Arenakosten wieder auf mindestens 7,5 Millionen Euro und die Arena ist immer noch bei den meisten Spielen (dann Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim) einen Rang zu groß, zusätzlich ist ein Aufstieg mit einem Kader mit ledigliche 6-7 Zweitligatauglichen Spielern illusorisch. Eher werden die Hoffnungsträger wie Gebhart und die Benders verkauft um weiterhin brav die Miete zahlen zu können. Mietminderung? Der FCB sagt kategorisch nein, denn er hat mittlerweile die Miete genug gemindert. Ein Auszug ist nicht möglich vor 2025? Das Angebot des Vermieters steht. Wohin bis zum Umbau einer tauglichen Spielstätte? Allianz-Arena ließe sich mit einer Perspektive auf eine Zukunft außerhalb mit Sicherheit noch ertragen. Ob das Olympiastadion sich nochmals Fußballtauglich herrichten lässt für kurze Zeit ist fraglich, aber sicher nicht unmöglich. Keine Parkplätze am Grünwalder Stadion? Erreichbar ist das Stadion mit den U-Bahnlinien 1 und 2, mit der Tram, mit zwei Buslinien,..... Fantrennung schlecht möglich und an der Arena besser? Wie gut die Fantrennung an der Arena funktioniert sieht man fast jedes Wochenende. Da kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Beim Grünwalder? Auswärtsfans in die U2, Heimfans in die U1, fertig. Umbau zu teuer? Die Fans werden sicherlich mithelfen. Außerdem findet auch keine Investoren wer gar nicht erst danach sucht.
Nochmals: Es kommen immer wieder Vorschläge und Angebote von den Fans, aber die gereichte Hand wird immer wieder abgewiesen, da fragt man sich oft: warum? Desweiteren wird im Moment, im Hinblick auf das Spiel am Sonntag gegen den Club aus Nürnberg, versucht die Nebelkerze zu werfen das doch 53000 Zuschauer eine stolze Zahl sind und sogar die Business Seats einmal ausverkauft sind. Ausgerechnet die Business Seats also. Diejenigen welche mit den Cateringkosten von zwei Millionen pro Jahr zu buche schlagen. Der selbe Betrag der beim Vermieter also fällig wird bei dem diese Seats immer ausverkauft sind. Zusätzlich wird hier das Beispiel eines Fastlokalrivalen herangezogen. Aber wieso nicht der Pokal gegen Duisburg? Wieso nicht Spiele gegen Wehen und Koblenz? Zur Rückrunde wird übrigens keine der bayerischen Mannschaften mehr in die Arena kommen, da diese alle bereits zur Hinrunde dort gastierten. Heißt also das der momentan schon sehr niedrige Zuschauerschnitt nochmals sinken wird. Der "Tourismuseffekt" ebbt also schön langsam ab, die Zuschauerzahlen sinken, die Einnahmen ebenfalls. Kosten können keine mehr gespart werden da die momentanen Sparaktionen schon schwer an die Substanz gehen. Bleiben also nur zwei Möglichkeiten für den TSV: Alle Möglichkeiten prüfen um aus dem Millionengrab herauszukommen oder aber weiterhin die sichere Insolvenz aufzuschieben bis es wirklich nicht mehr geht und der TSV endgültig zugrunde geht. Also Herr Reuter, Herr Beeck: Bitte handeln
Dienstag, 18. November 2008
XX-Tausend-DVD
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Der "Fall" Göktan
Aus der Pressemeldung des TSV von gestern:
Berkant Göktan gehört nicht mehr zum Kader des TSV 1860 München.
Der TSV 1860 München kündigt Berkant Göktan außerordentlich und fristlos. Göktan wurde Kokainmissbrauch in einer vom Verein angeordneten Analyse einer Urinprobe, der Göktan zugestimmt hatte, nachgewiesen.
Zuerst einmal die Frage, wer dieser Berkant Göktan überhaupt ist:
Als Jugendspieler zuerst bei Helios München und dem FC Bayern, und mehreren Leihgeschäften im deutschen Fußball wechselte Berkant schließlich 2001 in die Türkei, und kehrte 2005 zurück in die Bundesliga. Nachdem er beim 1. FC Kaiserslautern jedoch nicht den erhofften Durchbruch schaffte wurde sein Vertrag aufgelöst. Nach einigen Monaten in denen er vereinslos war wechselte er zum TSV 1860 München. Es hält sich das Gerücht das er beim Fußballspielen im Englischen Garten entdeckt wurde. Langsam sollte er bei der Jugendmannschaft von 1860 aufgebaut werden, schaffte jedoch sehr schnell den Durchbruch und avancierte zum Publikumsliebling.
Zu Beginn dieser Saison wurde sein Vertrag zu - wie man hörte - deutlich verbesserten Konditionen verlängert. Und das obwohl Göktan in der letzten Saison lange verletzt war und danach nur sehr schwer wieder in Tritt kam. Auch diese Saison schien das Verletzungspech anzuhalten, trat Berkant doch barfuß in eine Glasscherbe. Die Heilung zog sich sehr lang hin, und selbst eine weitere OP wurde fällig, so das schnell üble Gerüchte die Runde machten. Der eine wollte ihn nicht ganz nüchtern im Nachtleben gesehen haben, der nächste hatte vom Schwipschwager eines Freundes etwas aufgeschnappt, und so brodelte die Gerüchteküche. Auch ein angestrebter Wechsel in die Türkei wurde in den Medien kolportiert
Die Hoffnungen der Fans auf eine baldige Rückkehr wurden jedoch gestern endgültig zerstört. Und als wenn diese Meldung nicht bereits erwähnenswert genug wäre, mischt natürlich auch die BILD für Möchtegernintellektuelle mit. Von einem "Drogenskandal" ist da die Rede. Nur, wo genau versteckt sich denn der Skandal? Der Verein selbst hat vorbildlich gehandelt. Der Spieler wurde in Schutz genommen und nicht der Medienmeute zum Fraß vorgeworfen, und auch die Anti-Doping-Kommision des DFB wurde informiert. Berkant absolvierte in dieser Saison noch kein einziges Spiel für den TSV, weder für die Profis, noch für die Amateurmannschaft. Dem Spieler wurde Hilfe angeboten, welche er aber leider abgelehnt hat. Jeder einzelne Schritt des Vereins ist in diesem Fall nachvollziehbar, eine Seltenheit beim TSV
Natürlich kocht auch jetzt jeder sein eigenes Süppchen im Gerüchtesumpf. Neben den üblichen Beschimpfungen einiger Fans welche den Mensch Göktan nicht vom Angestellten des Vereins-Göktan trennen können, wird mittlerweile spekuliert das Berkant bewusst diese Trennung provoziert habe um schnell den Verein zu wechseln. Auch wird versucht unter den involvierten Personen einen Schuldigen zu finden was allein schon aufgrund der Vielschichtigkeit der Drogenthematik zum Scheitern verurteilt ist. Es darf wohl außerdem davon ausgegangen werden das die Fußballerkarriere des Berkant nun vorbei ist nach diese Vorfall. Ein Einhacken auf dem Spieler, wie auch die üble Nachrede jedoch halte ich nicht nur vom menschlichen Gesichtspunkt her für sehr fragwürdig.
Von meiner Seite her bleibt dem Menschen Göktan nur zu wünschen das er möglichst schnell einsieht in welch Schwierigkeiten er steckt und er die richtigen Schlüsse zieht. Desweiteren hoffe ich das er möglichst bald die ihm angebotene Hilfe annimmt und zu schätzen weiß.
Berkant Göktan gehört nicht mehr zum Kader des TSV 1860 München.
Der TSV 1860 München kündigt Berkant Göktan außerordentlich und fristlos. Göktan wurde Kokainmissbrauch in einer vom Verein angeordneten Analyse einer Urinprobe, der Göktan zugestimmt hatte, nachgewiesen.
Zuerst einmal die Frage, wer dieser Berkant Göktan überhaupt ist:
Als Jugendspieler zuerst bei Helios München und dem FC Bayern, und mehreren Leihgeschäften im deutschen Fußball wechselte Berkant schließlich 2001 in die Türkei, und kehrte 2005 zurück in die Bundesliga. Nachdem er beim 1. FC Kaiserslautern jedoch nicht den erhofften Durchbruch schaffte wurde sein Vertrag aufgelöst. Nach einigen Monaten in denen er vereinslos war wechselte er zum TSV 1860 München. Es hält sich das Gerücht das er beim Fußballspielen im Englischen Garten entdeckt wurde. Langsam sollte er bei der Jugendmannschaft von 1860 aufgebaut werden, schaffte jedoch sehr schnell den Durchbruch und avancierte zum Publikumsliebling.
Zu Beginn dieser Saison wurde sein Vertrag zu - wie man hörte - deutlich verbesserten Konditionen verlängert. Und das obwohl Göktan in der letzten Saison lange verletzt war und danach nur sehr schwer wieder in Tritt kam. Auch diese Saison schien das Verletzungspech anzuhalten, trat Berkant doch barfuß in eine Glasscherbe. Die Heilung zog sich sehr lang hin, und selbst eine weitere OP wurde fällig, so das schnell üble Gerüchte die Runde machten. Der eine wollte ihn nicht ganz nüchtern im Nachtleben gesehen haben, der nächste hatte vom Schwipschwager eines Freundes etwas aufgeschnappt, und so brodelte die Gerüchteküche. Auch ein angestrebter Wechsel in die Türkei wurde in den Medien kolportiert
Die Hoffnungen der Fans auf eine baldige Rückkehr wurden jedoch gestern endgültig zerstört. Und als wenn diese Meldung nicht bereits erwähnenswert genug wäre, mischt natürlich auch die BILD für Möchtegernintellektuelle mit. Von einem "Drogenskandal" ist da die Rede. Nur, wo genau versteckt sich denn der Skandal? Der Verein selbst hat vorbildlich gehandelt. Der Spieler wurde in Schutz genommen und nicht der Medienmeute zum Fraß vorgeworfen, und auch die Anti-Doping-Kommision des DFB wurde informiert. Berkant absolvierte in dieser Saison noch kein einziges Spiel für den TSV, weder für die Profis, noch für die Amateurmannschaft. Dem Spieler wurde Hilfe angeboten, welche er aber leider abgelehnt hat. Jeder einzelne Schritt des Vereins ist in diesem Fall nachvollziehbar, eine Seltenheit beim TSV
Natürlich kocht auch jetzt jeder sein eigenes Süppchen im Gerüchtesumpf. Neben den üblichen Beschimpfungen einiger Fans welche den Mensch Göktan nicht vom Angestellten des Vereins-Göktan trennen können, wird mittlerweile spekuliert das Berkant bewusst diese Trennung provoziert habe um schnell den Verein zu wechseln. Auch wird versucht unter den involvierten Personen einen Schuldigen zu finden was allein schon aufgrund der Vielschichtigkeit der Drogenthematik zum Scheitern verurteilt ist. Es darf wohl außerdem davon ausgegangen werden das die Fußballerkarriere des Berkant nun vorbei ist nach diese Vorfall. Ein Einhacken auf dem Spieler, wie auch die üble Nachrede jedoch halte ich nicht nur vom menschlichen Gesichtspunkt her für sehr fragwürdig.
Von meiner Seite her bleibt dem Menschen Göktan nur zu wünschen das er möglichst schnell einsieht in welch Schwierigkeiten er steckt und er die richtigen Schlüsse zieht. Desweiteren hoffe ich das er möglichst bald die ihm angebotene Hilfe annimmt und zu schätzen weiß.
Dienstag, 14. Oktober 2008
Polizeistaat und Co......
In der morgigen Süddeutsche Zeitung erscheint dieser Artikel, besten Dank an die Autorin dafür. Ich möchte aus der Sicht eines direkt Beteiligten kurz einmal meine Sicht der Dinge schildern:
Es war mal wieder Derbyzeit in München-Giesing, denn die Jugendmannschaften des TSV 1860 München traf auf die des FC Bayern. Ein typischer nasskalter Dezembertag und das Spiel der damaligen Regionalliga Süd taugte ebenfalls nicht gerade zum Aufwärmen. Wie es bei Derbys so üblich ist, achtet die Polizei natürlich auf strikte Fantrennung und ist in Massen vertreten. Waren es während des Spiels noch recht locker herumstehende grün gekleidete Polizisten welche sich im Stadion blicken ließen, wurden diese jedoch in Halbzeit zwei sukzessive durch schwarz gewandete USK-Kräfte ersetzt. Das verhieß nichts gutes. Allein das martialisch anmutende Auftreten der USKler ließ schlimmes befürchten.
Kurz vor Spielende wurde über den Gästeblock des Grünwalder Stadions, also die gesamte Westkurve eine Blocksperre verhängt. Niemand durfte mehr den Block verlassen. Ich konnte selbst einen verzweifelten Vater beobachten welcher mit weinendem Kleinkind an der Hand darum bat endlich aufs Klo gehen zu dürfen, aber nichts zu machen. Für die hervorragende Planung des Polizeieinsatzes spricht natürlich das selbst der Innenbereich der Westkurve gesperrt war welcher sich von außen kinderleicht hätte abriegeln lassen. Ja, es wären viel weniger Polizisten vonnöten gewesen dazu, als wenn man nun in Mannschaftsstärke im Block steht. So standen die Fanmassen dichtgedrängt und frierend im Block. Anfangs noch gut gelaunt Sprechchöre brüllend, aber mit der Zeit wurde man dann doch unruhig. Frauen, Kinder, Jugendliche, allesamt waren sie dazu verdammt auszuharren und die Blase im Zaum zu halten.
Nach endlos erscheinenden 40 (VIERZIG!!!) Minuten wurden dann ruckartig (!!!) alle Eingänge der Westkurve geöffnet und die Fanmassen strömten heraus. Der Ausgang den ich nutzte war etwas abseits und so ging es recht fix in den Außenbereich. Zu meiner rechten, wo es zu einem größeren Andrang kam waren bereits Tumulte und Geschrei zu vernehmen. Was dort geschah ist im Artikel der Süddeutschen gut nachzulesen. Nach Verlassen des Stadioninnebereiches wurde man direkt Richtung des Fußgängerüberweges über die Candidstraße geschoben. Dies wäre der einzige Weg gewesen der die Massen bewätligen hätte können. Allein......vor diesem Weg hatte sich eine Kette USKler aufgebaut und diesen abgesperrt da sich angeblich vor dem Wienerwald, welcher sich hinter diesem Übergang befindet, noch Fans der gegnerischen Mannschaft befanden.
Und so stand man nun vor dem Stadion. Vor einem eine Polizeikette, von hinten drücken weitere Fans nach, links von einem ein niedriges Geländer hinter dem es den Giesinger Berg - an der Stelle eher ein Abhang - relativ steil hinabgeht. Und zur linken, zur Stadionseite? Dort kamen ebenfalls immer mehr Fans aus dem Stadion gehastet. Die meisten sichtlich verstört und in Panik. Ein recht junger Fan kam aus dem Stadion, schaute sich immer wieder panisch um und achtete gar nicht auf den USKler an dem er vorbeilief. Der USKler nahm die Gelegenheit wahr und zückte das Pfefferspray um es dem Fan ins Gesicht zu sprühen. Grund? Keiner zu erkennen. Wirkung dagegen sofort sichtbar. Der Jugendliche krümmte sich zusammen und stolperte gen Abhang. Kurz davor streckten sich ihm helfende Hände entgegen, natürlich aus Fanreihen, keine Polizistenhände. Diese verhinderten das er über das Geländer fiel.
Spätestens jetzt brach Panik aus und einige der vor dem Stadion Eingekeilten, darunter auch ich, sprangen über das kleine Geländer und rutschten - teils auf dem Hosenboden, teils auf allenvieren - den Giesinger Berg hinab. Ein Wunder das dabei sich niemand verletzte bzw. keiner gleich durchrutschte bis zur Candidstraße und dabei vor ein Auto. Zum Glück hatte ich es nicht weit bis daheim, dort ging es auch erstmal ans Waschen und Verarzten. Auf sich sitzen lassen, das wollten nur die wenigsten. So kam es das 10 Löwenfans, unter tatkräftiger Hilfe der Löwenfans gegen rechts einfach mal den Spieß umdrehten und Strafanzeige stellten gegen die Polizei.
Da die Mühlen der Justiz bekanntlich sehr langsam mahlen dauerte es natürlich bis Mitte dieses Jahres bis auch ich meine Aussage tätigen durfte. Erfolg durfte man sich natürlich keinen versprechen und bereits bei meiner Aussage wurde mir klar gemacht das sich mit Sicherheit keine einzelnen Beamten als Täter identifizieren lassen könnten. In Zeiten von totaler Überwachung natürlich ein Witz. Fortlaufend wird man auf Schritt und Tritt im Stadion gefilmt, ja selbst auf den Klos im Grünwalder Stadion hing für kurze Zeit eine Kamera bis diese nach berechtigten Protesten abgehängt wurde. Die Ermittlungen also dauerten an......und nun also die Info das das Verfahren von der Staatsanwaltschaft München I eingestellt wurde, wenig überraschend.
Im Wochenanzeiger wie auch im oben verlinkten Artikel der Süddeutsche wird bereits aufgelistet zu welch "Versäumnissen" es kam, daher verzichte ich hier auf eine weitere Aufzählung. Auch wenn es zur erwarteten Einstellung des Verfahren kam, so wurde doch ein Teilerfolg verbucht. Zum einen wurde ein deutliches Zeichen gesetzt das sich der Fan nicht alles gefallen lässt von den Gewalttätern unter den Beamten. Zum anderen kam es doch auch zu erstaunlichen Berichten in den lokalen Blättern. Üblich ist das man den Fan als solchen vorverurteilt und damit Polizeigewalt relativiert, ja als notwendig hinstellt. Dieses Bild gehörte dringend korrigiert was mMn auch geschehen ist.
Allein die Urteilsbegründung spricht bereits für sich. Ich zitiere mal ganz kurz
Unter Gesamtwürdigung dieser Darstellungen geht auch die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es zu Tätlichkeiten seitens der eingesetzten Polizeibeamten gekommen ist. Insbesondere bestehen keine ernsthaften Zweifel an der Richtigkeit der Darstellung Zweifel zu hegen, dass auch die mitgeführten Schlagstöcke zum Einsatz gebracht wurden. Dennoch war das Ermittlungsverfahren diesbezüglich einzustellen, da eine Individualisierung einzelner Beamter trotz umfangreicher Ermittlungen nicht möglich war.....Die Einsatzkräfte waren sämtlich einheitlich gekleidet (Bereitschaftspolizei Dachau in Grün, USK in dunkelblau) und nicht durch Namen oder Identifikationsnummern zu individualisieren.
Kein Wort der Entschuldigung von seiten der Polizei, keinerlei Rückendeckung von seiten des Vereins, des TSV. Ein Schlag ins Gesicht für jeden Fan
Update:
Stellungnahme des TSV 1860 München zum Ermittlungsverfahren gegen Beamte des Unterstützungskommandos (USK) der Münchner Polizei
Die Verantwortlichen des TSV 1860 München haben bereits am 20. Dezember 2007 mit der Polizei München um Aufklärung und Transparenz der Vorkommnisse beim Derby des TSV 1860 München II gegen den FC Bayern München II (9. Dezember 2007) gebeten. Damals wurde uns zugesichert, dass die Polizei die Vorwürfe intern aufarbeiten und uns nach Abschluss der Ergebnisse informieren wird. Das ist bis heute leider nicht erfolgt.
Da die Vorwürfe der Fans – nun auch durch die Darstellung der Staatsanwaltschaft – begründet erscheinen, drängt der TSV 1860 München erneut darauf, dass die Vorkommnisse lückenlos aufgearbeitet werden.
Wir suchen weiter das Gespräch mit allen Verantwortlichen. Im Interesse des TSV 1860 München und seiner Fans muss hier Klarheit und Aufklärung geschaffen werden.
Da sich die Ereginisse förmlich zu überschlagen scheinen gibts nun Update II
Wie die Süddeutsche Zeitung soeben meldet werden die Ermittlungen wieder aufgenommen
Es war mal wieder Derbyzeit in München-Giesing, denn die Jugendmannschaften des TSV 1860 München traf auf die des FC Bayern. Ein typischer nasskalter Dezembertag und das Spiel der damaligen Regionalliga Süd taugte ebenfalls nicht gerade zum Aufwärmen. Wie es bei Derbys so üblich ist, achtet die Polizei natürlich auf strikte Fantrennung und ist in Massen vertreten. Waren es während des Spiels noch recht locker herumstehende grün gekleidete Polizisten welche sich im Stadion blicken ließen, wurden diese jedoch in Halbzeit zwei sukzessive durch schwarz gewandete USK-Kräfte ersetzt. Das verhieß nichts gutes. Allein das martialisch anmutende Auftreten der USKler ließ schlimmes befürchten.
Kurz vor Spielende wurde über den Gästeblock des Grünwalder Stadions, also die gesamte Westkurve eine Blocksperre verhängt. Niemand durfte mehr den Block verlassen. Ich konnte selbst einen verzweifelten Vater beobachten welcher mit weinendem Kleinkind an der Hand darum bat endlich aufs Klo gehen zu dürfen, aber nichts zu machen. Für die hervorragende Planung des Polizeieinsatzes spricht natürlich das selbst der Innenbereich der Westkurve gesperrt war welcher sich von außen kinderleicht hätte abriegeln lassen. Ja, es wären viel weniger Polizisten vonnöten gewesen dazu, als wenn man nun in Mannschaftsstärke im Block steht. So standen die Fanmassen dichtgedrängt und frierend im Block. Anfangs noch gut gelaunt Sprechchöre brüllend, aber mit der Zeit wurde man dann doch unruhig. Frauen, Kinder, Jugendliche, allesamt waren sie dazu verdammt auszuharren und die Blase im Zaum zu halten.
Nach endlos erscheinenden 40 (VIERZIG!!!) Minuten wurden dann ruckartig (!!!) alle Eingänge der Westkurve geöffnet und die Fanmassen strömten heraus. Der Ausgang den ich nutzte war etwas abseits und so ging es recht fix in den Außenbereich. Zu meiner rechten, wo es zu einem größeren Andrang kam waren bereits Tumulte und Geschrei zu vernehmen. Was dort geschah ist im Artikel der Süddeutschen gut nachzulesen. Nach Verlassen des Stadioninnebereiches wurde man direkt Richtung des Fußgängerüberweges über die Candidstraße geschoben. Dies wäre der einzige Weg gewesen der die Massen bewätligen hätte können. Allein......vor diesem Weg hatte sich eine Kette USKler aufgebaut und diesen abgesperrt da sich angeblich vor dem Wienerwald, welcher sich hinter diesem Übergang befindet, noch Fans der gegnerischen Mannschaft befanden.
Und so stand man nun vor dem Stadion. Vor einem eine Polizeikette, von hinten drücken weitere Fans nach, links von einem ein niedriges Geländer hinter dem es den Giesinger Berg - an der Stelle eher ein Abhang - relativ steil hinabgeht. Und zur linken, zur Stadionseite? Dort kamen ebenfalls immer mehr Fans aus dem Stadion gehastet. Die meisten sichtlich verstört und in Panik. Ein recht junger Fan kam aus dem Stadion, schaute sich immer wieder panisch um und achtete gar nicht auf den USKler an dem er vorbeilief. Der USKler nahm die Gelegenheit wahr und zückte das Pfefferspray um es dem Fan ins Gesicht zu sprühen. Grund? Keiner zu erkennen. Wirkung dagegen sofort sichtbar. Der Jugendliche krümmte sich zusammen und stolperte gen Abhang. Kurz davor streckten sich ihm helfende Hände entgegen, natürlich aus Fanreihen, keine Polizistenhände. Diese verhinderten das er über das Geländer fiel.
Spätestens jetzt brach Panik aus und einige der vor dem Stadion Eingekeilten, darunter auch ich, sprangen über das kleine Geländer und rutschten - teils auf dem Hosenboden, teils auf allenvieren - den Giesinger Berg hinab. Ein Wunder das dabei sich niemand verletzte bzw. keiner gleich durchrutschte bis zur Candidstraße und dabei vor ein Auto. Zum Glück hatte ich es nicht weit bis daheim, dort ging es auch erstmal ans Waschen und Verarzten. Auf sich sitzen lassen, das wollten nur die wenigsten. So kam es das 10 Löwenfans, unter tatkräftiger Hilfe der Löwenfans gegen rechts einfach mal den Spieß umdrehten und Strafanzeige stellten gegen die Polizei.
Da die Mühlen der Justiz bekanntlich sehr langsam mahlen dauerte es natürlich bis Mitte dieses Jahres bis auch ich meine Aussage tätigen durfte. Erfolg durfte man sich natürlich keinen versprechen und bereits bei meiner Aussage wurde mir klar gemacht das sich mit Sicherheit keine einzelnen Beamten als Täter identifizieren lassen könnten. In Zeiten von totaler Überwachung natürlich ein Witz. Fortlaufend wird man auf Schritt und Tritt im Stadion gefilmt, ja selbst auf den Klos im Grünwalder Stadion hing für kurze Zeit eine Kamera bis diese nach berechtigten Protesten abgehängt wurde. Die Ermittlungen also dauerten an......und nun also die Info das das Verfahren von der Staatsanwaltschaft München I eingestellt wurde, wenig überraschend.
Im Wochenanzeiger wie auch im oben verlinkten Artikel der Süddeutsche wird bereits aufgelistet zu welch "Versäumnissen" es kam, daher verzichte ich hier auf eine weitere Aufzählung. Auch wenn es zur erwarteten Einstellung des Verfahren kam, so wurde doch ein Teilerfolg verbucht. Zum einen wurde ein deutliches Zeichen gesetzt das sich der Fan nicht alles gefallen lässt von den Gewalttätern unter den Beamten. Zum anderen kam es doch auch zu erstaunlichen Berichten in den lokalen Blättern. Üblich ist das man den Fan als solchen vorverurteilt und damit Polizeigewalt relativiert, ja als notwendig hinstellt. Dieses Bild gehörte dringend korrigiert was mMn auch geschehen ist.
Allein die Urteilsbegründung spricht bereits für sich. Ich zitiere mal ganz kurz
Unter Gesamtwürdigung dieser Darstellungen geht auch die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es zu Tätlichkeiten seitens der eingesetzten Polizeibeamten gekommen ist. Insbesondere bestehen keine ernsthaften Zweifel an der Richtigkeit der Darstellung Zweifel zu hegen, dass auch die mitgeführten Schlagstöcke zum Einsatz gebracht wurden. Dennoch war das Ermittlungsverfahren diesbezüglich einzustellen, da eine Individualisierung einzelner Beamter trotz umfangreicher Ermittlungen nicht möglich war.....Die Einsatzkräfte waren sämtlich einheitlich gekleidet (Bereitschaftspolizei Dachau in Grün, USK in dunkelblau) und nicht durch Namen oder Identifikationsnummern zu individualisieren.
Kein Wort der Entschuldigung von seiten der Polizei, keinerlei Rückendeckung von seiten des Vereins, des TSV. Ein Schlag ins Gesicht für jeden Fan
Update:
Stellungnahme des TSV 1860 München zum Ermittlungsverfahren gegen Beamte des Unterstützungskommandos (USK) der Münchner Polizei
Die Verantwortlichen des TSV 1860 München haben bereits am 20. Dezember 2007 mit der Polizei München um Aufklärung und Transparenz der Vorkommnisse beim Derby des TSV 1860 München II gegen den FC Bayern München II (9. Dezember 2007) gebeten. Damals wurde uns zugesichert, dass die Polizei die Vorwürfe intern aufarbeiten und uns nach Abschluss der Ergebnisse informieren wird. Das ist bis heute leider nicht erfolgt.
Da die Vorwürfe der Fans – nun auch durch die Darstellung der Staatsanwaltschaft – begründet erscheinen, drängt der TSV 1860 München erneut darauf, dass die Vorkommnisse lückenlos aufgearbeitet werden.
Wir suchen weiter das Gespräch mit allen Verantwortlichen. Im Interesse des TSV 1860 München und seiner Fans muss hier Klarheit und Aufklärung geschaffen werden.
Da sich die Ereginisse förmlich zu überschlagen scheinen gibts nun Update II
Wie die Süddeutsche Zeitung soeben meldet werden die Ermittlungen wieder aufgenommen
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