Mittwoch, 21. November 2012
Freibier und Leberkassemmeln...
...und zum Grillfest des Fanclubs ein Spieler der Profimannschaft abgestellt

Als 1860 aus seiner Heimat auszog in eine zu große und weitläufige Betonschüssel in der der Lokalrivale spielte war jeder, der dies zu kritisieren wagte ein Störer und Plärrer.

Als 1860 sich auf ein gemeinsames Arena-Projekt mit dem Lokalrivalen aus der Seitenstraße einließ war jeder, der dies zu kritisieren wagte ein Störer und Plärrer.

Als 1860 zum Erhalt des status quo seine ausgelagerte Profiabteilung an einen Unbekannten verkaufte war jeder, der dies zu kritisieren wagte ein Störer und Plärrer.

Jetzt planen von Fans gewählte Delegierte in der neuen Satzung die Fernmitgliedschaft abzuschaffen und damit ein rechtlich nicht haltbares Konstrukt zu beseitigen. Das Geschrei der Fans ist groß. Es wird mit massenhaft Vereinsaustritten gedroht.

Liebe Löwenfans, bevorzugt aus der Region Neuburg: Eure Freibiermentalität kotzt mich an.

(sagt aber immerhin sehr viel darüber aus, was in den letzten beiden Jahrzehnten schief lief und Sechzig zu dem machte, was es nun ist)
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Mittwoch, 17. Oktober 2012
Nazis bei 60? Hoppala
tl;dr: Yop, beim TSV 1860 gibt’s Nazis, nö, ungefährlich sindse nich, und Löwenfans wie Du und ich gleich zweimal nicht, aber man ist auf nem guten Weg beim TSV, immerhin

Am Freitag den 19.10.2012 steht ein Vortrag beim Wunsiedler Forum an. Der Anlass ist evtl. mal ganz passend um hier zusammenzutragen, was es denn mit diesen Nazis beim TSV München von 1860 so auf sich hat und ein paar W-Fragen werden bei dieser Gelegenheit ja vielleicht auch gleich mit beantwortet.

Bei Sechzig gibt’s doch keine Nazis

So, jetzt muss er kurz ausholen, der Chris (ich verabschiede mich damit schonmal bei 90% der neugierigen Mitleser :D )
Bis Ende des Jahres 2007 gehörte ich zu den Fans, deren Interesse an Fußball mit dem Besuch der Spiele bereits ausreichend Genüge getan war. Unter der Woche wurde mit dem ein oder anderen Kollegen/Freund/Bekannten ein wenig gefrotzelt, insbesondere wenn es sich dabei um einen Anhänger des Vereins mit dem Rautenstoppschild als Logo handelte. Engagement in Fanclubs oder sonstigen Organisationen, Diskussionen im Internet oder auch außerhalb: Fehlanzeige. Dann kam der, bereits hier im Blog ausreichend dokumentierte, 09.12.2007. Ein Trupp dezent übermotivierter Beamter des Unterstützungskommando (USK) meinte, so ein Fußballfan eigne sich doch prima um die neuen Schlagstöcke zu testen und ein wenig mit Pfefferspray um sich zu sprühen. Was folgte war, neben einer jahrelangen Justizposse die sich immer noch hinzieht (aktueller Stand: vorm Bundesverfassungsgericht gelandet, der Spaß), ein gesteigertes Interesse meinerseits am Kontakt mit Gleichgesinnten. Dieser blöde Gerechtigkeitssinn sorgte also dafür, dass Anmeldungen in Fanforen auf vermehrten Besuch von Spielen folgte. Treffen von Fanorganisatoren wurden in der Folge des Polizeieinsatzes auch öfter besucht.

In der Natur der Sache liegt, dass einem als Fan so auch eher Dinge auffallen, die innerhalb der Fanszene schief laufen. Fans die das U-Bahn-Lied anstimmen, „Jude Jude“-Rufe auf Auswärtsfahrten, „Ajax ist ein Judenclub“ und ähnliches sorgten dann doch für ein leichtes da-stimmt-was-nicht-Gefühl. Ganz praktisch in dem Zusammenhang, dass bei den Löwenfans gegen Rechts (LfgR) die Fäden zusammen liefen und laufen was die Klage aufgrund oben beschriebenen Polizeieinsatzes betrifft. Die LfgR verfügen über langjährige Erfahrung im Umgang mit den werten Herren, welche gern oben genanntes Liedgut schmettern oder durch ähnliches auffällig werden. Und da man auch bereit war, Hilfe von außen anzunehmen, weiß man doch recht gut Bescheid darüber, wer sich alles in den eigenen Fanreihen tummelt. Ein Blick in Block 132 der bei den Löwenfans heiß geliebten Arena zu Fröttmaning offenbart also ein buntes Sammelsurium an Vertretern von Kameradschaften, Organisatoren rechter Konzerte und Aufmärsche oder aber Mitläufer und Claquere. Und auch wer die in letzter Zeit vermehrt stattfindenden Aufmärsche rechter Gruppierungen und Tarnorganisationen wie beispielsweise der Bürgerinitiative Ausländerstopp besucht, der findet auf beiden Seiten Löwenfans. Es ist noch gar nicht so lang her, als bei einem Aufmarsch des ultrarechten Freien Netzes Süd in München in der ersten Reihe ein recht prominenter Vertreter aus Block 132 mit marschierte. Was er neben dem Transparent trug war: ein Sechzig-Pulli.

…aber die tun doch gar nix, erst Recht nicht wenn wir Ihnen nix tun!

Erst kürzlich in den 11Freunde zu lesen war ein Interview eines Vorsängers aus der Kurve der Braunschweiger Löwen. Auch hier gibt es scheints ein Nazi-Problem was eine Fanorganisation mithilfe einer Publikation recht anschaulich belegen konnte. Sehr interessant unter anderem folgender Auszug aus dem Interview:


Was ist mit den anderen Gruppen, die in der Broschüre angesprochen werden? Zum Beispiel die »Nord Power Dogs« oder den »Fetten Schweine«?
Die sind noch da, und ja, die haben auch rechte Tendenzen. Doch noch einmal: Wir stören uns nicht daran, solange diese Leute uns nichts tun.


Nun braucht aber keiner mit dem Finger auf die bösen Braunschweiger zu zeigen. Ähnliches vernimmt mensch doch desöfteren, sei es im Kollegenkreis oder aber, Überraschung, von Fans des eigenen Vereins. Nur, sind sie wirklich so harmlos, die Nazis? Nun, zuerst sollte mal mit einem Vorurteil aufgeräumt werden: Doof sindse nich, die Nazis. Sie wissen meist sehr gut, wo sie sich was erlauben können. Das offene Zeigen von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen unterbleibt innerhalb der nahezu perfekt kameraüberwachten Arenen meist. Sollte dann doch mal der ein oder andere Ordner darum bitten, Symbole und Codes, derer sich die Ultrarechten gern bedienen, abzukleben so präsentiert man stolz vor Gleichgesinnten das Abgeklebte. Allerdings wird jede noch so kleine Chance die sich einem bietet auch genutzt. Dank einer aufmerksamen Fanszene konnte immerhin verhindert werden, dass im Sechzgerstadion bei Spielen der Amateure Flyer verteilt werden für Aufmärsche rechter Organisationen. In der weitläufigen Arena in Fröttmaning ist dies ungleich schwieriger. Wie zufällig liegen dann auf dem Toilettenboden die Flyer verstreut und Aufkleber mit mehrheitsfähigen Forderungen wie „Todesstrafe für Kinderschänder“ und ähnliches findet man nicht selten irgendwo verklebt. Auch, dass von der aktiven Fanszene der Ersatzspielort in Ismaning nicht wirklich angenommen wird, wird nun gern ausgenutzt. Wenn unter den 150 Zuschauern, meist Familienväter samt Spross, ungefähr 10-15 lautstarke Nazis sich befinden, fällt sowas recht fix auf. Zum „Sieg“-Gebrülle noch ein „Heil“ mit anhängen, wie zufällig bei einer Ecke den rechten Arm erhoben haben und im Anschluss an ein Spiel noch schöne Bilder fürs Album mit den Spielern. Ja, so lässt sichs leben.

Fühlt man sich unbeobachtet, ist der Alkoholpegel hoch genug oder aber ist sonst irgendwie die Situation grad scheinbar passend, werden auch schon mal (vermeintlich) ausländische Mit- und Gegenspieler mit den entsprechenden Sprüchen belegt oder Fans angepöbelt wobei es egal zu sein scheint, ob diese nun Anhänger des eigenen oder des gegnerischen Vereins sind. Dass man gern auf fahrende Züge aufspringt war vonseiten der Nazis sehr gut zu sehen, als die Emotionen rund um den Verkauf der Profiabteilungen hochkochten und sich die Fankurve versuchte an den Ultras abzuarbeiten. Das durch den „Stimmungs-Boykott“ der Ultra-Organisation „Cosa Nostra“ entstandene Vakuum wurde blitzschnell ausgenutzt, selbst Stimmung gemacht und die vorherrschende feindliche Stimmung gegen die Ultras noch mit angeheizt. Handgreiflich wurde man schlussendlich auch noch.

Der Verein soll…

„Dann schmeißt sie halt raus, RAUS MIT DEN DEPPEN“….schalmeit es quer durch die Fanforen, Kommentarspalten und vernimmt mensch auch ab und zu im persönlichen Gespräch. Einfacher gesagt als getan. Wie bereits beschrieben, wissen die Kameraden von rechts ganz genau, was sie sich erlauben können. Ein Stadionverbot zu riskieren wagen sie nicht. Und das „Gesinnungsjustiz“-Gebrüll kommt nicht nur aus dem Nazi-Eck ganz gern, wenn die Stadionverbots-Forderungen aufkommen. Untätig ist der Verein allerdings mittlerweile auch nicht mehr. Die Zeiten, in denen die Führungsetage gefühlt im Monatstakt komplett durchgewechselt wurde sind ja mittlerweile vorbei. Ständig wechselnde Ansprechpartner waren im Kontakt mit dem Verein nicht unbedingt hilfreich damals. Desweiteren brannte entweder gerade der finanzielle oder der sportliche Baum oder der ganze Wald den man vor lauter Bäumen nicht sah. Wurde der Verein auf die Nazi-Thematik angesprochen, so verwies man gern auf die Löwenfans gegen Rechts. Julius-Hirsch-Preis-Träger. Engagiert. Als „Mitglied“ bei den LfgR konnte man sich da desöfteren des Gefühls nicht erwehren, als Feigenblatt benutzt worden zu sein um die Untätigkeit seitens des Vereins zu verdecken.

Aber mittlerweile scheint sich da doch das ein oder andere zum Positiven gewendet zu haben. Nicht nur die personelle Kontinuität sorgte in letzter Zeit dafür, dass man, das Thema Nazis betreffend, bei 1860 auf ein offenes Ohr stieß. Vereinsverantwortliche äußerten sich bereits mehrmals recht eindeutig, in der Stadionzeitung wie auch im Vereinsblatt wurde sich recht eindeutig positioniert. Es bleibt hier zu hoffen, dass es nicht nur bei diesen Äußerungen wie auch bei durch Spieler gezeigten Spruchbändern bleibt. Wie wäre es beispielsweise mit Ordnerschulungen, damit diese rechte Symbole und Codes, hinter denen sich die Kameraden gern verstecken, leichter erkennen können? Oder aber einer Kampagne die dafür sorgt, dass auch eine viel breitere Masse an Fans begreift, wer sich da in den eigenen Reihen tummelt. Codes, Symbole, verklausulierte Sprüche, all das sind recht eindeutige Merkmale die dank des Vereins und seiner Möglichkeiten so an den Fan gebracht werden können. Vor lauter „Gegen Ausgrenzung, Rassismus und Co.“ sollte auch nicht aus den Augen verloren werden, wofür man kämpft. Sich auf die Seite derer stellen, die gern ausgegrenzt werden könnte hier ebenso Teil einer Kampagne sein.

Die Löwenfans gegen Rechts sollen…

Recht einfach, jetzt erstmal seine Forderungen an den Verein zu stellen, gell. Nun, die LfgR waren die letzten Jahre nicht unbedingt untätig. Dank ihrer Beobachtungen weiß man mittlerweile sehr genau, wer sich in der Fankurve tummelt. Nicht nur wurde Hilfe von außen in Anspruch genommen, um mehr über die Kader und Strukturen zu erfahren, auch wurde der Kontakt zum Verein immer versucht aufrecht zu erhalten um auch diesen über die Gefahr aus der eigenen Fanszene auf dem Laufenden zu halten. Als eine Ausstellung – Tatort Stadion 2 – nach München geholt werden sollte, holten sich die Löwenfans gegen Rechts schon aufgrund fehlender Manpower Hilfe von außen. Bestehende Kontakte wurden genutzt und neue geknüpft. Bei letzterem hilft dann gelegentlich auch der Zufall. Wenn eine Podiumsdiskussion, zu der mensch eingeladen wurde, sich als reine Wahlkampfveranstaltung herausstellt so hilft es ungemein, wenigstens die Kontakte die man geknüpft hat zu nutzen. Die LfgR verfügen mittlerweile nicht nur über ein breites Netzwerk das man zu nutzen weiß, sie sind auch recht breit aufgestellt. Vom Arenagänger bis zum –verweiger, von jung bis alt trifft man auf den Stammtischen oder bei Infoständen alle möglichen Löwenfans an. Mit Aktionen wie bereits erwähnter Ausstellung wurde und wird Aufklärung betrieben und auch das Fanzine , welches nach zweijähriger Pause endlich wieder erscheinen wird, wird gern mit Infos und Artikeln befüllt. Die LfgR sind im Fanrat vertreten, befinden sich im Austausch mit ähnlichen Initiativen, haben mittlerweile ein eigenes Profil bei Facebook und auch der neu gestaltete Internetauftritt wird versucht aktuell zu halten. Und damit der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt’s auch eine Fußballmannschaft die sich gelegentlich zum Training trifft. Ach und Konzerte werden/wurden auch veranstaltet und....reicht erstmal, bevor das hier noch zum reinen Werbebeitrag wird.

Alles im Lot aufm Boot?

1860 ist in einer relativ komfortablen Lage. Es existiert ein Bewusstsein, auch innerhalb der Fanszene, für die Gefahr durch die Feinde der Demokratie. Durch den Einsatz engagierter Fans ist es beim TSV noch möglich, sich für Toleranz und gegen Ausgrenzung einzusetzen, ohne dass dies gleichzeitig von der Vereinsführung wissentlich torpediert wird, wie bei Alemannia Aachen . Auch ein Polizeischutz für engagierte Fans, wie bei Eintracht Braunschweig ist nicht notwendig. Beim TSV, also den Münchner Löwen, ist man also relativ weit und auch recht gut vernetzt. Ausruhen sollte man sich allerdings nicht.

Denn auch „unsere“ Nazis versuchen es immer wieder, sich als arme, von einer linken Systempresse/Öffentlichkeit verfolgte Opfer darzustellen. Bei zu vielen verfängt leider immer wieder dies, insbesondere wenn man sich so als Rebell gegen eine angebliche Diktatur der “Political Correctness“ aufspielen kann. Auch gibt man sich immer wieder betont unpolitisch und verweist auf „Politik raus aus dem Stadion“. Die Diskriminierung, aufgrund welches Grundes auch immer, die man selbst pflegt, gehört dann wohl nach Meinung der Nazis nicht zum Themenfeld „Politik“. Ob Gleichsetzung von Rechts und Links, Okkupation vermeintlich linker Symbole und Codes oder ähnlichem....kreativ sind sie. Und nicht immer auf den ersten Blick als diejenigen zu erkennen der sie sind: der Wolf im Schafspelz.

Bei allen (geplanten) Aktionen seitens des Vereins - mal gespannt ob da noch mehr kommt - klafft da immer noch eine Lücke. Die Jahre zwischen 1926 und 1945 finden in der Historie des Vereins nicht statt. Eine peinliche Lücke also, die nur notdürftig abgedeckt wird. Allerdings nicht durch den Verein, sondern einen Autor. Die Löwen unterm Hakenkreuz heißt der Lückenfüller. Zwar sehr trocken geschrieben aber trotzdem durchaus interessant und nicht unbedingt schmeichelhaft für den TSV.

Darüber hinaus gibt es noch Themenfelder, die bei den Löwenfans bisher noch zur Gänze brach lagen. Das Thema Homophobie gehört hier leider dazu. Bisher gibt es noch keinen einzigen Fanclub oder eine sonstige Organisation, die sich für die Rechte homo-/bisexueller Löwenfans einsetzt. Da haben uns sogar die Fans des Seitenstraßenvereins etwas voraus. Und das obwohl die Chance, dass in der Fankurve zu 100% heterosexuelle Fans sich aufhalten bei ziemlich genau 0% liegt. Eine Fankurve, nahezu frei von Intoleranz und Diskriminierung scheint eine Utopie. Aber auf den Weg in diese Richtung kann man sich zumindest schon mal begeben.
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Mittwoch, 10. Oktober 2012
Ticketkauf beim TSV
Der Chris, der versucht mal das mit dem Ticketkauf. Bei seinem TSV. Dem mit 1860 München und so. Kling nach nix besonderem. Aber hatter ja das letzte mal vor 2 Jahren oder so gemacht. Könnten auch 3 sein. Also Karten für die Profis, die so genannten. Nun, lasset das Unheil beginnen:

Ab auf die Ticketseite des TSV und...hui, sieht ja jetzt ganz anders aus. So mit bunt und so. Aber soll nicht weiter stören. Also die alten Login-Daten aus dem Gedächtnis gegraben und versucht einzuloggen. Isnichweilwillnich. Hm, eventuell ist der alte Account gelöscht? Dann halt das mit der Registrierung aufs Neue. Alles abgeschickt. Scheint zu klappen. Mail, dass es klappt(e) erhalten. Versuchenwas doch mal mit den neuen Daten. Isnichweil...oh, Account für 30 Minuten gesperrt. Der neue? Ging aber fix. Nach 45 Minuten der erneute Versuch (ja, hab auch manchmal was Anderes zu tun, als mich mit dem Ticketingsystem rumzuärgern). Huch, Account nach mehreren Fehlversuchen wieder gesperrt.

Weitere 45 Minuten später: Versuchen wir doch mal das mit dem Passwort anfordern. Vielleicht bin ich ja zu doof zum tippen. Neues Passwort kommt fix und....Überraschung: geht nicht. Schnauze voll. Druck ich halt das Faxformular aus....und fall vor Lachen vom Stuhl. Es ist tatsächlich nicht möglich, auf dem gleichen Schrieb für 2 oder mehr Spiele Tickets zu bestellen? Muhahaha. Ach, per Bankeinzug is auch nich möglich? Gnihihihi. Schnauze voll, ich geh persönlich zur Geschäftsstelle (das mitm aufn Tisch kacken lass ich mal lieber, muss dort öfter vorbei). Will gar nich wissen, wie viele an selbigem Problem scheitern.

Hab ich übrigens schon erwähnt, dass es mit dem ganz neu zugeschickten Passwort auch nicht klappt? Ach blast mir doch den Schuh auf.
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Montag, 20. August 2012
Bundesligastöckchen 2012/13
Bei Fanny Heather und beim stadtneurotiker bin ich bisher drüber gestolpert. Werde das ganze aber ein wenig ummodeln. Profifußball is ja bei mir eher nich, aus Gründen. Daher gemünzt auf die Hammelklasse, die A-Klasse und die C-Klasse, Liga..öh...9 und 11, oder so ^^

Dein Verein heißt:
TSV München von 1860 e.V. Bitte nicht verwechseln mit dem Showbetrieb der weiterhin in Liga Zwo und Vier unter ähnlichem Namen aufläuft aber ansonsten nicht mehr so viel gemein hat mit dem Traditionsverein. Hoffentlich fällt die 50+1-Regel bald mal.

Wie lautet das offizielle Saisonziel, sofern es bekannt ist?
Aufstieg, was auch sonst. Wurde letzte Saison trotz Verletzungspech und Leistungs-Achterbahnfahren nur um 1 Punkt verpasst.

Wie lautet DEIN Saisonziel für deinen Verein oder deine Vereine?
Aufstieg natürlich. Endlich die A-Klassen-Niederungen verlassen und etwas weitere Auswärtsfahrten. Vielleicht dann sogar mal mit gegnerischen Fans die man trifft. Sind doch recht selten anzutreffen wenn ein Verein sein Gastspiel an der Grünwalder Strasse 114 gibt.

Welchen Spieler hätte deine Mannschaft in der Pause lieber nicht abgegeben?
Stefan Spitzweg. Kampfsau, wie man so schön sagt. Unglaublicher Einsatz kombiniert mit teilweise grandioser Technik. Bekam deswegen recht oft auf die Socken da sich die gegnerischen Spieler nicht anders zu helfen wussten. War leider desöfteren zu eigensinnig, weswegen er nur bei der Vierten zum Einsatz kam. Soll sich deswegen mit dem Trainer überworfen haben.

Welchen Spieler hätte deine Mannschaft besser verkaufen sollen?
Hm, nachdem so ein gewisser Klatschreporter, welcher außer einer Menge Unruhe in den Verein nix gebracht hat, gegangen ist - man munkelt, dass er gegangen wurde - bin ich recht zufrieden.

Wen hätte deine Mannschaft diese Saison lieber NICHT gekauft?
Pfuh, viel zu früh das zu beurteilen. Nachdem die Verpflichtung von Abdi Özer von der Mannschaft wie den Fans kritisch gesehen wurde, hat der sich tierisch im Training reingehängt wie zu vernehmen war. Auch in den Testspielen wusste er immer besser zu gefallen. Natürlich nur um im allerersten Spiel kräftig aufs Knie zu bekommen und verletzungsbedingt auszufallen. Man muss diesen Verein einfach lieben -.-

Wer von den neuen Spielern wird deiner Mannschaft am besten helfen?
Abdi, sobald er wieder genesen ist. Hoffe ich zumindest. Für alles weitere: zu früh.

Wie wirst du in dieser Saison deine Mannschaft unterstützen?
Hm. Dauerkarte: Check. Klappstuhl: Check. Stimmbänder: erholen sich gerade wieder. Leberwerte: pendeln sich auf Normalmaß ein. Will sagen: Mal schauen ob ich diese Saison alle (terminlich nicht zu doph gelegten) Spiele der so genannten III und IV mitnehmen kann. Letzte Saison gabs ja einige Schwächen im Abgang. Da wurde der Endspurt großteils verpasst weil terminlich recht frühzeitig anders entschieden. Könnte mir dafür noch heute wohin beißen.

Wie findest du das neue Trikot Deiner Mannschaft?
Hm. Das Heimtrikot hat was von nem Schlafanzug, das Auswärtstrikot sah auf der Homepage aus wie ne verunglückte Milka-Werbung. Sieht in echt aber wenigstens "nur" nach Schülerlotse aus. Das immer noch von der IV aufgetragene Trikot (wars das auswärts?) der letzten Saison dagegen: MUSS.ICH.HABEN! Gibbet nur leider nicht im freien Verkauf. Hätte wohl der Sponsor der verkauften Profi-Abteilungen was gegen.

Welcher Stürmer wird die Torjägerkanone holen?
Hm, der erste Spieltag war ja bereits am letzten Wochenende. Vor diesem hätte ich gesagt, dass unser Anderl Karg es macht. Vorausgesetzt natürlich, er versackt wieder nicht auf irgendwelchen Volksfesten. Ob, nach den Erfahrungen der letzten Saison, solche Ausfälle weiterhin vorkommen werden bleibt abzuwarten. Letzten Spieltag gabs allerdings - auf einem anderen Sportplatz - ein 15:2. Bleibt also abzuwarten, ob der so abgeschossene Verein weiterhin in der Liga verbleibt und nicht zurück zieht und ob es bei der Leistung bleibt.

Welcher Trainer wird als Erster gefeuert?
Huch. Ich muss gerade zugeben, dass ich mir nicht einmal sicher bin inwieweit Trainerentlassungen in den unteren Spielklassen üblich sind. Und ich kenne die Gegner auch noch viel zu wenig um einschätzen zu können wer eher ein schwieriges Umfeld hat und wem selbst eine Saison voller zweistelliger Niederlagen nix anhaben können. Ergo ein ganz klares Schulterzucken meinerseits.

Welche Mannschaften SOLLTEN absteigen?
(die Frage mitm ersten Tor der Saison überspringe ich mal. Hat sich ja bereits erledigt. Wehe jemand fragt nach. Weiß es nämlich nicht und Informationsbeschaffung ist doch was schweiriger wenn nicht zig Kameras das Geschehen einfangen ^^)
Nun, einen Abstieg gönnt man natürlich niemandem. Sollte es aber, wie bereits letzte Saison, wieder die ein oder andere Mannschaft geben welche nur durch unsportliches Verhalten auffällt und sogar noch mit ihrem unfairen Verhalten prahlt und Spiele absichtlich verliert, so wünsche ich dieser eine Denkpause. Wobei die Zwickmühle hier darin besteht, dass man auch in den Ligen unterhalb niemandem einen solchen Gegner wünscht.

Welche Mannschaft wird Meister?
Uff. Die Ligen sind ja zum Teil recht bunt neu zusammen gewürfelt worden und es ist, vor allem zu Beginn der Saison, sehr schwierig Ergebnisse einzuordnen. Sollten wir das vogelwilde Abwehrverhalten vom Ersten Spieltag in den Griff bekommen, so ist mit uns, sprich der III von 1860, auf jeden Fall zu rechnen. Zamdorf war zwar kämpferisch recht stark, offenbarte aber Schwächen und war auf jeden Fall schlagbar. Der Rest: mal schauen.

Wenn du nicht im Sta­dion bist, wo wirst du die Spiele sehen?
< Merkelstimme >Der Besuch der Sportplätze ist alternativlos < /Merkelstimme >

Wie sehr ver­misst du die Bun­desliga auf einer Skala von 1 bis 10 – wobei bei 1 so ziem­lich keine Träne nach der Bun­desliga ver­drückt wird und 10 quasi bedeutet, dass du ern­ste Entzugser­schei­n­un­gen hast?
Bundesliga? 1
Hammelklasse: Nach der letzten Saison war schon leichter Verschleiß bei mir zu bemerken. Aber kaum gabs die ersten Testspiele, wurde bereits der Klappstuhl ausgepackt. Und selbst jetzt, nach der Niederlage bereits an Spieltag 1, gilt immer noch der Status: Frittenfett. Also: 10

Wird es eine spannende Saison für Deine Mannschaft?
Türlich. Sah man ja bereits gestern. Spannend mit Sicherheit auch, wie viele Torhüter sich diesmal verletzen. Letzte Saison waren es 7 Stück. Auch spannend, wer sich diesmal alles für wie lang seinen Platzverweis abholen darf. Und vor allem wofür. Sei es das Temperament hitzköpfigerweise. Sei es der in seinen Entscheidungen sehr *hüstelt* kreative Schiedsrichter. Außerdem gibts neue Sportplätze zu sehen und doch einige neue Gegner. Und wenns mal zu langweilig wird, genügt ein Blick zu den verkauften Profi-Abteilungen oder aber alternativ gen andere Straßenseite. Der Lokalrivale sorgt dort gern mal für Schlagzeilen und Schmunzeln.

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Freitag, 13. Juli 2012
Hurra, hurra, das Sommerloch ist da
...und alle drehen durch, beim TSV. Aber der Reihe nach. (Hinweis vorweg: Ich werde weiterhin auf Verlinkungen zu deutschsprachigen Presseorganen verzichten. Aus Gründen)

Womit begann der Spaß, der gerade durch Münchens Presse geistert und den gemeinen Löwenfan am Rad drehen lässt nun eigentlich? Nun, ich nehme als Ausgangspunkt jetzt einfach mal die von gut meinenden Löwenfans gestartete Umfrage. Thema: Die Stadionthematik. Hatte ich ja schonmal ansatzweise beschrieben und würde den Rahmen dieses Beitrages jetzt bei weitem sprengen das ganze Thema nochmal aufzurollen. Nun, was die genannte Umfrage betrifft zeigte sich schnell, dass das Gegenteil von gut eben gut gemeint ist. Aber der Reihe nach. Kritikpunkte gibt es ja schließlich mehr als genug.

Wie die Umfrageersteller bzw. ihre Verteidiger - man verzeihe mir die Kategorisierung - im Vereinsforum nicht müde werden zu betonen, soll diese Umfrage repräsentativ sein. Bereits an diesem Punkt hakt es ein klein wenig. Eine Umfrage, deren Zielgruppe man nicht exakt eingrenzen kann, KANN nicht repräsentativ sein. Abstimmen kann jeder Hinz und Kunz. Ob Fan eines Harlachinger Fußballvereins, Fußballhasser, japanischer Reaktortechniker,....ja, selbst Mehrfachabstimmungen sind mit ein wenig Aufwand möglich. Die Ergebnisse dieser Onlineumfrage können also weder repräsentativ noch aussagekräftig sein. Woher die Umfrageersteller die Legitimation nehmen etwas erreichen zu können bzw. zu wollen ist mir dann auch ein wenig schleierhaft. Nichts gegen den gezeigten Einsatz aber ein paar Verlinkungen zu Fangruppierungen, bei denen mir bei einigen immer noch schleierhaft ist, wie diese auf der Linkliste landen, ist wohl bei weitem nicht ausreichend.

Das wäre mal der relativ einfache Kritikpunkt, ab jetzt wirds ein wenig kompliziert. Ein kurzer Abstecher in die nahe Vergangenheit des TSV 1860 München also. 2002 wurde die Profifußballabteilung, sprich die so genannte Profimannschaft (das was seit Jahren in Liga zwo rumgurkt), die so genannten Amateure (ehemals U23, jetzt U21, kicken in Liga 4) und die A-Jugend - aus dem Gesamtverein, dem e.V., ausgegliedert in die TSV München von 1860 GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien. Letztere wird hier im weiteren Verlauf schlicht mit KgaA abgekürzt. Von den 6,5 Millionen Aktien sind 2,6 Millionen noch in Besitz des Vereins. Der Rest gehört der HAM International Limited des jordanischen Geschäftsmanns Hasan Ismaik wovon nur ein Teil stimmberechtigte Aktien sind jedoch mit der Option bei Fall der 50+1-Regel die Aktien ohne Stimmrecht in stimmberechtigte Aktien umzuwandeln. Oder kürzer gesagt: Vom Profibetrieb - siehe oben was dazu gehört - gehören dem Verein noch 40%. 60% der Aktien sind in der Hand eines Geschäftsmannes - über den nebenbei bemerkt so gut wie nichts bekannt ist - aus Jordanien. 49% der Aktien sind mit Stimmrecht, 11% ohne, mit Option auf oben beschriebenes.

Zurück zur Umfrage. Es werden also die Mitglieder des Vereins, des e.V., dazu aufgerufen über die Stadionfrage abzustimmen. Neben dem bereits oben beschriebenen Problem mit dem Eingrenzen der Zielgruppe stellt sich die Frage, worüber denn die Mitglieder des e.V. abstimmen sollen. Über die Spielstätte der Mannschaften des e.V.? Nun, die spielen am Trainingsgelände in der Grünwalderstraße 114. Noch dazu stellt sich die Frage des Spielortes sowieso nicht, spielt man - wie die beiden Herrenmannschaften des e.V. - in der A- und der C-Klasse, sprich in Liga 10 und 12. Nun, im Kopf der Umfrage wurde - nachträglich? - ein in Klammern gesetztes "KgaA" zugefügt, also geht es in der Umfrage also um die verkaufte Profiabteilung. Die Mitglieder des e.V. sollen also über den Spielort einer Mannschaft abstimmen die dem Verein gar nicht mehr gehört. So weit so schlecht. Wie bereits im Vereinsforum beschrieben gehe ich denn mal auf die einzelnen Fragen ein und wie ich diese verstanden und in der Folge abgestimmt habe:

- Ihr Verhältnis zum TSV 1860 München
Im Kopf der Umfrage geht es ausschließlich um den Bereich, der bereits verkauft wurde. Sprich die Profimannschaft. Oder geht es doch um den Verein? Nun, Antwort meinerseits:
[x]Kein Fan
In welcher Liga sollte die erste Mannschaft des TSV 1860 München spielen?
Des verkauften Teils, also der KgaA, oder des Vereins? Ich bezog meine Antwort hier auf die Herrenmannschaften welche sich noch in Besitz des Vereins befinden und stimmte deshalb schulterzuckend mit:
[x] Bayernliga
Sie sind mit der derzeitigen Stadionlösung (Allianz Arena)
Wie der Presse zu entnehmen war, haben sich der Käufer der Profiabteilung und die Verantwortlichen auf einen 3-Jahres-Plan geeinigt mit dem Ziel in der Champions-League zu spielen. Für dieses ambitionierte Ziel bedarf es natürlich einer geeigneten Spielstätte, also:
[x] zufrieden
Die Stadionproblematik interessiert Sie
Wie bereits bei der letzten Frage geschrieben sehe ich keinerlei Handlungsbedarf, daher:
[x] nicht
Sie besuchen die Heimspiele des TSV 1860 München
Hier wirds ein wenig verwirrend. Sind die Heimspiele des in der Kopfzeile genannten oder die Heimspiele des Vereins gemeint? Letztere besuche ich, erstere nicht (was völlig wertfrei gemeint ist, es möge jeder dorthin gehen wo es ihm Spaß macht). Nun, ich beziehe mich auf die Kopfzeile und daher:
[x] nicht
Zu Spielen in einem eigenen Löwenstadion kämen Sie
Wozu denn ein eigenes Stadion? Na bevor ich mich wiederhole verweise ich auf das oben geschriebene. Daher Antwort:
[x]gleich oft
In der Regel erreichen Sie die Heimspiele mit den/dem
Welche Mannschaften sind denn hier schon wieder gemeint? Ich gehe jetzt mal von den Spielen aus die ich besuche und die Heimspiele erreiche ich mit den:
[x] öffentlichen Verkehrsmitteln
Die ideale Spielstätte ist in Ihren Augen die/das
Siehe Kopfzeile der Umfrage, daher:
[x] Allianz-Arena
Der ideale Ort für Löwenheimspiele ist
hm, Kopfzeile oder....ständig die selben Fragen die man sich stellt. Fußballfan zu sein kann manchmal richtig kompliziert sein. Nun, ich gehe vom Verein aus, also:
[x] Giesing
In einem eigenen Löwenstadion außerhalb der Allianz Arena wäre die Stimmung
Hier war ich endgültig verwirrt und daher die "weiß nicht"-Antwort:
[x] gleich
In einem eigenen Löwenstadion spielt die Mannschaft
[x] gleich gut
siehe oben
Der Eintrittspreis in einem eigenen Stadion darf/sollte ...
Ich gehe hier vom status quo aus, und da kostet der Besuch der Heimspiele 3€. Für einen eigenen Sitz- oder Stehplatz zahl ich gern mehr, insbesondere wenn dieser überdacht ist, daher:
[x] etwas höher sein
In einem eigenen Stadion würden Sie ...
Puh, bei den jetzigen Heimspielen ist Versorgung per Tankstelle vor dem Trainingsgelände angesagt. Das Angebot an Getränken ist reichhaltig während moderne Stadien/Arenen die doofe Angewohnheit haben oft auf einen Bierbrauer beschränkt zu sein oder bei so genannten Risikospielen Bier ohne Alkohol anbieten zu müssen. Daher:
[x] weniger konsumieren
Derzeit besitzen Sie eine Jahreskarte für eine(n)
Gehe ich von dem im Umfragekopf genannten aus dann besitze ich gar keine Jahreskarte. Auch doof, da ich ja Spiele besuche und eine Jahreskarte besitze. Da ich meist meinen Klappstuhl dabei habe lautet die Antwort hier:
[x] Sitzplatz
In einem eigenen Stadion würden Sie eine Jahreskarte kaufen für eine(n)
Wieso denn schon wieder eigenes Stadion? Es besteht doch weder für die im Umfragekopf genannten noch für den Verein handlungsbedarf? Nun, daher:
[x] keine Jahreskarte
Die ideale Zuschauerkapazität sollte betragen
Für die hoch gesteckten Ziele der KgaA natürlich:
[x] mehr als 45.000
Ich hoffe mal, die Umfrage so im Sinne der Ersteller ausgefüllt zu haben *schulterzuck*

Die Umfrage an sich wäre also nicht weiter der Rede wert, würde man sie nicht benutzen um das Sommerloch aufzufüllen. Die Münchner Presse berichtet also und kaum fallen die Worte "Stadion" und/oder "raus aus der Arena", dreht manch Löwenfan frei. Aufgrund vager Andeutungen eines Aufsichtsratsmitgliedes - komme gleich dazu - wird also von einem Spielort außerhalb der Allianz-Arena, ja gar bereits im fertig umgebauten Städtischen Stadion an der Grünwalderstraße geträumt. Weil sich ein Aufsichtsratsmitglied, ja gar, wie ich das mitbekommen habe, mehrere zu dem Thema geäußert haben?! Wirklich? Da stellt sich mir die Frage, was denn bitteschön ein Aufsichtsratsmitglied des Vereins - des e.V. - bitte in der Spielortfrage der KgaA - die ja bekanntlich mehrheitlich im Besitz jemand anderes ist - mitzuschnabeln hat. Ebenso was die Mitglieder des Vereins in der Spielortfrage mitzuentscheiden haben. Richtig: gar nichts.

Nur um das mal ganz kurz aufzuzählen:
- der Mietvertrag der Profiabteilung gilt bis 2025
- das Städtische Stadion an der Grünwalderstrasse wird gerade für 10 Millionen Euro tauglich für die Dritte Liga gemacht, gehört desweiteren der Stadt und weiteres ist nicht geplant
- der so genannte Investor - eher der Käufer der Profiabteilung - hat nicht nur keinerlei Ambitionen zu einer eigenen Spielstätte erkennen lassen, sondern sich sogar gänzlich gegenteilig geäußert
- mit den Ambitionen die man hegt ist eine - womöglich kleinere - Spielstätte wohl kaum zu vereinbaren
- in der KgaA, sprich bei den Profis, entscheidet der Käufer dieser Abteilungen wohin der Hase läuft, siehe oben was der davon hält. Beim Verein stellt sich die Frage nicht
Trotzdem dreht der gemeine Löwenfan, auf Basis der Ergebnisse aus einer Umfrage mit den beschriebenen Schwachpunkten und der Aussagen derer die da gar nicht mitzureden haben, am Rad. Von den unschönen Begleiterscheinungen braucht man wohl gar nicht reden. Kritiker werden schon einmal vorgewarnt. Sollten sie sich dem Kauf des Grundstückes des Städtischen Stadions an der Grünwalderstrasse durch den völlig unbekannten "Investor" in den Weg stellen, dürften sie ganz schnell laufen. Das Auswandern wird ihnen nahe gelegt. Desweiteren ist von den Verfassern der Umfrage jegliche Kritik abgebügelt und weiterhin so getan, als sei diese repräsentativ, gar aussagekräftig. Was von Argumenten wie "Nörgler" und der umgekehrten Guter Fan-schlechter Fan-Debatte zu halten ist, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.

Es bleiben jedoch noch einige Fragen offen. Wie zum Beispiel, warum dieses Thema so hochkocht. Liegt es am Sommerloch? Oder wollen sich gewisse Verantwortliche im Verein ins Gespräch bringen? Soll von etwas abgelenkt werden? Läuft etwa der Dauerkartenverkauf so schlecht? (Für letzteres spricht die gerade bekannt gegebene Freikartenaktion zum Eröffnungsspiel gegen Jahn Regensburg) Zumindest eines haben die letzten Wochen wieder einmal gezeigt: Wie es um die Lernfähigkeit des gemeinen Löwenfans bestellt ist. Es reicht nicht, die Profiabteilungen infolge des bereits einmal gelebten Größenwahns verloren zu haben. Nein, kaum zeigt wieder jemand auf eine Klippe, stürzt man sich bereitwillig darüber. Ich hoffe inständig, dass keiner auf die Idee kommt, das Filetgrundstück an der Isarhangkante bereitwillig einem vollkommen Unbekannten - Gruß an die Medien und Dank für ihr völliges Versagen - in den Rachen zu werfen nur für den Traum einer eigenen Spielstätte. Leider muss ich gerade feststellen, dass meine Popcornvorräte zur Neige gegangen sind. Bei dem Schauspiel im Moment kein Wunder.

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Freitag, 27. Januar 2012
Der Zauberlehrling im Praktikum bei 1860 [RANT]

(Symbolbild für den Zustand des ruhm- und glorreichen TSV München von 1860)

Der TSV hat es also mal wieder in die Schlagzeilen geschafft. Gut, eine solche Meldung ist jetzt ungefähr so überraschend, wie plötzlich auftretende Nässe wenn man den Wasserhahn aufdreht oder Dunkelheit Nachts. Kommt ja auch immer total überraschend. Vermutlich ebenso überraschend wie das momentane Chaos welches da beim Verein von der Grünwalder Strasse herrscht. Aber der Reihe nach, und, ja, ich werde heute mal auf Verlinkungen verzichten.

Es trug sich im Frühling letzten Jahres zu, als der Turn- und Sportverein München von 1860 mal wieder kurz vor der Pleite stand. Ein überdimensioniertes Stadion, aufgeblähter Kader, strukturelle Probleme und Misswirtschaft in den letzten Jahren sorgten also für neuerliche Hilferufe seitens des Vereins. In der Folge kursierten Gerüchte, der noble Lokalrivale wolle mal wieder gar selbstlos einspringen zur Errettung aus höchster Not. Gut, das mit dem Bankenkonstrukt, mühsam zusammengestrickt, floppte, aber zum Glück kam ja der Retter aus dem Morgenland. Noch nie hatte jemand was von diesem Mann gehört, es gab so gut wie keine verlässlichen Infos woher dieser Mann sein Geld nahm und was seine Motivation war bzw. ist bei einem hochgradig defizitären Zweitligisten einzusteigen.

Aber Geld stinkt ja bekanntlich nicht, mithilfe willfähriger Presseorgane wurde der rote Teppich für den "Investor" ausgerollt und Kritik im Keime erstickt. Ein Schreckgespenst wurde an die Wand gemalt, Horrorszenarien beschrieben wenn man nicht bedingungslos dem Präsidium des TSV folgt und vertraut. Die Jugendarbeit perdu, Neuanfang in der C-Klasse bzw. komplette Löschung des Vereins, Verlust der Markenrechte etc. et al. Nun, bevor der ein oder andere fragend den Zeigefinger erheben konnte bzw. die Risiken beleuchten oder aber das ein oder andere aus dem reichhaltigen Fundus der Horrorszenarien richtig stellen, gabs die nächste Jubelmeldung aus den Medien bzw. den nächsten Kniefall. (Nein, ich schreibe lieber nix von Körperteilen in die manch einer kroch und zwar so weit, dass nur noch die Schuhspitzen rausschauten).

Kritische Stimmen welche u.a. vor Abhängigkeit warnten und es wagten Fragen zu stellen? Sie waren rar, und wurden von Medien und Verantowrtlichen gnadenlos niedergebügelt. Manch Verantwortlicher in hohen Positionen beim TSV und auch manch Pressevertreter ließ es sich nicht nehmen, Kritiker zu diffamieren, der Lächerlichkeit preiszugeben, zu beschimpfen, was der Fundus halt so hergibt wenn man keine Lust auf eine argumentative Auseinandersetzung hat. Den Höhepunkt fand die Geschichte dann beim Gastspiel von Energie Cottbus in der Arena. Fans, welche sich noch unsicher waren wie sie sich verhalten sollten in der neuen Situation, blieben diesmal einfach still in der Kurve sitzen anstatt, wie gewohnt, lautstark die Mannschaft zu unterstützen. Die Reaktion derer, die dem Investor eher unkritisch gegenüberstanden? Bierbecherwürfe, fliegende Fäuste, Sprechchöre die weit unter der Gürtellinie waren. Nicht nur im Stadion war dieses Verhalten der sogenannten "pöbelnden Mehrheit" zu erkennen.

Wen wunderts also, dass der ein oder andere Aktive sich entweder ganz zurückzog oder aber Alternativen suchte. Im Stadion war man ja unerwünscht, oft wurde zum Ausdruck gebracht, wohin sich diese lästigen Störenfriede gefälligst zu verziehen hatten. In Folge des "Investoren"deals kehrte im Anschluss Ruhe ein, Burgfrieden kann mans auch nennen. Investor wird übrigens hier bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn eher handelt es sich um einen Käufer in diesem Falle. Der "Investor" kauft 60% der Profiabteilungen, davon 49% stimmberechtigt. Wens interessiert, der möge einen Fachmann in Wirtschaftsfragen löchern, ich bin hier nur zum motzen da. Nun, wo war ich? Achja, beim Burgfrieden. Der sollte auch nicht zu lange halten, was nun eigentlich keinen verwundern sollte.

Denn hatte sich an den strukturellen Problemen in der Zwischenzeit etwas geändert? Ums kurz zu machen: Nö, wurden sogar noch verschärft. "ABER DIE ARENAMIETE!!!!!" wird der ein oder andere vielleicht einwerfen wollen. Kurz und knapp: Luftbuchung. Für den Nachlass fallen Verkaufsflächen weg, ein Nullsummenspiel. Die Fanartikel GmbH: verkauft um ein Finanzloch zu stopfen. Die Jugendarbeit, angeblich hochdefizitär, aber in den letzten jahren immer Retter im letzten Augenblick da ihr immer wieder das ein oder andere Talent entsprang (die Bender-Zwillinge bspw.): wird zusammengekürzt. War die Jugendarbeit nicht DAS Hauptargument überhaupt für den Einstieg des "Investors"? Ach egal, Freibiiiiier...oh, tschuldigung, ich ließ mich grad auf das argumentative Niveau des gemeinen unkritischen Löwenfans nieder. Ob diesem schon aufgefallen ist, dass die Markenrechte nun auch weg sind? Anders lässt sich das herumlavieren seitens der Verantwortlichen was diese Frage betrifft wohl kaum erklären.

Aber...aber...aber...wenn der Investor kommt, dann können wir doch endlich mal Talente halten? Aha, nicht mal ein Aigner kann gehalten werden. Geht vermutlich im Sommer. Mir liegt ein Spruch mit Ratten und schwimmenden Fortbewegungsmitteln auf den Lippen. Ja und, dann holen wir halt Spieler und dann steigma auf und dann spielen wir bald Champions League und dann ist die Allianz-Arena voll. Nun, der "Investor" wollte mehr Macht, hat er nicht bekommen, also dreht er den Geldhahn zu und schon wars das mit Verpflichtungen. Und das man auch in Liga eins von den Logenmieten nullkommagarnix dafür aber eine der teuersten Spielstätten Europas an der Backe hat interessiert vermutlich auch keinen. Hauptsache: Batzeloooonaaaa. "Und überhaupt soll der Investor doch mal das Maul halten, das geht ihn doch gar nix an was bei uns im Verein los ist", so bekommt man es oft zu hören.

Muss ja auch wirklich furchtbar überraschend sein, dass jemand über die Geschicke des Produktes, das er käuflich erwarb, bestimmen mag. Lieber flutet man das Internet mit rassistischen Kommentaren und Hetze gegen den arabischen "Investor". Und als wär das nicht genug: Schuld an dem ganzen Dilemma sind natürlich diejenigen, die damals kritisch nachgefragt haben. Diejenigen, die man mit Bierbechern bewarf und übelst beschimpft hat. Weil die jetzt schon wieder wagen das Maul aufzumachen und den Finger in die Wunde zu legen. Weil diese Störer und Plärrer haben einfach den Schwanz eingekniffen und sind abgehauen anstatt nach guter alter Tradition in Treue fest zum Verein zu stehen, so wie man es gewohnt ist: absolut unkritisch und der Führung treu ergeben. Diejenigen, die damals vor genau dem gewarnt haben, was nun einzutreten scheint, diejenigen sind schießlich die wahren Schuldigen, denn ohne die wäre endlich Ruhe im Verein. Jawoll!

Nun, unter Selbsterkenntnis hatte ich mir ehrlich gesagt auch etwas anderes vorgestellt, aber meine Anspruchshaltung sollte ich sowieso zwingend einmal überdenken. Ich hoffe inständig, dass es irgendwann in gar nicht allzu ferner Zukunft möglich ist, den Mistelzweig namens KgaA abzustoßen und als eigenständiger Verein weiterzuleben. Möge dieses Anhängsel, welches fortlaufend Quell des Unmutes ist, dann bitte auch wie gewohnt und koste es was es wolle im Profifussball bleiben, mitsamt der treuen Schafherde hinterher. Für den Verein selbst, welcher dann endlich den Mühlstein am Halse los ist, möge es dann aufwärts gehen oder nicht. Die Hauptsache ist dann doch: man kann jeden Morgen noch in den Spiegel schauen und hat nicht seine Seele an den erstbesten verscheppert und die Kritiker an diesem Verkauf auch noch dafür verantwortlich gemacht.

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Donnerstag, 19. Januar 2012
Was macht eigentlich Gökele?
search request: was macht berkant göktan

Na, dem kann geholfen werden, zumindest zum Teil: Der ehmaliger Spieler des ruhm- und glorreichen Turn- und Sportverein München von 1860 ist nach übereinstimmenden Berichten (sprich transfermarkt.de und wikipedia, zum Verlinken bin ich zu faul heut) im Moment - vereinslos. Inwiefern so etwas nach seinen Eskapaden verdient erscheint, möchte ich nicht bewerten.
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Montag, 9. Januar 2012
Hallenturniere (Haar und Sauerlach)


Ja, so sehen Fussballergebnisse in analog aus. Obiges Bild ist vom Hallenturnier des TSV Haar, welches am Abend des 05.01.2012 stattfand. Nebenbei bemerkt mein erster Besuch einer Sportveranstaltung dieses Jahr. Für die rührigen Veranstalter war die Terminkollision mit dem Neujahrsempfang der Löwenfans gegen Rechts sehr schad, hätte man ihnen doch den ein oder anderen Zuschauer mehr gegönnt. Denn es war eine Atmosphäre in der Halle, bei der man sich sofort wohlfühlte. Leberkassemmeln, Pizza und selbstgebackenen Kuchen gabs und wurde natürlich alles probiert und für sehr genießbar gefunden. Nur beim Bier gibts Abstriche: Paulaner, nicht mein Fall. Ach, Fussball gespielt wurde auch noch, und das zum Teil auf erstaunlich hohem Niveau, mit Einsatz und Spaß. Selbst die schlussendlich auf dem letzten Platz gelandeten Munich Irish Rovers gaben nie auf und wurden mit immerhin einem Tor für ihre Mühen belohnt. Mehr Tore wurdens leider nicht. Sechzig? Wurde 6. von 10 teilnehmenden Mannschaften und ließ somit sogar zwei höherklassig spielende Mannschaften hinter sich. Und das obwohl man nach Aussage eines der Spieler nun wahrlich kein Hallenteam sei. Die ein oder andere Flanke gen Hallendecke ließ derartiges schon erahnen. Dank an die Veranstalter und Alle Beteiligten für diesen sehr angenehmen und kurzweiligen Donnerstagabend. Anbei noch ein Video:



Kontrastprogramm dann nur zwei Tage später, beim Hallenturnier des TSV Sauerlach. Stolze 16 Teams (wens interessiert: Infos zum Turnier) beteiligt, und dazu noch ca. 200 Löwenfans. Ja, hier wars voller, lauter und - zugegebenermaßen - auch feuchtfröhlicher. Zum Schluss solls sogar Engpässe beim Bier gegeben haben. Nicht weiter verwunderlich, gabs doch Augustiner, in Flaschen. Und trotz Unmengen vernichtetem Alkohol blieb es angenehm friedlich. Diesmal schaffte es der TSV sogar bis ins Halbfinale, in dem man leider unglücklich scheiterte. Im direkt anschließenden Platzierungsspiel reichten die Kräfte dann allerdings nicht mehr und man wurde schlussendlich Vierter. Alles in allem ein ebenso angenehmes Hallenturnier und auch hier Dank an den Veranstalter und Alle Beteiligten. Und auch hier ein Video:



Am 21.01. folgt dann gleich mal das nächste Turnier, diesmal lädt der ESV München zum Hallenspaß.

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Sonntag, 6. November 2011
Hammelklasse


Yap, obiges Bild ist in der "Hammelklasse" entstanden, genauer gesagt gestern Abend beim Gastspiel von Centro Argentino beim TSV 1860. Die Begegnung der C-Klasse gewann übrigens die Reserve von 1860 mit 7:0. Ja, 1860 hat es mittlerweile in die A- und die C-Klasse verschlagen, dabei müsste es sich (bin grad zu faul zum Zählen) um die Ligen 11 bzw. 13 handeln. Die restlichen Mannschaften, genauer die U19, die U23 und die Profis wurden verkauft, bei diesen hat der Deutsche Meister von 1966 kaum noch Mitspracherechte. Aber hier soll es ja eher um die Hammelklasse gehen und die Unterschiede zum sog. Profifußball denn um irgendwelche Vereinspolitik.

Hammelklasse also, Amateurfußball auf Bezirkssportanlagen bzw. beim TSV das Trainingsgelände. Welch Abstieg für denjenigen, der noch wenige Monate zuvor Wochenende für Wochenende quer durch Deutschland fuhr, Aue, Braunschweig, Hamburg, Mönchengladbach mitnahm als Auswärtsfahrer ebenso wie einen Abstecher nach Krakau. Sogenannte Fußballtempel, ausgestattet mit allem was das Fanherz (angeblich) begehrt, wurden besucht ebenso wie in Ehren ergraute Stadien, sich mit dem Anhang des gastgebenden Vereines gemessen, natürlich nur auf den Rängen und bereits Wochen vorher die Fahrten geplant, sofern die Spieltagsplaner ein Einsehen hatten. All das ist vorbei, mittlerweile werden Fußballspiele ein paar Etagen tiefer besucht.
Die Hinrunde in A- sowie C-Klasse ist mittlerweile fast schon wieder vorbei, und es stellt sich mir immer mehr die Frage: ist der Abschied von Liga zwo und vier (ehemalige Amateure des TSV 1860) wirklich ein Abstieg?

Zugegeben, es wurde immer mehr was einem am Profifußball sauer aufstoßen ließ. Ja, Fußballtempel schön und gut, aber was bringt es mir, wenn diese mittlerweile irgendwo in der Pampa stehen, weitab von jeglichem was sich Zivilisation nennen darf. Besuche von Auswärtsspielen mit Stadtbummel und evtl. einem Kneipenbesuch vor und nach dem Spiel? Wohl kaum, wenn allein die An- und Abreise aus der Heimatstadt des Vereins bereits einen nicht unerheblichen Teil der Reisezeit ausmacht. Im Stadion, pardon, in der Arena natürlich, selbst ist es dann natürlich problemlos möglich sein sauer verdientes Geld loszuwerden, es umzusetzen in das Stadionmenü bestehend aus Bratwurst und Bier. Oder auch nicht. Bezahlkartensysteme, hurra. Na, immerhin für die Vereine lohnt sichs scheinbar. Aber mich in eine Schlange anstellen nur um mir eine Plastekarte zu holen, diese dann mit einem Pflichtbetrag aufladen zu müssen welcher meist weit über dem liegt was man ausgeben will, in die nächste Schlange stellen, Einheitsfraß vom Einheitscaterer zu holen, nächste Schlange um alkoholfreie Holländerplörre zu kaufen, nein Danke.

Auch die Arenen selbst (ich bin ständig versucht Stadion zu schreiben, hrmpf) sind weitab von jeglichem, was man mit den Begriffen Charme und Flair verbindet. Stadien wie in Braunschweig (ich gebs ja zu, ich war im Heimbereich, hinter der Haupttribüne, zusammen mit den Braunschweigern ein bis fünf Bierchen zischen) oder in Aue findet man eher selten. Viel eher setzt sich Einheitsbauweise durch, standardisierte Bauten, seelenlose Zweckbauten. Es sei nur mal als Beispiel die Versicherungs-Arena in Münchens Norden genannt: meilenweit von jeglicher (Kneipen-)Infrastruktur entfernt, Bezahlkartensystem, unwirtliche Umgebung (passenderweise ein Müllberg und ein Klärwerk), eine betongewordene Deeskalationsmaßnahme namens Esplanade, ein überteuertes Parkhaus aus dem man laut Augenzeugenbberichten Ewigkeiten braucht um hinauszukommen, innen drin grau in grau und eine absolut miese Akkustik. Aber immerhin, es kann leuchten. Toll.

Vor, während und nach dem Spiel ist die Beschallung auch nicht unbedingt das, was sich meinereins unter Fußballatmosphäre so vorstellt. Ganz bewusst höre ich eher selten Radio, noch viel seltener das, was man massenkompatible Musik so nennt. Schön, dass mir das, was ich also "verpasse", in ohrenbetäubender Lautstärke aus den Lautsprecherboxen der Arenen entgegendröhnt, untersetzt mit massenhaft Werbung, diese natürlich auch während des Spiels in Form von "diese gelbe Karte/Auswechslung wurde ihnen präsentiert von.." Wäh. Aber immerhin, ab und zu überdröhnen die Boxen auch mal das Einheits-Schalala von den Rängen. Egal welche Arena man besucht, von den Rängen dröhnt allerorten so ziemlich das gleiche, zumindest was die Melodien angeht, und auch beim Text gibt es nur geringfügige Abwandlungen. Kreativität? Meist Fehlanzeige. Einschläfernder Dauersupport, abgekoppelt von jeglichem Spielgeschehen, aber hinterher ist man von Ultraseite her sauer, dass nicht alle mitgemacht haben und über 90 Minuten Gas gegeben und blablubberbla.

Nun, mir persönlich ist spielbezogene Unterstützung lieber. Ein Raunen im Publikum bei vergebener Chance, ein Aufschrei bei einem Konter der gerade aufgebaut wird, kurzes Luft holen um dann mit stakkatoartigen Sprechchören mehr Einsatz zu fordern uswusf. Aber findet man im Profifußball heutzutage eher selten, leider. Ja, auch Pyroaktionen gehörten da mal dazu, aber das ist auch eine Diskussion der (vor allem) medienseits mit dermaßen Emotionen aufgeladen wird und hysterisch geführt wird, dass ich mich da lieber heraushalte. Ja, die Berichterstattung der Medien über den Profifußball ist auch eher....naja, dem restlichen Niveau der sogenannten journalistischen Arbeit entsprechend. Da werden beispielsweise bürgerkriegsähnliche Zustände beschworen weil ein Scheibenwischer abgebrochen wurde von Fans (so geschehen beim Spiel der damaligen Amateure des TSV 1860 gegen Waldholf Mannheim), alle Fans zu Schwerverbrechern erklärt, Überwachungsmaßnahmen das Wort geredet welche selbst Erich Mielke ein feuchtes Höschen beschert hätten, einseitig berichtet, nicht recherchiert, hinterfragt uswusf. Aber, und das ist das Wichtigste scheinbar in der Berichterstattung: Hauptsache eine Überschrift die knallt, Hauptsache möglichst klare Fronten gezogen.

Ja, ich gebe es zu, ich bin da ein wenig voreingenommen. Es war im Dezember 2007, als ich Zeuge von Polizeigewalt werden durfte. Die Gerichtsverfahren im Anschluss ließen einen den Glauben an den Rechtsstaat verlieren (vermutlich gehts bald vor den BGH), die Presseberichte (bis auf wenige Ausnahmen) die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Und seitdem betrachte ich die Arbeit der Beamten etwas kritischer ebenso wie das Mediengeschehen. Und oft empfand ich die Anwesenheit von Polizeibeamten bei Spielen doch eher als störend. Klar gibt es immer wieder Chaoten, immer wieder welche die übers Ziel hinausschießen. Nur, wie bitteschön sollen denn die vielbeschworenen Selbstreinigungskräfte in der Kurve funktionieren wenn schon die kleinste Verfehlung in Medienhysterie und Ruf nach härtesten Strafen mündet. Wenn desweiteren Fans auf Schritt und Tritt überwacht und begleitet werden und kaum einen Schritt außerhalb festgelegter Routen tun dürfen. Wie bitteschön kann man an Selbstreinigungskräfte in der Kurve appellieren aber weiterhin aktiv und beuwsst verhindern, dass Straftäter in den Reihen der Polizei belangt werden?

Übrigens, liest man so etwas in den Medien? Liest man dort, dass Ultras wie beispielsweise die Schickeria, und nicht nur diese, sich aktiv an Aktionen beteiligen gegen Rassismus und Homophobie in den Stadien? Liest man in den Medien von positiven Aktionen der Fans? Liest man in den Medien kritische Berichte über das Fehlverhalten BEIDER Seiten, der Fans wie auch der Sicherheitskräfte/Polizei? Ist es nicht beschämend, dass auch die Medien hier ihren Teil dazu beitragen, dass sich beide Seiten unversöhnlich gegenüberstehen? Nein, lieber liest man von Chaoten, Krawallen, Ausschreitungen, Bürgerkrieg (siehe oben), und natürlich vom Lieblingsthema der Medien: von Derbys. Mittlerweile wird ja nahezu jedes Spiel welches im Umkreis von 300km stattfindet als Derby hochgejubelt. Augsburg-Nürnberg, Ingolstadt-München (egal welcher der Vereine), Nürnberg-München, München-Stuttgart. Blöd nur, dass jetzt mit Nürnberg gegen Fürth ein echtes Derby stattfindet. Mal sehen was die Medienmeute nu macht. Ein Derbyderby vielleicht?

Na, genug ausgekotzt über die Punkte welche mich am Profifußball schön langsam so richtig ankotzen. Dann doch lieber die Hammelklasse. Was war dort zu erleben in der Hinrunde? Nun, Sportplätze mit Charme könnte man das ganze nennen. Vom Sportplatz mit Sitzstufen wie beim SV Stadtwerke über die vergammelte Hütte am Rande eines heruntergekommenen Kunstrasenplatzes bis zur Wirtschaft am Rande einer Schulsportanlage war doch schon das ein oder andere geboten. Die Bierauswahl ging quer durch Münchens Brauereien, Alkohol darf auch im Bier sein, und es gibt gelegentlich am Rande des Sportplatzes gar Bier im Glas. Wow, so etwas würde im Profifußball vermutlich unter versuchten Terroranschlag laufen. Die Essensauswahl ist auch abwechslungsreich. Wer sich am Spieltag, vor/während/nach dem Spiel stärken will, kommt meist auf seine Kosten. Da reicht das Angebot von einfachen Wurstsemmeln bis hin zur mehrseitigen Speisekarte. Meist schmackhaft, bezahlbar ists auch, und weitab jeglichen Caterer-Einheitsfraßes. Gut, auf manch "Komfort" muss man verzichten. Überdachte Plätze sucht man meist vergebens, aber das an manch Sportplätzen halt dann einfach mal ein Pavillon aufgebaut wird hat ja auch einen gewissen Charme.

Apropos Charme: die Nähe die man zu Mannschaft, Offiziellen, Betreuern und Co. hat ist auch nicht zu verachten. Plaudereien, gemeinsames Bier zischen, all das ist nicht selten. Und was die Stimmung betrifft. Nun, man ist es ja gewohnt, in einer anonymen Masse zu stehen. Beleidigungen gegen gegnerische Spieler bzw. den Schiedsrichter gehen da gern mal in der Masse unter. Fällt es einem in einem Stadion bzw. einer Arena also leicht mal eben dem Schiri und seinem Anhang Pest, Cholera und eine Nacht mit Uli Hoeneß zu wünschen, so sollte dies in den unteren Ligen doch unterbleiben. Durch die Nähe zum Spielfeld allein schon sorgt man so für Unruhe, verunsichert die Spieler bzw. stachelt diese noch auf, was dann erst recht zum Eingreifen des Unparteiischen führt. Die Spieler bekommen unmittelbar mit was am Spielfeldrand vorgeht, was natürlich gelegentlich zu gar lustigen Situationen führt. Ach, der weiter oben angesprochene spielbezogene Support, hier findet er noch statt. Ja, eine kurze Eingewöhnungsphase hat es gebraucht in den unteren Ligen. Aber, mittlerweile muss ich sagen, fühle ich mich dort um Längen wohler und eher zu Hause als im Profifussball mit all seinem Buhei.
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Montag, 10. Oktober 2011
Der TSV 1860, warum Hammelklasse
Manchmal geht es sogar ums Sportliche beim Turn- und Sportverein München von 1860 e. V., man mags kaum glauben, und es fällt natürlich schwer. Wo gibt es so etwas auch sonst: einen Verein der zu ruinösen Kosten in der Arena des Lokalrivalen spielt und der als Gegenmaßnahme zum Zuschauerschwund die leeren Ränge abdecken lässt. Welcher sich als Arbeiterverein mit Giesinger Wurzeln präsentiert, aber gleichzeitig als Sponsor eine Nobelmarke präsentiert, nebenbei auf Trikots der Marke Uhlsport welche man trägt. Ja, so ein Firmenlogo auf einer ALDI-Tüte macht sich gut. Ein Verein welcher immer noch vom hart arbeitenden Arbeiterimage leben will, aber fleißig dem Lokalrivalen nacheifert und den FC Barcelona als großes Vorbild sieht, wohlgemerkt als "Dino" der 2. Liga was die Zugehörigkeit zu dieser angeht (nur Greuther Fürth gehört dieser schon länger ununterbrochen an). Ein Verein, in dem kritische Fans mit Feuerzeugen und Bierbechern beworfen werden, so geschehen beim Spiel gegen Cottbus Anfang letzte Saison. Ein Verein bei dem sich immer mehr Fans erbittert zurückziehen da nicht nur nicht im geringsten auf ihre Wünsche gehört und auf ihre Belange Rücksicht genommen wird, sondern sich ganz im Gegenteil alte Seilschaften austoben können nach Belieben und man lieber Fans hofiert so lang sie brav die Füße still halten. Ein Verein der nicht im geringsten demokratische Strukturen aufweist und auch keinerlei Bestrebungen zeigt dies und andere Punkte in Angriff zu nehmen welche dazu geführt haben, dass der Verein dort steht wo er jetzt steht bzw. vor kurzem mal wieder stand: kurz vor der Pleite.

Ganz im Gegenteil, zum Erhalt des status quo verkauft dieser Verein seine Profiabteilung (enthält: die in Liga zwo spielenden Profis, die in der Regionalliga Süd spielenden Amateure und die U19) an einen....Jordanier, vermutlich. Denn wer nun genau dahinter steckt, die Motive, die Modalitäten, all das ist vollkommen egal solang alles nur genau so weitergeht wie bisher. Strukturelle Probleme? Fehlende Perspektive? Egal, Hauptsache man spielt weiter in Liga zwei, im schönsten Stadion von Welt, und "wemma aufsteign werd ois guad". Wen wundert es da, dass die Fanszene weiter vor sich wegbröckelt, dafür sei als bestes Beispiel der Zuschauerschnitt der Amateure in der Regionalliga Süd genannt. Bei den meisten Vereinen ist dieser eine vernachlässigbare Größe, beim TSV trafen sich dort immer gerade die kritischen Fans und belebten den tristen Viertligaalltag mit Aktionen wie den X-Tausend-Spielen, Organisation von Auswärtsfahrten, Verkauf von Speis und Trank an Spieltagen uswusf. Diese Saison?! Eine Halbierung des Zuschauerschnitts, Tendenz weiter sinkend. Bei den Besuchen die ich diese Saison dem Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße abstattete war ich doch etwas schockiert ob der geringen Resonanz. Die "alten Gesichter", sie bleiben weg.

Nun, für die meisten fällt es mit Sicherheit schwer, sich mit dem was 1860 nun darstellt zu identifizieren. Es wurde bereits oben aufgezählt was dies alles erschwert. Der eine zieht sich komplett zurück, dem nächsten ists wurscht und er blendet das drumherum bestmöglich aus, und wiederum andere, die gehen in die Hammelklasse um den Verein weiterhin zu unterstützen. Nur zur Erinnerung: die Profiabteilungen (Inhalt siehe oben) wurden verkauft, zumindest zu 60% (davon 49% Anteile mit Stimmrecht), aber seit dieser Saison verfügt der Verein ja wieder über eigene Mannschaften. Das erste Mal seit der Ausgliederung im Jahre 2001 übrigens. Dank Kooperation mit dem TSV Weißblau Sechzgerstadion übrigens nicht ganz unten, also in der C-Klasse, sondern in der A-Klasse. Dafür startet die Zweite des e.V. in der C-Klasse. Interessant an der Kooperation: WBS wurde von Fans des TSV gegründet welche mit der Stadionpolitik unzufrieden waren. Dass nun denjenigen, die den Verein in A- und C-Klasse unterstützen, vorgeworfen wird sie würden den Verein nicht mehr unterstützen da sie ja die Profis nicht mehr besuchen, ist übrigens eine Randnotiz welche einem gedanklich zwar die Hände über den Kopf zusammenschlagen lässt, aber andererseits auch zum Schmunzeln anregt. Die Vorgänge innerhalb des verkauften Bereiches betrachte ich mittlerweile mit gehöriger Distanz, Spannung an Spieltagen oder aber mitfiebern ist da schon längst passè. Eher ist Kopfschütteln angesagt ob der Reaktionen wenn es einmal sportlich und auf den Rängen nicht so läuft.

Die Mannschaften des e.V., für mich sind sie der letzte Bereich innerhalb des eigenen Vereins mit dem man sich noch identifizieren kann UND bei dem gelegentlich sogar einmal der Spaß im Vordergund steht. Letzteres schien beim TSV schon fast in Vergessenheit geraten, Ersteres ist ein Begriff welcher bei Nennung , so zeigt es die Erfahrung, zuerst für Fragezeichen im Gesicht der Verantwortlichen im 3. Stock der Geschäftsstelle sorgt und anschließend für Beißreflexe. Bisher ist die sportliche Bilanz übrigens durchwachsen, aber allein das drumherum lässt einen leidgeplagten Löwen wieder sehnsüchtig den nächsten Spieltag erwarten. Aber dazu später mit Sicherheit mehr.
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